Moxidectin
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Eigenschaften
Moxidectin ist ein makrozyklisches Lakton und gehört zur Gruppe der Milbemycine (Moxidectin, Milbemycin D, Milbemycinoxim). Es besteht eine sehr enge Verwandtschaft zu den Avermectinen (z.B. Ivermectin und Doramectin). Beide chemische Gruppen werden von bodenlebenden Strahlenpilzen (Streptomyces spp.) fermentiert und haben die gleichen biologischen Eigenschaften.
Moxidectin entsteht aus einer Kombination von natürlicher Fermentation und chemischer Synthese. Aus der von Streptomyces cyaneogriseus produzierten Substanz Nemadectin wird durch chemische Modifikation Moxidectin gewonnen (Takiguchi 1980; Steel 1993). Moxidectin stellt das 23-(O-methyloxim)-Derivat des Nemadectins dar (Alvinerie 1998). Es unterscheidet sich vom Ivermectin durch eine ungesättigte Seitenkette an Position C25 und der fehlenden Disaccharid-Gruppe an Position C13 des Makrolidringes. Daraus resultieren Unterschiede im physikalischen und pharmakokinetischen Verhalten (Takiguchi 1980; Alvinerie 1998).
Moxidectin ist wie alle Avermectine und Milbemycine eine sehr stark lipophile Substanz und gut in organischen Solventien löslich. Die Löslichkeit in Wasser ist nur gering (4,3 mg/l), jedoch höher als die des Ivermectins (0,006 - 0,009 mg/l) (Lanusse 1997).
http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00011350/7065__f.htmToxizität
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Pferde
Auch bei Fohlen wurden Intoxikationen bei Überdosierung beobachtet. Bereits 2 - 12 Stunden post applicationem kommt es zu Schwäche, Inkoordination und Koma. Besonders bei sehr jungen Tieren (Neugeborene) sind aufgrund der noch unterentwickelten Blut-Hirn-Schranke Todesfälle möglich (Johnson 1999a; Müller 2005). In der Literatur wird über die Anwendung von Sarmazenil als Antidot berichtet (Müller 2005):
● Klinischer Fall:
Ein 13 Tage altes Fohlen wurde mit 2 mg/kg Moxidectin (empfohlene Dosis: 0,4 mg/kg) behandelt und war 12 Stunden später in Seitenlage festliegend, 6 Stunden darauf bewusstlos und reagierte nicht auf Stimulation. Die Herzfrequenz betrug 40 Schläge pro Minute, die Atemfrequenz 28 pro Minute, die kapillare Rückfüllzeit 3 Sekunden. Die rektale Temperatur lag unter 32°C. Die Behandlung bestand initial in der Applikation von 4 ml/kg/h warmer 10%iger Glukoselösung und 4 ml/kg/ml Ringerlaktat. Über eine Nasenschlundsonde wurde Stutenmilch verabreicht und mittels Wärmelampe und Heizdecke die Körpertemperatur erhöht. Zusätzlich wurden 750 ml Frischplasma, Sauerstoff, Ranitidin und Ceftiofur verabreicht. Nach 15 Stunden war der Kreislauf stabilisiert und die Körpertemperatur normalisiert. Das Fohlen war jedoch immer noch bewusstlos. 14 Stunden nach Therapiebeginn wurde mit der Applikation von Sarmazenil in einer Dosierung von 0,04 mg/kg alle 2 Stunden i.v. begonnen. Daraufhin verbesserte sich der Zustand des Fohlen schnell. Nach der 3. Injektion begann es den Kopf zu heben, 3 Stunden nach der 5. Injektion erfolgte der erste Aufstehversuch, nach weiteren 4 Stunden konnte das Fohlen wieder selbstständig stehen. Nach 48 Stunden hatten sich die klinischen Symptome vollständig normalisiert (Müller 2005).
usw