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BeitragVerfasst: 14.05.2013, 06:44 
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Es sind mal wieder einige Fragen aufgelaufen, und ich hoffe es passt hier rein.

Unsere Querida hat in ihrem 15 jährigen Leben noch nie Eisen gebraucht, und nun hat sie vorne links auf einmal Probleme. Sie lahmt immer wieder mal. Wenn sie mit Hufschutz ausgestattet wird, läuft sie gut. Hat sie ihn dann ein paar Tage nicht drauf, geht sie wieder lahm. Erst dachte ich an einen Abszess, aber da kommt nichts. Habe den Huf mit der Hufzange abgedrückt, auch an einer Stelle mit dem Hufmesser mal nach geschaut, Rivanolverbände gemacht usw. Ich meine ich hätte mal irgendwo gelesen, das die Hufsohle bei ecs Pferden empfindlicher wird. Kann das sein?

Und noch eine Frage. Wir hatten wegen ihrer Spatbehandlung wieder den TA da, und der hat sich mit meiner Tochter wegen der Auswirkungen im negativen Sinne von Prascend unterhalten, und meinte in Anbedracht des noch jungen Alters der Stute sollte man sich überlegen, ob man nicht einen Auslassungsversuch machen sollte. Er hätte sich mit einer Kolegin die mehr internistisch arbeitet unterhalten, und die soll eben die Nebenwirkungen die bei der Langzeitgabe von Prasc. auftreten als nicht unerheblich beschrieben haben. Von einer Bekannten habe ich erfahren, das ein Pferd aufgrund der Nebenw. einen offenen Gaumen bekommen hat, und nun deswegen eingeschläfert werden musste.

Gibt es eigentlich hier im Forum eine Liste mit Nebenwirkungen (aus Erfahrungen)?
Wie äussert sich eine Überdosierung?

Danke schon mal im Vorraus fürs Lesen.

VG Gabi

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BeitragVerfasst: 14.05.2013, 12:18 
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eieiei, mal wieder vier angstmachender Wind!
Ganz klar, wernn der ACTH-Wert NICHT im Normbereich ist sind die Schäden ungleich größer und gefährlicher - weil lebensbedrohlich- als die meisten möglichen Nebenwirkungen.
Ich selbst habe tatsächlich noch von keinem Spätschaden aufgrund einer Langzeitbehandlung mit Prascend gelesen oder gehört; wie gesagt, ganz im Gegenteil kenne ich leider viel zu viele Pferde die aufgrund einer Nichtbehandlung tot sind!

Ein offener Gaumen ist nirgends beschrieben und ich gebe hier zu bedenken dass man Läuse UND Flöhe haben kann.


Es gibt weitere Erkrankungen die mit einer Knochenauflösung und Zahnentzündungen daherkommen, z.B. EORTH; unbehandelte Cushis leiden häufig unter Osteoporose.

Zitat:
Ich meine ich hätte mal irgendwo gelesen, das die Hufsohle bei ecs Pferden empfindlicher wird.
auch dies ist so falsch. Eine Schwächung der inneren Hufstrukturen gibt es im Zusammenhang mit der Insulinresistenz/EMS.

Dies KANN ein Symptom bei Cushing sein und kann eigenständig mit und ohne Cushing auftreten!
Ist das bei Dir untersucht worden?
Ansonsten gibt es auch hier Läuse und Flöhe und sollte in KEINEM FALL mit einer Nebenwirkung von Prascend in einem Zusammehnag gebracht werden.

Die wenigsten behandelten Cushis sterben am Cushing oder einer Nebenwirkung während unbehandelte Cushis jämmerlich verrecken.
Entschuldigung, DAS ist eine Tatsache und deshalb kämpfewn wir hier für eine Therapie.

Ich weiß ja nicht wie Du dir diese Erkrankung vorstellst. Pferde haben im Gegensatz zum Hund und Menschen als fast ausschließliche ECS-Ursache ein Adenom an der Hirnanhangsdrüse. Dies kann langsam wachsen oder auch schnell. Die schwerwiegendste Auswirkung dieses Adenoms ist der Anstieg des ACTH-Wertes und genau dieser Hormonwert wird durch Prascend beeinflusst. Heilbar ist das Adenom nicht, es ist und bleibt ein Tumor.

An Nebenwirkungen können sich schwerste Cushingsymptome zeigen. Am auffälligsdten ist die Lethargie und Futterverweigerung. Und glaub mal, das merkt man!

Was allerdings möglich ist: die Dosishöhe steigt als Gewöhnungsfaktor an, der ACTH wird NICHT unter der Anfangstherapie sicher reguliert unbd muss auch u.U. jahreszeitlich angepasst werden.
ACTH folgt dem Dopamin, bekannt bei den Winterdepressionen.

Eine tolle Frage!!!!! die mit Sicherheit viele beschäftigt.

Noch einmal:
Hast Du aktuelle Werte von ACTH,Insulin, Glukose und Fruktosaminen?

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 14.05.2013, 13:13 
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Beiträge: 11617
Gabi, ich habe mich aus gegebenen Anlass weil unsere Ponys erst dreijährig waren als sie ECS posistiv getestet und mit der Prascendtherapie begonnen wurde natürlich auch schon mit deiner Frage nach langfristig zu beobachteten Nebenwirkungen beschäftigt. Natürlich ist jede Arznei auch mit negativen Eigenschaften behaftet weshalb auch immer bei der Gabe von einer Risiko/ Nutzenabwägung gesprochen werden muss, das ist hier nicht anders. Beim behandeln des ECS mit P. ist ein immens großer nachweislicher Nutzen durch Studien belegt, Nebenwirkungen wie du sie beschreibst allerdings eher nicht. Wenn sie beobachtet werden muss immer die Gesamtheit Pferd betrachtet werden um weitere Erkrankungen die zur vermeintlichen Nebenwirkung geführt haben könnten nicht zu übersehen. Auch ich neige dazu die Dosiseinstellung usw. zu hinterfragen wenn die Pönnchen mal anders drauf sind, aber das Pferdeleben besteht zum Glück nicht nur aus ECS. Es gibt noch hundert andere Krankheiten die sie noch zusätzlich bekommen oder haben können. Darum eben mein immer wieder passender Läuse UND Flöhe-Vergleich den Eddi schon so treffend vorausgeschickt hat
Vor allem ist aber die Frage welche Alternative man hätte zum Prascend? Die Antwort lautet: Leider keine die einen nachweislichen positiven Einfluss auf das ECS ausübt und unter dessen Therapie das Pferd ein adäquates Leben führen kann.
In ruhigen, ganz sachlichen Momenten denke ich natürlich auch darüber nach ob meine Ponys ein hohes Alter erreichen werden wegen des Prascend, aber mein Motto lautet genau wie in der Humanmedizin auch:
Ich möchte deren Tagen mehr Leben geben, und nicht dem Leben (um jeden Preis) mehr Tage.......
Wenn diese durch Leid, Schmerz und Siechtum geprägt wären, wie es beim Verzicht auf das Medi der Fall wäre, stellten sie keinen Gewinn gegenüber einer Therapie mit Prascend dar, egal ob es langfristig zu Schäden führen könnte. Ob denn wirklich welche zu erwarten sind ist insofern relativ unklar weil alle Pferde die damals in den Studien waren noch das typische Erkrankungsalter von ca. 20 Jahren hatten und dann nach 10 Jahren Behandlung aus Altersgründen wegstarben und man somit über diesen Zeitraum hinaus keine Probanden mehr hatte.

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BeitragVerfasst: 14.05.2013, 18:33 
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@eddi

Danke dir für deine Ausführungen. Die letzten Werte sind ende Februar gemacht worden und da war ihr ACTH Wert auf 16 runter. Blutzucker wurde nicht gemacht.
Sie steht im Moment noch auf Portionsweide, und wird tagsüber für ca.4-6 Stunden weggesperrt, bzw. gearbeitet, sofern es möglich ist.

Ab Samstag wird es dann umgekehrt sein, das sie mit einer anderen Stute seperat steht, und nur ein paar Stunden auf Gras darf. Maulkorb traue ich mich nicht, da ich Stab-Tränkebecken habe. Und wenn sie da hängen bleibt, na dann gute Nacht.

@eff-eins
Auch dir ein Dankeschön für deine Ausführungen. Ich hoffe nur, das man irgendwelche Nebenwirkungen einfach bald bemerkt, wenn es so ist. Die Pferde leiden sicher vorher schon, ohne das wir es vielleicht gleich bemerken.

Vg
Gabi

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BeitragVerfasst: 14.05.2013, 18:57 
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Erfahrungsgemäß merkt man die mentale Veränderung sehr schnell wenn man es einmal gecheckt hat.
Püppe ist auch so ein Fall der im "Sommerhalbjahr" - also ab Mitte Dezember bis Mitte Juno weniger Tablettenwirkstoff braucht bzw. DANN eine Reaktion bei ihr zu bemerken ist: sie wird ruhiger, brummelt weniger bis gar nicht mehr, verliert wieder Futterstückchen.
Mit einer geringen Dosisreduzierung bzw. Ende Juli die Erhöhung ist das weg.
Musst mal dazu ihr Tagebuch lesen.

Bezüglich der empfindlciher werdenden Füße und der aktuellen Graszeit möchte ich Dir dringend mind. zum Testen von Insulin,Glukose und Fruktosaminen raten.
Dann weißt Du ob es bei euch funktionieren kann oder nicht.
Weiteres dazu im ABC und ganz wichtig: Nüchtern heißt beim Pferd Heu darf und muss; die Fütterung damit ändert nichts am Verhältnis der Glukose zum Insulin.
Und genau dieses wird für eine Beurteilung einer eventuellen Insulinresistenz benutzt.

LG Eddi

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