16.10.2009, 06:01
sabinek hat geschrieben:Sorry, aber ohne regelmäßige Arbeit - zumindest jeden Tag 15 min. Handarbeit - gibts kein gymnastiziertes Rentner-Pferd!
16.10.2009, 06:02
dobe hat geschrieben:sorry sabine wenn ich das jetzt hier frage, wenns flasch ist bitte ich um verschiebung...
bist du wirklich der meinung dass jedes pferd täglich mindestens 15 minuten gearbeitet werden muss???
kommt es nicht auch ein bisschen auf die haltung an und wie wäre dass dann mit wildpferden, die laufen doch auch nur???
habe gerade ein furchtbar schlechtes gewissen, ich schaffe das nämlich nie...
lg doris
16.10.2009, 06:02
sabinek hat geschrieben:Wildpferde werden vom Leithengst oder -stute trainiert (tatsächlich!), legen pro Tag um ein zehnfaches mehr an km zurück als unsere Pferde und - werden v.a. nicht geritten!
Das heisst, wenn Ihr Eure Pferde reiten wollt, müsst Ihr sie dafür traineren und fit machen. Und es ist egal, ob das ein junges rohes Pferd ist oder ein älteres, was wieder aufgebaut werden muss. Das Pferd ist von der Natur nicht dafür gebaut, unser Gewicht auf dem Rücken zu tragen und nimmt gesundheitlichen Schaden, wenn man nicht auf einen langsamen und gezielten Muskelaufbau achtet.
Das alles wisst Ihr aber sicher alle selbst!
Darum sage ich, am Tag wenigstens 15 min. Training an der Hand ist notwendig, wenn ich regelmäßig reiten möchte - v.a bei einem älteren Pferd, das nach einer Pause wieder aufgebaut werden soll.
Bei einem jungen Pferd, das im Wachstum ist, gilt natürlich ein anderes Trainingsprogramm.
Als Beispiel:
Eine Freundin von mir hat vor ca. 3 Monaten einen 16-jährigen Ponywallach vor dem Metzger gerettet. Dh. der stand seit Jahren (!) in dem Stall, in dem auch Nudel steht, und wurde nur äußerst sporadisch (1x im Monat?) geritten. Irgendwann kam dann zur Vernachlässigung auch noch Geldmangel und die Boxenmiete wurde nicht mehr gezahlt, so dass der SB die Bs nicht mehr auf den Hof ließ. Meine Freundin hat dort auch ein Pferd eingestellt, hat aber zu Hause einen kleinen Stall und kaufte das Pony für den Schlachtpreis, um ihm dieses sichere Schicksal zu ersparen.
Sie und ihr Freund haben ihn ab und zu ausgeritten, aber er war immer furchtbar heiß und rannte um sein Leben. Darum hat sie vor etwa 4 Wochen mich gebeten, ihn mir anzuschauen und ihr zu helfen. Der Kleine war verspannt von Genick bis Schweifspitze, hat im hinteren Brustwirbelbereich (da liegt normalerweise der hintere Teil vom Sattel) atrophierte Muskulatur und natürlich einen entsprechend empfindlichen Rücken. Ich knetete ihn durch und löste mit SPM erstmal einiges an Verspannungen und anschließend zeigte ich ihr die Handarbeit mit Longe und Kappzaum und riet ihr, das so oft wie möglich zu machen und sich vorerst mal 2 Monate nicht draufzusetzen bis sich die Rückenmuskulatur wieder aufgebaut hat.
Gestern habe ich ihn gesehen und das Pony sah schon völlig verändert aus - das Muskelloch ist fast völlig verschwunden, das ganze Pferd hat eine Oberlinie und wirkt entspannter. Er ging und stand auch an der Hand vorher nur mit totaler Aufrichtung, konnte sich nicht fallenlassen (physisch und psychisch!). Das alles ist durch diese Arbeit viel besser geworden! Meine Freundin hat eine Fulltime-Job und fährt täglich einfach 90 km zur Arbeit, aber sie hat sie die Zeit für den Kleinen genommen (jeden Tag hat sie natürlich auch nicht hingekriegt) und es hat sich gelohnt!
16.10.2009, 06:03
sonjax hat geschrieben:hey Doris,
mir geht es genauso und jedes Mal, wenn ich sowas lese, denke ich auch, ich sollte die beiden verkaufen. Versuche ja möglichst zweimal pro Woche was zu machen, aber auch das gelingt mir kaum. Wunsch und Wirklichkeit sind leider oft zwei Paar Schuhe.
Aber ich muss Sabine recht geben. Je häufiger die Bewegung, um so besser fürs Pferd.
trotzdem gibt es auch andere Mögichkeiten, mit denen ich meinen Pferden Bewegung verschaffen kann. Muss da mal wieder meinen Cavalletiweg erwähnen.
seit ca 2 Wochen müssen sie wieder über die Baumstämme (15 - 25 cm) um zum Matschauslauf/Bach zu kommen und ich habe den Eindruck, dass Nick wieder so gut aussieht, wie vor der Rehe. Das ist 5 Jahre her. Will mich noch nicht zu früh freuen, weil sein Fell sehr plüschig ist und sicher einige Faktoren der letzten Zeit dazu beigetragen haben. Trozdem ist seine Figur super und seine Bewegungen sind so gut, wie schon lange nicht mehr.
Also steck den Kopf nicht in den Sand, sondern überlege, was du deinen Pferden an Bewegungsanreiz bieten kannst. (Cavalettiweg, Slalom durch Zaunlabyrint, Schotterberge zum Übersteigen...)
16.10.2009, 06:04
sabinek hat geschrieben:sabinek hat geschrieben:
Darum sage ich, am Tag wenigstens 15 min. Training an der Hand ist notwendig, wenn ich regelmäßig reiten möchte - v.a bei einem älteren Pferd, das nach einer Pause wieder aufgebaut werden soll.
Die Handarbeit ist eine Empfehlung von mir, genau aus dem Grund, weil nicht jeder das Können oder/und auch die Zeit hat, durch regelmäßiges und korrektes Reiten ein Pferd zu trainieren.
Und ja - wie aus dem Fallbeispiel auch ersichtlich - es ist ein Reha- oder Wiederaufbau-Training gemeint!
16.10.2009, 06:04
16.10.2009, 08:47
29.02.2012, 23:07
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