Hier konnen allgemeine Fragen zum ECS gestellt und diskutiert werden.
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Dosierung-Nebenwirkungen Prascend

03.12.2013, 11:56

Hallo,

ich bin neu hier und lese schon einige Zeit interessiert mit.
Meine Shettydame, die ich seit 1999 mein eigen nenne, bereitet mir schon so einige Zeit Kopfzerbrechen. Als sie zu mir kam war sie speckefett und rehevorgeschädigt (das wusste ich aber nicht), aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt absolut keine Ahnung von Hufrehe etc. So durfte Shetty, wie auch bei den Vorbesitzern, schön mit meinem Wallach auf die Weide, die zwar keine fette Kuhweide ist, aber halt trotzdem Gras. Es kam wie es kommen musste, Lisa bekam einen Reheschub. Das ist nun schon 13 Jahre her. Ich habe mich informiert und natürlich die Haltung angepasst, was hieß, dass sie für viele Jahre absolut kein Gras mehr bekam. Ihr Zustand war stabil, ihr ging es gut, sie konnte gut laufen usw. Das einzige was uns fortan begleitete war Kotwasser und Durchfall, mal mehr, mal weniger, mal gar nicht, aber immer wieder und ich habe es mit keinem Mittel der Welt in den Griff bekommen.
Nach einigen Jahre sporadisch für 5 Minuten an der Hand Koppelgang einfach fürs Gemüt von Pony. Auch das ging wunderbar, keine Probleme. Es fällt auf, dass das Kotwasser besser wird oder weggeht, wenn sie Gras frisst. Nur Heu - Kotwasser wieder da.
Im Winter 2011 auf 2012 stellte sie das Fressen ein, Heu war absolut out. Ansonsten war sie vom Verhalten her wie immer. Aber klar, sie wurde immer dünner, ab und zu ein paar Halme Heu reichen einfach nichts aus, auch wenn man nur 96 cm groß ist. Das einzige was sie mit Begeisterung gefressen hat war Gras, was widerrum Bauchschmerzen meinerseits und Angst vorm nächsten Reheschub verursachte, der aber zum Glück ausblieb. Nun wurde das ganze Pony auf den Kopf gestellt, der Zahnarzt war da, alles ok. Kotprobe, Blutprobe, Magenspiegelung, Punktion der Bauchhöhle und Untersuchung der Flüssigkeit, Untersuchung Urin - alles unauffällig. Auch der ACTH-Wert wurde festgestelt, war aber in der Norm. In Absprache mit dem Tierarzt durfte sie jeden Tag für eine Zeitlang auf die Koppel.
Keine Rehe, welch Glück und nach einiger Zeit fing sie wieder an Heu zu fressen. Kotwasser war auch weg.
So verging das Jahr 2012 und der Winter kam. In abgeschwächter Form kam das Heuverweigern wieder, aber nicht so extrem wie im Jahr zuvor. Sie durfte während des ganzen Jahres begrenzt auf die Weide, kein Kotwasser. Herbst 2013 - peng Reheschub, der allererste seit Jahren. Zum Glück gleich erwischt, Pony ging es schnell wieder gut, aber natürlich von jetzt an kein Gras. Kotwasser kam wieder, aber noch nicht so extrem.
Ich vermutete trotzdem Cushing, sie schwitzt und das Fell ringelt sich etwas. Nicht schlimm, aber anders als sonst. Also nochmal Blutabnahme zum ECS-Profil. Eine befreundete Tierheilpraktikerin fürhrte die Abnahme durch und wir acheten peinlich darauf, dass wirklich alles passt, das Blut wurde sofort zentrifugiert, eingefroren und per Expresspost ans Labor geschickt.
Die folgenden Werte kamen heraus (05.11.2013):
g-GT: 8.8 U/l (Referenzwert kleiner 25)
Gesamteiweiß: 53,2 g/2 (Referenzwert 55-75)
Triglyceride: 1,2 mmol/l (Referenzwert kleiner 0,97)
Glucose: 5,2 mmol/l (Referenzwert 3,05-4,99)
Fructosamine 195,7 µmol/l (Referenzwert kleiner 360)
ACTH: 184pg/ml

Vom Tierarzt habe ich mir das Prascend besorgt und habe am 15.11.2013 mit der Gabe von 1/8 Tablette begonnen. Dies bis zum 30.11.2013. Ab dem 01.12.2013 bekommt sie nun 1/6 Tablette. Dies wollte ich nun wieder für etwa 12 Tage so beibehalten, dann auf 1/4 Tablette hochgehen und nach etwa 4wöchiger Gabe der viertel Tablette erneut das Blut untersuchen lassen.

So weit der Plan. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass sie mit der 1/6 Tablette nicht klarkommt. Sie ist irgendwie so langsam geworden in ihren Reaktionen, auch finde ich dass sie nun deutlich mehr Durchfall hat, wobei dies schwierig zu sagen ist bei ihr, denn ohne Gras hat sie ja immer Probleme damit und das ist total unterschiedlich, es gibt Haufen, welche normal geformt sind und welche, die absolut breiig sind. Heute morgen fand ich auch, dass sie total langsam läuft. Keine Pulsation.
Jetzt bin ich ratlos. Soll ich wieder auf 1/8 runtergehen? Wie lange? Und dann wieder hoch? Ich dachte eigentlich, dass 2 Wochen mit 1/8 ausreichen müssten.
Irgendwie bin ich echt hilflos, laut Tierarzt hätte ich gleich mit 1/4 anfangen sollen, ich mag mir gar nicht ausmalen, was dann gewesen wäre.

Ich würde mich sehr freuen über Ratschläge und über Euere Meinungen und bedanke mich schon mal auch im Namen von Lisa dafür.

Viele Grüße
monalisa1502

Re: Dosierung-Nebenwirkungen Prascend

03.12.2013, 13:46

Hallo und Herzlich Willkommen an dieser Stelle.
Das ganz große Problem in der Therapie mit Prascend ist dass es einfach nicht möglich ist die genaue Dosis zu verordnen. Erschwerend ändert sich diese Dosis u.U. im Jahresverlauf und sicher im Laufe der Behandlungszeit.
Gerade zu Anfang reagieren Pferde sehr gut auf erste kleinste Dosen - für eine gewisse nicht bestimmbare Zeit .
Wievfiel mag Dein Zwerg wiegen? 150kg? Zumindest nicht mehr als 200kg.

Mal ein paar Rechenbeispiele:
Die Anfangsenddosis liegt zwischen 0,8mg-1,4mg pro 500kg Pferd.
Bei 150kg Pony wären das 0,24mg-0,42mg.
Durchschnitt heißt: es gibt Pferde doie mit weniger auskommen und Pferde die mehr benötogen. Leider sthet dies nicht an der Stirn geschrieben.
Somit wird empfohlen bei der halben durchschnittlichen Enddosis nach 4 Wochen unter dieser die Dosiseinstellung zu testen.

Dies bedeutet bei 150kg:
Anfangsenbddosis = 0,3mg
1. Therapiekontrolle bei 0,15mg welche bis zu dieser Dosishöhe langsam ein geschlichen werden sollte!
Eine 1/8 Tablette enthält die Wirkstoffmenge von 0,125mg (allerdings ungenau)

Fakt ist dass man die 1mg Tablette kaum korrekt einschleichen kann und mit dem Einstieg von einer halben Enddosis kann man in keinem Fall von einem Einschleichen sprechen, was die Firma BI natürlich auch gerne verschweigt.

Allerdings ist der TA in solchen Fällen berechtig ein Rezept über kleinere Dosiseinheiten Pergolid auszustellen.
Hier hast Du z.B. die Pergolid mit 0,25mg Wirkstoff
http://www.apotheke-efarma.de/pages/sea ... 150&y=-135

Abgesehen ist lt. Hersteller und Beipackzettel das Prascend ausschließlich zu halbieren!!!!!

Medizinische Ratschläge und Therapieanweisungen dürfen wir an dieser Stelle natürlich nicht geben und jede Therapieänderung ist mit dem behandelnden TA abzusprechen.
Wäre es mein Pony würde ich für 4 Wochen die 1/8 Pille geben und dann nachtesten.Bevorzugt die korrekte und gleichbleibende Dosishöhe in der passenden Tablette.

Prascend ist im Übrigen original Pergolid welches durch BI umgewidmet worden ist....

LG Eddi

Re: Dosierung-Nebenwirkungen Prascend

03.12.2013, 14:16

Hallo Eddi,

vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort.

Lisa wiegt ziemlich genau 190 Kilogramm, sie wurde erst kürzlich gewogen.

Meine Berechnung war:
1mg pro 500kg Pferd Anfangsenddosis
enspricht für 200kg 0,4mg Anfangsenddosis
Einschleichen mit 0,125mg (=1/8 Tablette)
weiter Einschleichen mit 0,17mg (=1/6 Tablette)
dann wollte ich hoch auf 0,25mg (=1/4 Tablette)
und mit dieser Dosierung nach einigen Wochen testen.
Aber wie Du auch geschrieben hast, so einfach wie auf dem Papier dargestellt, ist es leider nicht und das eine Pferdchen braucht mehr und das andere kommt mit weniger klar.

Das Teilen der Tabletten ist eh furchtbar, das achteln ging so einigermaßen, aber das sechsteln war fast unmöglich. Es wäre wirklich nicht schlecht wenn sich BI da etwas einfallen ließe bzw. Prascend auch mit weniger Wirkstoff herstellen würde.

Ich gehe jetzt zurück auf 1/8 und schaue, wie es dem Mädel damit geht. Ende Dezember/Anfang Januar dann nochmal nachtesten.

Viele Grüße

Birgit

Re: Dosierung-Nebenwirkungen Prascend

03.12.2013, 15:59

Birgit, unser Anton hatte auch 180 Kilo als er mit 0,175 mg Prascend antherapiert wurde was den ACTH Wert innerhalb von 72 Tagen von 925 auf 53 und einige Wochen danach auf 30 sinken lies. Mein TA hat mir die 0,25 mg sowie die 0,05 mg Pergolid rezeptiert damit die Wirkstoffgrösse zuverlässig ist, danach solltest du deinen TA unbedingt fragen ob er das mit Rücksicht auf den sehr kleinen Patienten und dessen Wohlbefinden bitte auch tun würde, das ist übrigens für ihn völlig legal!!! Seine Frau würde sicher auch nicht dieselbe Wirkstoffmenge zum verhüten nehmen wollen wie es eine Elefantenkuh bekommt obwohl es passende Dosen gibt die legal zu erwerben sind :unibrow: Von daher denke ich das es durchaus Sinn macht zunächst unter der 1/8 Tablette nachzutesten wenn du den Eindruck hast das es ihr darunter besser ging. Im Laufe der Zeit werden sicherlich Anpassungen nach oben erforderlich werden, aber das ist ohne Testung hypothetisch und muss dann später jeweils vom ermittelten Wert abhängig gemacht werden. Für die kleine Maus und einen verständnisvollen, rechtlich aufgeklärten TA drücke ich euch fest die Daumen :daum:

Re: Dosierung-Nebenwirkungen Prascend

03.12.2013, 16:35

eff-eins hat geschrieben:Für die kleine Maus und einen verständnisvollen, rechtlich aufgeklärten TA drücke ich euch fest die Daumen :daum:


Dankeschön.

Ich muss sowieso mit meinem Tierarzt sprechen, dann das Prascend wurde im Stall abgegeben als ich nicht da war und anstelle der vereinbarten Einzelstreifen habe ich gleich mal die ganze Packung mit 160 Tabletten bekommen, die mir für den Zwerg sowieso ewig reichen würde.

Das mit dem "rechtlich aufgeklärt" sehe ich eher als fraglich an, aber ich werde mich erkundigen, ob es möglich ist eine Pergolid-Rezept zu beommen. Kann mir vorstellen, dass das nicht klappt, aber mal sehen.

Ab Heute Abend bekommt sie auf alle Fälle wieder 1/8, da hat sie mir wirklich deutlich besser gefallen, was bei den Pergolid-Tabletten mit 0,25mg ja einer halben Tablette entsprechen würde und das wäre auf alle Fälle deutlich einfacher zu dosieren.

Viele Grüße und nochmal danke.

Re: Dosierung-Nebenwirkungen Prascend

03.12.2013, 18:05

Zur Not TA wechseln!
Diese Packungsgröße ist eine Frechheit.
Für 2 Tage hintereinander kann man auch das Medikament auflösen und eben an 2 Tagen die Hälfte der Füssigkeit geben.
Das muss aber kühl und dunkel gelagert werden.

LG Eddi
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