Hier befindet sich eine lesenswerte Sammlung von Fachartikeln zur Hufrehe von der THP Claudia Nehls
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Hoffnung und Mut zur Therapie der Hufrehe

02.08.2007, 07:45

Hoffnung und Mut zur Therapie der
an Hufrehe erkrankten Pferde

Die Ursachen der Hufrehe können vielfältig sein, nicht immer haben wir Einfluss darauf, ob unser Pferd an Hufrehe erkrankt oder nicht. Viele Faktoren, die zur Hufrehe führen, liegen nicht in unserem direkten Einflussbereich. Wir können, nein, wir müssen jedoch versuchen, eventuelle negative Faktoren so weit, wie es in unserer Macht liegt, auszuschalten; wir haben Einfluss auf die Fütterung, Weidehaltung, Hufbearbeitung, den Arbeitseinsatz und die Psyche unseres Pferdes und können all diese Faktoren verantwortungsbewusst und pferdegerecht gestalten.
Prophylaktische Maßnahmen, dass unser Pferd nicht an Hufrehe erkrankt, gibt es Zahlreiche:

Psychische Faktoren:
Die Psyche spielt grundsätzlich bei allen Erkrankungen eine große Rolle. Nur wir können dafür sorgen, dass unser Partner Pferd sich wohlfühlt: in der Herde mit seinen Pferdefreunden, in seinem Zuhause, mit uns. Wir können dafür sorgen, dass nicht unnötig Stress und Hektik unserem Freund sozusagen auf „Magen und Darm“ schlagen. Wir können für ein pferdegerechtes Umfeld und einen pferdegerechten Umgang sorgen, diese Grundvoraussetzung sind wir unserem Pferdefreund einfach schuldig!

Haltung:
Bei der Haltung ist selbstverständlich auf das individuelle Pferd und seine ganz speziellen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. So fühlt sich beispielsweise nicht jedes Pferd in einer großen Herde oder auch im Offenstall wirklich wohl; für die meisten Pferde ist dies jedoch ideal, aber eben nicht für alle. Man kann jedoch grundsätzlich sagen, dass sich kein Pferd in einer 24-Stunden-Boxenhaltung im Innenstall wohlfühlt, hier gibt es keine individuellen Ausnahmen.
Bei der Haltung ist grundsätzlich Wert auf viel freie Bewegung, viel Abwechslung, Licht und Luft zu legen. Wie man diese im Einzelfall gestaltet, muss in jedem Einzelfall abgewogen werden; es gibt zu viele individuelle Faktoren, wie die Möglichkeiten des jeweiligen Einstellbetriebes oder auch die Eigenregie-Möglichkeiten und die speziellen Bedürfnisse des Pferdes, als dass eine grundsätzliche Empfehlung gegeben werden kann.

Fütterung:
Bei der Fütterung ist grundsätzlich Wert auf die Naturbelassenheit zu legen; was in unserer Zeit nicht ganz einfach ist! Naturbelassenheit heißt: keine synthetischen Zusätze, möglichst wenig Einsatz von Pestiziden, Insektiziden, Düngemitteln usw.; diese Naturbelassenheit bezieht sich auf sämtliches Futter, das heißt: Weide, Rauh- und Kraftfutter sowie auch Saftfutter. Wie gesagt, nicht ganz einfach, jedoch sollte der Pferdehalter sich schon dafür interessieren, wie die Weide- und Anbauflächen bearbeitet werden, wo das Futter herkommt und welche Mittel bei der Gewinnung zum Einsatz kommen. Ich denke, ein sensitiveres und interessiertes Verhalten aller Pferdehalter könnte langfristig dazu beitragen, dass mehr Wertschätzung und Gedankengutlenkung auf Naturprodukte gelegt wird. Das Wort „Naturprodukte“ liegt zwar voll im Trend, doch sollte dieses nicht gedankenlos übernommen, sondern generell hinterfragt werden. Denn nicht unbedingt ist wirklich ein „Naturprodukt“ im Eimer, im Sack, auf der Weide oder im Heu und Stroh!
Da wir in der Regel lediglich einige negative Faktoren in der Fütterung ausschalten können und darüber hinaus auch die Umweltbedingungen immer aggressiver werden, vertrete ich die Meinung, dass wir gerade bei Pferden für eine dauernde und gezielte Entgiftung sorgen sollten. Werden Toxine, die hinreichend durch unsere Umweltbedingungen ins Umfeld unserer Pferde bzw. in den Pferdeorganismus gelangen, besser ausgeschieden, indem Leber und Nieren sowie Gesamtstoffwechsel bei der Entgiftung unterstützt werden, richten diese weniger Schaden an. Diese These unterstützt auch unsere Erfahrung mit unseren Ergänzungsfuttermitteln, der getrockneten Mischung Rehe-Ex (nicht zu verwechseln mit dem flüssigen Rehe-Ex) sowie der Biologischen Hufkur. Ich denke, die positiven Erfahrungen der vergangenen Jahre, welche sich allein auf unser getrocknetes Ergänzungsfuttermittel Rehe-Ex - welches ausschließlich über das Tierheilkundezentrum bezogen werden kann - beziehen, wären ohne diesen Entgiftungseffekt dieser beiden Ergänzungsfuttermittel in der Therapie der Hufrehepatienten keinesfalls möglich gewesen. Sowohl das getrocknete Ergänzungsfuttermittel Rehe-Ex wie auch die Biologische Hufkur unterstützen Leber & Nieren in der Entgiftung und den Stoffwechsel bei der Ausscheidung von Toxinen. Die Erfahrungsberichte aller meiner Patientenbesitzer sprechen dafür, dass bei der Hufrehe-Behandlung in erster Linie Wert auf eine effiziente Entgiftung und Toxinausscheidung gelegt werden sollte. Hierbei ist nebensächlich, ob es sich um die Geburtsrehe, um die Belastungs-, Vergiftungs- oder Futterrehe handelt. Die Erfahrungen sowohl mit der getrockneten Rehe-Ex Mischung wie auch mit der Biologischen Hufkur sind identisch! Sowohl in der Hufrehe-Prophylaxe sowie auch bei der akuten Hufrehe-Erkrankung hat sich der Einsatz unbedingt bewährt. Vor diesem Hintergrund füttere ich in unserem Tierheilkundezentrum grundsätzlich und ganzjährig die getrocknete Rehe-Ex Mischung auch bei nicht disponierten Pferden und Ponys als natürliches Mineralstofffuttermittel sowie zusätzlich bei disponierten bzw. bereits einmal an Hufrehe erkrankten Pferden die Biologische Hufkur.
Darüber hinaus empfehle ich, die Fütterung natürlich und bedarfsgerecht zu gestalten. Das Wort „bedarfsgerecht“ ist unbedingt auf das jeweilige Pferd abzustellen. Es kann nicht angehen, dass empfohlen wird, grundsätzlich jedes Pferd diätisch zu ernähren, da auch zu magere Pferde oftmals betroffen sind. Fatal wäre es in diesem Falle, diese Pferde auf Diät zu setzen; da sie stark abmagern würden und aus diesem Umstand heraus weitere Erkrankungen eintreten würden. Bedarfsgerecht heißt auch nicht, eine Futtermitteltabelle zu Rate zu ziehen und nach Pferdegewicht und Arbeitseinsatz zu füttern. Der Bedarf ist viel zu unterschiedlich, als könnten diese allgemein gültigen Empfehlungen ihm in irgendeiner Weise gerecht werden. Nach Bedarf füttern heißt: nach Auge, nach Gewicht, nach Verstand bzw. Pferdeverstand! Nach Bedarf füttern heißt für mich jedoch grundsätzlich auch: natürlich füttern, nicht hier noch ein Pülverchen, hier noch ein Mittelchen und hier noch ein Brikett. Nach Bedarf füttern heißt ebenso: wenn ein Problem/eine Erkrankung/eine Missstimmung auftritt, nach der Ursache zu forschen und nicht ein Zusatzfuttermittel auf Verdacht zu füttern. So provoziert man letztendlich eher zusätzliche Probleme, als das man diese behebt.

Hufbearbeitung/Hufkorrektur/Hufbeschlag:
Theoretisch ganz einfach, praktisch das schwierigste Thema schlechthin..
Als Grundsatz würde ich aus meiner Erfahrung heraus sagen: Weniger ist mehr, jedoch zu wenig keinesfalls eine Lösung. Das Schicksal unserer Pferde ist weitestgehend vom Schmied abhängig und wenn ich denn könnte, würde ich meinen Schmied wohl um die ganze Welt schicken..
Dies hat folgenden Grund:
Er hat Pferde- und Sachverstand, was eine Gabe ist, die nicht selbstverständlich ist:
Es darf nicht zu viel, aber auch nicht zuwenig korrigiert werden; es dürfen keine Experimente durchgeführt werden und keine Versuche an Pferdehufen stattfinden. Es ist nicht immer sinnvoll, überhaupt etwas zu korrigieren, andererseits natürlich auch nicht, der Natur „ihren freien Lauf“ zu lassen.
Bei Hufrehe gibt es keine Hufbearbeitung nach dem Schema F:
Jeder Hufrehe-Patient ist ein ganz eigener. Wenn bei einem Pferd das Eingipsen der Hufe wirklich gute Resultate bringt, kann es bei einem anderen genau das Falsche sein, wenn eine Hochstellung der Trachten bei einem Pferd – ein sogenannter orthopädischer Beschlag – sehr erfolgversprechend ist, kann es bei einem anderen fatale Folgen haben. In der Regel (diese gibt es ja nicht, wie wir gelernt haben..), daher: in vielen Fällen bringt ein „ganz normaler“ Hufbeschlag mit wenigen Nägeln dem betroffenen Pferd erhebliche Erleichterung, da die Sohle nicht mehr so empfindlich ist, da ein Schutz beim Laufen gegeben ist. Das Nageln an sich ist nicht so schlimm für das betroffene Pferd, wie der Schmerz der Hufrehe ohnehin (Hufrehe ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung..); von daher lasse ich das Argument eher nicht gelten, dass nicht genagelt werden kann, weil es dem Pferd zu weh tut. Das Pferd erleidet die meisten Schmerzen, wenn es auf dem schmerzenden Huf/Bein stehen muss, da der gegenüberliegende Huf hochgenommen wird, da kommt es schon fast nicht mehr auf das Nageln an. Stehen wiederum muss das Pferd auf dem schmerzenden Huf bei jeder Hufbehandlung, anders geht es selten, selten daher, dass auch Hufbearbeitungen bei Pferden im Liegen unter Sedierung/Narkose vorgenommen werden.
Welche Maßnahme letztlich die Richtige ist, hängt auch von der Vorgeschichte nicht unerheblich ab. So würde ich eine andere Empfehlung bei Pferden geben, die seit Jahren beschlagen waren, als bei Pferden, die immer Barhufgänger waren. Auch die Krankengeschichte des einzelnen Pferdes gibt Hinweise darauf, welche Maßnahme in diesem Einzelfall die Richtige sein kann.
Eine Empfehlung, mit der ganz bestimmt keine „Fehltreffer“ eintreten können, ist diese:
Man polstere die Hufsohle gut und lege einen schützenden, nicht drückenden bzw. Blutfluss störenden Verband an; diesen halte man im Wechsel trocken und nass (= Angussverband); z. B. tagsüber trocken, nachts nass oder umgekehrt. Einen Angussverband über mehrere Tage halte ich für nicht positiv, da der Huf zu empfindlich würde, da er zu sehr aufweicht durch die ständige Feuchtigkeit. Andererseits ist eine stundenweise Feuchthaltung positiv zu sehen, da die Hornkapsel sich somit weitet und etwas vom Schmerz genommen wird. Der Schmerz bei Hufrehe ist vergleichbar mit dem, als wenn wir viel zu enge Stöckelschuhe anhaben und unsere Füße schon voller offener, blutender, eiternder Blasen sind.

Aus all dem Oben Gesagten ist erkennbar, dass es keine allgemein gültigen Empfehlungen gibt mit Ausnahme der der Toxinausleitung und Entgiftung. Jedoch sollte auch diese wohl überlegt und dosiert sein, von einer Entgiftung und Toxinausleitung in „Eigenregie“ würde ich ebenfalls abraten, da auch hierbei zahlreiche Fehlerquellen lauern.
Ich beschäftige mich mittlerweile seit 1999 intensiv mit der Hufrehe-Erkrankung, da in diesem Jahr mein eigenes Pferd im Alter von 3 Jahren erkrankte. Ich kann sagen: Hufrehe ist die tückischste Erkrankung schlechthin, Hufrehe ist immer lebensbedrohlich und es gibt keine allgemein gültigen Empfehlungen bis auf die Entgiftung; alles Weitere muss speziell auf die einzelne Krankengeschichte „zugeschnitten“ sein, selbst erfahrene Pferdemenschen/Fachleute müssen immer wieder neu nachdenken, um die in diesem individuellen Hufrehe-Fall richtigen Behandlungsmethoden ergreifen zu können, was ganz bestimmt eine Kunst für sich ist! Mein Resümee aus den vergangenen Jahren ist: ich berate umfangreich und ausführlich zu meinen Produkten, sämtliche weiteren zahlreich anfallenden Fragen beantworte ich ausschließlich in einem telefonischen Beratungsgespräch nach Terminabsprache, da ich hierfür Zeit benötige, Hintergrundfragen stellen muss, eine gewisse Konzentration benötige und dies alles nicht zwischen bzw. während Patientenbehandlungen bieten kann. Für mich kann nur so eine seriöse Beratung aussehen, da vormals allgemein gültige Empfehlungen heute bei den massiv ansteigenden und oftmals kaum zu erklärenden und stark voneinander abweichenden Hufrehe-Erkrankungen nicht mehr stattfinden können.
Man würde den Pferden damit einfach nicht gerecht; dies zeigt auch das heutige Beispiel aus der Praxis:
Avalon ist ein nicht alltäglicher Hufrehepatient und allgemein gültige Empfehlungen hätten bei ihm – so glaube ich heute – direkt zum Tode geführt; denn: diese massiven Hufentzündungen sind absolut unüblich und diese waren Avalons größtes Problem, aber: bei einer „normalen“ Hufrehe-Beratung hätte man diese nicht berücksichtigen können, da für die Einschätzung der „Tiefgang“ gefehlt hätte:

Sonja Sanchez de la Cerda Philipp aus Österreich schrieb in Tagebuchaufzeichnungen:
16.07.2006
Am Donnerstag dieser Woche wurde an unserem Pferd Avalon (20-jähriger Wallach) aufgrund einer Röntgenaufnahme festgestellt, dass er Belastungsrehe hat. Vorher bestand der Verdacht auf Hufabszess, nachdem am Kronrand ein ca. 5 cm breiter nässender Spalt auftrat und er nach Abnahme des Eisens bei Prüfung mit der Zange druckempfindlich war.

Kurzer Rückblick:
Avalon erlitt am 2006-05-07 einen Einschuss ins linke Karpalgelenk, worauf er wahrscheinlich stürzte, was erst letzte Woche von einer Chiropraktikern festgestellt wurde, die ihm 2 verschobene Wirbel (7. Halswirbel und 1 Brustwirbel) chiropraktisch behandelte. Zu allem Unglück war unsere Tierärztin am Unfalltag nicht erreichbar und so wurde er von einer anderen Tierärztin erstversorgt. Schmerzstillende Spritze und Vliesbandage von ganz unten bis ganz oben und das über 12 Stunden, Begründung Stütze: „falls doch eine Bruchverletzung vorhanden ist.“ Nach Auswertung des Röntgens stellte sich jedoch heraus, dass kein Bruch vorhanden war und trotzdem keine Anweisung, Verband zu entfernen. Am nächsten Tag war das Bein unsagbar von oben bis unten angeschwollen und Avalon stand nur mehr in der Ecke und konnte sich kaum mehr bewegen. Die Aussage der Ärztin war, nachdem wir ihn aus der Box nahmen und sein Bein kühlten: „stellt in ihn die Box er ist ja so arm.“ Hätten wir diesen Rat befolgt, hätte er sicher nie wieder gehen können. Wir wechselten sofort den Arzt, welcher zur Kühlung mit Wasser und Bewegung, so sehr er auch dabei Schmerzen hatte, riet. In dieser Zeit bekam er selbstverständlich schmerzstillende Spritzen und wegen der Infektionsgefahr nach dem Einschuss Antibiotika - zuerst 5 Tage. Zusätzlich jeden Tag 2 x Magnetfeldmatte an der betroffenen Stelle und am ganzen Körper. Nach einer Woche wurde mir dann geraten, Lymphdrainagen (jeden 2. Tag) am kranken Bein durchführen zu lassen, was zu einem sehr guten Ergebnis führte. Er genoss die Behandlungen und das Bein wurde wirklich immer besser. Am 2006-06-15 begann er jedoch plötzlich rechts zu lahmen. Am Nachmittag war es so schlimm, dass ich sofort meine Tierärztin verständigte und diese meinte, dass dies von der Überbelastung käme. Es wurde jedoch nie von Belastungsrehe gesprochen! Ich wusste auch nicht, dass es eine solche gibt! Weiter stellte sie nach chiropraktischer Untersuchung fest, dass das Ileosakralgelenk links etwas hoch stand und sie behandelte dieses. Dies ging ca. 1 Woche gut, dann ging es ihm wieder viel schlechter. Die Tierärztin meinte, wir drehen uns im Kreis und wir sollten uns überlegen, ihn einschläfern zu lassen. Wir waren am Grunde zerstört. Eine liebe Cousine bewahrte mich, eine überschnelle Entscheidung zu treffen und riet mir, ihn einfach einmal regenerieren zu lassen. Es war ja eine wirklich schwere Beeinträchtigung durch das total angeschwollene Gelenk und da könne man nicht erwarten, dass er in einigen Wochen wieder fit ist. So bekam er in den nächsten Tagen wieder Medikamente gegen die Schmerzen und wir versuchten, ihm so viel Bewegungsfreiheit wie möglich zu verschaffen. So kam er morgens 3 Stunden und nachmittags (ab ca. 17.00 Uhr) 4 Stunden auf die Koppel. Was er zuerst auch richtig genoss. Letzte Woche zog ich dann, nachdem er noch immer humpelte, jetzt doch wieder mehr links als rechts, eine Chiropraktikerin hinzu, die dann die oben angeführte Diagnose stellte. Nach dem Einrichten der Wirbel hatte man wirklich das Gefühl, dass er sich besser bewegen konnte. Es wurde von Tag zu Tag besser. Wahrscheinlich war auch ein bisschen Täuschung dabei, da er unter Medikamenten stand. So erkannten wir das wirkliche Problem nicht. Obwohl von unserer Ärztin laufend die Pulsation und die Huftemperatur überprüft wurde, erkannte sie das wirkliche Problem nicht. Erst diese Woche Montag am Abend - 10.07.2006 - zeigte mir Avalon sein Problem, er zeigte mir mit seinem Kopf die Stelle am Hufrand und blieb so lange darauf, bis ich sie mir anschaute. Da traf mich fast der Schlag, hier war eine nässende Stelle zwischen Fell und Kronrand. Zuerst dachte ich mir, dass er sich hier eine Verletzung zugezogen hatte. Am nächsten Tag kam abermals die Chiropraktikerin, welche Tierärztin für Pferde ist, und kontrollierte seine Wirbelsäule. Der Befund war super, er hatte keine Schmerzpunkte mehr. Dafür hatten wir ein Problem an der rechten Hand. Der zufällig anwesende Hufschmied nahm das Eisen ab und dann stellten beide fest, dass es sich wahrscheinlich um einen Hufabszess handelt, obwohl dies nicht eindeutig war, nachdem der Kronrand in der Mitte aufgebrochen war und er die Druckempfindlichkeit auf der Seite zeigt, was untypisch ist. Es wurde auch der Verdacht geäußert, dass vielleicht beim letzten Beschlagen vor 3 Wochen ein Nagel nicht genau saß und er den Schmerz beim Beschlagen jedoch nicht zeigen konnte, da das Beschlagen unter Medikamenten erfolgte. So wurde vorerst ein Sauerkrautwickel auf der Sohle mit Bandagierung des Hufes angebracht und gemeint, dass dadurch ein noch nicht sichtbarer Abszess aufgehen konnte. Am nächsten Tag zeigte sich noch immer nichts. Dann wurde noch für 24 Stunden ein Glaubersalz aufgelegt, wieder zeigte sich nichts. Darauf gab mir ein befreundeter Tierarzt der Uniklinik den entscheidenden Tipp, ein Röntgen machen zu lassen, welches dann zutage brachte, dass es kein Abszess war, sondern eine Belastungsrehe mit einer Rotation von ca. 6°. Die Hufspitze hat noch 5,4 mm zur Sohle.
Ich war total geschockt. Avalon erhielt daraufhin sofort ein Eisen mit einem Steg, damit die Beugesehne nicht noch weiter die Hufspitze nach unten zieht. Weiterhin wurden in seiner Box 40 cm Sägespäne eingestreut. Sein Futter - morgens 1 Liter warme Kleie!!!!! mit 30 g Ingwer und abends 1 Liter Müsli sowie jeweils Heu - sollte auf die halbe Menge reduziert werden - Anordnung Ärztin. Nach Rücksprache mit dem Hufschmied (ein älterer Herr) riet mir dieser jedoch, das Müsli wegzulassen und nur Kleie! zu füttern, da energiereiche Kost für den Heilungsprozess nicht förderlich ist, sondern das Blut verdickt. Das waren leider nicht die idealen Tipps, weder die halbe Menge, noch die Kleie..
Er steht wohl auf 4 Beinen, auch wenn er immer wieder das kranke Bein entlastet. Heute scheinen die Schmerzen wieder etwas größer zu sein, er ist nur ein bisschen am Reitplatz gehumpelt. Das Schmerzmittel Phenylbutazon möchte ich ihm nicht mehr geben, da er meiner Meinung nach schon viel zu viel davon bekommen hat. Es gehen ihm vermehrt Haare aus und er hat kahle Stellen, auch wenn die Tierärztin heute meinte, das sei auf die Hitze zurückzuführen. Aber bis jetzt hatte er immer wunderschönes dichtes, glänzendes Haar.
16.07.2006
Ich suchte im Internet verzweifelt nach Hilfe und fand dort unter dem Stichwort „Hufrehe“ das Tierheilkundezentrum und Claudia Nehls. Sofort vereinbarte ich ein telefonisches Beratungsgespräch mit ihr und schilderte Avalons Krankengeschichte. Wir besprachen ausführlich das weitere Vorgehen. Ich bekam eine energie-, zucker- und eiweißreduzierte Futtermittelempfehlung von Claudia Nehls. Parallel erfolgten Informationen zur lokalen Behandlung und ich erhielt umfangreiche Informationen über die Hufrehe-Erkrankung. Am gleichen Tag sandte ich dann Avalons Haare zum Tierheilkundezentrum für die Haaranalyse, welche Ursachen der Hufrehe und Gesamtsituation von Avalon zu Tage bringen sollte. Gleich nach dem Beratungsgespräch bestellte ich auf Empfehlung von Frau Nehls in ihrem Internetshop die Biologische Hufkur und die getrockneten Ergänzungsfuttermittel Lauf-Fit und Rehe-Ex (nicht zu verwechseln mit den flüssigen Mischungen, da andere Zusammensetzung).
18.07.2006
Die Mittel habe ich erhalten und sofort mit der Fütterung begonnen.
1 x täglich die Mischungen von Frau Nehls: Rehe-Ex, Lauf-Fit sowie 1 x tägl. Biologische Hufkur. Avalon mag das Lauf-Fit nicht sehr, die anderen Ergänzungsfuttermittel frisst er ohne Probleme. Er verlässt noch jeden Tag die Box, um raus zu gehen.
21.07.2006
Er geht nicht mehr aus der Box oder nur mit größter Anstrengung. Das größte Problem scheint der Kronrand zu sein! Hier ist ein ca. 5 cm breiter Bereich offen und fühlt sich verkrustet und örtlich begrenzt auf den offenen Bereich warm an. Die Tierärztin - darauf angesprochen - empfiehlt nur mit Blauspray zu behandeln, damit keine weitere Entzündung entsteht, sonst sagt sie dazu nichts.
22.07.2006
Wir sind verzweifelt. Unsere Tierärztin, die Avalon bisher betreut hat, hat ihn aufgegeben!
Sie hat ihn nicht einmal mehr angeschaut, obwohl ihr mein Mann den offenen Hufrand gezeigt hat!
23.07.2006
Heute kann Avalon überhaupt nur mehr auf 3 Beinen stehen, am Hufrand ist ca. in der Mitte ein bisschen nach rechts gehend (von vorne gesehen) eine starke Wölbung des Fells - wie ein Geschwür - sichtbar. Kann es sein, dass er ausschuht? Ist das dann das Todesurteil? Nachdem ich nun keinen Arzt mehr finde, der ihn betreut, habe ich mich entschlossen, ihn am Nachmittag in die Uniklinik zu stellen - Bedingung, dass er weiter das von Frau Nehls empfohlene Futter und die lokale Huf-/Wundbearbeitung, die sie aufgrund unseres telefonischen Beratungsgesprächs verordnet hat, bekommt. Ich möchte nur sicher sein, dass es sich nicht um ein Geschwür handelt, dass man nicht richtig behandelt. Es war ja offen und er steht in Sägespänen bzw. war am Reitplatz, wo Sand ist. Auch wenn ich die Wunde immer gepflegt habe, kann doch sehr leicht eine Infektion entstehen - weiter sind derzeit viele Fliegen. Am Huf wurde nur unter den Beschlag ein fester Styroporkern geschoben, damit er nicht mehr am Beton in der Stallgasse rutscht. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich - außer von Frau Nehls - von lauter Quacksalbern umgeben bin, die einfach nur das eine kennen "Einschläfern, keine Chance!“ Vielleicht haben wir noch eine Chance? Wichtig ist auch, dass Frau Nehls sagte: „wenn Avalon nicht aus der Box will, bitte nicht zwingen, dann sollte er halt drin bleiben. Bewegung bitte nur freiwillig.“ Avalon wurde 2 x, nachdem Belastungsrehe diagnostiziert wurde, beschlagen. Ist hierin evt. eine Ursache für die Verschlechterung gegeben?
23.07.2006
Einlieferung Uniklinik Wien, da er unserer Meinung nach im Stall aufgrund der sichtbaren Infektion am Kronrand überhaupt keine Chance hatte.
26.07.2006
Avalon frisst und ist aufmerksam.
28.07.2006
Erste Haaranalyse durch Frau Nehls: niederschmetternd, sämtliche Werte waren schlecht!
09.08.2006
Heute ein sehr gute Nachricht, ich komme direkt von der Klinik. 2 der behandelnden Ärzte sind von der Erholung Avalons ganz begeistert. Beim gestrigen Befund stand sogar: Pferd läuft in die Box mit 3 x !!!. Also wirklich erstaunlich. Am Huf bildet sich Granulationsgewebe und beim gestrigen Neuverband war alles trocken, keine neuerliche Eiterbildung und dies schon seit 1 Woche. Diesbezüglich sieht es also gut aus. Auch belastet er immer mehr den Rehefuss, steht teilweise auf 4 Beinen. Er bekommt noch Schmerzmittel 2 x täglich. Auch wenn der Weg noch lange ist, sieht man schon ein bisschen Licht und wir denken, er wird es schaffen - auch Meinung der behandelnden Ärzte - immer zwei.
10.08.2006
In den letzten beiden Wochen hat sich Avalon sichtlich erholt. Ich habe heute mit der Klinik gesprochen, die sind ganz zufrieden. Die eitrige Stelle am Strahl ist wieder ganz geschlossen und o.k. Er belastet das rechte Bein mehr und mehr. Er ist in seiner Box sehr rege und wenn man die Boxentür öffnet, geht er immer gleich einige Schritte in die Boxengasse. Sein Fell hat sich ca. zur Hälfte von vorne gesehen am Körper bereits sehr verbessert, wieder glänzend und weich, die andere Hälfte zeigt immer noch etwas Flecken und ist rauer. Aber das wird auch noch. Mittlerweile frisst er die Kräuter ohne Probleme - mit geriebenen Karotten und das Lauf-Fit mit geriebenen Äpfeln. Er bekommt auch noch eine Handvoll von Attis & Sunnys Magen & Darmfit von Frau Nehls dazu. Sie denken, dass er noch ca. 4 bis 6 Wochen am Fuß einen Verband benötigt, da die offene Stelle am Kronrand noch nicht ganz trocken ist. Antibiotika sind seit einer Woche abgesetzt. Nun brauchen wir nur mehr Geduld und die haben wir!
27.08.2006
Avalons Fellausfall ist nicht mehr so stark, im vorderen Körperbereich wird das Fell zunehmend weicher, im rückwärtigen Teil hat er schuppende Hautteile, die jedoch nicht nässen, wo auch das Fell stärker ausgeht. Diesen Bereich behandele ich derzeit mit Aloe Vera Gelly (100 % Aloe Vera) und die Hautschuppen lösen sich dadurch schön. Ich habe das Gefühl, dass es ihm gut tut, auch wenn die Heilung natürlich von innen kommen muss - Ursache wahrscheinlich die vielen Medikamente. Derzeit bekommt er noch Schmerzmittel und 1 ml Magenschutzmittel 2 x täglich.
06.09.2006
Avalons Huf ist nun seit Montag komplett trocken, nachdem letzte Woche, wahrscheinlich aufgrund der einen Woche Cast (= Gips), wieder Eiter aufgetreten ist. Er bekam aber kein Antibiotikum. Die Ärzte sind zufrieden, er kann auch schon besser auftreten. Sein Fell am Rücken ist wieder komplett o.k., auch wenn er noch haart, jedoch wesentlich weniger stark als zu Beginn. Auch sein Gesamtzustand hat sich wesentlich verbessert. Seit letzter Woche Montag bekommt er zusätzlich noch Reiki (universelle Heilenergie nach Dr. Mikao Usui) mit zusätzlichem Laserkristall, was er sehr genießt. Es wurden bei ihm zusätzlich zur Belastungsrehe und seines schlechten Allgemeinzustandes massive Blockaden am Dickdarmmeridian und Blasenmeridian festgestellt, welche durch Reiki gelöst werden. Außerdem wird ihm so zusätzlich Energie zugeführt. Die Olewo-Karotten-Pellets frisst er ganz gierig mit dem getrockneten Rehe-Ex und Lauf-Fit. Bis zur völligen Gesundung, sein Huf hat doch einen sehr schweren Schaden durch Eiter und Hufrehe erlitten, können lt. Aussage des behandelnden Arztes bis zu 20 Monate - bis der Huf 1 x nachgewachsen ist – vergehen (glücklicherweise wächst der Huf dank Biologischer Hufkur aber sehr schnell und qualitativ gut nach, daher bin ich überzeugt, dass es sehr viel schneller geht als die vorhergesagten 20 Monate..).
15.09.2006
Sein Huf ist an der Sohle noch im Hufbeinspitzenbereich offen - nicht durchgebrochen, im anderen Sohlenbereich ist schon wieder Deckung gegeben, an der Vorderseite des Hufes ist am Kronrand schon ca. einen Finger breit der Huf nachgewachsen, darunter ist ein Bereich ohne Huf, auch an der Hufspitze wurde ihm der Huf entfernt, wegen des Druckes. Der behandelnde Tierarzt revidierte die Heilungszeit nun von 20 auf 12 Monate - klingt doch schon optimistischer, auch wenn er sagt, dass Avalon es noch nicht sicher geschafft hat, da immer noch offene Stellen sind, wo jederzeit eine Infektion auftreten kann. Sein Gesamtzustand hat sich wesentlich verbessert. Er hat auch gestern den Dauerkatheder für Zufuhr von Medikamenten am Hals entfernt bekommen. Er bekommt jetzt nur mehr 2 x 2 mg Buta + Magenschutz täglich, damit er das kranke Bein doch etwas belastet. Er kann mittlerweile mit dem kranken Bein sehr gut umgehen. Er ist rege, sobald die Box offen ist, ist er in der Stallgasse, die sehr schön groß ist und wo er sich ein bisschen bewegen kann. Er bekommt dann auch dort sein Heu. Der Stall ist übrigens sehr schön groß und sonnig. Man hat das Gefühl, dass er sich dort sehr wohl fühlt, was auch sehr wichtig ist. Er genießt jedenfalls die tägliche Betreuung durch uns und durch unsere Studentin.
17.09.2006
Zweite Haaranalyse, welche schon sehr viel positiver ausgefallen ist. Frau Nehls sagt bzw. schreibt: „Avalon ist auf dem richtigen Weg, wenn zukünftig keine schwerwiegenden Fehler gemacht werden.“
02.10.2006
Heute hat der Hufschmied in der Klinik Avalons hintere Hufe gemacht und mich dann daraufhin angerufen. Er war ganz begeistert, wie gut er sich erholt hat (Biologische Hufkur..). Er hat ihn vom ersten Tag an in der Klinik betreut, kranken Huf ausgeschnitten usw.. Er hat das neue Beschlagen sogar ohne weiteres Schmerzmittel - nur 1 Buta täglich - ohne Probleme durchgehalten. Auch ist er gut aus der Box gegangen. Er meinte, dass Avalon ihn heute überzeugt hat, dass er es schaffen wird und wieder gesund werden wird! Auch die behandelnde Ärztin sagte mir das gestern schon! An der Sohle (diese war am 06.08. komplett offen) ist nur mehr eine ca. 2 x 2 cm große Stelle offen, der Strahl, der mit Eiter unterminiert war, ist zur Gänze schön nachgewachsen. Der Kronsaum ist rundherum wieder fest und ca. 1 Finger breit in der Mitte, wo das Stück Hufwand fehlt, sehr schön, so wie es sich gehört, nachgewachsen. Die offene Stelle an der Hufvorderwand ist auch schon komplett trocken. Jetzt braucht es nur noch Geduld, dass der Huf herunterwächst. Mit der Belastung wird es auch täglich besser. Er entlastet sogar schon ganz kurzfristig das gesunde Bein. Alle meinten, er sei sehr zäh, sonst hätte er den Weg sicher nicht geschafft.
10.10.2006
Avalon geht es sehr gut, er entlastet z.T. schon den gesunden Fuß mit dem kranken Fuß. Gestern waren in der Uniklinik für die Studenten verschiedene Vorträge über Lahmheiten bei Pferden. Avalon wurde mehrmals den Studenten vorgeführt und von den Professoren wurde er als "unser Avalon" bezeichnet. Die sind richtig stolz darauf, dass er noch lebt und es ihm so gut geht, auch wenn sie immer betonen, dass doch noch das Risiko einer neuerlichen Belastungsrehe besteht. Sonst sind seine Chancen sehr gut, wieder ganz gesund zu werden. Auch sehen sie, wie gut er sich erholt hat, Gesamteindruck und Fell (super glänzend). Auch mussten sich die Professoren einiges von den Studenten wegen Tierschutz anhören, dass man ein Pferd mit Schmerzmittel und so langer Boxenhaft leben lässt - wo er doch schon 20 Jahre alt ist. Aber die Antwort war immer: Avalon wollte leben, nicht nur seine Besitzer wollten dies, und so hat man ihm die Chance gegeben. Außerdem antwortete ich den Studenten, dass man immer erst entscheiden kann, wenn man selbst in der Situation ist. Außerdem sollten sie sich überlegen, ob 20 Jahre wirklich so alt sind, dass Avalon keine Lebensberechtigung mehr gehabt hätte. Heute werden viele Pferde 30 und mehr Jahre alt und sind auch zufrieden. Aber so denken halt junge Leute Anfang 20. Einige sind sehr interessiert, was ich ihm gefüttert habe und ich habe sie auf die Internetadresse von Frau Nehls verwiesen! Ich finde, dass es wichtig ist, dass betreffend Fütterung ein Umdenken stattfindet und nicht wie üblich, Kleie und Kraftfutter in allen Situationen gefüttert wird.
24.10.2007
Avalon geht es immer besser: An der Sohle ist nur mehr eine ganz kleine Stelle (ca. einen kleinen Fingernagel groß) offen, auch ist sie großteils schon fest, der Kronsaum wächst gut nach, auch wenn im vorderen Bereich das Horn doch durch die Rehe nicht mehr so gut werden wird. Er hat nur noch einen gesunden Hufbereich im hinteren Bereich, was aber lt. Auskunft kein Problem ist, da die anderen Bereiche ohne Probleme nachwachsen. Es ist einfach Geduld angesagt. Zur Zeit hat er im Strahlbereich eine Gipsschale als Unterlage (vorher Huf bandagiert), der vordere Bereich ist schwebend und gut unterpolstert, so dass er auch auf der Sohle ohne Probleme stehen kann. Der Schmied hofft, dass er ihm in 3 bis 4 Wochen ein Eisen (wenn auch kein richtiges) allerdings mit Nägeln, beschlagen kann, da nur bei akuter Rehe von einem Nagelbeschlag abzuraten sei.
02.11.2006
Gestern war ein super Tag: Der behandelnde Arzt meinte, dass Avalon bereits vor Weihnachten nach Hause gehen könne. Sie sind mit dem Huf und seinem Allgemeinzustand sehr zufrieden. Auch der linke belastete Huf hat bis jetzt alles ohne Probleme überstanden. Ich denke jedoch, dass ich ihn noch eine Weile in der Klinik lassen werden, bis er sich gut erholt hat. Dort gibt es die Möglichkeit eines Bewegungszentrums usw. Auch wird er von uns täglich betreut, gefüttert und geputzt. Momentan ist der Huf noch in einem Verband, da es noch einige Wochen dauern wird, bis ein Beschlag möglich ist.
05.11.2006
Wieder eine große Neuigkeit. Avalons Huf ist gut verhornt und er bekommt nächste Woche einen Beschlag (wenn auch keinen normalen) mit Nägeln.
Lt. Hufschmied wäre ein Krankenschuh nicht gut für seinen Huf und kleben würde den Teil des Hufes, der noch in Ordnung ist, beschädigen.
Er bekommt auch seit einigen Tagen keine Schmerzmittel mehr und belastet immer mehr den "kranken" Fuß. Im Moment muss er sich einmal daran gewöhnen, dass er wieder 4 Beine belasten kann, aber das wird schon. Das Sprichwort "Die Hoffnung stirbt zuletzt" hat wirklich Gültigkeit und ich kann nur jedem sagen, sich daran zu halten, und die Hoffnung nie aufzugeben!
07.11.2006
Avalon wurde mit je 4 Nägeln beschlagen, er hat jedoch noch einen Keil, der langsam in der Höhe verringert wird. Dann erst wird der zweite Huf wieder beschlagen, dann auch an diesem wieder langsam der Keil verringert. Im Moment hat er am festen Boden etwas Probleme beim Auftreten, ungewohnt, am weichen Boden geht es besser. Das Saumband ist nun offen sichtbar, es wächst schön gerade nach.
30.11.2006
Dritte Haaranalyse durch Frau Nehls: erfreuliches Ergebnis, es sieht gut aus!
01.12.2006
Letzte Woche am Dienstagabend hatte Avalon plötzlich am Kronrand in der Mitte eine kleine eitrige Stelle. Der Huf wurde von unten nach oben dann sofort gespült und wieder täglich verbunden. Seit Samstag ist wieder alles trocken. Auch die leichte Strahlfäule am linken Huf ist wieder komplett o.k.! Problem ist, dass er im vorderen Bereich - mittig - durch die Rehe eine lose Wand hat und so doch das Risiko besteht, dass Bakterien eindringen können. Diese lose Wand kann im Moment lt. Röntgen noch nicht abgetragen werden, da noch zu wenig nachgewachsen ist, damit der ganze Huf zusammenhält. Sonst geht es ihm wirklich super. Er war am Freitag das erste Mal im Freien bei Sonnenschein spazieren. Er war ganz aufgeregt und glücklich. Nun gehen wir mit ihm jeden Tag im Freien - bis jetzt immer im Innenbereich der Klinik - spazieren, damit die Durchblutung im Huf angeregt wird. Die Wege werden immer weiter. Bei den ersten Schritten ist er immer sehr vorsichtig, dann wird es von Schritt zu Schritt besser. Seine Sehnen und der Huf im Gesamten sind lt. Röntgen vom letzten Mittwoch o.k..
Es wird jetzt versucht, die Hufbeinsenkung zu korrigieren, denn innerhalb der losen Wand ist eine Parallele zum Hufbein, Sohlendeckung auch schon einen guten Zentimeter. Es sieht also gut aus, auch wenn noch viel Geduld und doch auch Glück erforderlich ist. Die Kräuterergänzungen von Frau Nehls habe ich erhöht. Das getrocknete Lauf-Fit von Frau Nehls frisst er mit Schwarzkümmelöl jetzt ohne Probleme.
11.12.2006
Avalon erholt sich gut. Seit letztem Samstag ist er jeden Tag ein bisschen in der Bewegungshalle - weicher Boden mit Sand und Holzstückchen. Beim ersten Mal war ich mit ihm alleine dort. Ich habe ihn frei laufen lassen. Zuerst galoppierte!!! er los und lief dann 2 Runden im Trab. Er war ganz glücklich. Wenn Sie ihn sehen könnten, man glaubt nicht, ein ehemals so krankes Pferd vor sich zu haben. Auch die Studenten und der nun für Avalon zuständige Professor - er ist super - sowie der Hufschmied sind ganz begeistert. Am festen Boden tut er sich noch ein bisschen schwer. Heute besorgt der Hufschmied einen Hufschuh - die Zehe tut Avalon aufgrund des fehlenden Hufes in diesem Bereich - ein bisschen weh. Es wurde von der Klinik auch ein neues Mittel gegen Bakterien und Pilze, welches jedoch nicht den Huf angreift, sondern ihn pflegt, besorgt. Dieses wird jeden 2. Tag auf den gesamten Huf aufgetragen und wird über das Horn aufgenommen. Also er wird bestens gepflegt und gefüttert. Man sieht, wenn man die Geduld aufbringt, wird man wieder gesund!
23.01.2006
Im hinteren Bereich hat Avalon schon eine Sohlendeckung von ca. 2 cm, im Zehenbereich leider erst ca. 6 mm, da hier ja Ende November noch einmal aufgemacht wurde - leichter Eiter durch lose Wand. Diese lose Wand ist nun schon fast zur Gänze losgelöst und abgetragen worden. Er hat auch nun mehr seitlich einen Gips und auf der Sohle, der vordere Bereich ist offen und wird mit Kevin Bacon´s Hufschutzmittel behandelt - gegen Pilze und Bakterien - nur Vorsichtsmaßnahme. Es wird ins Auge gefasst, bald einen Spezialbeschlag zu machen - Zehe schwebend -, da er in diesem Bereich aufgrund fehlender Sohlendeckung druckempfindlich ist. So wäre dann wieder ein ganz großer Schritt getan und der Huf könnte sicher noch besser nachwachsen als doch mit einem Teil Gips.
24.01.2007
Vierte Haaranalyse: weiterhin erfreuliches Ergebnis: „Alles so weitermachen, wie bisher. Es steht einer kompletten Regeneration nichts im Wege. Vorrang hat eine optimale Hufbearbeitung.“
20.02.2007
Gestern wurde Avalon mit einem umgedrehten Eisen beschlagen, vorher Korrektur im Trachten- und Sohlenbereich. Es geht ihm nun viel besser beim Gehen. Sogar der Uniklinikchef hat ihn angeschaut und meinte, dass er wohl viele Schmerzmittel haben muss, um so zu gehen. Dies ist jedoch nicht der Fall, er ist schmerzmittelfrei!! Alle Ärzte haben sich gestern riesig über den Fortschritt gefreut! Nun will er mehr aus der Box aufs Paddock, wo er auch hin darf. Er frisst weiterhin brav die Ergänzungsfuttermittel von Frau Nehls: getrocknete Mischung Lauf-Fit, Rehe-Ex, Attis & Sunnys Magen & Darm Fit sowie die Biologische Hufkur in doppelter Dosierung.
17.03.2007
Avalon ist nun jeden Tag ca. 2 bis 3 Stunden am Sandpaddock und nachmittags bzw. abends gehe ich mit ihm ca. ½ Stunde in die Bewegungshalle, wo er wirklich fleißig Schritt geht. Am Anfang waren seine Schritte nach der Bewegungshalle am harten Boden sehr zögerlich und scheinbar ein bisschen schmerzhaft, doch nach ca. 3 Wochen geht es schon wirklich gut.
24.03.2007
Fünfte Haaranalyse: wieder verbesserte Ergebnisse!
05.04.2007
Neuer Beschlag mit Eiereisen mit Lederunterfütterung, wobei im Zehenbereich freiliegend.
21.04.2007
Avalon geht nun endlich nach fast genau 9 Monaten Klinikaufenthalt nach Hause. Es geht im wirklich super, auch wenn er auf festem Boden noch etwas lahmt, auf weichem Untergrund geht er schon wirklich gut.
Zusammenfassung:
Ich bin überzeugt, dass Avalon ohne
· seinen Überlebenswillen (er war immer guter Dinge und hat immer gefressen),
· die gute Zusammenarbeit zwischen Klinik und Hufschmied,
· die Superfuttermittel von Frau Nehls und ihre Unterstützung mit homöopathischen Mitteln (so konnte der Körper die vielen Medikamente verkraften und auch wieder entgiften),
· die Beseitigung von Blockaden und die Unterstützung der Heilung durch Reiki (universelle Heilenergie) und
· die tägliche persönliche Betreuung (füttern und putzen)
seine schwere Erkrankung nicht überlebt hätte! Wichtig ist sicherlich, dass weiterhin keine Fehler bei der Fütterung und Haltung gemacht werden und, dass Avalon weiter seine Ergänzungsfuttermittel von Frau Nehls dauerhaft bekommt!
Einen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass Avalon noch weiter ein glückliches Pferdeleben führen darf.
Sonja Sanchez de la Cerda Philipp aus Österreich
E-Mail Kontakt : office@sv-sanchez.at
Tel. 0043/6642201158
Ich möchte diesen Erfahrungsbericht kurz kommentieren:
Die Geduld, die die Familie Sanchez aufgebracht hat, ist ebenso herausstechend wie Avalons Hufrehe-Geschichte; ich habe derartige Infektionen, Entzündungen, Vereiterungen etc. im Zuge einer Hufrehe-Erkrankung in all den Jahren nicht erlebt!
Ich war jetzt fast 1 Jahr begleitend tätig mit Rat, Tipps, Hilfe, Haaranalysen, homöopathischen Therapievorschlägen und meinen Ergänzungsfuttermitteln und mir ist bewusst, wie schwierig das alles für Familie Sanchez war. Oftmals war es nicht einfach, die behandelnden Klinikärzte von meiner Methode zu überzeugen bzw. diese überhaupt begleitend durchführen zu dürfen. Viele Empfehlungen, die ich gab, wurden anfangs überhaupt nicht akzeptiert. Für Familie Sanchez war das letzte Jahr eine starke Belastung zwischen Hoffen und Bangen: ich freue mich sehr, dass wir es – und das sollte jeder Beteiligte einfach nur akzeptieren und anerkennen – in Gemeinschaft über Grenzen hinweg geschafft haben, Avalon sein Leben, seine Lebensqualität zurückzugeben.
Es geht hier nicht darum, welche Methode letztlich die Richtige war, welche Therapie, welches Vorgehen das Erfolgbringendste, es geht alleine darum:
In Gemeinschaft haben wir Avalon seine Lebensqualität zurückgeben können! Ohne dieses ganzheitliche Konzept, was die weitreichende Desinfektion, Hufbearbeitung/Abtragungen/Hufschutz, die richtige Fütterung (auch zur Vermeidung eines erneuten akuten Hufrehe-Schubes), veterinär- und homöopathische Medikamente, alternative Therapien, Bewegungstherapie, gute Betreuung und „waches Auge“ der Klinikärzte und der Familie Sanchez, wäre es keinesfalls möglich gewesen, Avalon sein „zweites Leben“ zu schenken!
Man muss auch einmal ganz klar sagen: Die erste Zeit des Klinikaufenthalts war es letztlich so, dass niemand der behandelnden Ärzte an ein pferdegerechtes Überleben gedacht hat, niemand glaubte, dass Avalon es schafft! Ich erinnere mich noch an manch verzweifelt klingende Mails und Telefongespräche, die wenig Hoffnung gaben und an meine immer positive Einschätzung der Situation.
Nicht jeder Pferdebesitzer ist so couragiert und selbstbewusst wie Familie Sanchez, welche sich zu keiner Zeit und von Niemandem von ihrem Weg – nämlich den, alles Erdenkliche zu bewegen, dass Avalon wieder gesund wird – abbringen ließ!
Avalon ist in einen neuen Stall mit für ihn optimalen Bedingungen umgezogen, ihm geht es heute wunderbar; auch das hat Familie Sanchez durchgesetzt. Wären im neuen Stall die Bedingungen nicht Avalon gerecht gewesen: gut, dann wären sie halt erneut umgezogen!
Ein gesundes Selbstbewusstein, ausdauernder persönlicher Einsatz und das Bestreben, alles nur Mögliche zur Gesundung beizutragen, prägt hier das Überleben von Avalon.
Ziehe ich hier ein Resümee muss ich sagen: 99 % hätten nicht überlebt, ganz klar, zu oft wird das eigene Gedankengut „auf Eis“ gelegt, zu oft vertraut, wo Vertrauen nicht hingehört, zu oft gespart am falschen Ende!
Tierheilkundezentrum, Tierheilpraktikerin Claudia Nehls, Am Buchholz 3, 33014 Bad Driburg,
Tel.: 05648/963335 + 0173/5157633, Fax: 05648/963334, E-Mail: tierheilpraxis1@t-online.de, Internet : www.tierheilkundezentrum.de
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