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Nervenstärke und Energie
Chrom - nicht nur für Hochleistungssportler
Den Begriff Chrom verbinden wir mehr mit glänzenden Kraftfahrzeugen als mit einem lebenswichtigen Nährstoff. Tatsächlich liegt Chrom in zweierlei Bindungsformen vor, von denen die eine giftig ist und die Niere schädigt und damit weit entfernt von einer gesunden Ernährung ist, die andere jedoch immens wichtige Stoffwechselfunktionen erfüllt.
Kaum ein Spurenelement wird so unterschätzt wie Chrom. Während noch in mancher Bibel der Pferdeernährung ein Mangel bei üblicher Fütterung ausgeschlossen scheint, sind amerikanische Wissenschaftler ganz anderer Meinung. Hier wurden in Studien deutliche Leistungsstärkungen am Pferd durch Chromgaben festgestellt.
Schlüssel im Zuckerstoffwechsel
Die bekannteste Funktion von Chrom ist seine Aufgabe als Baustein des Insulintoleranzfaktors, der die Insulinwirkung und die Glucoseaufnahme in die Zelle fördert. Versuche mit Ratten haben bereits vor längerem gezeigt, dass ein Chrommangel die Zuckertoleranz deutlich herabsetzt und eine verminderte Sensibilität des Gewebes auf Insulin eintritt, um dann Diabetes auszulösen.
Verdauung und Wellness
Chrom hat eine besondere Funktion im Rahmen der Verdauung. Es ist Bestandteil des Verdauungsenzyms Trypsin, welches - von der Bauchspeicheldrüse ausgesondert - das Eiweiß im Dünndarm in Aminosäuren zerlegen soll. Weiterhin drosselt Chrom über das Hormon DHEA (Dehydroepiandrosteron) Alterungssymptome. Damit spielt Chrom die Rolle eines „Wellness“-Spurenelementes, ähnlich wie Zink und Mangan. Ein Chrommangel destabilisiert das Chrom/Zink – Verhältnis und kann so zu Allergien führen.
Der Muskelmacher
Chrom sensibilisiert die Muskelzellen gegenüber Insulin, was bedeutet, dass verstärkt Kohlenhydrate in Form von Glycogen eingelagert werden. Gleichzeitig verbessert Chrom die Aufnahmefähigkeit der Muskelzellen gegenüber freien Aminosäuren. Chrom hat also eine direkte anabole (muskelaufbauende) Wirkung und behindert gleichzeitig die Speicherung von Fetten. Das ist vielleicht im Zusammenhang zu sehen mit der Bedeutung von Chrom im Fettstoffwechsel, da es unter Chrommangel zu einer Erhöhung von Cholesterol im Blut kommt. Dabei verschlechtert sich die Zusammensetzung der Blutfettwerte, die HDL-Werte (gute Fette im Blut) sinken, während die LDL-Werte (die „bösen“ Blutfettwerte) steigen.
Symptome des Mangels
Bei einem Chrommangel kommt es zu Symptomen wie Müdigkeit, Nervosität, Gereiztheit und Anzeichen einer Insulinintoleranz oder einer Diabetes mellitus (= Zuckerkrankheit). Dies sind alles Beschwerden, die auf einen gestörten Glucose-(Kohlenhydrat-)Stoffwechsel zurückzuführen sind. Dazu ist anzumerken, dass Gehirn- und Nervenzellen ausschließlich Glukose als Energielieferanten verwenden können, im Gegensatz zu allen anderen Körperzellen, die auch mit Fett vorlieb nehmen würden. Gehirn- und Nervenzellen benötigen die schnell zugängliche Energie aus Glucose, um blitzschnell reagieren zu können. Funktioniert die Glukosebereitstellung gut, ist das Pferd ausgeglichen, nervlich gut belastbar, hellwach und hochkonzentriert. Fehlt Glukose im Blut, dann ist das Gegenteil der Fall. Das immer häufiger diskutierte Metabolische Syndrom sowie Cushing werden mittlerweile auch als ernährungsbedingte Erkrankungen diskutiert, wobei Chrom vermutlich eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Neben Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie Gleichgewichtsstörungen oder Angstzuständen, können bei einem Chrommangel ebenso Juckreiz und Muskelschwäche auftreten.
Chromquellen
Futtermittel mit einem relativ hohen natürlichen Chromgehalt sind Weizenkeime, Bierhefe und Melasse. Melasse als Nebenprodukt der Zuckergewinnung enthält mit 1,4mg je Kilo eine beachtliche Menge an diesem Spurenelement. Die Bierhefe mit 2mg je kg ist zwar reicher an Chrom, kann aber aufgrund des 50 prozentigen Eiweißgehaltes nicht in so großen Mengen an Pferde verfüttert werden. Während sich der Mensch mit Leber, Käse, Langustenschwänzen, Crevetten, Pilzen, sowie Austern, Gewürzen wie Pfeffer und Zimt sowie Nüssen seine Mahlzeiten mit Chrom aufwerten kann, profitieren Pferde von chromreichen Kräutern wie Heidelbeerblättern (9mg pro Kilo), Hirtentäschelkraut (8,8mg pro Kilo), Artischocken (7,6mg pro Kilo) oder Bockshornkleesamen (6,4mg pro Kilo). Von den Getreidesorten ist Gerste am chromreichsten.
Chrombedarf
Da der tatsächliche Bedarf an Chrom schwer einschätzbar ist, sollte eine ausgewogene Fütterung wenigstens einen Anteil oben genannter hochchromhaltiger Komponenten enthalten. Ausgehend vom Chrombedarf des Menschen, der zwischen 50 und 100µg/ Tag liegen soll, sollte man beim Pferd von einem Mindestbedarf von 500µg pro Tag ausgehen. Dieser wird im Allgemeinen durch ein melassiertes Müsli mit Anteilen von Keimlingen, Bierhefe und Kräutern gedeckt.
A. Returner
http://www.st-hippolyt.de/de/beratung-u ... nd-energieDie rot markierte Eigenwerbung sollte man geflissentlich ignorieren!