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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 08:43 
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Hallo,

ich habe ein Pony, das seit Jahren Perolid/Prascend bekommt. Es ist auch immer gut damit zurecht gekommen. Die Dosierung habe ich immer danach angepasst, wie ihr Verhalten war. Im Frühjahr war es meistens so, wenn sie etwas zurückgezogener wurde, dann musste ich die Dosis verringern und im Herbst musste ich die Dosis erhöhen. So hat das jahrelang gut geklappt. Aktuell ist sie vom Verhalten her fit. Von dem her würde ich also nichts an der Dosis verändern.

Allerdings ist sie seit dem Spätsommer fühlig und manchmal leicht lahm gewesen und hatte ab und zu Wendeschmerz gezeigt. Alles nicht wirklich dramatisch. Sie ist 31, ich hatte zwar Rehe im Hinterkopf, habe es dann aber auf die alten Knochen geschoben. Vor 1,5 Woche ca war sie auf einmal sehr fühlig, ich habe es auf den harten Boden geschoben und ihr Schuhe angezogen. Naja, seit gestern sieht man es den Hufen deutlich an, dass es wohl doch eine schleichende Rehe ist, die sich aktuell jetzt dann doch mal deutlich zeigt.

Figur ist eher schlank, sie hat aber für ihre Verhältnisse eine gute Figur, also nicht knochig. Sie kann nur noch Heucobs essen. Hafer habe ich schon vor Wochen abgesetzt, eben weil ich doch schon den Hintergedanken Rehe hatte. Aktuell bekommt sie Heucobs mit Öl und ein paar Maiscobs für den Geschmack drin.

Jetzt kann man ja schlecht einen ACTH-Test machen lassen. Darum wurde mir nun geraten, Prascend versuchsweise zu erhöhen. Das würde ich ja auch machen, allerdings habe ich dann gehört, dass Prascend auch Rehe auslösen kann. Aber kann das bei einem Pferd passieren, das seit Jahren problemlos Prascend bekommt?


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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 09:45 
Moin, herzlich willkommen.

Ich kenne keinen Fall, wo Prascend Rehe ausgelöst hat. Eher im Gegenteil: es hat, solange ich es kenne, immer dazu beigetragen, dass die Tiere endlich schmerzfrei und fröhlich leben konnten. Allerdings setzt das voraus, dass die Dosis stimmt. Lediglich am Verhalten festzumachen, wie hoch die Dosis sein muss, ist ziemlich gefährlich. Es ist bei Cushing angestrebt, den ACTH in den Normbereich zurückzuführen. Das kann sein, dass die Tiere im Herbst mehr P benötigen, im Frühjahr/Sommer weniger. Aber grundsätzlich sollte das über den Blutwert manifestiert sein. Wenn Deine Maus über die ganze Zeit zu wenig Pergolid bekommen hat, weil Du nie wusstest, ob es wirklich die richtige Dosis ist, dann reicht das aus, um Rehe auszulösen. Weiterhin kann es sein, dass der Pergolid-Bedarf über die Jahre ansteigt.

Unabhängig davon kann Deine Maus auch bei schlanker Figur insulinrestent sein. Das kannst Du aber auch nur durch ein Blutergebnis feststellen und sollte das so sein, kann das allein eine schleichende Rehe auslösen, weil das Futtermanagement nicht stimmt.

Also ist mein Rat: erst die Blutentnahme für eine EMS/ECS-Profil und dann demensprechend füttern und die Dosis anpassen.


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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 10:32 
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Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Ich schließe mich da vollumfänglich schnulli an und rate dir dringend besser gestern als heute zu einem kombinierten EMS/ECS Gesamtprofil!!

Und nein, Prascend löst keinesfalls Hufrehe aus.

Als Auslöser sehe ich hier eher eine unpassende Dosis und vor allem die Fütterung die durch Hafer und Mais extrem Stärkelastig ist/war denn Stärke ist ZUCKER.
Wobei sich mir die Frage stellt warum diese Futtermittel ausgewählt wurden die eher zum sportlichen Pferd das täglich sehr moderat bewegt wird passt.
Für einen Cushi der vielleicht unzureichend therapiert ist und evtl. das Hauptsymptom die Insulinresistenz mit im Gepäck hat schnell der Supergau.

Handelt es sich bei deinem Pony um eine Robustrasse oder Spanier ist diesen die Insulinresistenz sogar genetisch in die Wiege gelegt was dann natürlich erschwerend hinzukäme.

Die bisherigen diffusen Lahmheiten waren schon ein Hinweis darauf das der Huf muckelt weil mit Sicherheit das Insulin und die Gklukose zu hoch sind und beides gewebeschädich ist und die inneren Hufstrukturen schwächt lange bevor die Lehrbuchmäßige Hufrehe ersichtlich wird.

Auch wenn ACTH ein Stresshormon ist steigt es allein durch Schmerzen oder anderen Stress nicht in einen pathologischen Bereich sondern zeigt sich allenfalls etwas erhöht.
Von daher sollte jetzt zeitnah das Profil veranlasst werden damit dann so schnell wie möglich ergebnisorientiert das Gesamtmanagement erarbeitet werden kann und muss um eine schnelle Verbesserung für den Ponysenior zu erreichen.

Cushing hat einen weitreichenden Einfluss auf den Gesamtorganismus und vor allem auf den Kohlenhydratstoffwechsel, von daher gehören die Parameter Insulin, Glukose und Fruktosamine zu jeder am besten 2x jährlichen ACTH Kontrolle dazu wie das Amen zur Kirche.
Das wollte ich nur nochmal betonen damit du verstehst warum unsere Empfehlung zu einem Profil und nicht nur zur ACTH Testung ausgesprochen wurde.

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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 11:22 
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Ja, ich mache mir auch Vorwürfe, dass ich den Gedanken an Rehe so lange beiseite geschoben habe. :(

Hafer und Maiscobs hat sie bekommen, weil sie die Heucobs pur nicht gefressen hat. Mittlerweile hat sie sich an Heucobs mit etwas Maiscobs gewöhnt und frisst auch das gerne. Sie war schon immer sehr schwerfuttrig. Sie ist ein Welsh-Arabermix schätze ich. Sehr schmal und zierlich gebaut.

Ich werde versuchen, die Maiscobs auch noch wegzulassen, wobei die ja aus der ganzen Pflanze bestehen und auch keine thermisch aufgeschlossene Stärke enthalten. aber vlt bringen die ja aktuell das Fass zum Überlaufen?

Versteht der Tierarzt mich, wenn ich sage, ich möchte ein EMS/ECS-Profil? Oder muss ich das genauer sagen, damit ich am Ende die richtigen Werte bekomme?

Bei dem Prascend ist es halt so, wenn die Dosis zu hoch ist, wird sie müde und ist schlecht drauf. Sobald die Dosis stimmt, ist sie wach und gut drauf. Aber wenn Prascend selber keine Rehe auslösen kann, dann kann ich ja bis ich die Ergebnisse vom Profil habe, wirklich versuchen, die Dosis zu erhöhen, denn mehr als schlapp werden kann dann nicht passieren? Oder was würdet ihr sagen? ACTH-Test aktuell ist ja vermutlich totaler Quatsch wegen akuter Rehe, aber wenn die Rehe nur weggeht, wenn der ACTH-Wert ins Lot kommt, dann muss ich ja eigentlich auf Verdacht jetzt Prascend erhöhen?


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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 11:30 
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Hier ein paar Bilder für den Gesamteindruck


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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 12:06 
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Was für eine Schönheit :grin:

Nein, mache dir bitte keine Vorwürfe denn das ist der Sache nicht dienlich und verbraucht deine Energie die nun anderweitig besser eingesetzt werden kann.
Wir haben alle unsere Erfahrungen gemacht und kranke Tiere beklagt, du befindest dich hier also in bester Gesellschaft.
Deshalb gibt es das Forum, damit Besitzer und ihre Sorgenpferdchen von den Erfahrungen anderer profitieren können.

Der jetzt huckelig gefrorene Boden ist für die Hufe brandgefährlich weil der instabile Hufbeinträger bei Schwer und Fliehkräften die Belastung mit Pech nicht mehr kompensieren kann und es kommt zur Absenkung/ Rotation. Jetzt ist rehegerecht unterstützte Füße still halten angesagt in einem tief und weich eingestreuten Bereich und sonst nix.

Im ABC meiner Signatur findest du die notwendigen Infos für das EMS/ECS Gesamtprofil

Bitte verändere jetzt nicht die Prascenddosis sondern warte das Laborergebnis ab. Testen kann man erst nach einer konstanten 4 wöchigen Gabe und du würdest jetzt vieles durcheinander bringen was später nicht mehr aufzudröseln ist.
Wir wollen wissen wie es JETZT im KH Stoffwechsel und um das ACTH aussieht um die JETZIGE Situation evtl. damit erklären zu können.

Mais bleibt Zuckertechnisch Mais egal ob aufgeschlossen oder nicht, mein Rat ist wirklich Mais als Hühnerfutter zu betrachten und nicht den Weg ins Pony zu finden.
Gerade bei einem so für die IR prädisponierten Rassemix wie deine Schönheit es ist ist oft schon das Heu aus zumeist Hochkeistungsgräsern zuviel für den KH Stoffwechsel. Weeniger ist mehr um sie gesund zu erhalten.

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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 12:10 
emeles hat geschrieben:
Bei dem Prascend ist es halt so, wenn die Dosis zu hoch ist, wird sie müde und ist schlecht drauf. Sobald die Dosis stimmt, ist sie wach und gut drauf. Aber wenn Prascend selber keine Rehe auslösen kann, dann kann ich ja bis ich die Ergebnisse vom Profil habe, wirklich versuchen, die Dosis zu erhöhen, denn mehr als schlapp werden kann dann nicht passieren? Oder was würdet ihr sagen? ACTH-Test aktuell ist ja vermutlich totaler Quatsch wegen akuter Rehe, aber wenn die Rehe nur weggeht, wenn der ACTH-Wert ins Lot kommt, dann muss ich ja eigentlich auf Verdacht jetzt Prascend erhöhen?



Nein, das kannst Du leider so nicht machen, weil Du dann schon wieder falsche Werte haben könntest. Eine Reduktion oder Erhöhung wird in der Regel frühestens 4 Wochen nach Änderung der Dosis getestet. Bitte nimm jetzt das EMS/ECS-Profil unter der aktuellen Dosis ab, damit Du einen Anfangswert bekommst, an den Du anpassen kannst. Einfach Tablette rein funktioniert bei Pergolid nicht.

Normalerweise sollte der TA Dich verstehen. Bestehe auf genanntes Profil. Gib bitte noch zu bedenken, dass diese Untersuchungen eine gesonderte Probenbehandlung verlangen, sonst kannst die Werte gleich wieder in die Tonne treten. Der TA soll sich beim Labor schlau machen. Bei mir ist es so, dass der TA kommt, Blut zapft und es gleich hier vor Ort mit einer mobilen kleinen Zentrifuge abzentrifugiert, das gewonnene Serum abhebert und es gekühlt in seinem Wagen in die Praxis bringt. ACTH und Insulin haben eine Halbwertzeit von 4 min. Da ist die Probenbehandlung enorm wichtig.

Ach, und wenn der TA Dir sagt, für dieses Profil soll sie nüchtern sein und hungern, dann lass ihn in dem Glauben, dass sie es ist, füttere aber weiter Heu. Nur bitte Kraftfutter und Gras weglassen. Auch keine Mineralfutter. Heunüchtern also. Wir wollen Insulin und Glukose im Verhältnis zueinander bestimmen, dafür ist Heu eigentlich ein Muss, damit man sehen kann, wie sich der Stoffwechsel im Gesamtbild verhält.

Es wäre prima, wenn Du ein akutelles Bild mit Nase am Boden ohne Mähne machen könntest. Auf dem Bild, was hier hochgeladen ist, sieht es schon so aus, als wenn sie einen ordentlichen Mähnenkamm trägt. Es ist aber nicht deutlich genug zu erkennen.

Ach, und Vorwürfe helfen jetzt nicht, obwohl ich Dich verstehen kann. Aber Du gehst ja nun den richtigen Weg......


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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 12:25 
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Ok, dann lasse ich die Dosis erstmal wie sie ist. der "Fettkamm" auf dem einen Bild ist tatsächlich nur Mähne. Ich kann heute Abend nochmal ein Bild machen, wie es aktuell aussieht. Aber EMS-Fettpolster hatte sie noch nie. Unter anderem darum bin ich auch so lange so ungläubig gewesen, was die Rehe angeht.

Ist der ACTH-Wert in dem Profil aber denn überhaupt aussagekräftig, wenn das Profil während einer akuten Rehe gemacht wird. Oder kann man dann in Kombination mit den anderen Werten darauf schließen, wie die Prascend-Dosis sein muss?

Gras, Heu und KF kann sie eh nicht essen. Sie wird ausschließlich mit Heucobs-Maiscobs-Gemisch ernährt. Wo ich dann ab jetzt die Maiscobs weglasse.

Was die Probenbehandlung angeht, hoffe ich, das mein TA das weiß. Immerhin hat er auch vor Jahren ihren ACTH-Test gemacht, als das erste Mal der Verdacht auf Cushing aufkam.


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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 13:40 
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Glaube mir das die Maiscobs nicht die beste Idee waren.
So einen Blödsinn hat der Leiter einer bekannten Pferdeklinik auch mal auf einer ECS Fortbildung von sich gegeben als gefragt wurde wie man einen zu mageren Cushi auffüttern kann. Die Cushinginduzierte IR hatte er sowieso schon in seinem Vortrag ausgelassen und dann so eine Aussage zu treffen ist schon fahrlässig. :(

Ich sehe da keinen Fettkamm. Aber weder ein fehlender Fettkamm noch zu viele Pfunde auf den Rippen lassen einen Rückschluß auf den KH Stoffwechsel zu. Es gibt rappeldürre Pferde die hochgradig IR sind und man es ihnen so nicht angesehen hat und ganz überrascht über so schlechte Blutwerte war.
Sie kann also kein Raufutter mehr fressen weil sie Zahnprobleme oder Verluste hat?

Viele Pferde mögen Reiskleie gerne, das ist ein EMS weitgehend unbedenkliches (wie mit allem macht die Menge das Gift) hochkalorisches Zufutter das selbst Zahnlose fressen können.
Auch kann man die Heucobs statt mit Mais mit gesunden Ölsaaten aufpimpen wie z.B. Sonnenblumenkerne, Leinsaat/kuchen, Hanfnüschen die gesunde Kalorien ins Pferd bringen und den Hotties in der Regel sehr gut schmecken.
Aber bitte niemals quellende Futtermittel wie Flohsamen/schalen, Leinsaat, Chia oder bindende Futterzusätze wie Zeolith, Heilerde oder Moorprodukte gleichzeitig zur Medikamentengabe reichen weil das Medi dann nicht ausreichend aufgenommen werden kann. Ein 2-stündiger Abtand wäre perfekt.

Auch unmel. Rübenschnitzel wie SpeediBeet oder Kwickbeet stellen nicht zuletzt wegen des Pektingehaltes von dem Magen und Darm profitieren ein gesundes Zufutter mit einem etwa 1,6 fachen Energiegehalt von Heu und einem Restzucker von nur etwa 5% dar.
Allerdings stehen die nicht von Anbeginn auf der Beliebtheitsskala insbesondere wenn die Zuckerschnuten an "Fastfood" gewöhnt waren und nun weniger süßes Gesundfutter fressen sollen.

Ist sicher gestellt das dein Pferd das Prascend tgl. zuverlässig einnimmt und nicht Kleinstmengen verschlabbert, wie oder womit verabreichst du es?
Wieviel Prascend bekommt es eigentlich überhaupt?

Das Profil sollte dein TA eigentlich leisten können wenn er garantiert das er sofort in die Praxis fährt um die Blutprobe weiter zu verarbeiten oder sie am besten vor Ort zentrifugiert, abhebert usw.
Mein TA macht das Grundsätzlich vor Ort und bringt zum Termin einfach seine Zentrifuge mit und nimmt uns als ersten Termin an dem Tag und plant eben den Weg zum Kurier bzw. auf dem Rückweg ein.

Wie ich oben schon geschrieben habe ist gerade WEIL dein Pferd aktuell Rehe hat sowohl das EMS als auch das ECS Profil von Nöten.
Man muß wissen wie das ACTH momentan aussieht und entsprechend agieren um das Pferd aus der Hufrehe heraus zu bekommen wenn sich die pathologisch erhöht zeigt.
Ein paar Einheiten über der jahreszeitlichen Referenz darf dem Stress geschuldet sein aber alles was darüber geht zeigt ein unzureichend therapiertes Cushing.
Warten ist jetzt also keine Option und beschert dem Rehelein nur unnötig lange Schmerzen.

Und bitte nochmal:
Bitte nicht die Dosis jetzt ohne Werte zu kennen verändern, das schadet mehr als das es hilfreich ist.

Ja, man kann in der Interpretation aller Werte zueinander durchaus Rückschlüsse auf ein unzureichendes therapiertes ECS schließen.
Kontrolliert man immer alle Werte und ist plötzlich der Kohlenhydratstoffwechsel eskaliert bei gleichbleibendem Futter und Bewegungsmanagement aber nur gering überhalb der Referenz befindlichem ACTH kann das Hinweisgebend sein das eine Dosisanpassung stattfinden muß.

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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 14:23 
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eff-eins hat geschrieben:
Glaube mir das die Maiscobs nicht die beste Idee waren.
So einen Blödsinn hat der Leiter einer bekannten Pferdeklinik auch mal auf einer ECS Fortbildung von sich gegeben als gefragt wurde wie man einen zu mageren Cushi auffüttern kann. Die Cushinginduzierte IR hatte er sowieso schon in seinem Vortrag ausgelassen und dann so eine Aussage zu treffen ist schon fahrlässig. :(

Dass nicht unbedingt dazu geraten wird, Kohlenhydrate zu füttern, ist mir schon bewusst gewesen. Allerdings hat sie es halt Jahrelang gut vertragen und Reiskleie oder Öl hat sie nicht genommen. Aber gut, mittlerweile toleriert sie einen Schuss Öl in den Heucobs. Ich werden wohl weiter versuchen, den Zucker weiter zu reduzieren.

eff-eins hat geschrieben:
Ich sehe da keinen Fettkamm. Aber weder ein fehlender Fettkamm noch zu viele Pfunde auf den Rippen lassen einen Rückschluß auf den KH Stoffwechsel zu. Es gibt rappeldürre Pferde die hochgradig IR sind und man es ihnen so nicht angesehen hat und ganz überrascht über so schlechte Blutwerte war.
Sie kann also kein Raufutter mehr fressen weil sie Zahnprobleme oder Verluste hat?

Sie kann gar kein Heu oder Gras mehr fressen. Ihre Zähne sind zu glatt und so abgenutzt, dass die Kaufläche niedriger ist, als das Zahnfleisch. Raufutter bekommt sie ja aber durch die Heucobs. Vermutlich habe ich mich da von ihrem Futterzustand einfach täuschen lassen und bin fälschlicherweise davon ausgegangen, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie jetzt eine IR bekommen hat.

eff-eins hat geschrieben:
Viele Pferde mögen Reiskleie gerne, das ist ein EMS weitgehend unbedenkliches (wie mit allem macht die Menge das Gift) hochkalorisches Zufutter das selbst Zahnlose fressen können.
Auch kann man die Heucobs statt mit Mais mit gesunden Ölsaaten aufpimpen wie z.B. Sonnenblumenkerne, Leinsaat/kuchen, Hanfnüschen die gesunde Kalorien ins Pferd bringen und den Hotties in der Regel sehr gut schmecken.
Aber bitte niemals quellende Futtermittel wie Flohsamen/schalen, Leinsaat, Chia oder bindende Futterzusätze wie Zeolith, Heilerde oder Moorprodukte gleichzeitig zur Medikamentengabe reichen weil das Medi dann nicht ausreichend aufgenommen werden kann. Ein 2-stündiger Abtand wäre perfekt.

Ich werde wohl erstmal probieren, ob sie ihr Gewicht hält, wenn ich nur Heucobs mit Öl füttere. Denn alles, was Kerne oder so sind, muss ich extra mahlen, sonst kommt es hinten so wieder raus, wie es vorne reingegangen ist.

eff-eins hat geschrieben:
Auch unmel. Rübenschnitzel wie SpeediBeet oder Kwickbeet stellen nicht zuletzt wegen des Pektingehaltes von dem Magen und Darm profitieren ein gesundes Zufutter mit einem etwa 1,6 fachen Energiegehalt von Heu und einem Restzucker von nur etwa 5% dar.
Allerdings stehen die nicht von Anbeginn auf der Beliebtheitsskala insbesondere wenn die Zuckerschnuten an "Fastfood" gewöhnt waren und nun weniger süßes Gesundfutter fressen sollen.

"Tu Rübenschnitzel mit in die Heucobs, dann kannst du sie selber essen", ist ihre Meinung dazu. Ich habe schon echt viel ausprobiert. Bis sie sich damit angefreundet hat, Heucobs zu fressen ist über ein halbes Jahr vergangen, in dem sie vor Wut über den "abartigen Fraß" in ihrem Trog diverse Tröge durch herumschleudern zerstört hat (obwohl sie ja nichts anderes mehr essen konnte und ein elendiges Gerippe war). Wenn ich jetzt die Maiscobs weglasse, dann wird es so schon erstmal wieder ein Drama. Da brauche ich ihr nicht mit was neuem kommen...

eff-eins hat geschrieben:
Ist sicher gestellt das dein Pferd das Prascend tgl. zuverlässig einnimmt und nicht Kleinstmengen verschlabbert, wie oder womit verabreichst du es?
Wieviel Prascend bekommt es eigentlich überhaupt?

Ich löse es in einer Spritze auf und spritze es dann direkt so weit hinten, wie es geht in ihren Hals. Da sie ja nicht mehr beißen kann, geht das ohne Probleme. Sie bekommt eine viertel Tablette jeden Abend.

eff-eins hat geschrieben:
Wie ich oben schon geschrieben habe ist gerade WEIL dein Pferd aktuell Rehe hat sowohl das EMS als auch das ECS Profil von Nöten.
Man muß wissen wie das ACTH momentan aussieht und entsprechend agieren um das Pferd aus der Hufrehe heraus zu bekommen wenn sich die pathologisch erhöht zeigt.
Ein paar Einheiten über der jahreszeitlichen Referenz darf dem Stress geschuldet sein aber alles was darüber geht zeigt ein unzureichend therapiertes Cushing.
Warten ist jetzt also keine Option und beschert dem Rehelein nur unnötig lange Schmerzen.

Ne, warten sowieso nicht. Daher ja die Frage, ob der ACTH-Wert überhaupt aussagekräftig sein kann. Denn wenn nicht, könnte ich ja direkt die Prascend-Dosis erhöhen. Aber ihr habt mich überzeugt, ich lasse zuerst das Profil machen. Es fällt mir halt schwer, bis dahin nichts zu tun...


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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 15:43 
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Das glaub ich das es dir schwer fällt jetzt erstmal untätig zu sein. Wobei....so ganz untätig bist du ja nicht sondern dröselst jetzt alles auf und machst einen TA Termin, das ist weit mehr als andere Pferde an "Mindestfürsorge" bekommen und ihrer Gesundheit bestimmt zuträglicher als jetzt blindem Aktionismus zu verfallen und aufs Blaue die Dosis zu verändern.

1/4 Tablette scheint mir vor allem mit dem Hintergrund das sie schon länger Cushi ist sehr gering auch wenn die Dosis sehr individuell ist und es da keine Norm gibt.
Leider ist die erforderliche Dosis die erforderlich um ACTH in die jahreszeitliche Referenz zurückzuführen weder ACTH Höhe noch Gewichtsabhängig sodass wirklich alles möglich ist.

Vielleicht könntest du mal statt Maiscobs das Holzner Vitalit Muskelfit versuchen. Das sind kleine Pellets die schnell zerbröseln und in die Cobs eingerührt und aufgeweicht werden könnten. Ich persönlich kenne kein Pferd das dies verschmäht hat.
Auf frühere Nachfrage bei Holzner versicherte man uns das das Grasgrünmehl tatsächlich Gras und keine Luzerne ist, diese wird nämlich von vielen IR-lern nicht vertragen.


Bezüglich Körnerfutter ist es sowieso so das man diese am besten frisch schrotet und dann direkt verfüttert damit die auch bei Zahngesunden Tieren nicht hinten als Ganzes wieder den Weg aus dem Pferd finden.
Frisch schroten verhindert auch den schnellen Verederb von gemahlener Ware.

Ich finde gut das wir dich überzeugen konnten erst das Profil zu veranlassen und danach dann zu schauen wo welcher Hebel angesetzt werden muß :2daumenhoch:

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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 18:06 
Aber Du tust doch was! Du überdenkst und änderst das Futter und informierst Dich hier. Du könntest noch die Hufe polstern, falls das nicht schon geschehen ist (sorry, falls es irgendwo steht. Ich habs grad nicht auf dem Schirm!). Da tust Du mehr als so manch anderer.

Und bis zum Profil-Ergebnis kannst Du dich hier noch durch die Infos wühlen und überlegen, was für Futter Deine alte Dame dann bekommen soll. Wäre Reiskleie noch eine Überlegung?


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BeitragVerfasst: 31.01.2019, 21:49 
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Als sie noch Hafer in den Heucobs bekommen hat, habe ich den täglich frisch geschrotet. Das war für mich die einfachste Variante, weil man ganzen Hafer ja gut lagern kann. Aber das Problem haben wir ja nun nicht mehr. Ich werde es jetzt erstmal mit reinen Heucobs + etwas Öl versuchen. Die aktuelle Charge von Cobs mag sie auch ziemlich gerne für ihre Verhältnisse.

Der TA war heute Abend da. Leider haben irgendwie die Akkus vom Röntgengerät aufgegeben. Aber immerhin hat er gewusst, was ich mit EMS/ECS-Profil meine und wir hätten das schon mal erledigt. Werde dann Morgen einen anderen TA zum Röntgen holen.

Polstern habe ich versucht, aber dazu ist sie scheinbar doch zu mobil. Fällt alles wieder ab. Immerhin liegt hier etwas Schnee, der ja auch polstert und etwas kühlt. Ich habe ein Handy mit Wärmebildkamera und sie hatte den Tag über Equine Fusion Schuhe an. Habe mal gemessen wie warm die Hufe nach dem Ausziehen waren und wie warm eine Stunde später. Das waren schon 5 Grad Unterschied. Habe daher jetzt Schuhe aus gelassen. Einsperren in die Box, wo nur weiche Einstreu ist, kann ich sie auch nicht. Sie ist ja vom Geisteszustand her aktuell fidel und sobald man sie einsperrt, rennt sie nur im Kreis da drin. Da ist dann die Empörung größer als der Schmerz.

Reiskleie war nicht so ihrs. Ich hatte vor etlichen Jahren, als die Diagnose Cushing kam versucht, ihr Futter auf möglichst wenig Kohlenhydrate umzustellen. Was soll ich sagen... sie hat das damals nicht toleriert. Sie hat einfach Hungerstreik gemacht, obwohl ich wohl jedes getreidefreie Zeug, was es auf dem Markt gab, ausprobiert habe. Manches hat sie einen halben Sack lang gefressen, anderes von Anfang an nicht. Das einzige, was sie dauerhaft gefressen hat, war Heu, Gras und Hafer. Einige Zeit lang ging dann gut, Alpengrün Mash mit Sojaschrot als Kraftfutterersatz. Damit sah sie auch super aus, aber irgendwann wollte sie auch das Alpengrün Mash nicht mehr. Ich bin froh, dass sie mittlerweile die Heubobs so gut frisst, dass ihre Figur eigentlich kein akutes Problem mehr ist.

Sie ist wirklich schwierig, was Futter angeht... Hier mal ein Bild, wie sie aussieht, wenn das Futter nicht nach ihrem Geschmack ist:


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BeitragVerfasst: 01.02.2019, 18:41 
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BeitragVerfasst: 01.02.2019, 20:54 
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Meines Erachtens hat sowohl eine Rotation als auch eine Absenkung stattgefunden, und beide Hufe zeigen Handlungsbedarf in der Hufzubereitung um dem Huf die Chance auf ein gesundes Herunterwachsen in Anbindung zu geben.

Findet dies nicht zeitnah statt wird es zu immer wiederkehrenden schmerzhaften Zerreissungen des Hufbeinträgers führen das eine Heilung be oder sogar verhindert. Auch die Schmerzhaftigkeit wird mit einer passenden Hufzubereitung sofort deutlich weniger werden, insbesondere wenn man den Huf dann noch durch Hufschutz und Polsterung unterstützt.

Wenn sie zu aktiv für Hufpolster ist tun es zur Not auch Hufschuhe mit halbmondförmig ausgesparter Zehe um die Hufbeinspitze aus der Last zu wissen.

Das A und O ist aber jetzt eine Rehegerechte Hufpflege die mit den angebrachten Markierungen (ein Lob dafür :2daumenhoch: ) sehr passgenau ausfallen kann.
Wann ist denn der nächste HS Termin?

Oh ja, auf dem Bild sieht sie wirklich sehr abgeklappert aus, soweit sollte es nicht wieder kommen. Trotzdem darf Mais und Co nicht mehr den Weg ins Mäulchen finden weil du sonst die Hufsituation nicht in den Griff bekommen wirst.
Das Muskelfit von Holzner ist wirklich ein Versuch wert denke ich.

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