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Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 12:35

Sonjafjord hat geschrieben:Magst Du einen Thread aufmachen wie und mit was Du entwurmst?


Gerne!

Wem meine Märchen zu lang sind, ich mache unten eine Zusammenfassung ;o)

An erster Stelle steht bei mir Weidemanagement. Schubkarre raus und abäppeln, jeden Tag!
Ich schaffe nicht die ganze Fläche, darum habe ich für mich Prioritäten.
1. Stall und Unterstand
2. Hauptwege und Lieblings Fressplätze.
Bei schönen Wetter, darf die ganze Familie ran.

Bei unseren Problempferdchen, ist eine Ruhephase der Fläche schwierig. Was heißt, um so kleiner die Fläche, desto sauberer muss sie sein.
Da fehlt mir persönlich noch die Erfahrung, denn bisher habe ich Ruhephasen einhalten können.
Auf der anderen Seite sind Plätze, wo nix gefressen wird auch weniger gefährlich.
Das Pferd nimmt die Eier beim fressen auf, darum muss der Fressplatz sauber sein.

Entwurmt werden alle Pferde am selben Tag. Entweder lasse ich mir vom Tierarzt gleich ein Mittel geben oder ich bestelle im Internet.

Bei der Bestellung im Internet habe ich den Vorteil, dass ich eine größere Auswahl habe. Wichtig ist nicht das selbe Mittel/Wirkstoff zu geben, so verhindert man am ehesten, dass sich Resistenzen entwickeln.

Dazu muss man wissen, wann welche Wurmart am aktivsten ist. dazu gibt es Literatur und nützliche Internetseiten.

Beispiel Dasselfliege, die kommt im Herbst vor und legt ihre Eier am Fell des Pferdes ab. Klein gelb und schwer zu entfernen. Es gibt Hausmittelchen, mit denen man versuchen kann, die Dinger abzuwaschen. Aber bitte nicht im Stall oder auf der Weide.
Leckt sich das Pferd, nimmt es dadurch die Eier auf und so können sich die Larven entwickeln.
Der beste Zeitpunkt zur Entwurmung ist 14 Tage nach dem keine Eier mehr am Pferd zu sehen sind. Bei mir war das Anfang-Mitte Dezember.

Die Wurmkur liegt dann bei mir schon griffbereit im Kühlschrank.

Nach der Wurmkur prüfe ich täglich den Kot, dass ist nicht aufwändig, da ich beim abäppeln lediglich genauer hinsehe und den einen oder anderen Ballen zerdrücke.

Fündig bin ich auch schon geworden:
- Winter 2007 Dassellarven: dicke rote Larve
- Winter 2008 Spulwürmer beim Pensionspferd: dünn weiß, häufiger bei Jungpferden und bei starkem Befall lebensbedrohlich
plus Plattwürmer? weiß nicht mehr wie die hießen: schlecht zu erkennen da flach und bräunlich, wie ne platte Schnecke

Für mich ist das ganz entscheidend, wenn ich jetzt viele Würmer finde, macht eine Wurmkur in kürzerem Abstand Sinn.
Finde ich nichts oder nur wenig, dann entwurme ich 5- 6 Monate später. Wobei mir der Mai lieber ist, dass Gras ist noch nicht so hoch und ich finde dann die Äppel besser.

Für Naivlinge wie mich noch ein Tipp, kommt ein neues Pferd in die Herde, nicht um eine vorherige Entwurmung bitten, sondern selber entwurmen.

Ich würde heute immer um eine Bestätigung bitten oder besser von vornherein die Entwurmung selbst in die Hand nehmen, natürlich nach Absprach.
Nur so sehe ich, in welchem Verwurmungszustand der Neuankömmling ist.

Mehrfach Entwurmungen kenne ich nur in Ausnahmesituationen:
Pferd kommt vom Händler, Schlachter oder aus ungünstiger Haltung. Eigentlich sieht man solchen Pferden den Zustand schon an und was da so raus kommt ...
Eine Bekannte überredet oft Halter von verwahrlosten Pferden (man glaubt nicht wie häufig das vorkommt, gerade bei Ponys) und nimmt diese zu sich, damit sie überhaupt vermittelt werden können. Sie hat die tollsten Wurmgeschichten auf Lager und ihre ganz eigenen Methode entwickelt.
Sie stellt diese Tiere entweder einzeln oder in den Bestand, der eh entwurmt wird. Diese gehen dann auf eine ungenutzte Ackerfläche.
Etwa zwei Wochen nach der Entwurmung kommen die Pferde erst auf die richtige Weide. Die Ackerfläche wird dann gekalkt? und wird dann lange oder gar nicht für Pferde zugängig gemacht.

Meine Jährlinge habe ich erst vier Wochen nach ihrer Ankunft entwurmt, da Enano bereits zwei Wurmkuren innerhalb kurzer Zeit bekommen hatte. Da er aber so stark verwurmt war, habe ich mit Tierarzt Rücksprache noch einmal entwurmt.

Entwurmt wurden dann alle vier gleichzeitig, Mittel bekam ich vom Tierarzt. Ich hatte 2009 keinen Wurmfund!
Keine Angst ich glaube deshalb nicht, dass meine Pferd wurmfrei sind. Ich denke aber, dass sie im best möglichen Zustand sind.

Zusammenfassung:

- täglich abäppeln, vor allem die Fressplätze werden sauber gehalten
- Entwurmung zwei mal im Jahr
Dezember – Dassellarven (12.09 gab es z.B. Bimectin wobei ich den Jährlingen je eine halbe Tube gab)
Mai – könnte man z.B. Equiworm F geben

Warum gebe ich nicht öfter Wurmkuren?
Jede Wurmkur stellt eine Belastung dar und ist im Grunde Gift auch für mein Pferd.
Die Würmer können Resistenzen entwickeln.
In unserer Region, wurde schon immer zweimal im Jahr entwurmt. Also auch aus Gewohnheit.

Worauf achte ich bei der Wurmkur?

günstigster Zeitpunkt
welcher Problemschwerpunkt
anderer Wirkstoff
Empfehlungen des Herstellers: nur wenn ich die Wurmkur bei Fohlen unbedenklich anwenden kann, dann bekommt sie auch mein Jährling.

So ich hoffe, ich habe nicht allzu viele Fragen aufgeworfen.

LG Mel

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 13:24

Danke!

Bin nämlich gerade am überlegen, ob und wann und mit was ich entwurme.

Also:

3 Shettys, 1 Norweger
kleiner Offenstall (2 Boxen 3*3m mit Stroh, Auslauf ca. 6*6m aus Holzhäcksel und Naturboden)
gemistet wird jeden Tag (Äppel und nasse Stellen)
1 Shetty ist im November dazu gekommen, alle anderen kennen sich länger und wurden gleich entwurmt

letzte Entwurmung mit Panacur mein ich im Oktober.

Problem ist jetzt, dass der Stall, wo wir seit Ende Januar sind, bis ca. August letzten Jahres noch mit Pferden besetzt war, bei denen ich mir nicht über ihren Gesundheitszustand im klaren bin (vernachlässigt).

In den Äppeln hab ich bisher keine Würmer oder ähnliches gefunden, nur ordentlich gekautes Heu. :mrgreen:

Im alten Stall haben die Anfang Februar (schön spät, damit wir dann schon weg sind, normal wird zwischen den Jahren entwurmt) mit der "heftigen" Wurmkur entwurmt, die auch glaub gegen Dassellarven ist. Aber gegen die sollte doch spätestens an Nikolaus entwurmt werden? :kinn:

Und wann sollte ich jetzt wieder entwurmen? Und mit was?
Vertragen haben sie bisher alles, was sie an Wurmkuren bekommen haben.

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 13:49

@sonjafjord
An Deiner Stelle würde ich, zumal ja echt alles Recht vermistet war, gerade an den Stellen wo später ein wenig Gras gezupft wird kräftig mit Perlkalkstickstoff düngen.
Das vernichtet dann einen großen Teil der Larven.

LG Eddi

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 14:03

Kann man das per Hand auswerfen?
Und gibts das auch im Baumarkt? :oops:

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 14:08

Sonjafjord hat geschrieben:Danke!

1 Shetty ist im November dazu gekommen, alle anderen kennen sich länger und wurden gleich entwurmt

letzte Entwurmung mit Panacur mein ich im Oktober.


Damit hast du keinen Schutz vor Dassellarven.
Kannst du dich denn erinnern, ob du die gelben Eier im Spätherbst an deinen Pferden hattest.
Wer so etwas noch nicht hatte, wird auch nicht wissen was ich meine. Bei uns sind sie sehr verbreitet und jedes Pferd hat im Herbst mehr oder weniger davon.

Beispiel:
magendassel_01.gif


Sonjafjord hat geschrieben:Problem ist jetzt, dass der Stall, wo wir seit Ende Januar sind, bis ca. August letzten Jahres noch mit Pferden besetzt war, bei denen ich mir nicht über ihren Gesundheitszustand im klaren bin (vernachlässigt).


Autsch! Gerade vernachlässigte Pferde sind meistens sehr verwurmt und hinterlassen einen Stall, der halt nicht ok ist.
Da solltest du was machen siehe Eddi

Sonjafjord hat geschrieben:In den Äppeln hab ich bisher keine Würmer oder ähnliches gefunden, nur ordentlich gekautes Heu. :mrgreen:


Fündig wirst du in den ersten Tagen nach einer Wurmkur. Ich sehe das so wie bei Flöhen. Kann ich Flöhe sehen, dann ist es bereits zu spät und die Tiere sind nur noch mit radikalen mittel von der Plage zu befreien. Sehe ich Symptome wie ständiges kratzen, dann ist der Befall noch im Rahmen.
Bei Würmer sehe ich das auch so, je mehr Würmer ich finde, desto kritischer.

Sonjafjord hat geschrieben:Im alten Stall haben die Anfang Februar (schön spät, damit wir dann schon weg sind, normal wird zwischen den Jahren entwurmt) mit der "heftigen" Wurmkur entwurmt, die auch glaub gegen Dassellarven ist. Aber gegen die sollte doch spätestens an Nikolaus entwurmt werden? :kinn:

Und wann sollte ich jetzt wieder entwurmen? Und mit was?
Vertragen haben sie bisher alles, was sie an Wurmkuren bekommen haben.


Für Dassellarven ist wirklich ein Augenmass gut. Die Fliegen legen nicht auf Tag X ihre Eier, sondern unterliegen normalen natürlichen Schwankungen. Da die meisten Wurmkuren über einen längeren Zeitraum wirken, mag Nikolaus ok sein.

Früher galt halt Wurmkur vor und nach Weidesaison. Die haben wir in unserer Haltungsform so zwar nicht mehr aber für die Parasiten gilt das noch. So dass ich das als Faustregel auch gut finde.

Bei dir sind mehrere Faktoren die mich dazu veranlassen würden, jetzt eine Wurmkur zu machen.
- der evt. "verseuchte" Stall
- dein Neuankömmling
- die letzte Wurmkur vor 4 Monaten
Für die Entwurmung gegen Dassellarven ist es noch nicht zu spät, darum würde ich da zu einem geeigneten Mittel greifen.

Schau dir den Mist dann an und dann entscheide, wie du weiter machst.

Kannst ja mal erzählen, ob und was du gefunden hast. Dank Internet gibt es viele eklige Bilder und da kann man schnell die Wurmart bestimmen.

LG Mel

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 14:10

Die Dasseleier hatten wir noch nie :daumenhoch:

Was für eine Wurmkur wär denn dann jetzt empfehlenswert? Blick da immer nie so genau durch. Man braucht ja eh ein Rezept vom TA, oder?

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 14:14

So wurde vor etwa einem Jahr Enano aus seinem Loch geholt.

Man beachte den Bauch, dass ist ein Würmerbauch und ganz sicher kein Heubauch. Auch das Fell ist ein klares Anzeichen für eine Verwurmung.

Bei Fohlen besonders gefährlich! Die Wurmkur sorgt dafür, dass die Parasiten absterben. Was zur folge haben kann, dass das Fohlen dies nicht verkrafter, auf Grund des vielen "Sondermülls" und letzten Endes daran eingeht :(

IMG_4743 (Medium).JPG


Nur mal als Veranschaulichung.

LG Mel

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 14:15

Dasseln kriegst Du nur mit Ivermectin, Bimectin o. ä. (-ectin ist wichtig). Die passende Wurmkur hat dein TA im Auto oder in der Praxis. Auch einige Kleintierpraktiker haben inzwischen Wurmkuren für Pferde im Bestand.

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 14:18

Sonjafjord hat geschrieben:Die Dasseleier hatten wir noch nie :daumenhoch:

Was für eine Wurmkur wär denn dann jetzt empfehlenswert? Blick da immer nie so genau durch. Man braucht ja eh ein Rezept vom TA, oder?


Entweder die Wurmkur gleich vom Tierarzt holen oder bestellen.

Ich bestelle bei:

http://www.homeovet.eu/

Da findest zu jeder Wurmkur eine gute Beschreibung. Das Rezept wird dort kostenfrei ausgestellt.
z.B. könnest du auch Bimectin nehmen

LG Mel

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 14:20

Informative Übersicht zu Wirkstoffgruppen, Entwurmungszeitpunkt und mehr:
http://www.borna-borreliose-herpes.de/a ... stoffe.htm

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 14:21

Dasseln haben wir ja keine :weißnich:

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 14:32

Diese genannten Wurmkuren sind nicht nur gegen Dasseln. Sie machen auch eine Reihe von anderen Wurmarten platt. Und Dasseln gibt es eigentlich fast überall. Ich würde es niemals riskieren, keine Dasselkur zu machen. Gesehen hab ich die Eier im letzten Jahr auch nicht, trotzdem gibt es Ivermectin im Dezember. Sicher ist Sicher. Zumal bei uns halt auch die Kühe noch am Hof stehen.

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

25.02.2010, 15:21

Genau, nicht nur wegen der Dasseln solltest du entwurmen!

Durch die verscheidenen Faktoren, macht bei dir eine Wurmkur zum jetztigen Zeitpunkt so oder so Sinn.
Darum kannst du auch eine Wurmkur wählen, die gegen Dassellarven ist. Denn diese Wurmkuren werden im Winter eingesetzt und da wir noch Winter haben, liegst du damit richtig. Eine Wurmkur enthält ein umfassendes Spektrum, um Parasiten wirksam zu bekämpfen.

LG Mel

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

26.02.2010, 07:15

Starke Verwurmung sieht man dem Pferd nicht immer an. Je nach Wurmart.

Gordon hatte als Jungpferd massiven Befall mit großen Strongyliden (Blutwürmern, Strongylus Vulgaris). Am Körperbau konnte man nichts sehen, keinen aufgetriebenen Bauch, das Fell glänzte immer enorm, er sah gut aus.

Bis ich die kleinen roten Würmer in den Äppeln gesehen habe.

Es hat unheimlich lange gedauert und massive Entwurmung gebraucht, bis die Kotproben wieder einigermaßen clean waren.

Den Befall hab ich vermutlich mitsamt Pferd mitgekauft.

Re: Wurmkuren Fallbeispiel

26.02.2010, 07:29

Ich hab jetzt mal Bimectin Ivermectin bestellt. 3 Tuben für je 600 kg. 1 für Sonja (hat jetzt denke ca. 420 kg), und die restlichen 2 werden verteilt auf die 3 Shettys (ca. 200kg, 160kg und 250 kg). Das reicht doch an "Überdosierung", oder? Früher hab ich immer das doppelte was draufstand gegeben...

Und für die Katzen hab ich auch gleich Wurmkur mitbestellt :mrgreen:
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