Danielaund Floh hat geschrieben:
Würdet ihr den Wert, bei einem Ausgangswert von 635, als zufriedenstellend betrachten ? Ich muss dazu sagen, dass die Blutentnahme sowas von daneben war; wir hatten ihre Tochter Bonita mit, die wir gerade ausgeladen hatten, Lina war noch im Hänger. Sie durfte nicht mal aussteigen. Mein Mann sagte noch, wir gehen eine Runde um den Block mit den beiden, da war die Kanüle schon drin. Sie war sehr aufgeregt, weil Bonita draussen war und von der Hängerfahrt war sie auch klitschnass und gestresst.
Wie ist denn so ein Wert zu verstehen; je höher der Wert desto kranker das Pferd oder je höher der Wert desto sicherer die Diagnose ?
Denn die Frage hatte ich mir zu Bonita gestellt; sie hat einen Wert von 68,6 pg/ml.
Da sie erst 7 ist, kam ich nie auf den Gedanken Cushing. (bevor ich das Forum kannte) Aber es würde Ihre unzähligen Baustellen erklären. Vom TA habe ich die Empfehlung Prascend zu geben bekommen. Nun überlege ich noch einen Funktionstest machen zu lassen. Kann man diesen auch unter Prascend noch machen lassen ? Mir ist der Wert, bedingt durch die Umstände der Blutentnahme nicht eindeutig genug ? Irgend etwas sträubt sich noch in mir, weil sie erst 7 ist, und der Gedanke, sie muss jetzt gute 20 Jahre diese Pille bekommen.....
Bonitas Cushing Profil:
Insulin 5,7µU/ml
ACTH 68,6 pg/ml
Glucose 5,1 mmol/l
Fructosamine 293,0 µmol/l
Triglyceride 0,32 mmol/l
g-GT 14,1 U/l
Insulin/Glucose 1,1
Insulinsensivität RISQI 0,42
Zellfunktion Pankreas MIRG 3,4
Soll ich Bonita und Lina als Beiträge splitten ?
Linas ACTH finde ich unter der jetzigen Dosis vorerst jahreszeitlich angepasst, da würde ich persönlich jetzt nichts verändern wollen. Allerdings werden im Laufe der Erkrankung meistens Dosisanpassungen nach oben erforderlich weshalb 2 jährliche Kontrollen (Frühjahr, Herbst) stattfinden sollten.
Bonita hat einen Insulin/Glukose Quotienten von 16,11 der zwar ausserhalb einer kompensierten IR ist (diese geht von 4.5-10) aber besser sein könnte wenn man bedenkt das Gesundwerte von 20 aufwärts anfangen.
Den ACTH Wert sehe ich nach einer Anhängerfahrt (nachweislich bedeutet das immer einen gewissen Stress, auch bei erfahrenen Pferden) und zu dieser Jahreszeit nicht als Behandlungsbedürftig sondern den Umständen entsprechend als physiologisch an.
Als Tochter einer ECS Stute sollte natürlich jährlich gescheckt werden ob sich nicht doch ein ECS entwickelt da es meiner festen Überzeugung nach erblich ist.
Meine Ponys sind Halbgeschwister mit demselben Vater,
beide wurden bereits DREIJÄHRIG ECS positiv getestet was meine Vermutung unterstreicht.
Die Höhe des ACTH steht in keinem Verhältnis zur Schwere der Erkrankung, ein Wert im mehrere Hunderterbereich erleichtert nur eben die Diagnose die dann als gesichert anzusehen ist.
Ein ACTH innerhalb der Referenz jedoch schliesst ein ECS leider
nicht pauschal aus.
Es gibt einige wenige Fälle wo das Pferd vom Prascend letztendlich profitiert hat obwohl weder ACTH noch Dexamethason Suppressionstest ein ECS bestätigt hat weswegen man immer auch die klinische Beurteilung (typische ECS Zeichen wie Hirsutismus, verzögerter Fellwechsel usw.) in die Überlegung ob es sinnvoll ist anzutherapieren mit einfliessen lassen sollte.
Da sich aber Symptome vom ECS, EMS und der IR überlagern macht es Sinn dies ebenso mit jährlichen Checks im Blick zu haben und gegeneinader abzugrenzen bzw. für sich zu diagnostizieren, am besten mittels ECS/EMS Profil.
Auch können bei gleichbleibendem Gesamtmanagement negativ veränderte KH Stoffwechselwerte manchmal Hinweisgebend sein doch an ein ECS zu denken denn nicht selten ist die IR Cushing induziert obwohl es sie auch als eigenständige Erkrankung gibt.
Wegen des nicht ganz so optimalen Quotienten würde ich das Bewegungs/Fütterungs/Haltungsmanagement weiter optimieren und schauen ob sie sich darunter positiv verändert und sie weniger "Baustellen" anbietet bevor ich jetzt an eine Prascendtherapie denken würde.
Selbstverständlich wäre ein nachschieben des Dex. Testes auch eine Überlegung wert, dann sollte aber in keinem Fall Prascend gegeben worden sein.....
Bitte stelle künftig neben den ermittelten Laborwerten auch deren Referenzwerte mit ein, so kann ich jetzt z.B. nicht erkennen ob der Leberwert okay ist.