Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Beim lesen deines neu eingerichteten Tagebuches gibt es einiges wozu ich mich gerne äussern möchte weil es m.E. unpassend gemanaged wurde.
Ich kann nicht verstehen warum vom TA ohne einen aktuellen ACTH Wert zu kennen und keine eindeutig dem ECS zuzuordnenden Symptome Prascend verordnet wird.
Steht der Verdacht eines ECS im Raum sollte generell mittels ECS/EMS Gesamtprofil geschaut werden wo sich das Pferd im Ergebnis wieder findet weil das ECS, das EMS und die IR (Insulinresistenz) leider sich überlagernde Symptome haben die es damit gegenéinander abzugrenzen gilt.
Die IR ist ausserdem ein häufiges Symptom des EMS und ECS obwohl es sie ebenso als eigenständige Erkrankung gibt. Insbesondere Robustrassen haben diese genetische Prädisposition häufig angelegt um in freier Wildbahn bei Kargheit ihr Überleben zu sichern.
Das das dann unter Weidegang und Schnökereien wie Müslis, Brot usw. schnell ins Krankhafte kippt ist dann die logische Konsequenz.
Gibt man den Insulin (13.2 µU/ml) und Glukosewert (5.9 mmol) in den IR Rechner ein (in USA unter Dr.Kellon der Cushingroup vielfach vewendet) muss man feststellen das dein Pferd mit einem Quotienten von nur 8,5 kompensiert Insulinresistent ist. Dafür hätte man nicht im Juli die Homöopathin befragen müssen, Gesundwerte siedeln sich leider erst ab 20 aufwärts an
Der Gesamteiweißwert ist neben Albumin (das ist nicht getestet worden?) an Erkrankungen des Stoffwechsels beteiligt und nicht selten bei Störungen im Wasserhaushalt anzutreffen.
Versucht man nun den Eiweißwert durch Luzerne zu erhöhen ist die Ursache vermutlich nicht behoben, im Gegenteil ist Luzerne für den Kohlenhydratstoffwechsel eines Insulinresistenten Pferdes ungeeignet.
Sicher kann ACTH als "Stresshormon" durch Stress und/oder Schmerzen erhöht sein weswegen einige TÄ darum unter einem Rehegeschehen nicht viel davon halten es zu testen.
Ich fände es trotzdem wichtig weil jeder Organismus Läuse UND Flöhe haben kann, insbesondere Cushingbedingte Reheschübe die häufig schwer und teils untherapierbar verlaufen hätten unter dem antherapieren eine deutlich bessere Prognose.
Aber ECS vermuten , anbehandeln um danach erst Blutwerte zu befragen ist schon relativ sinnfrei da sich dann keine Aussage mehr am Wert ableiten lässt weil dieser entweder wegen des Medikamentes oder aber weil kein ECS vorliegt innerhalb der Referenz befindlich ist. Es ist also nichts an Erkenntnissen gewonnen aber unter Umständen ein Organismus mit etwas belastet das er nicht braucht.
Nun gibt es noch weitere Auffälligkeiten in den Blutwerten wie z.B. das LDH das häufig bei Hämolyse erhöht ist. Lag eine Hämolyse vor waren vermutlich auch die Parameter Insulin und Glukose betroffen die sehr empfindlich und bei falschem Probenumgang falsch erniedrigt ausfallen können.
Daher ist meine Frage wie mit der Blutprobe verfahren wurde?
Man kann aber erkennen das die Werte auch Leberspezifisch sind und diese etwas gestresst scheint (schimmeliges Futter, Umweltgifte, Unpassendes wie JKK in Heu oder Wiese usw.?)
Nun ist ein sehr niedriger Selenwert erkennbar der auch erniedrigt ausfällt wenn z.B. Futterbedingte Mangel z.B. an Vitamin E zu Muskelerkrankungen der s.g. Myopathie vorliegen.
Als Leitsymptom einer Myopathie ist typisch eine seitengleiche Schwäche der rumpfnahen Extremitäten (schnelle Ermüdbarkeit der Muskulatur, Schluckstörungen, Atembeschwerden oder Krämpfe, später tritt Muskelschwund auf).
Unter Umständen sind die Stürze deines Pferdes also nicht Prascendbedingt sondern an anderer Stelle zu suchen.
Mönchspfeffer hat nachweislich keinen Einfluss auf ACTH und ist zudem bei Tumoren (ECS= zumeist Hypophysenadenom) kontraindiziert auch wenn es im www und bei Futtermittelherstellern gerne als Schlagwort zur ECS Therapie und als Allheilmittel angepriesen wird. Das ist nicht so!!
Das die Bewerbung alles andere als ehrlich ist sieht man an Futtermischungen die EMS-ler bekommen sollen, wenn man die Zusammensetzung anschaut sieht man die Schokolade darin und es wird einem klar das man einen Diabetes wohl kaum damit wegfüttern kann
Das ihr sobald nach dem Hufreheschub das Pferd wieder reiterlich voll eingesetzt habt ist trotz Spezialbeschlag (um welchen handelt es sich denn?) mutig wenn man bedenkt das die Hufrehe den Hufbeinträger ge oder zerstört hat und das Hufbein somit relativ haltlos in der Hornkapsel liegt.
Bis ein Rehehuf einmal gesund in Anbindung herunter gewachsen ist kann es bei optimierten Haltungs und Hufmanagement bis zu 12 Monate dauern.
Bis dahin sind schnellere Gangarten, longieren, Freudenbuckler, eine gefrorene Buckelpiste im Paddock o.ä. eine Gratwanderung und man riskiert unter Umständen weitere Lageveränderungen des Hufbeines.
Insgesamt glaube ich nicht wirklich an eine Nebenwirkung des Prascend als Ursache für das Umfallen deines Pferdes, unbehandelte Cushis hingegen zeigen das schon mitunter.
Epileptische Anfälle unter Pergolid beim Menschen sind mir nicht so bekannt, nicht mehr verschrieben wird es heute wegen Herzproblemen die sie bereitet haben.
Das mag an den viel höheren Wirkstoffmengen gelegen haben als sie Pferde bei ECS erhalten.
Zum jahreszeitlichen Hoch des ACTH im September solltest du bitte unbedingt nachtesten weil der Wert von 99 zwar noch im Graubereich befindlich und nicht als pathologisch anzusehen aber deshalb beobachtungswürdig ist.
Gerade zu Beginn der Erkrankung muss dieser nicht zwingend dauerhaft erhöht sein.
ACTH unterliegt übrigens sowohl tages als auch jahreszeitlichen Schwankungen, im September und morgens am höchsten.
Diese Schwankungen hat ein Cushi nicht mehr, deshalb sollte die Tablettengabe abends erfolgen um damit das naturgemässe Absinken des ACTH nachzuempfinden.