Ja und da ist sie schon, die eff-eins und sagt ein freundliches "herzliches Willkommen im Forum"
Nimue hat dir eigentlich alles Wichtige schon zum ECS gesagt, isoliert betrachtet ist ein ACTH Wert von 60 keinesfalls als Beweisführend FÜR ein ECS anzusehen und erfordert erstmal kein Antherapieren.
Allerdings, und das ist wichtig im Hinterkopf zu haben, unterliegt ACTH sowohl tages als auch jahreszeitlichen Schwankungen und jedes Pferd-auch Gesunde- erfährt im September sein jahreszeitliches Hoch weshalb dort auch andere Referenzwerte gelten.
Auffällig ist aber das bei bisher un.-bzw. unzureichend therapierten Cushis das ACTH oft ungleich höher ansteigt als bei Gesunden, darum ist insbesondere der September eine geeignete Jahreszeit auch ein frühes ECS aufzudecken.
Nun ist das ACTH mit 60 überhalb der Referenz was nicht unbedingt auf Grund eines ECS der Fall sein muß sondern auch Stressbedingt weil der TA mit einer soooo großen Spritze voran ans Pferd tritt dem dabei ganz bange wird.
Kurz gesagt, ACTH ist ein Stresshormon und steigt bei eben diesem wozu auch Schmerzen oder beim Dauerfresser Pferd Nahrungskarenz zählt schnell mal etwas an.
Erfahrungsgemäß aber nicht in den pathologischen Bereich der im mehrere Hunderterbereich angesiedelt ist.
Nimue hat es schon angesprochen, ein innerhalb der Referenz befindliches ACTH schließt ein ECS nicht pauschal aus, es gibt Cushis die niemals hohe ACTH Werte hatten aber im Endeffekt vom Prascend profitiert haben weil die klinische Beurteilung für ein ECS sprach.
Andersherum muß ein Cushi nicht zwangsläufig alle Symptome aufweisen, gerade zu Beginn der Erkrankung sind diese oftmals sehr verhalten oder gar nicht ersichtlich.
Das erste Symptom ist nicht selten eine Herbst Hufrehe, ganz plötzlich ohne das man irgendetwas am Management geändert hat.
Das liegt darin begründet das das ACTH eben in den pathologischen Bereich schießt, der Kohlenhydratstoffwechsel über Gebühr in Mitleidenschaft gezogen wird und der zu hohe Insulin und Glukosewert die inneren Hufstrukturen schwächt und in Folge eine Hufrehe ausbildet.
Von daher gehören zur Erstdiagnostik bitte IMMER ein kombiniertes EMS/ECS Gesamtprofil, nicht zuletzt auch deshalb weil die Stoffwechselerkrankungen EMS, ECS und die IR (Insulinresistenz) sich überlagernde Symptome haben.
Es gilt also die Stoffwechselerkrankungen gegeneinander abzugrenzen bzw. jede für sich diagnostiziert zu wissen um ihnen entsprechend therapeutisch zu begegnen.
Die IR gibt es übrigens nicht nur als eigenständige Erkrankung oder genetische Dispostion (Robustrassen) sondern auch als Symptom vom EMS und dem ECS, ist sie Cushinginduziert verbessert sich häufig unter Prascentherapie auch der KH Stoffwechsel.
Sollten weitere Parameter beauftragt worden sein wäre es schön wenn du diese nachreichen könntest damit wir uns ein umfassendes Bild machen können.
Ohne weitere eindeutig dem ECS zuzuschreibende Symptome wie Hirsutismus oder sich überlagernder Fellwechsel usw. würde ich persönlich jetzt keinesfalls antherapieren sondern Anfang September erneut testen, dann aber bitte das kombinierte Profil!
Letzte Frage neben Rasse, Fütterung, Haltung und weitere Blutwerte ist wie der Probenumgang gewesen ist den du im ABC meiner Signatur unter dem EMS/ECS Profil nachlesen kannst.
Wird dieser nicht eingehalten kann dies zu falsch erniedrigten Werten (auch bei Insulin!!) führen.
Mein Anton hatte damals übrigens ohne auch nur ein einziges Symptom und erst dreijährig einen ACTH von 925, meine Hermine auch dreijährig (sind Halbgeschwister) mit "nur" Hufrehe als Symptom 3080.
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