Fachinformationen zu den Themen Equines Metabolisches Syndrom und Insulinresistenz
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Chrom Picolinat

09.03.2011, 09:45

Chrom Picolinat (Human)
Chrom ist ein essentielles Spurenelement, das für die körpereigene Insulinsynthese zur Blutzuckerkontrolle von großer Bedeutung ist. Nur wenn genügend Chrom zur Verfügung steht, kann das Insulin seiner Hauptaufgabe, der Regulierung eines gesunden Blutzuckerspiegels, nachkommen. Ein ausgeglichener Blutzuckerspiegel beeinflusst nachhaltig den Appetit und die Verbrennung von Nährstoffen, den Eiweißstoffwechsel (Muskelbildung), den Kohlenhydratstoffwechsel (Hauptenergiequelle), den Fettstoffwechsel (Energiespeicherung), sowie den Cholesterinumsatz
Mit zunehmendem Alter verliert der Organismus nach und nach die Fähigkeit, Chrom aus der Nahrung aufzunehmen. Gleichzeitig nimmt der Bedarf jedoch meist zu. Chrom wird durch körperliche Anstrengung, Sport, hohen Zuckerkonsum, aber auch durch Stress und Infektionskrankheiten rascher verbraucht, als es aufgenommen werden kann.

Sowohl Tier- als auch Menschenversuche haben gezeigt, dass die Aufnahme von Chrom wesentlich gesteigert werden kann, wenn es an Picolinsäure gebunden wird. Chrom Picolinat, zählt zu den biologisch aktivsten Formen von Chrom als Nahrungszusatz.

Eine Studie des Zentrums für Gesundheitswissenschaften der Texas Universität, USA, hat gezeigt, dass 200 bis 400 mcg (Microgramm) Chrom Picolinat täglich bei nahezu allen Versuchspersonen einen merklichen Fettabbau und einen Aufbau von Muskelmasse zur Folge hatte (Kaats, GR, et al., "Current Therapeutic Research" 57(1996):747-55).
In einer weiteren amerikanischen Studie erhielt eine Gruppe von 15 Patienten über 2 1/2 Monate 200 mcg Chrom-Picolinat täglich, die Kontrollgruppe ein Placebo. Die mit Chrom supplementierte Gruppe verlor durchschnittlich 4,2 Pfund Fett, die Placebo-Gruppe nur 0,4 Pfund. Zugleich stieg bei der Chrom-Gruppe der Anteil an Muskelmasse um 1,4 Pfund, bei der Placebo-Gruppe nur um 0,2 Pfund. Mehr Muskelgewebe bedeutet auch besseres Fettverbrennungs-Potential. Der Bericht erwähnt, dass diese positiven Ergebnisse besonders bei älteren Menschen auffallend waren und hier wiederum bei Männern, die 7,7 Pfund Körperfett verloren gegenüber 1 Pfund bei der Placebo-Gruppe. Bei einer täglichen Dosis von 400 mcg Chrom-Picolinat waren die Auswirkungen noch stärker.

Ein Chrommangel kann Insulin-Resistenz hervorrufen bzw. Diabetes auslösen. Ein nicht ausgeglichener Insulinspiegel ist in der Regel dafür verantwortlich, dass das Blut mit gefährlichen Mengen von Zucker, schlechtem Cholesterin (LDL-Cholesterin) und Triglyzeriden verunreinigt wird - was auf längere Sicht zu Herz-Kreislaufkrankheiten, Diabetes und möglicherweise auch zu Krebs führen kann.
Erhebungen in den USA haben gezeigt, dass mehr als ein Viertel der Bevölkerung über 35 Jahren ernste Insulinstörungen hat.

Weil Chrom die Wirksamkeit von Insulin steigert, verbessert es auch die Immunfunktionen. Es unterstützt verschiedene immun-relevanter Prozesse, wie zum Beispiel die Steuerung der Hormone Interferon und Interleukin, das vor allem für die Aktivierung der T-Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) verantwortlich ist.

Aus zahlreichen Tests geht hervor, dass der Organismus bei genügender Chromaufnahme wesentlich weniger Insulin benötigt, und dass sich die Blutcholesterin- und Triglyzeridwerte stark verbessern.
Dr. Walter Mertz, ein Pionier der Chromforschung beim U.S. Dept. of Agriculture, stellet fest, dass sich Chrom an Insulin "heftet" und dadurch die Hauptfähigkeit des Hormons - Glukose in Kohlendioxyd umzuwandeln - bis zum Hundertfachen verstärkt.
Chrom kann das Auftreten von Alterungserscheinungen abschwächen bzw. hinauszögern, Es steigert die Bildung des wichtigen altershemmenden Hormons DHEA (Dehydroepiandrosteron. Ein hoher Insulinspiegel hemmt die Produktion von DHEA, indem er ein Enzym unterdrückt, das die chemische Vorstufe des DHEA in dieses Hormon umwandelt. Die Zufuhr von Chrom Picolinat fördert somit die DHEA-Produktion.
Bei einem Test, den Dr. Gary Evans, ein führender Chromforscher und Professor für Chemie an der Minnesota State University, USA, mit Frauen nach den Wechseljahren durchführte, wurde die zuvor regelmäßige Einnahme von 200 mcg Chrom täglich abgesetzt. Die DHEA-Werte der Frauen sanken nach vier bis sechs Monaten der Nicht-Einnahme um mindestens 10 Prozent.

Unsere heutige Ernährungsweise bietet keine zuverlässige Quelle für Chrom.
Erwachsene bis zu einem Alter von ca. 40 Jahren benötigen täglich ungefähr 200mcg Chrom. Personen darüber, vor allem Männern (Chrom verhindert auch die altersbedingte Vergrößerung der Prostata), empfiehlt Dr. Gary Evans 400mcg täglich. Diabetiker, oder Personen mit einem hohen Cholesterin- oder Triglyzeridspiegel benötigen nach Meinung der Fachwissenschaftler wesentlich höhere Mengen - zwischen 400 und 1000mcg täglich.
Entsprechend o.g. Studie des U.S. Landwirtschaftsministeriums ist es praktisch nicht möglich, mit der normalen Ernährung genügend Chrom aufzunehmen. Um 50 mcg Chrom zu bekommen müsste man täglich 3.000 bis 4.000 Kalorien zu sich nehmen Das entspricht dem Kalorienumsatz eines Schwerstarbeiters. Für die als lebensnotwendig erachteten 200 Mikrogramm müsste man täglich mehr als 12.000 Kalorien konsumieren!

Nahrungsmittel mit relativ hohem Chromgehalt sind Bierhefe, Broccoli, Gerste, Leber, Langustenschwänze, Crevetten, Vollkorn, Pilze, und, wegen der Kontamination während des Gärungsprozesses, einige Arten von Bier. Dabei ist jedoch die eigentliche Resorption des Chroms aus der Nahrung bei den allermeisten Menschen nur sehr gering.

Zucker gilt als "Chromvernichter". Menschen, die gern Süßes essen (oder trinken) zerstören selbst das wenige Chrom, welches sie mit der Nahrung aufnehmen. Besonders raffinierter Kristallzucker, sowie fruktosehaltiger Maissirup (der nahezu in allen zuckerhaltigen alkoholfreien Getränken und in Konserven enthalten ist) spülen das Chrom förmlich aus dem Körper und verschlechtern die ohnehin schon tiefen Werte noch weiter. Wer ein Drittel seines Kalorienbedarfs in Form von Zucker deckt, erhöht die Chromverluste um das Dreifache im Vergleich zu einer Kalorienaufnahme, die nur zu zehn Prozent in Form von Zucker erfolgt.

Die Wirkung der Chromeinnahme stellt sich die Verbesserung des Insulin- und Blutzuckerspiegels bereits nach einigen Tagen bis einigen Wochen ein. Verbesserungen der Cholesterin- und Triglyzeridwerte dauern - je nach Tagesdosis - einige Wochen bis Monate, sagt Dr. Anderson vom U.S. Landwirtschaftsministerium.
Mit dem Rauchen aufgehört? Männer nehmen 2,8, Frauen 3,8 kg zu. Chrom wirkt dagegen.
Die meisten Ex-Raucher haben es schon erlebt: Mit dem Verzicht auf die Zigarette wird man dicker. Ein Jahr nach dem Rauchstopp bringen Männer durchschnittlich 2,8 und Frauen 3,8 Kilo mehr auf die Waage, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände berichtete. Dies hat nach Angaben der Experten mehrere Ursachen: Zum einen essen Ex-Raucher nach dem Zigarettenverzicht mehr Süßigkeiten, zum anderen steigt das allgemeine Hungergefühl - hervorgerufen durch den Botenstoff Dopamin. Raucher sind aber auch unempfindlicher gegen Insulin. Mit dem Rauchstopp steigt also die Insulinempfindlichkeit, das Hungergefühl kommt schneller auf. Chrom kann dem entgegenwirken und hilft, das Naschen zu vermeiden.

Chrom Picolinat findet Anwendung um:

die Insulinwerte zu reduzieren
die Muskulatur zu kräftigen und Fett abzubauen
das Immunsystem zu kräftigen und anzuregen
den Alterungsprozess zu verlangsamen
den Blutzuckerspiegel zu normalisieren und das Diabetes-Risiko zu senken
Triglyzeride zu reduzieren
gutes HDL-Cholesterin zu erhöhen
schlechtes LDL-Cholesterin zu reduzieren
Plaquebildung an den Arterienwänden und Herzkrankheiten zu hemmen
die DHEA-Produktion und dessen Wirkung zu steigern
Tumorbildungen vorzubeugen
den Energieumsatz zu steigern
Heißhunger auf Süßes zu vermeiden
bei der Raucherentwöhnung nicht an Körpergewicht zuzunehmen

http://www.wirkstofflexikon.com/data/de ... linat.html

Re: Chrom Picolinat

09.03.2011, 09:47

Wissenschaftler der University of Alabama warnen vor einer als Ergänzungsmittel im Sport bekannten Substanz. Das Nahrungsergänzungsmittel Chrompicolinat kann die Erbinformation DNA schädigen, zu gefährlichen Mutationen führen und Sterilität auslösen. Die Ergebnisse präsentiert der Chemiker John Vincent im Fachblatt Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS).

Es handelt sich nicht um die erste Studie, die das Supplement mit einer höheren DNA-Schädigungsrate in Verbindung bringt. Aktuell basiert die Warnung auf Experimenten mit der Fruchtfliege Drosophila melanogaster. Wissenschaftler ließen vier Fruchtfliegen-Generationen auf einem Nährmedium, das diese Chromverbindung enthielt, heranwachsen. Der so gezüchtete Nachwuchs zeigte im Vergleich zu Kontrollfliegen deutliche Entwicklungsverzögerungen. In einer Parallelstudie wurde nur eine Generationen von Männchen der Substanz ausgesetzt und deren Nachkommen untersucht. Die Forscher stellten fest, dass es weniger männliche Nachkommen gab, dafür aber überdurchschnittlich mehr unfruchtbare Weibchen. Da der Nachwuchs nie direkt mit Chrompicolinat in Verbindung gekommen waren, müsse die Chromverbindung demnach das Erbgut der Männchen verändert haben. Diese hätten es an ihre Nachkommen weitergegeben, schließen die Forscher.

"Da das Supplement sehr populär ist, sollte es weiteren Sicherheitstests unterzogen werden", betont Vincent. Der Chemiker fordert die Untersuchung von Langzeitfolgen des Mittels auf den Menschen. Chrompicolinat ist besonders bei Fitness-Fanatikern und Bodybuildern begehrt. Es soll die Fettmasse reduzieren und die magere Körpermasse steigern

http://www.innovations-report.de/html/b ... 17238.html

Re: Chrom Picolinat

09.03.2011, 09:51

:shock:

Re: Chrom Picolinat

09.03.2011, 13:21

Es gibt soviele Online-Shops, die Pigolinate, Nicotinate anbieten...meist aber sind Body-Builder die Kunden.
Und wird auch als Anabolika eingestuft...war mir schon damals , als ich mich über die Chromhefe informiert hatte, nicht so geheuer.
Bei dem Chrompigolinat wird auch geraten, dass man die Tagesmenge an Chrom nicht über den täglichen Bedarf insgesamt dosieren sollte.
D. h...man sollte auch die übrige Nahrung mit einberechnen in die Tagesdosis.

Re: Chrom Picolinat

13.12.2015, 13:10

Zitat:


"Entsprechend o.g. Studie des U.S. Landwirtschaftsministeriums ist es praktisch nicht möglich, mit der normalen Ernährung genügend Chrom aufzunehmen. Um 50 mcg Chrom zu bekommen müsste man täglich 3.000 bis 4.000 Kalorien zu sich nehmen Das entspricht dem Kalorienumsatz eines Schwerstarbeiters. Für die als lebensnotwendig erachteten 200 Mikrogramm müsste man täglich mehr als 12.000 Kalorien konsumieren!"

Der Thread ist uralt, aber falls es keine neueren Erkenntnisse gibt... Hier meine Gedanken dazu:

Erstens, wenn es nicht möglich ist, die "erforderliche" Menge Chrom mit der Nahrung aufzunehmen, dann, mit Verlaub, stimmt etwas nicht mit den Normwerten. Wir leben, und wenn wir nicht nur von Schokolade und McDonalds leben ernähren wir uns auch artgerecht, denn wir werden alt und bleiben sehr lange gesund, im Normalfall (der Natur nach, braucht man nur so lange leben um den Nachwuchs groß zu ziehen, mehr muß nicht sein. Schaffen heutzutage fast alle).

Das ist ähnlich der Sache mit Selen in der Pferdefütterung. Man verändert die Normwerte aus den seltsamsten Gründen, und dann müssen plötzlich alle zufüttern, da auch Gesunde unter Mangel leiden. Obwohl es vorher keinen Mangel gab und jetzt auch keinen.

Menschen und Tiere die stoffwechselkrank sind, betrifft das natürlich nicht. Aber wieviele sind das? Und darum geht es weder bei Chrom, noch Selen, noch Vit D, noch Vit E oder A oder all die anderen Mängel, denen wir täglich ausgesetzt sein sollen.

Zweiter Gedanke:

Ich bin keine Fruchtfliege.

Aus dem Vermehrungsalter bin ich, zumindest psychisch, auch raus und somit sind mir Erbgutveränderungen, die meinen Nachwuchs betreffen könnten (sofern sie Fruchtfliegen sein sollten) auch egal. ;-)


Dritter Gedanke:

wenn -pikolinat wirklich (in normalen Mengen und nicht tausendfach erhöhten Dosen wie gerne in Tierversuchen gemacht) krebserregend wäre, wäre es zumindest in der Humanmedizin verboten bzw. regelmentiert also verschreibungspflichtig. Es ist immer noch frei verkäuflich.

Abschließender Gedanke:

Ich habe trotz Recherche immer noch keinen Grund gefunden, warum Chromhefe besser sein soll als Chrompicolinat? Ersteres evt. besser bioverfügbar, ja, das habe ich gelesen. Aber Quelle unbekannt.
Chrompicolinat ist über Sportlerbedarf aus dem EU-Ausland in angemessen hohen Dosen (1000µg Tabletten) und sehr vernünftigen Preisen beziehbar (für mein Pony würde z.B. eine Viermonatsvorrat <30 Euro kosten).

Warum wird es nicht gemacht? Was übersehe ich hier?

Danke!

Re: Chrom Picolinat

13.12.2015, 15:13

Warum wird es nicht gemacht? Was übersehe ich hier?

Vermutlich die Erfolge. Wenn es die gäbe sähe die Sache anders aus.

die vorherigen Gedanken finde ich :2daumenhoch:
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