Ich persönlich sehe den "Verdachtsbereich" eher für die ECS Diagnostik relevant weil es anzeigt das man aufpassen und in jedem Fall nachtesten sollte um ein ECS erkennen oder aber ausschließen zu können.
Für in Therapie befindliche Pferde sehe ich den sicheren Referenzbereich als absolut an, würde im Verdachtsbereich dann Symptomatik, also klinisches Erscheinungsbild und wie bei meinen Ponys die EMS Werte in meine Entscheidung mit einfließen lassen.
Für deinen konkreten Fall bei deinem Cushi würde ich mich vermutlich an den alten Referenzen orientieren.
Darunter hast du antherapiert, Therapiekontrollen und Dosisanpassungen vorgenommen und Symptomatik passend zum ACTH feststellen können.
Ein reales Wesen das unter Argusaugen über Jahre hinweg beobachtet und therapiert wird ist in dem Fall aussagekräftiger als korrigierte Referenzwerte.
Upps, Synlab liegt sehr niedrig mit der Referenz.
Bei Laboklin wäre ein ACTH von z.B. 25 bestens, siehe unten den aktuellen Laboklin Text dazu:
Interpretation:
Aufgrund saisonaler Unterschiede müssen die Grenzwerte wie folgt interpretiert werden:
Interpretation ACTH (in Anlehnung an die Empfehlungen der Equine Endocrinology Group 2017):
Mitte November bis Mitte Juli:
negativ < 30 pg/ml
grenzwertig 30-50 pg/ml
positiv > 50 pg/ml
Mitte Juli bis Mitte November:
negativ < 50 pg/ml
grenzwertig 50-100 pg/ml
positiv > 100 pg/ml
Die Werte sind als Anhaltspunkte zu sehen; individuelle Schwankungen können Abweichungen bedingen.
Wichtig für korrekte Analysenergebnisse ist die Einhaltung der präanalytischen Eckdaten: zeitnahes
Abzentrifugieren und Abpipettieren des EDTA-Plasmas sowie Kühlung der Proben!Da ein Pferd auch ohne zu hohem ACTH und sogar negativem Dexamethason Suppressionstest durchaus Cushing haben kann und therapiebedürftig ist (das ist aber die Ausnahme, im Forum Pinta) kommt man einfach an der Klinik nicht vorbei um eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen zu können.
Aber das nur nebenbei für Neulinge im Thema weil es nicht deine Eingangsfrage betrifft.