Was die Hufbearbeitung angeht, bin ich da vor gut 10 Jahren so "reingerutscht". Mein Pony hatte einen Fesselträgerschaden und war einfach nicht mehr ans Laufen zu bekommen. Ich habe x Schmiede und andere Hufbearbeiter dran gehabt und Spezialbeschläge und was nicht alles. Aber auch nach 1,5 Jahren blieb die Entzündung der Sehnenscheide einfach da. Ich habe dann den Verdacht gehabt, dass einfach immer die Stellung nicht stimmt, habe die Beschläge runtergemacht und sie erstmal sich so hinlaufen lassen, wie es halt kam. Da fing sie dann an, besser zu laufen. Dann habe ich mich belesen und mich mit anderen Leuten, die professionell Hufe bearbeitet haben und Leuten, die auch Pferde haben, die langfristig lahm waren, ausgetauscht und angefangen, ihre Hufe selber zu bearbeiten. Naja, wie auch immer, sie lief immer besser, wir waren danach noch auf einigen Distanzritten und sie war bis 29 dann normal reitbar ohne je wieder lahm zu sein. Beschlagen für die Distanzritte habe ich dann selber, weil sie ja vorher immer wieder lahm war, wenn ich einen Schmied für Beschlag da hatte. Über die Jahre habe ich hauptsächlich über Kontakte vom Distanzreiten dann immer mehr Austausch mit Hufbearbeitern gehabt und immer wieder bei Fällen beraten, wo Pferde dauerhaft lahm waren, ohne dass eine akute Verletzung vorlag. Dadurch habe ich auch viele Fälle gesehen, wo ganz offenbar die Hufe durch eine Rehe geschädigt waren und eben nie danach wieder richtig bearbeitet. Aber akute Rehefälle habe ich eigentlich nie gehabt. Immer eher die Fälle: "Mein Pferd hat vor x Jahren eine Rehe, eine Verletzung oder einfach seit Jahren schlechten Beschlag gehabt und ist nicht mehr ans Laufen zu bringen". Von daher habe ich was die allgemeine Anatomie und Bearbeitung von Hufen angeht schon ein gutes Grundwissen. Aber was die Handlungsoptionen bei akuter Rehe angeht, da bin ich nicht so weit im Bild, als das ich mir das jetzt zutraue, da was alleine zu unternehmen. Daher habe ich bis jetzt die Hufe auch noch nicht angefasst, obwohl ich nach den Röntgenbildern wüsste, wie ich im nicht akuten Stadium bearbeiten müsste. Und ich habe mich nie mit Kleben beschäftigt. Ich denke mal, nageln sollte man im akuten Stadium nicht. Einen Hufschutz braucht sie ja aber meiner Einschätzung nach, also allein die korrekte Bearbeitung wird wahrscheinlich nicht reichen, dass sie wieder gut laufen kann.
Die Casthaken sind ja interessant, ich denke aber die Hufbearbeiterin, die jetzt kommt klebt mit Laschen, weil sie damit seit Jahren Erfahrung hat. Duplos mit Laschen werden nicht mit Vettec, sondern mit einem speziellen Sekundenkleber geklebt, daher hat man das Problem mit dem Erhitzen so gut wie nicht (der Kleber wird zwar kurz warm, aber dadurch, dass er ja nur eine ganz dünne Schicht unter den Laschen ist, geht es da nur um wenige Sekunden). Beim Kleben mit Laschen steht das Pferd ja auch während des Klebens auf dem Boden, muss also auch nicht lange hochhalten. Ich hoffe, wir können es so machen, dass unter der Hufbeinspitze der Beschlag ausgeschliffen wird (wenn es nicht sowieso ein Reheduplo wird) und im hinteren Bereich ein Polster unter den Beschlag kommt. Dazu dann eine gute Abrollkante an den Beschlag geflext. Aber das werde ich dann ja sehen, was sie vorschlägt. Ich denke, da werde ich einfach auf ihre Expertise vertrauen.
Also, alles in Allem mache ich mir über die Hufbearbeitung weniger Sorgen, als darum, dass sie aus dem aktuellen Schub raus muss, und wie ich weitere Schübe vermeiden kann. Wenn sie keinen akuten Schub mehr hat, dann bekommen wir die Füße schon wieder hin. Vor allem Sorgen macht mir, dass ich es halt schaffen muss echt die Ursache abzustellen... Aber ihr habt mir ja jetzt was Fütterung angeht schon viele Hinweise gegeben und das EMS/ECS-Profil wird mir dann hoffentlich dabei auch noch mal weiterhelfen.
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