08.12.2009, 10:22
Kapitel 6
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6. ZUSAMMENFASSUNG
Seit den Untersuchungen von Mertz und Schwarz in den späten fünfziger Jahren wird Chrom in seiner dreiwertigen Form als ein essentielles Spurenelement für Menschen und Tiere mit Bedeutung für die Insulinwirkung angesehen.
Die metabolisch aktive Form von Chrom wird, wie ursprünglich von Mertz und Schwarz vorgeschlagen, für eine besondere Form von organisch komplexiertem dreiwertigem Chrom gehalten, dem aufgrund seines vorgeschlagenen Effekts auf den Glukosemetabolismus der Name
Glukosetoleranzfaktor gegeben wurde.
In vitro- Assays legten nahe, daß die wirksamsten Quellen für biologisch aktive Chromverbindungen einige Nahrungsmittel, insbesondere Extrakte von Niere, Leber, Schwarzem Pfeffer und Bierhefe sind.
Bis heute sind zahlreiche Versuche, die biologisch aktiven Chromkomplexe vor allem aus Bierhefe zu isolieren, nicht erfolgreich gewesen.
Wesentliches Ziel der vorliegenden Arbeit war es, erstmals natürlich in der Hefe vorkommende Komplexe des dreiwertigen Chroms unter schonenden Bedingungen zu isolieren.
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Kapitel 6
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Wie anhand der Elutionsprofile
der Gelchromatographie und der Ionenpaarchromatographie festgestellt werden
konnte, erwies sich keine dieser Fraktionen als stabil genug, um durch Gefriertrocknung des verbrauchten Nährmediums aufkonzentriert werden zu können.
Die Ergebnisse stehen in deutlichem Widerspruch zu den Ergebnissen vorheriger Arbeiten,die z.T. über eine Anreicherung von Chrom in Bierhefe berichteten und einen wesentlichen Anteil des an Hefe gebundenen Chroms in Form kationischer Komplexe auffanden.
Verschiedene Befunde in Hinblick auf Anzahl und Eigenschaften von aus
Bierhefe isolierten chromhaltigen Fraktionen müssen ihre Ursache entweder in der Verwendung unterschiedlicher Heferassen, unterschiedlichen Kulturbedingungen oder in unterschiedlichen Prozeduren zur Isolation, Aufarbeitung und Analyse haben.
Es erscheint daher möglich, daß die meisten der chrombindenden Fraktionen, die von anderen Autoren beschrieben wurden, Artefakte darstellen, die sich während rauher Isolationsprozeduren
gebildet haben und die zumindest teilweise von an die Zellwand
adsorbiertem und anschließend wieder freigesetzten Chrom abstammen.
Gestützt durch die Erkenntnisse anderer Autoren, die einerseits das Vorkommen größerer Mengen von Polyphosphat in Hefe nachgewiesen und andererseits die Beteiligung von Polyphosphat an der zytosolischen Bindung von Metallkationen gezeigt haben,könnte die offensichtlich nur geringe UV- Absorption der durch Ionenpaarchromatographie
getrennten Substanzen in Verbindung mit dem Fehlen charakteristischer Peaks in den massenspektroskopischen Experimenten auf das Vorliegen von einfachen
Chrom(III)- Polyphosphat- Komplexen im Zytosol der Hefe hindeuten.
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