Metabolisches Syndrom = Pre- oder Peripherer Cushing
Unter diesen Namen wird in letzter Zeit eine immer häufiger
beschriebene Stoffwechselstörung beschrieben.
Betroffen sind eher die jüngeren Pferde.
Klinisch zeigen diese Pferde Rehe, Adipositas und Hyperglyk
ämie. Die Schilddrüsenhormone sind meistens erniedrigt.
Trotzdem bestätigen weder die Sektion noch der Dexamethason-
Suppressionstest noch der TRH-Stimulationstest die
Verdachtsdiagnosen Cushing oder Hypothyreose. In Anlehnung
an ein in der Humanmedizin beschriebenes Syndrom
vermutet man eine Störung des Kortisolstoffwechsels auf
zellulärer Ebene ("peripherer Cushing").
Labordiagnostisch weisen die betroffenen Pferde regelmässig
eine Hyperglykämie und erhöhte Insulinkonzentrationen
auf ("Insulinresistenz").
Z.Zt. gibt es noch keine spezifische Therapie des peripheren
Cushings beim Pferd. Hauptziel ist die Reduktion der klinischen
Symptome und eine Reduzierung des Körpergewichtes.
Bewährt hat sich im Einzelfall die Limitierung löslicher Kohlenhydrate
(Nahrungsmittel mit niedrigem Glykämieindex).
Zusätzlich sollten die Pferde - soweit möglich - regelmässig
bewegt werden. Starker Stress sollte vermieden werden,
da eine vermehrte Kortisolausschüttung die endokrine Dysregulation
weiter erhöht.
Literatur:
1. Döcke, F.: Veterinärmedizinische Endokrinologie, Verlag Gustav Fischer,
3. Auflage, 1994
2. Watson, T.: Metabolic and Endocrine Problems of the Horse,
Saunders Verlag, 1998
3. Ranner, S.: Vergleichende Betrachtungen zum equinen und caninen
Cushing Syndrom. Diss. med. vet., München 2001.
4. Ranner, S., Grabner, A.: Therapiekonzept beim Equinen Cushing Syndrom,
Vortrag München 2000
5. Andrews et al., Diagnosis of pituitary adenoma by using a combined
dexamethasone suppression and TRH stimulation test. AAEP Proc. 1997
www.diavet.ch/d/publikationen/pdf/91.pdf