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 Betreff des Beitrags: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 20.01.2012, 07:16 
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Don Pedro hat geschrieben:
Erst mal DANKE für die freundliche Aufnahme!

Unsere Fellnase lebt mit ihrem Chef am Niederrhein im Offenstall bei uns hinter'm Haus. Pedro ist ein cooler Allrounder, der als Freizeitpferd meine bessere Hälfte durch die Gegend trägt, ein echter Schatz. Neben Ausritten steht Reitunterricht und Longen-/Doppellongen-/Langzügelarbeit auf seinem Programm, er ist GHP-Experte, macht kleinere Hüpfer.

Warum ich darauf komme, dass er ein Cushing-Kandidat sein könnte?
Wenn unser "Dicker" (der nie dick war!) mal gelahmt hat in den letzten 12 Jahren, waren stets Hufgeschwüre die Ursache. Wurde natürlich aufgrund seines Kaltblut-Einschlags immer schnell auf das Gewicht geschoben. Im letzten Sommer war er extrem fühlig, so dass wir uns auf die Suche nach Hufschuhen begaben.

Während er im Herbst noch gut aussah, hat er jetzt im Winter ohne erkennbaren Grund Gewicht und Muskulatur abgebaut. Seine Zähne sind in Ordnung und er frisst mit Appetit.

Zur Fütterung:
Da Pedro COPD hat, gibt es jetzt im Winter bei uns hochwertige Heulage ad libitum (aber aus engmaschigen Netzen zu Beschäftigungszwecken).
Die Tatsache, dass er als Puschelfuß zu Hautproblemen neigt, hat mich fütterungsmäßig schon einiges ausprobieren lassen. Gelandet bin ich bei getreidefreier Ernährung, was die Hautgeschichte positiv beeinflusst hat (Cavalesse trägt auch dazu bei).
Es gibt morgens Heucobs und abends Kwik Beet.

Natürlich habe ich hier schon einiges gelesen zum Thema Cushing. Ich möchte Pedro jetzt mittels ACTH-Test kurzfristig testen lassen.
Was mich jetzt brennend interessiert, um nicht mal wieder Geld falsch zu investieren:
Verstehe ich es richtig, dass er Cushing haben kann, obwohl der ACTH Test was anderes aussagt? Sprich, nur, wenn dass Ergebnis positiv ist, kann ich sicher sein, dass er Cushing hat?

Zum Testverfahren selber:
Kann ich dem TA einfach meinen Verdacht schildern, ihn Blut abnehmen lassen und auf Ergebnisse warten?
Ist die Tageszeit der Blutabnahme entscheidend?
Muß Pedro nüchtern sein?

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 20.01.2012, 07:35 
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Bitte stelle ein seitwärtsbild ein bei dem die Pferdenase auf dem Boden ist und der Hals ohne Mähne zu sehen ist.
Sicher kann es sinnvoll sein beidem Cushing-Verdacht dies auch abklären zu lassen, zumal er ja nun auch in das "passende" Alter kommt.

Zu Deinen Fragen:
Verstehe ich es richtig, dass er Cushing haben kann, obwohl der ACTH Test was anderes aussagt? Sprich, nur, wenn dass Ergebnis positiv ist, kann ich sicher sein, dass er Cushing hat?Das ist so richtig.
Als Testverfahren vorzuziehen ist allerdings der low-dex-test da dieser der Funktionstest ist.
Die Überprüfung des ACTH-levels dient eigentlich zur Überprüfung der Dosiseinstellung, hat sich allerdings als "Testverfahren" etabliert.

Zitat:
Zum Testverfahren selber:
Kann ich dem TA einfach meinen Verdacht schildern, ihn Blut abnehmen lassen und auf Ergebnisse warten?

Natürlich kannst Du das. Du bezahlst und es ist Dein Wunsch dies zu überprüfen.
Zitat:
Ist die Tageszeit der Blutabnahme entscheidend?

Dies sollte schon morgends veranlasst werden aufgrund noch weiterer Punkte.
Zitat:
Muß Pedro nüchtern sein?

Nüchtern sollte ein Pferd NIEMALS für keinen egal welchen Test sein.
nüchtern heißt eigentlich: nur Heu und nichts anderes!
Nüchtern ohne alles würde beim Pferd aufgrund von Stress zu falschen Ergebnissen führen.

Nun das aber:
Insgesamt sollte by the way insulin, glukose, triglyceride und Frukosamine mit überprüft werden aufgrund eines direkten Zusammenhangs.
diese Werte heißen dann: EMS-profil.

Allerdings funktioniert es nicht einfach einen TA zu bestellen und machen zu lasse. Die Proben für ACTH und Insulin sind aufgrund ihrer kurzen Halbwertzeit von ca. 4 Minuten einfach zu empfindlich.
Aus diesem Grund ist es zu empfehlen diese Blutproben in einer versierten Klinik ziehen zu lassen.
Die stabilisieten Röhrchen verbessern die Lage etwas um eventuell bis zu 30 Minuten, trotzalledem MUSS dann die Probe sofort in die Klinik um weiterbearbeitet zu werden.
Besser wäre ein sofortiges Abzentrifugieren vor Ort und sofortiges einfrieren.

Allerdings möchte ich wie gesagt gerne ein entsprechendes Bild sehen.
Wie sehen die Augenkuhlen aus?
Sind dort welche oder ist der Bereich ausgefüllt oder gar kugelig?

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 20.01.2012, 10:32 
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Augenkuhlen hat er - werde ich fotografieren
Seitwärtsbild mach ich auch

Den Low-Dex-Test möchte ich nicht machen auf die Gefahr hin, damit eine Hufrehe auszulösen - hab ich einfach ein schlechtes Gefühl bei. Aufgrund seiner Atemwegserkrankung hat Pedro immer mal wieder Kortison bekommen, so dass er da sicher einer Risikogruppe angehört.

Also wäre der ACTH-Test daheim vom TA quasi Geldverschwendung?

Welche "versierte" Klinik im PLZ Bereich 46 könnt ihr empfehlen?
Nur Heu und Blutabnahme morgens kriegen wir hin, aber bedeutet eine Fahrt und der Aufenthalt in der Klinik nicht auch schon genug Stress, um Ergebnisse zu verfälschen?

Boah ist das schwierig ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 20.01.2012, 10:56 
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Don Pedro hat geschrieben:
Also wäre der ACTH-Test daheim vom TA quasi Geldverschwendung?

Wenn der Tierarzt es richtig ausführt ist es keine Geldverschwendung.

Don Pedro hat geschrieben:
Nur Heu und Blutabnahme morgens kriegen wir hin, aber bedeutet eine Fahrt und der Aufenthalt in der Klinik nicht auch schon genug Stress, um Ergebnisse zu verfälschen?

Das könnte schon sein, dass der Stress die Ergebnisse verfälschen könnte. Es gibt ACTH Werte im hunderter Bereich, das sind dann ziemlich sichere Werte, aber wenn bei Stress ein Wert im Graubereich herauskommen würde, wärst du immer noch nicht sehr viel schlauer bzgl. des ECS.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 20.01.2012, 11:20 
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Daheim wär natürlich einfacher ... richtig heißt dann morgens, Pferd hatte vorher nur Heu und er muß bestimmte Röhrchen für das Blut verwenden?
Die Hoffnung, dass das Blut vor Ort binnen Minuten bearbeitet / gefroren wird, ist doch utopisch oder? Hab da keine Erfahrung mit ... möchte nur, wenn ich schon mal wieder Geld ausgebe, in die richtige Richtung gehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 20.01.2012, 11:27 
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Du solltest Deinen TA vorher fragen wie er das Blut behandeln wird.
Wichtig ist, dass es sofort (also vor Ort) abzentrifugiert wird (hat der TA eine mobile Zentrifuge?) und dann ebenfalls sofort gekühlt (gefroren) wird. Letzeres ist für die meissten Tierärzte nicht das größte Problem... es scheitert häuffig an der Zentrifuge.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 20.01.2012, 11:35 
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Danke, das werde ich erfragen! - Habt ihr Erfahrungswerte, was der Test dann samt der optimalen Rahmenbedingungen kostet?


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 20.01.2012, 11:39 
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Es gibt auch die Möglichkeit:
Eddi hat geschrieben:
Die stabilisieten Röhrchen verbessern die Lage etwas um eventuell bis zu 30 Minuten, trotzalledem MUSS dann die Probe sofort in die Praxis um weiterbearbeitet zu werden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 20.01.2012, 11:41 
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Für meinen Test im Januar 2011 hab ich +/- 100 Euro gezahlt. Ungefähr 80 Euro ans Labor und 20 für den TA fürs abnehmen, versenden usw.

Mit den stabilisierte Röhrchen fehlt nur leider dann die Kontrolle wie es abläuft. Wenn es vor Ort in die Zentrifuge kommt und dann gefrostet wird, kann man daneben stehen und zugucken. :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 20.01.2012, 12:34 
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Zitat:
Aufgrund seiner Atemwegserkrankung hat Pedro immer mal wieder Kortison bekommen, so dass er da sicher einer Risikogruppe angehört

Nö, ganz im Gegenteil.
Beim Husten wird schon eine recht hohe Menge eines Langzeitcortison gespritz, allerdings ist auch das nach ein paar wenigen Tagen mehr komplett abgebaut.
Und wenn dies keinen Reheschub ausgelöst hat wird die geringere Dosis auch keinen Reheschub auslösen.

Beim low-Dex-Test liegt die Betonung auf low und es besteht eigentlich nur im akuten Hufreheschub ein Restrisiko.

Nach einem Transport sind die ACTH-Werte sicher leicht höher als normal, vielleicht aber auch nicht höher als beim Anblick des TAs zu Hause.
Sollte ein Wert im Graubereich heraukommen muss man halt weitere parameter zu einer Diagnosefindung heranziehen.

Insulin sollte ja mitgetestet werden, ist genau so sensibel wie ACTH.

Und wie gesagt, mein Rat ist diese Proben in einer Klinik ziehen zu lassen selbst auf die Gefahr einer leichten Erhöhung durch Stress.
Fataler sind m.M. nach die falsch gesunden Werte durch eine falsche= zu langandauende Probenbehandlung mit unbrauchbaren Ergebnissen für viel Geld.

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 21.01.2012, 08:58 
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Gespritzt bekommen hat Pedro das Kortison nie im Rahmen der COPD-Therapie. Anfänglich haben wir es hochdosiert in Tablettenform gegeben, später einen Ultraschall-Inhalator gekauft, um es bei Bedarf vernebeln zu können.

Danke für die umfangreichen Infos *grübel*.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 21.01.2012, 10:54 
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Ich habe von meinem TA auch die Info bekommen, dass das Auslösen einer Rehe beim lowDex-Test nahezu unwahrscheinlich ist. Habe ihn bei meinem Pferd auch durchführen lassen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 25.03.2012, 16:04 
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Beiträge: 36
*offtopic*
@Ultra
Deine Pferdedame würde unserem Scheckentier sicher gefallen - Respekt, ihr Alter sieht man ihr nicht an!


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 27.04.2012, 13:03 
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Beiträge: 36
So, was sagt ihr nun dazu?

Material Serum, EDTA-Plasma



Untersuchung Ergebnis Sign Normalwert Maßeinheit Anm
Insulin
(RIA) 15.9 4.2 - 26 uU/ml 1)
ACTH
(CLIA) 28.0 pg/ml 2)

Anmerkung:

1)
Partnerlabor


2)
Probeentnahme und -bearbeitung
.Vollblutentnahme in Plastik-EDTA-Röhrchen (keine Glasröhrchen oder-vacutainer).
Die Probe kann zu jedem beliebigen Tageszeitpunkt entnommen werden.
.Abzentrifugieren der Probe (so schnell wie möglich - jedoch spätestens 8
Stunden nach Blutentnahme). Kann das Plasma nicht umgehend abzentrifugiert
werden, muss die Probe gekühlt gelagert werden.
.Überführen des Plasmas in ein unbeschichtetes Plastikröhrchen. Die Verwendung
von speziellen Stabilisatorröhrchen ist nicht notwendig.
.Versand der Probe gekühlt oder gefroren in speziellen Versandbehältern
.Die Probe muss innerhalb 24 Stunden im Labor eintreffen.
Bitte beachten Sie, dass Schmerzen (z. B. Hufrehe) oder Stresssituationen vor
oder während der Probenentnahme zu falsch hohen ACTH-Werten führen können.
Referenzwerte
Bitte beachten Sie die neuen Referenzwerte.
Aufgrund circannualen Schwankungen gelten folgenden Referenzwerte für ACTH bei
gesunden Pferden:
.November bis Juli: <= 29 pg/ml (negativ)
.August bis Oktober: <= 47 pg/ml (negativ)
Im Allgemeinen zeigen Cushing Patienten deutlich höhere Werte in den jeweiligen
Zeiträumen. Die Werte müssen immer in Zusammenhang mit den klinischen Symptomen
interpretiert werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen von Don Pedro
BeitragVerfasst: 27.04.2012, 14:30 
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Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Zitat:
Im Allgemeinen zeigen Cushing Patienten deutlich höhere Werte in den jeweiligen
Zeiträumen. Die Werte müssen immer in Zusammenhang mit den klinischen Symptomen
interpretiert werden.

das ist so erst einmal richtig,der ACTH-Wert ist negativ- vorausgesetzt der korrekten Probenbehandlung.
Bei negativem Test und bleibendem Cushingverdacht wird empfohlen den Test nach 3 Monaten zu wiederholen.
Mir fehlt allerdings die Glukosebestimmung und die Fruktosamine!!!!
Geht man von Erfahrungswerten aus mit einem Blutzuckerwert im oberen Normbereich
erkennt man bei der Bildung des Qotienten Glukose: Insulin dass mind. eine kompensierte IR aller wahrscheinlichkeit nach vorliegt.
Bei niedrigeren angenommenen Blutzuckerwerten fällt der Quotient schlechter aus.

wie hast Du vorher gefüttert?
Weiteres zu diesem Thema:
28362214nx18618/rund-ums-blut-f53/quotient-blutglukose-insulin-t2984.html
28362214nx18618/rund-ums-blut-f53/bewertung-des-glukose-insulinquotienten-t3075.html

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