Ich kenne die Studie und habe mich aus genau dem Grund mit einem Hersteller der diese als Referenz für sein frei käufliches Mönchspfefferhaltiges Präparat angibt deswegen schriftlich auseinandergesetzt und übrigens auch eine sehr prompte und nette Reaktion darauf bekommen.
Befremdlich und für betroffene Pferde unter Umständen auch Lebensgefährlich finde ich beim durchlesen ihrer Internetseite das sie wiederholt die Behandlung mit dem Goldstandart Prascend als stark Nebenwirkungbehaftet darstellen, XYZ aber als natürlichen Wirkstoff anpreisen und was noch viel schlimmer ist sogar als Alternative zur medikamentösen Therapie hervorheben.
ZITAT:
"Aktuell ist XYZ® die einzige wirksame, auf natürlichen Inhaltsstoffen basierende Alternative zur Medikamententherapie auf dem Markt".
.....aber wirksam behandelt und die Wahrscheinlichkeit auf eine eventuelle Folgeerkrankung kann verringert werden – jetzt auch auf natürlicher Basis
Studienveröffentlichen sind in englischer Sprache eingestellt, nur was ihr Produkt betreffend positiv ausfällt ins Deutsche übersetzt.
Das ihr Produkt die klinischen Symptome verbessern kann mag unstrittig sein aber es sollte explizit in JEDEM ihrer Artikel deutlichst darauf hingewiesen werden das es nachweislich auf ACTH KEINEN Einfluss hat, nur dann die Therapie als passend anzusehen ist und das XYZ Präparat lediglich als beim Pferd Prascend begleitendes Zufutter anzusehen wäre.
Dem besorgten und von der ECS Diagnose anfangs überforderten Besitzer machen Schlagworte wie "Nebenwirkungsbehaftet" Angst, kennt doch jeder jemanden der jemanden kennt dessen Pferd an Kolik gestorben ist.
Umso dankbarer ist er zu lesen das es scheinbare Alternativen dazu gibt die zudem positiv umworben werden mit Begriffen wie "natürliche Inhaltstoffe" oder "durch klinische Studie belegt"
Teuer ist ihr Produkt zudem auch noch, aber Qualität hat ihren Preis und wenn es dann noch noch natürlichen Ursprunges ist MUSS es doch gut sein ist hier der viel verbreitete Irrglaube.
Wenn sie also künftig ihre Bewerbung so ausfallen liessen wie es korrekt ist nimmt man ihnen ihr Bemühen um das erkrankte Tier auch ab und ist sicher bereit natürliche Inhaltsstoffe Chemischen vorzuziehen wo es ausreichend und angezeigt ist.
In der ECS Therapie ist es das definitiv nicht und das sollte auch ganz klar und deutlich hervorgehoben werden ohne mannigfaltig Berichte lesen zu müssen und penibel auf die Wortwahl zu achten, dazu ist der verstörte Besitzer oftmals nicht in der Lage.........usw.
Querida hat geschrieben:
..... die aussagt, das zwar der ACTH wert nicht wesentlich beeinflusst wurde, aber das sich die Symtome deutlich gebessert hätten.
Sie selber hätte jetzt 4 Patienten, denen es insgesammt besser geht. Und sie kann es nur empfehlen, denn gegebenenfalls könne man sogar nach unten dosieren mit dem Prascent.
DAS kann für das Pferd ungeahnte, dramatische Folgen haben!!! Wie kommt sie auf die Idee wo doch
ACTH nachweislich nicht nur nicht wesentlich sondern GAR NICHT!! durch MP gesenkt werden kann aber nur ein innerhalb der Referenz befindliches ACTH einer adäquaten ECS Therapie entspricht??
Die passende Dosis ist generell die die ACTH in die Referenz führt, und die ist nun mal individuell von Pferd zu Pferd unterschiedlich!
Der unten angeführte Satz der rot gemarkert ist stammt übrigens aus genau DER Studie die du und der Hersteller genannt habt!!
eff-eins hat geschrieben:
XYZ ist allenfalls ein Ergänzungsfutter aber nachweislich keineswegs als Therapeutikum beim ECS einsetzbar, ACTH zu senken und damit das ECS therapiert zu wissen obliegt derzeit einzig dem Goldstandart Prascend.
Mönchspfeffer ist übrigens als starkes Phytohormon bei ECS (dem liegt beim Pferd zumeist ein Hypophysenadenom zu Grunde) unter Vorbehalt zu betrachten wenn nicht gar kontraindiziert auch wenn das immer wenig Beachtung findet und im WWW noch immer als DIE Alternative zu Prascend rumgeistert.
Alleine der Goldstandart Prascend ist nachweislich befähigt ACTH zu senken!
In USA wird es allerdings in Reinform bei hochdosierten Cushis gegeben wo das Prascend keine weitere Verbesserung erreichen kann.
Bei einem Vergleich mit Pergolid konnte jedoch keine Verbesserung der ACTH-Werte, des Dexamethason-Suppressionstests oder der klinischen Symptome erzielt werden (Beech et al. 2002). Für das Pferd ist in Deutschland derzeit das Ergänzungsfuttermittel XYZ®, Hersteller ABC, Deutschland, auf dem Markt erhältlich, das neben verschiedenen anderen Bestandteilen Mönchspfeffer enthält und zur unterstützenden Behandlung beim PPID eingesetzt wird. QUELLE Gegenanzeigen
In welchen Fällen darf das Arzneimittel nicht angewendet werden?
•Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden ◦bei Patienten mit östrogenabhängigen Tumoren und Tumoren der Hypophyse (Hirnanhangdrüse). QUELLEDa Mönchspfeffer einen Einfluss auf die dopaminsensiblen Rezeptoren haben können, kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen (Östrogene, Antiöstrogene, Dopaminagonisten, Dopaminantagonisten).QUELLELeider sind Empfehlungen von TÄ nicht immer auch korrekt oder wirklich hilfreich für das Pferd so sehr man das auch hoffen oder voraussetzen mag.
Man denke daran das manchmal Insulinresistenzen nicht als solche erkannt werden, Zufutter oder wie z.B. Hustenmittel für EMS/IR-ler Glukose und Tresterhaltig und somit ungeeignet sind bis hin zu 0,5mg Prascend Anfangsdosis bei einem mitunter sogar vermeintlich diagnostizierten Cushing mit Graubereichwerten statt Einschleichen weil unreflektiert nur dem Beipackzettel der Pharmaindustrie gefolgt wird......
Wäre dem anders brauchte es keine Foren wie z.B. dem Unseren.
Nun aber nochmal zum Mönchspfeffer:
Wenn bei Hochdosierten Cushis keine weitere Verbesserung des ACTH durch Dosisanpassungen des Prascend nach oben erreicht werden kann wäre Mönchspfeffer in Reinsubstanz tatsächlich eine Option um umfassender palliativ behandeln zu können.
Palliativ deshalb weil Cushing auch mit Prascend oder sonst irgendetwas nicht heil aber immerhin therapierbar ist.