jahreszeitliche Temperamentsschwankungen

Hallo,

wollte hier einfach mal meine Erfahrung mit meinem Cushi posten.

Fagur ist 18 Jahre alt und ein Island-Welsh B-Mix, 1,36 mtr. groß bei knapp 350 kg
Seit er 15 J. ist, wird er mit Pergolid behandelt, erst langsam einschleichend bis 0,75 Pille und nun seit über 2 Jahren auf 1 Pille ganzjährig ohne Anpassung dosiert.

Was mir und auch meiner Mitreiterin stark auffällt, ist sein Sommer-Wintertemperamentsunterschied in Bezug auf Lauffreude.

Im Herbst, Winter und Frühjahr hab ich einen lauffreudigen Isländer, der büffelig auch schon mal gerne die Paraden zum Langsamerwerden ignoriert und generell ein recht hohes Grundtempo aufweist.

Ab Mai bis ca. Mitte Juni hab ich das perfekte Reitpony. Fleißig, unaufgeregt und sehr gut auf die Hilfen hörend. Da möchte ich am liebsten jeden Tag stundenlang ausreiten! Wie rittig er mit einem Male sein kann und wie auch feine Hilfen plötzlich prompt Beachtung finden - ich staune dann nur.

Danach hat er ein sehr gemütliches Temperament (so eher tinkermäßig), ignoriert gerne die hochschaltende Hilfe erstmal stur und nimmt die Hilfen zum Langsamerwerden schon nen Stück Weges vorweg.
Wege, an deren Ende wir normalerweise runterschalten, werden schon deutlich vorher im niedrigeren Gang beendet.
(Im Winter hab ich dann genau das gegenteilige Prob, daß er eben nicht verlangsamen will, was sich schlimmstenfalls im Protest-Bocken äußert und er regelmäßig beim Schrittreiten nen flotten Trab anbietet.)

diese "Faulheit" geht dann so bis Frühherbst. aktuell seit genau 1 Woche ist mein Pony jetzt wieder wie ausgetauscht, geradezu wie aufgewacht.
Noch ist er ganz angenehm zu reiten,a ber es wird sich noch steigern.

Im Umgang ist nie ein Unterschied festzustellen und an der Haltung und Fütterung kann es auch nciht liegen (wird in Eigenregie direkt am Haus gehalten).
Hat er seine lahmarschige Sommerphase, nutzt kein Hafer oder mehr frisches Gras, um ihn flotter zu kriegen.

Hat er seine Rennphase, kann ich Kraftfutter gegen Null fahren, er wird trotzdem nicht ruhiger unterm Sattel.
Egal, ob er seine Sommer- oder Winterreiteigenschaft gerade hat, er ist immer angstfrei und ein eher mutiges Pony,das vom Menschen recht unabhängig in sich ruht. Ich würde sagen, in der Hinsicht ganzjährig gleichbleibender Isländercharakter.
Die Verhaltensänderung äußert sich nur unterm Sattel.

Ist so ein Verhalten noch anderen Cushibesitzern aufgefallen?

LG
Sabine

Im Stoffwechsel passiert selten etwas plötzlich,eher schleichend.
Dieses Mai-Juni-Juli könnte durchaus auf eine leichte Überdosierung in dieser Zeit hinweisen, wie genau das z.B. im März/April anfängt
Selbst wenn man die durchschnittlichen ACTH-Werte des Jahres betrachtet gibt es dort einiges an individuellen unterschieden.

Unter der "passenden" Dosis hast Du wahrscheinlich den "echten" Fagur.

Hallo Eddi,

danke für Deine prompte Antwort.
Genau in diese Richtung geht meine Überlegung nun auch: in den "Schleichmonaten" auf 3/4 Tablette reduzieren.
Ist nächstes Jahr mal einen Versuch wert.

Hoffe ich denke daran, daß ich dann nä. Sommer das Ergebnis hier poste.

Hm...... ist der echte Fagur dann etwa dieses flotte/unsensible Winterpony? Ooch, ich hätte lieber den idealen Mai-Wallach

LG
Sabine