zbradaric hat geschrieben:Hier ein paar Informationen zur Studie: es werden sowohl unbehandelte als auch bereits mit Pergolid behandelte Pferde in die Studie aufgenommen. Die Pferde müssen klinische Symptome des Cushing aufweisen.
Bei einem behandelten Pferd ist es doch das Ziel der Pergolidbehandlung die klinischen Symptome zu beheben.
Definition klinische Symptome: Die Gesamtheit der aus einem Krankheitsprozess resultierenden Symptome ergibt das klinische Bild, die Symptomatik. Symptome können in subjektive (durch den Betroffenen wahrnehmbare) und intersubjektive
(von außen wahrnehmbare) Krankheitszeichen unterteilt werden. Letztere werden auch klinische Zeichen genannt. wobei diese i.d.R. die Unwesentlichsten der Symptome sind.
Zu Beginn der Studie wird bei allen Pferden der ACTH-Wert bestimmt und dann endgültig entschieden, ob das Pferd geeignet ist oder nicht.
Da wäre eine eindeutige Aussage im Vorfeld nicht schlecht.
Ziel der Pergolidbehandlung ist ja das Erreichen des ACTH-Normwertes in Verbindung mit der passenden Dosishöhe.
Dementsprechend fallen wohl alle gut auf das Pergolid eingestellten Pferde von vornherein aus dieser Studie heraus.
Beim ersten Untersuchungstermin werden Blutproben genommen und die klinische Untersuchung durchgeführt. Dann beginnt die Behandlung mit dem Mönchspfefferpräparat
.
In welchem Labor werden die Blutproben untersucht und wie "überbrückt" man ggfls. weite Strecken zum Labor? Nich jeder der Teilnehmer wird ja aus Bayern kommen. Werden die stabilisierten Röhrchen verwendet oder wird tiefgekühlt?
Die Pergolid-Behandlung wird nicht abgesetzt.
Hier stellt sich erneut die Frage welche Pferde unter der Pergolidbehandlung überhaupt für diese Studie in Frage kommen.
Alle Pferde werden mit dem Mönchspfefferpräparat behandelt. Dann wird in zwei Nachuntersuchungen geschaut, wie sich die Blutwerte verändern und wie es den Pferden klinisch geht.
Da sind wohl erfahrungsgemäß nur die aus den Blutwerten sich ergebenden Entgleisungen sichtbare Veränderungen möglich.
Wie ist denn überhaupt der Zeitrahmen der Studie bei nur 2 anschließenden Blutkontrollen?
Die Studie bietet Pferdebesitzern eine Möglichkeit, einen genauen Gesundheitsstatus von ihren Pferden zu bekommen. Viele Besitzer lassen die Cushing-Untersuchungen aus Kostengründen nicht machen.
Das ist ein positiver Effekt, wo müssen diese Pferde denn stehen?
Ebenso gibt es viele Pferde, die nicht behandelt werden, weil die Behandlung sehr teuer ist oder weil sie das Pergolid nicht vertragen.
So preiswert sind die Mönchspfeffer-Präparate allerdings auch nicht. Nicht zu vergessen, dass es häufig Akzeptanzprobleme gibt!
Hier besteht also auch eine Möglichkeit, dass die Pferde über einen gewissen Zeitraum kostenlos behandelt werden.
Hier stellt sich mir noch einmal die Frage nach dem Zeitrahmen der Studie.
Dass es naturheilkundlich bzw. aus der Phytotherapie einige kleinere Erfolge gibt ist bekannt, leider sind diese häufiger nur auf die Äußeren Symptome ausgerichtet gewesen sodass die Krankheit unterschwellig leider fortgeschritten ist und es z.T. für eine Pergolidbehandlung schlicht und einfach zu spät war.
Dies ist zwar keine Studie allerdings basiert dies auf langjährige Selbsthilfegruppen-Arbeit mit ausgesprochen vielen Teilnehmern sowie mit Kontakten nach Übersee.
Es wäre schön wenn man sagen könnte dass Mönchspfeffer als Phytohormon auf den (ACTH-, Cortisol - , Insulinstoffwechsel als Beispiele) entgleisten Stoffwechsel wirken würde, ich habe aber Angst davor dass viele Pferde dadurch mit einer bewährten Behandlung unbehandelt bleiben, "pflanzliche Stoffe sind ja viel gesünder" und die Werbung ist leider mächtig.
Hormonise ist z.B. seit vielen Jahren auf dem Markt.
LG Eddi
PS Bei meinem eigenen Cushing Pferd habe ich bei meinem ersten Verdacht einen Versuch mit Mönchspfeffer gemacht.
Das Ergebnis? Außer Spesen Nchts gewesen im Gegensatz zur Therapie mit Pergolidmesilat.
Vergleichsbilder: link in der Signatur Tagebuch Püppe