Hallo, hier mal Fragen zum Cushing-Syndrom bzw. Bitte um Meinungen/Erfahrungen...
Mein "Norbert" (Mister Nobody) ist ein Warmblut-Mix, Stm. 155 und er ist mindestens 27 Jahre alt. Seine Geschichte:
-Anfang 2003: Mein Hufschmied sagt mir, Norbert hätte vor kurzer Zeit mal eine leichte Hufrehe gehabt. Keiner hat was gemerkt, nur er beim Ausschneiden dann. Norbert hat vorne wegen „Hufrolle“ Spezialbeschlag übrigens mit Platten und so.
-27.01.2003 heftige Huflederhautentzündung Huf vorne (Seite weiß ich nicht mehr)
-Beim Antrainieren im März 2003 während eines Ausritts plötzliches Umfallen, wollte aber sofort wieder aufstehen, klappte aber nicht sofort, daraufhin erfolgte Diagnostik und Belastungstest (der da unauffällig war), Laborwerte (pathologisch): MCHC: 36,3 g/dl, Thrombozyten: 74, Eosinophile Gran. 4 %, Bilirubin gesamt 3,99 mg/dl, GLDH 42,2 U/l. Im Urin: Es fanden sich vermehrt Leucinkugeln, Oxalatkristalle und ganz vereinzelt Erythrozyten.
Zwischendurch hab ich den Urin selber mal mit einem Stick geprüft, teilweise war sogar Blut drin und auf jeden Fall irgendeine Entzündung.
-Der Tierarzt meinte damals, er hätte einen schweren Leberschaden und nur noch wenige Wochen bis Monate zu leben. Wir waren dann aber noch mit Norbert in der Tierklinik Domäne Karthaus, wo uns eine sehr nette Ärztin betreute: Frau Dr. Leendertse. Sie vermutete, dass er aufgrund Futtermangels – wir standen an einem Vollpensionsstall, wo leider kaum gefüttert wurde, was wir aber bis dahin nicht wussten – eine Stoffwechselentgleisung hatte und es ihm bald besser gehen würde. Es erfolgte eine Behandlung mit Hemopar und ich fütterte zusätzlich danach Mariendistel und es gab noch Myoplast für den Muskelaufbau. Die Tierärztin glaube allerdings auch nicht an ein Cushing-Syndrom, weil es halt keine Fellprobleme gab.
-Juni 2003: auf meinen Wunsch hin wurde ein Dex-Test durchgeführt, der negativ ausfiel (aber der soll ja angeblich nur zu 80 % sicher sein, wenn negativ)
-18.06.2005: Ich finde meinen Norbert an einem warmen Tag auf der Wiese liegend, auf der Seite. Ich renne hin, weil: Norbert hat sich nie gewälzt und nie hingelegt, wenn es jemand sehen konnte, ich hab ihn in den 15 Jahren also nur zweimal liegen sehen und einmal davon war das hier. Er versuchte aufzustehen als ich ihn ansprach, fiel aber immer wieder um. Ich hab ihn dann von der Wiese geholt irgendwie und die Beine abgespritzt und sofort den Tierarzt angerufen. Da hieß es: Rente, Herzprobleme, nicht mehr in Sonne stellen. Dauermedikation ab hier: Crataegus.
-03.02.2006: Lahmheit, Teufelskralle, Antiphlogistikum und Injektion (Fina). Vermutet wird eine Arthrose, geröntgt wird nicht. Tierarzt meint, das sei in dem Alter ganz normal, seitdem kriegt er durchgehend, auch heute noch Teufelskralle und Ingwer
-08.02.2006: Nachbehandlung, wieder Injektionen, Behandlung mit Metacam
-03.04.2006: Notdienst Tierarzt, abends, Norbert schwankt schwer in Box: deutl. Herznebengeräusch, Kreislaufprobleme, Schwanken. Infusion, Kreislaufstützung iv und Injektion iv Corticoid
-19.04.2006: Lahmheit vorne links, Injektionen,
-20.04.2006: Behandlung mit Metacam
-09.06.2006: Notdienst Tierarzt nach 22 Uhr: Kreislaufstörung/-schwäche, Injektion iv Antiphlogistikum, Injektion iv (Cat), Tierarzt weiss nicht, ob er über die Nacht kommt, ich fahre schon hin um mich zu verabschieden L (zu der Zeit lag meine Mutter schwer krank auf Intensiv, das war schrecklich), seitdem rufen wir aber bei solchen Wankanfällen den TA gar nicht mehr, er kriegt dann die Beine abgespritzt, Crataegus, Heu und dann geht es ihm besser
-11.05.2007: mal was ganz Anderes: Bronchitis
-28.09.2007: Norbert hat eine Dermatose am ganzen Körper, ich meine, der Doc hätte das so genannt. Jedenfalls wie ne Ganzkörpermauke. Behandelt mit Hydrocortiseel. Der Horror für ihn und für mich.
-Frühjahr 2008: Fellwechsel schleppend wie nie, stumpfes Fell, Fellinseln bleiben zurück. Milbenbefall. Legt sich in Box hin, obwohl Leute da (völlig untypisch), kommt nicht von Wiese, wo er sonst nie alleine geblieben ist, alle anderen werden reingebracht, galoppieren zum Tor, nur er bleibt zurück und ihm scheint das egal! So albern sich das anhören mag, ich meine da ganz klar eine Wesensveränderung zu erkennen. Er frisst auch seinen eigenen Mist, sowas wäre ihm früher nicht eingefallen. Vielleicht ist er einfach auch nur dement????
-April 2008: Andere Pferdebesitzerin findet Norbert auf Paddock liegend, bringt ihn rein. Wetter: Schon recht warm, er hat noch Winterfell.
-05.06.2008: Norbert geht gar nicht mehr geradeaus, wankt. TA wird gerufen. Er sagt: Lahmheit vorne rechts. Injektion. Equipalazone. 06.06. Nachbehandlung. Ich dachte erst, meine Güte, hat der n Schlaganfall gehabt (sagte ich, weil es so aussah/komme aus der Neurologie human) oder n Kreuzverschlag, aber woher??
-Juni 2008: Hufschmied macht mich darauf aufmerksam, dass Norbert vorne links ein Hufgeschwür hatte. Fragte mich nach Lahmheit, aber wenn er mal lahm geht und ich kann nichts finden, dann gebe ich Equipalazone, das ist mit dem TA so besprochen, ich kann ja nicht bei jedem Arthroseschub – der ja vermutet wird – den Tierarzt rufen.
-07.06.2008: Norbert liegt auf Bauch auf Wiese, wird vorgefunden von anderer Pferdebesitzerin. Da alle wissen was zu tun ist bei Norbert, wird er reingeholt, Beine abgespritzt, Crataegus, Heu und in Ruhe lassen. Sie sagt, er hat ruhig gelegen, man sah aber am Sand, dass er wohl vorher auf Seite gelegen haben muss. Wetter: unter 20°, keine Sonne!!!!
-Heute: Norbert ist fit, freut sich wenn ich komme, ich stelle ihn wie gewohnt bei der Hitze abends raus auf seine Schattenwiese. Milben sind im Griff dank gutem Shampoo, Fellinseln lassen sich nicht wegputzen. Keine Lahmheit, keine Medikamente.
-Seit 2003 trinkt er sehr viel und macht auch viel Pippi
Ich habe ja sogar schon eine Kühlkappe gekauft auf der EOA von Coolmedics, damit er raus kann wenn es etwas wärmer ist, aber das scheint gar nicht das Problem zu sein.
Er hat auch zunehmend Zahnprobleme, seit 1,5 Jahren muss er die Zähne geraspelt kriegen, kann auch schlecht kauen manchmal, macht aus allem Saft. Bei ihm immer in Deckung gehen, sonst sabbert er einen voll beim Essen J z.B. von Leckerchen.
Jetzt hat mir eine Ärztin von der Tierärztlichen Hochschule Giessen geraten, bei den Symptomen doch einfach das Pergolid zu geben, 0,5 mg am Tag als Startdosis. Ich habe mir das Medikament jetzt besorgt und gebe es seit gestern. Jetzt hatte ich ihr Fotos geschickt, nun meint sie aber, die Fellinseln wären ja doch nicht so wie sie sich das vorstellte, es sind nämlich auf jeder Seite zwei, eine ist handgross, die andere kleiner. Vielleicht, so meint sie, wäre in diesem Fall doch der ACTH-Test sicherer.
Tja, jetzt hab ich aber schon angefangen und die Ärztin - die übrigens eine Studie über Cushing-Pferde durchführt z.Ztl. - ist nicht erreichbar mehr in dieser Woche. Ich bin unsicher, was ich jetzt tun soll, denn der Test ist sicherlich nicht mehr "sicher", wenn ich das Medikament bereits gebe.
Ich versuche gerade, das Medi aus Spanien zu kriegen, weiss aber den Preis von dort noch nicht.
Ich weiß, ich hab viel geschrieben, aber vielleicht hat doch der eine oder andere Zeit und Lust, sich das alles durchzulesen. Ich freue mich jedenfalls über jede Antwort
Lieber Gruß,
Neisi
Hier kann man seine Fellinseln sehen:
Linke Seite:
Das ist das Ekzem hinten an der Kruppe/Schweifrübe, es ist mit Jodshampoo und Lotion mit Teebaumöl ganz gut abgeheilt. Der Tierarzt meinte, das kommt vom Regen, aber er stand nicht im Regen und ich denke eher an Milben, da auch die Beine überall voller schwarzer Stippen waren. Man sieht auch, wenn man genau hinschaut, die Wirbelsäule entlang wieder etwas längere Haare abstehen: