22.09.2007, 14:09
Definition der Insulinresistenz
Die beiden Hauptursachen für die Entstehung des Typ 2 Diabetes sind nach heutiger Kenntnis die „Insulinresistenz“, die einen gesteigerten Insulinbedarf hervorruft sowie die ungenügende Fähigkeit der Bauchspeicheldrüse, diesen Insulinbedarf zu decken.
Unter Insulinresistenz versteht man eine verminderte Empfindlichkeit des Gewebes (hauptsächlich Muskel, Leber und Fettgewebe) gegenüber dem Hormon Insulin. Diese reduzierte Sensibilität der Körperzellen auf Insulin beeinträchtigt seine Wirkung.
Die Bauchspeicheldrüse produziert deshalb immer mehr Insulin, bis sie sich erschöpft und zuletzt den Dienst versagt.
Insulinresistenz als Ursache für den Typ 2 Diabetes
Die wichtigste Wirkung des Insulins betrifft die Blutzuckersenkung. Hierbei regt Insulin verschiedene Zellen zur Aufnahme von Glucose aus dem Blut an. Damit die Aufnahme von Glucose in die Zelle überhaupt stattfindet, muss die Zelle zunächst das von der Bauchspeicheldrüse freigesetzte Insulin erkennen. Das geschieht durch ein Erkennungsprotein, den Insulinrezeptor, der auf der Zelloberfläche sitzt und das über den Blutkreislauf ankommende Insulin binden kann.
Durch diese Insulinbindung wird ein Signal an der Zelloberfläche ausgelöst, das über komplexe Vorgänge in die Zelle weitergeleitet wird und dort auf den Glucosetransporter trifft. Dieses Signal befördert den Glucosetransporter vom Zellinnenraum an die Oberfläche und ermöglicht den Eintritt von Glucose in die Zelle (siehe Abbildung). Bei Insulinresistenz sind diese Prozesse gestört -es tritt weniger Glucose in die Zelle ein. Dies führt zusammen mit einer verminderten Insulinfreisetzung der Bauchspeicheldrüse dazu, dass der Glucosespiegel im Blut langsam ansteigt und sich der Diabetes Typ 2 entwickelt.
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