Eddi hat geschrieben:
.... ganz wichtig, damit die Auswirkungen vermindert werden sollte der Huf nicht platt stehen sondern mittels höherstellen, das kann man eventuell dauerhaft sogar manchmal mit der eigenen Hufsubstanz erreichen, diesem Bereich Entlastung schaffen.
Ja, genau so sehe ich es doch auch!?! Wo habe ich denn behaupetet, das sei falsch oder unlogisch?
Der Tierarzt war ja zunächst einmal für einen Beschlag, da ich zu dem Zeitpunkt allerdings schon einen Termin mit der HO vereinbart hatte, wollte ich erst einmal gucken, wozu sie uns rät und mich dann entscheiden (beschlagen kann man später ja immer noch). Sie sah natürlich auch sofort, dass die Hufe zu flach stehen, dementsprechend Zug auf der Beugesehne ist und so weiter, riet uns allerdings von einem Beschlag ab und begründete ihre Entscheidung folgendermaßen:
- barhuf kann man in kürzeren Intervallen korrigieren
- barhuf wird der Huf besser durchblutet, sprich Entzündungsstoffe und dergleichen werden besser/schneller abgebaut
- ein Beschlag mit Keilen bzw. ein Beschlag, der den Huf hinten höher stellt, erhöht gleichzeitig den Druck auf diese Region (?) / der Tragrand wird nicht ent- sondern stärker belastet.
Das ist eine Meinung. Dazu kam dann noch die Meinung zweier Schmiede (von jeweils anderen Einstallern), die mir beide erzählten, dass Pferde, die Befunde an der Hufrolle haben, am besten barhuf laufen würden. Schmied A hat wohl auch einige Pferde, deren Besitzer bereits alle möglichen Beschläge ausprobiert haben (mit denen die Pferde zwar kurz- aber eben nicht langfristig liefen), ehe sie es einfach mal barhuf versucht haben (quasi nach dem Motto "Jetzt haben wir ja eh nichts mehr zu verlieren, also was soll's .... .").
Darüber hinaus habe ich im Internet ziemlich viele Erfahrungsberichte gelesen und da überwogen auch ganz klar die Fälle, in denen solche Hufrollenpatienten barhuf erst wieder richtig an's Laufen kamen, nachdem diverse Beschläge auf kurz oder lang nicht den gewünschten (dauerhaften) Erfolg erzielten. Fairerweise muss man dazu sagen, dass es auch den ein oder anderen Besitzer gab, dessen Pferd mit Beschlag einwandfrei lief - ich denke mal, der Grund, weshalb man verhältnismäßig wenige pro-Beschlag Berichte liest ist, dass diese Besitzer gar keinen wirklichen Grund haben sich näher mit der Thematik auseinanderzusetzen, da ihr Pferd gut läuft und wie sagt man so schön: never chance a running system.
Unser Tierarzt sprach sich zu Beginn der Behandlung ja, wie gesagt, auch sehr deutlich für einen Beschlag aus, aber auch er war sehr erstaunt, wie gut sie bei der Nachkontrolle lief - barhuf. Damit hätte er so nicht gerechnet, v.a da sie während der Lahmheitsdiagnostik wirklich richtig schlecht lief und dann, 2 Wochen später, läuft sie beim Vortraben auf hartem Boden ganz lahmfrei und beim Longieren draußen auf dem Platz bis auf ein leichtes Ticken ab und zu (nicht durchgehend!) ebenso.
Dass die Hufe zu flach sind, steht ja außer Frage, nur vielleicht verstehst Du jetzt, warum ich, was einen Beschlag angeht, so skeptisch bin. Die HO würde den Huf jetzt so steiler stellen, das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber sie sagte, langfristig gesehen, hat man damit den größten Erfolg. Beschläge werden deswegen so gerne und (vor)schnell verordnet, weil die Pferde damit schneller wieder ans Laufen gebracht werden, so dass die Besitzer wieder schnell in den Sattel kommen. Eine Barhufkorrektur hingegen dauert ja wesentlich länger und da die meisten Besitzer diese Geduld nicht aufbringen wollen, heißt es schnell, das Pferd braucht aber unbedingt einen Beschlag, ohne geht's gar nicht). Und dass Tierärzte gerne 'Vererbung' als mögliche Ursache aus dem Hut zaubern, liegt ihrer Meinung nach daran, dass es ihnen einfach an Kenntnisen hinsichtlich der Hufphysiologie et cetera mangelt.
Außerdem gibt es da ja noch die Meinung des Hufbearbeiters nach Strasser, der die Ursache für die Zyste u.a in den zu langen Eckstreben sieht - wird die Ursache behoben, so wird sich auch die Zyste wieder zurückentwickeln.
Ich weiß halt langsam echt nicht mehr wem ich glauben soll und kann und wem nicht ....
davon ganz abgesehen, war ich ja schon froh endlich eine kompetente HO gefunden zu haben, nur leider zweifel ich da mittlerweile auch schon wieder dran, wem soll ich jetzt bitte noch vertrauen?
Tut mir auch leid, wenn ich irgendwie beratungsresistent wirke, das bin ich wirklich nicht, nur leider sehr verwirrt und verunsichert aufgrund der vielen, verschiedenen Meinungen ....
Zitat:
Bei der Verantwortung ging es um die Bewegung des Pferdes für die man selbst verantwortlich sein sollte. Asl einfache Lösung stellt man Pferde irgendwo ab, gerne genommen wird "Urlaub auf der Sommerweide, Winterpause" usw.
Entweder soll Dein Pferd nur ein paar Minuten Bewegung haben, die führst Du.
Soll es mehr Bewegung haben geht das durch den Paddock in dieser Jahreszeit nicht dann musst Du halt mal ne Stunde spazierengehen.
Das ist in jedem Fall besser als sein Pferd im Regen abzulegen, denn bei diesem Wetter stellen sich die Pferde mit dem Po in den Wind und fertig.LG Eddi
Der Verantwortung bin ich mir nach wie vor sehr bewusst, Eddi! Gerade auf dem Paddock bewegen sich die meisten Pferde ja nicht wirklich viel, sondern stehen sich eher die Beine in den Bauch - da ich aber ohnehin jeden Tag am Stall bin, sehe ich den Paddockgang nicht als 'Bewegung' sondern als Selbstverständlichkeit an, Sozialkontakte pflegen, frische Luft und und und, bewegt werden die Beiden aber noch zusätzlich, unabhängig davon, ob sie den ganzen Tag draußen standen oder nicht!
Liebe Grüße