Sonjafjord hat geschrieben:
Magst Du einen Thread aufmachen wie und mit was Du entwurmst?
Gerne!
Wem meine Märchen zu lang sind, ich mache unten eine Zusammenfassung ;o)
An erster Stelle steht bei mir Weidemanagement. Schubkarre raus und abäppeln, jeden Tag!
Ich schaffe nicht die ganze Fläche, darum habe ich für mich Prioritäten.
1. Stall und Unterstand
2. Hauptwege und Lieblings Fressplätze.
Bei schönen Wetter, darf die ganze Familie ran.
Bei unseren Problempferdchen, ist eine Ruhephase der Fläche schwierig. Was heißt, um so kleiner die Fläche, desto sauberer muss sie sein.
Da fehlt mir persönlich noch die Erfahrung, denn bisher habe ich Ruhephasen einhalten können.
Auf der anderen Seite sind Plätze, wo nix gefressen wird auch weniger gefährlich.
Das Pferd nimmt die Eier beim fressen auf, darum muss der Fressplatz sauber sein.
Entwurmt werden alle Pferde am selben Tag. Entweder lasse ich mir vom Tierarzt gleich ein Mittel geben oder ich bestelle im Internet.
Bei der Bestellung im Internet habe ich den Vorteil, dass ich eine größere Auswahl habe. Wichtig ist nicht das selbe Mittel/Wirkstoff zu geben, so verhindert man am ehesten, dass sich Resistenzen entwickeln.
Dazu muss man wissen, wann welche Wurmart am aktivsten ist. dazu gibt es Literatur und nützliche Internetseiten.
Beispiel Dasselfliege, die kommt im Herbst vor und legt ihre Eier am Fell des Pferdes ab. Klein gelb und schwer zu entfernen. Es gibt Hausmittelchen, mit denen man versuchen kann, die Dinger abzuwaschen. Aber bitte nicht im Stall oder auf der Weide.
Leckt sich das Pferd, nimmt es dadurch die Eier auf und so können sich die Larven entwickeln.
Der beste Zeitpunkt zur Entwurmung ist 14 Tage nach dem keine Eier mehr am Pferd zu sehen sind. Bei mir war das Anfang-Mitte Dezember.
Die Wurmkur liegt dann bei mir schon griffbereit im Kühlschrank.
Nach der Wurmkur prüfe ich täglich den Kot, dass ist nicht aufwändig, da ich beim abäppeln lediglich genauer hinsehe und den einen oder anderen Ballen zerdrücke.
Fündig bin ich auch schon geworden:
- Winter 2007 Dassellarven: dicke rote Larve
- Winter 2008 Spulwürmer beim Pensionspferd: dünn weiß, häufiger bei Jungpferden und bei starkem Befall lebensbedrohlich
plus Plattwürmer? weiß nicht mehr wie die hießen: schlecht zu erkennen da flach und bräunlich, wie ne platte Schnecke
Für mich ist das ganz entscheidend, wenn ich jetzt viele Würmer finde, macht eine Wurmkur in kürzerem Abstand Sinn.
Finde ich nichts oder nur wenig, dann entwurme ich 5- 6 Monate später. Wobei mir der Mai lieber ist, dass Gras ist noch nicht so hoch und ich finde dann die Äppel besser.
Für Naivlinge wie mich noch ein Tipp, kommt ein neues Pferd in die Herde, nicht um eine vorherige Entwurmung bitten, sondern selber entwurmen.
Ich würde heute immer um eine Bestätigung bitten oder besser von vornherein die Entwurmung selbst in die Hand nehmen, natürlich nach Absprach.
Nur so sehe ich, in welchem Verwurmungszustand der Neuankömmling ist.
Mehrfach Entwurmungen kenne ich nur in Ausnahmesituationen:
Pferd kommt vom Händler, Schlachter oder aus ungünstiger Haltung. Eigentlich sieht man solchen Pferden den Zustand schon an und was da so raus kommt ...
Eine Bekannte überredet oft Halter von verwahrlosten Pferden (man glaubt nicht wie häufig das vorkommt, gerade bei Ponys) und nimmt diese zu sich, damit sie überhaupt vermittelt werden können. Sie hat die tollsten Wurmgeschichten auf Lager und ihre ganz eigenen Methode entwickelt.
Sie stellt diese Tiere entweder einzeln oder in den Bestand, der eh entwurmt wird. Diese gehen dann auf eine ungenutzte Ackerfläche.
Etwa zwei Wochen nach der Entwurmung kommen die Pferde erst auf die richtige Weide. Die Ackerfläche wird dann gekalkt? und wird dann lange oder gar nicht für Pferde zugängig gemacht.
Meine Jährlinge habe ich erst vier Wochen nach ihrer Ankunft entwurmt, da Enano bereits zwei Wurmkuren innerhalb kurzer Zeit bekommen hatte. Da er aber so stark verwurmt war, habe ich mit Tierarzt Rücksprache noch einmal entwurmt.
Entwurmt wurden dann alle vier gleichzeitig, Mittel bekam ich vom Tierarzt. Ich hatte 2009 keinen Wurmfund!
Keine Angst ich glaube deshalb nicht, dass meine Pferd wurmfrei sind. Ich denke aber, dass sie im best möglichen Zustand sind.
Zusammenfassung:
- täglich abäppeln, vor allem die Fressplätze werden sauber gehalten
- Entwurmung zwei mal im Jahr
Dezember – Dassellarven (12.09 gab es z.B. Bimectin wobei ich den Jährlingen je eine halbe Tube gab)
Mai – könnte man z.B. Equiworm F geben
Warum gebe ich nicht öfter Wurmkuren?
Jede Wurmkur stellt eine Belastung dar und ist im Grunde Gift auch für mein Pferd.
Die Würmer können Resistenzen entwickeln.
In unserer Region, wurde schon immer zweimal im Jahr entwurmt. Also auch aus Gewohnheit.
Worauf achte ich bei der Wurmkur?
günstigster Zeitpunkt
welcher Problemschwerpunkt
anderer Wirkstoff
Empfehlungen des Herstellers: nur wenn ich die Wurmkur bei Fohlen unbedenklich anwenden kann, dann bekommt sie auch mein Jährling.
So ich hoffe, ich habe nicht allzu viele Fragen aufgeworfen.
LG Mel