Hufrehe ECS EMS Borreliose

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 Betreff des Beitrags: EMS-Info Labor Idexx
BeitragVerfasst: 01.03.2013, 17:41 
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http://www.idexx.de/pdf/de_de/equine/du ... ome_de.pdf
Zitat:
Diagnostic
Update
Das Equine Metabolische Syndrom (EMS) ist ein pathologischer Zustand bei Ponies und
Pferden, welcher durch Adipositas, Insulinresistenz und Hufrehe charakterisiert ist. Die
Patienten sind meist zwischen 8 und 20 Jahren alt und nehmen trotz kalorienarmer Fütterung
an Gewicht zu. Die modernen Haltungsbedingungen mit stärke- und fettreichen Rationen
bei gleichzeitiger Boxenhaltung mit wenig Auslauf sind grundlegende, an der Entstehung
der Krankheit beteiligte Faktoren. Bei Paso Peruano, Morgan Horse, Araber, Norwegischem
Fjordpferd und generell bei Ponies wird eine Rasseprädisposition vermutet.
August 2010
Das Equine Metabolische Syndrom
Pathogenese
Die genaue Pathogenese des EMS ist noch nicht vollständig
geklärt. Es gibt viele offene Fragen, für deren Beantwortung
oft Parallelen mit dem humanen metabolischen Syndrom
herangezogen werden. Die komplexe Verbindung zwischen
Adipositas, Insulinresistenz und Hufrehe deutet auf eine
generelle Störung des Energiestoffwechsels hin.
Die Kombination aus Bewegungsmangel und einer stärke-
und fettreichen Fütterung kann eine Adipositas hervorrufen.
Das Fett sammelt sich im Fettgewebe, in der Skelettmuskulatur sowie den inneren Organen an und verändert deren
normale Zellfunktionen (Lipotoxizität). Adipozyten dienen
nicht nur der Fettspeicherung, sondern spielen auch eine
aktive metabolische Rolle, indem sie Fettsäuren und hormonelle Mediatoren, sogenannte Adipokine (z. B. TNFα,
Leptin, Interleukine), sezernieren, die sowohl lokal als auch
systemisch wirken. Darüber hinaus könnte das Enzym
11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-1 (11β-HSD-1) in Adipozyten für die Umwandlung von Kortison in aktives Kortisol
verantwortlich sein. Diese Vorgänge beeinflussen Insulin-
abhängige Gewebe und führen so zu einer Insulinresistenz
(IR). Die chronische IR scheint bei EMS-Patienten eine
große Bedeutung zu haben, da Insulin den Kohlenhydrat-
stoffwechsel sowie die Fettsäure- und Triglyzeridsynthese
beeinflusst, die Lipolyse hemmt, die Funktionen des Gefäßendothels reguliert und den Proteinanabolismus steigert.
Durch das Auftreten der IR wird vermehrt Insulin freigesetzt,
um die geringere Insulin-Empfindlichkeit zu kompensieren.
Über den exakten Mechanismus, der bei Vorliegen eines
EMS zur Hufrehe führt, ist noch sehr wenig bekannt. Es ist
nicht sicher, ob die vermuteten Mechanismen tatsächlich als
Auslöser oder als prädisponierende Faktoren wirken können.
Der Zustand der Insulin-Unempfindlichkeit verringert vermutlich die Glukose-Verfügbarkeit der Keratinozyten im Huf und
schwächt dadurch die dermo-epidermalen Verbindungen.
Andererseits ist Insulin physiologischerweise über vasodilatatorische und vasokonstriktorische Funktionen an der
Regulation des Gefäßtonus beteiligt. Bei einer IR scheinen die
vasokonstriktorischen Wirkungen zu überwiegen. Möglicherweise führen sie zu einem Vasospasmus und einer Ischämie
der lamellären Gewebe. Andere Autoren weisen darauf hin,
dass höhere Glukosekonzentrationen die Funktionen sehr
empfindlicher Gewebe, wie z. B. Endothelzellen, im Sinne
einer Glukotoxizität schädigen könnten. Dies führt durch eine
gestörte Endothelfunktion eventuell zu einem Vasospasmus,
einem prokoagulativen Zustand der Endothelzellen und einer
Verklumpung von Thrombozyten (Thrombose). Die Folge
wäre eine verminderte Blutversorgung des Hufes (Ischämie).
Weitere Theorien besagen, dass intestinale Faktoren (hohe
Kohlenhydrataufnahme, intestinale Endotoxine, etc.) oder
vom Fettgewebe produzierte Entzündungsmediatoren an den
pathologischen Prozessen, die bei EMS-Patienten zu einer
Hufrehe führen, beteiligt sind.
Pferd mit AdipositasEndokrinologie: Die Schilddrüsenhormone bei EMS- und
ECS-Patienten neigen dazu, erniedrigt zu sein. Eine verminderte Konzentration der Schilddrüsenhormone kann sekundär
zu diesen Erkrankungen auftreten und ist nicht unbedingt die
Folge eines Defekts der Schilddrüsenfunktion. Eine Hypothyreose ist beim Pferd sehr selten.
Spezifische diagnostische Tests

Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise zur Testdurchführung auf der nächsten Seite.
Nüchtern-Insulin- und Glukose-Bestimmung
Dies ist der einfachste und üblicherweise erste diagnostische
Ansatz bei der Diagnose des EMS.
Gewinnung und Handhabung der Probe:
Früh am Morgen Entnahme von zwei Blutproben: eine Probe
für die Glukosebestimmung in ein NaF-Röhrchen und eine
Serum-Probe für die Insulinbestimmung. Die Probe für die
Insulinbestimmung sollte zwischen 30 Minuten und einer
Stunde nach der Entnahme zentrifugiert werden. Das Serum
wird gefroren und in speziellen Versandbehältern für den
Gefriertransport an unser Labor geschickt.
Interpretation:
Insulinwerte oberhalb des Referenzbereiches liefern Hinweise
für eine IR. EMS-Patienten haben meist eine kompensierte
IR. Diese ist durch erhöhte Insulinwerte bei einer zugleich
normalen oder leicht erhöhten Glukosekonzentration charakterisiert. Eine Hyperglykämie könnte eventuell ein Hinweis auf
den Übergang von chronischer IR zu einer Erschöpfung des
Pankreas sein. Bitte beachten Sie, dass bei einer geringgradigen oder frühen IR, die Insulinwerte nicht unbedingt über
dem Referenzbereich liegen. Bei einer Pankreaserschöpfung
in fortgeschrittenen Krankheitsstadien können die Insulinwerte
ebenfalls im Normbereich sein.
Zusätzlich können zwei Hilfsparameter aus den Nüchtern-Insulin- und
-Glukosewerten berechnet werden. Die reziproke Quadratwurzel des
Insulins (RISQI) stellt ein Maß für die Insulin-Sensitivität dar, wohingegen
das modifizierte Insulin-zu-Glukose-Verhältnis (MIRG) die Beta-Zell-
Antwort des Pankreas angibt. Allerdings werden diese Parameter nicht
routinemäßig in der Pferdepraxis angewandt. Sie werden über komplizierte Formeln berechnet und haben ihren Nutzen hauptsächlich in
wissenschaftlichen Studien.
Glukose-Toleranztest (GTT)
Dies ist ein dynamischer Test für die Diagnose einer Glukoseintoleranz im Zusammenhang mit EMS. Er kann bei
Pferden mit klinischen Symptomen bei gleichzeitig normalen
Glukose- und Insulin-Konzentrationen eingesetzt werden
Durchführung des Tests:
Alle Proben werden in NaF-Röhrchen entnommen.
1) Probenahme für die Basal-Glukosekonzentration (Probe 1).
2) Verabreichung von 0,5 g/kg KGW i.v. einer Dextroselösung
innerhalb von 5 Minuten.
3)Weitere Probenahmen alle 30 Minuten über insgesamt
3 Stunden (Proben 2 bis 7).
Interpretation:
Eine Insulinresistenz ist wahrscheinlich, wenn die Glukosekon-
zentration nach 3 Stunden nicht zum Basalwert zurückkehrt.
Klinische Symptome
Ein Leistungseinbruch ist meist eines der ersten Anzeichen
in Verbindung mit dem EMS.
Adipositas ist die wichtigste klinische Manifestation. Fetteinlagerungen können regional (z. B. Mähnenkamm, Schweifansatz und Fettgewebe im Präputium) oder generalisiert auf-
treten. Es ist üblicherweise sehr schwierig, das Gewicht durch
eine Futterrestriktion zu verringern („leichtfuttrige“ Tiere).
Bei der pathologischen Untersuchung kann eine deutliche
Zunahme des omentalen Fettgewebes festgestellt werden.
Es sollte beachtet werden, dass nicht alle adipösen
Pferde an einem EMS leiden und nicht alle Pferde mit
EMS eine Fettleibigkeit aufweisen.
Hufrehe ist ein bedeutender klinischer Befund des EMS.
Es kann sich um eine akute, chronische oder subklinischchronische Hufrehe handeln, die sich bei dicken Patienten in
abnormen Wachstumsringen, einer konvexen Sohle, einer verbreiterten weißen Linie oder sogar radiologischen Anzeichen
einer Hufrehe in der Phalanx distalis zeigen kann.
Hufrehe kann ein zufälliger Befund im Rahmen einer Routineuntersuchung sein, da die Besitzer erste typische Veränderungen am Huf nicht immer bemerken.
Ein veränderter Zyklus bei der Stute, Polydipsie, Polyurie
und Polyphagie sind ebenfalls häufig.
Diagnose
Die Diagnose beruht auf dem Nachweis einer Insulinresis-
tenz bei Pferden mit klinischen Symptomen eines EMS. Die
wichtigsten Differentialdiagnosen sind das Equine Cushing
Syndrom (ECS) und die Hypothyreose. Eine Differenzierung
dieser Erkrankungen kann mit Labortests erfolgen. EMS sollte
bei allen dicken Pferden mit einer Hufrehe-Vorgeschichte
oder im Falle einer Hufrehe unbekannter Genese in Betracht
gezogen werden.
Unspezifische Laboruntersuchungen
Blutbild: keine Veränderungen feststellbar.
Blutchemisches Profil: Gewöhnlich treten eine leichte
Hyperglykämie und erhöhte Triglyzeride auf. Dies kann auch
bei Pferden mit ECS beobachtet werden.
Huf mit typischen Rehe-
veränderungen
Sagitalschnitt eines Präparats mit
Hufbeinrotation
Quelle: Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Klinik für Pferde der Stiftung Tierärztliche
Hochschule Hannover. Kombinierter Glukose-Insulin-Test (KGIT)
Dieser Test hat die gleichen diagnostischen Indikationen wie
der GTT. Zusätzlich bietet er den Vorteil einer verringerten
Testdauer und einer möglichen Beurteilung der Insulin-
empfindlichkeit des Gewebes.
Durchführung des Tests:
Alle Proben werden in NaF-Röhrchen entnommen.
1) Probenahme für die Bestimmung der Basal-
Glukosekonzentration.
2) Anschließend intravenöse Infusion von 150 mg/kg KGW
einer Dextroselösung.
3) Direkt danach wird Insulin in einer Dosierung von
0,1 Einheiten/kg KGW i.v. verabreicht*.
4) Probenahme 1, 5, 15, 25, 35, 45, 60, 75, 90, 105, 120, 135
und 150 Minuten nach Insulinverabreichung. Unter Feldbedingungen kann der Test auf 60 Minuten verkürzt
werden. Es ist immer ratsam, die Zeit, die bis zum Wieder-
erreichen des Basalwertes benötigt wird, festzuhalten,
um später das Ansprechen auf die Therapie bewerten
zu können.
Interpretation:
Das Weiterbestehen einer Glukosekonzentration oberhalb
des Basalwertes nach 45 Minuten wird als Hinweis auf eine
bestehende Insulinresistenz angesehen.
Verschiedene Variationen dieses Tests sind beschrieben.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unsere
Fachberatung.
* Achtung: eine Insulingabe kann zu einer Hypoglykämie führen. Zwei
60 ml Spritzen mit Dextroselösung sollten bereitstehen, falls Schwäche,
Faszikulationen oder eine Glukosekonzentration unter 40 mg/dl fest-
gestellt wird.
Therapie
Das Ziel der Therapie ist eine Gewichtsreduktion und die
Verbesserung der Insulinempfindlichkeit.
Die Adipositas sollte durch eine Futterrestriktion vermindert
werden. Patienten erhalten eine einfache Heu- und Vitamin/
Mineralstoff-Ration. Das Grünfutter sollte einen geringen
glykämischen Index aufweisen (geringer Gehalt an löslichen
Kohlenhydraten). Ansonsten kann das Futter vor dem Füttern
für 30 Minuten in Wasser getaucht werden, um den Zuckergehalt zu reduzieren. Vitamin E wird für eine Verbesserung
der endothelialen Funktion (Huf) empfohlen. Lahmfreie
Pferde sollten, wenn möglich, täglich geritten oder gearbeitet
werden. Angemessene und regelmäßige Bewegung ist für
die Rückbildung der omentalen Verfettung von höchster
Bedeutung.
Die Insulinresistenz kann durch Einschränkung oder Verzicht auf Weidegang verbessert werden. Die Pferde können
für 1–2 Stunden am Tag grasen, sollten während der restlichen Zeit jedoch auf einem grasfreien Paddock gehalten
werden. Auf Belohnungen wie Zuckerwürfel, Karotten, Äpfel
oder ähnliches sollte verzichtet werden.
Die Hufrehe muss angemessen behandelt werden.
Eine zusätzliche unterstützende Therapie, um die Insulin-
empfindlichkeit zu erhöhen (Chrom, Magnesium, Metformin,
Vanadium) und um den Gewichtsverlust zu fördern (Levothyroxin), wird in der Fachliteratur empfohlen. Es besteht für
diese Indikation jedoch keine Zulassung für die Anwendung
dieser Substanzen beim Pferd.
Therapiekontrolle
Die regelmäßige Beurteilung der klinischen Symptome und
die wiederholte Durchführung der hier beschriebenen spezifischen diagnostischen Tests sind geeignet für die Beurteilung
des Krankheitsverlaufs und für die Therapiekontrolle.
Wichtige Hinweise zur Testdurchführung
Für alle Tests muss das Pferd ruhig und schmerzfrei
sein. Schmerzen (z. B. Hufrehe) und Stress auslösende
Situationen vor oder während der Probenahme können
zu falsch positiven Ergebnissen führen, da eine erhöhte
endogene Kortisol- und Epinephrinausschüttung zu
vorübergehend erhöhten Konzentrationen von Glukose
und Insulin führen kann.
Die Proben sollten idealerweise zwischen 8 und 10 Uhr
morgens entnommen werden. Für alle hier genannten
Tests sollte der Patient vor der Probenahme ca. 6 Stunden nüchtern sein – stellt diese Fastenzeit für das Pferd
einen Stressfaktor dar oder ist dies aus anderen Gründen
nicht durchführbar, besteht die Möglichkeit, das Pferd
einige Tage vor der Blutentnahme an eine Fastenzeit zu
gewöhnen oder bei diesen Pferden ausnahmsweise
Heu zu füttern und die Ergebnisse dementsprechend
zu beurteilen. Es darf während dieser Zeit kein Kraftfutter
oder Grünfutter gegeben werden. Für den GTT und KGIT
sollte idealerweise bereits am Vorabend ein Katheter
gelegt werden, um Stress durch wiederholtes Stechen
zu vermeiden.
Bitte kennzeichnen Sie alle Proben mit der entsprechenden Nummer (Probe 1, 2, 3, etc), um sicher zu stellen,
dass die Ergebnisse in der richtigen Reihenfolge ermittelt
werden. Bitte versuchen Sie das Verschicken von gefrorenen Proben samstags zu vermeiden.
Diese Angaben beziehen sich auf momentan bestehende
Empfehlungen. Sie werden noch kontrovers diskutiert
und könnten sich jederzeit ändern.
Dr. med. vet. Anastasios Moschos
Fachberatung Pferd
IDEXX Vet·Med·Labor LudwigsburgD397-0810
Vet Med Labor GmbH
Division of IDEXX Laboratories
Mörikestr. 28/3 · 71636 Ludwigsburg
Tel. +49 (0) 1802 838 633
Fax +49 (0) 7141 6483 555
vetmedlabor@idexx.com
www.idexx.de
IDEXX Vet·Med·Labor

_________________
sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
----->zum Hufrehe-ECS-EMS ABC
Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

Hufrehe
ECS Datenblatt
ECS Tagebuch Sputnik †12.12.2008

ECS Tagebuch Püppe
Diskussion Püppe

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Gib jedem Tag die Chance der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain).


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