Die Stute meiner Tochter reagiert auch hochallergisch auf Heustaubmilben. Das fing vor vier Jahren an. Damals waren wir noch in einem Stall mit tagsüber Weidegang und nachts Box. Im Winter standen sie ganztägig in der Box, außer wenn ausgemistet wurde oder sie bewegt wurden. Mein TA kam ein paar Mal , weil Safran ganz schlimm hustete. Mit Cortisonspritzen war es schnell im Griff, kam aber wieder. Ventiplus und andere Hustensäfte halfen immer nur für kurze Zeit. Der Husten trat immer nach der Weidezeit auf, wenn nur Heu gefüttert wurde. Also hatten wir das Heu angefeuchtet. Auch das half nur bedingt. Im Frühjahr wenn die Pollen flogen wurde es ebenfalls wieder schlimmer. Da Safran sowieso schon von Frühjahr bis Herbst auf der Weide shakete, meinte mein TA, dass sie nun wohl doch eine Allergie gegen Heustaub...Schimmelpilze und -sporen hätte. Ein Allergietest wurde nicht bei ihr gemacht, weil der TA meinte, man könne es machen, aber....man kann nicht alles testen, und meist käme nach einem Allergieauslöser noch ein weiterer dazu und alles zu testen wäre schon recht schwierig. Auch eine Desensibilisierung meinte er, würde bei dem einen anschlagen , bei dem anderen Pferd wiederum nicht....Aber natürlich hätte er auch auf meinen Wunsch hin einen Allergietest und auch eine Eigenbluttherapie gemacht. Den Pollen konnten wir nicht entfliehen und Heu konnten wir außerhalb des Stalles gut ausschütteln und wässern. Einstreu war Stroh. Safran bekam dann ein Antihistaminikum gespritzt und tatsächlich hörte der Husten auf und hielt auch über die Pollenflugzeit der aggressivsten Pollen aus...das waren bei uns die Birken..die massenweise am und um den Stall standen. Wir legten uns dann für die Weidezeit und Ausritte eine Lichtschutzmaske von Innohorse zu, die auch das Shaken ein wenig eindämmten. Ganz klar wurde auch geraten, möglichst viel Bewegung in frischer Luft.
Wir wechselten voriges Jahr im Mai in einen LAG-Laufstall. Der Husten verschwand innerhalb ein paar Tagen, und wir glaubten schon, dass es diiie Lösung wäre. Das Shaken war auch verschwunden.Aber Safran fing dann im November wieder mit dem Husten an, als die Weiden geschlossen wurden und es nur Heu gab. Da man schon gut am Husten unterscheiden kann, ob es nun eine Erkältung oder ein asthmatischer Husten ist, versuchten wir es mit Kräutern und Spitzwegerichhustensaft. Eine minimale Linderung gab es schon. Nun kaufte ich einen Inhalator von Medisolan...in dem ich alles vernebeln konnte, was für Husten möglich ist. Einfach nur Salzwasserlösungen, mit einem Tropfen ätherischem Öl...oder ACC, als Schleimlöser,...oder auch Cortison damit inhalieren konnte. Das hat den Vorteil, dass es nur in die Lunge gelangt, wo es auch wirken soll..und nicht über die gesamte Blutbahn , wo es eben seine bekannten Schäden hinterlassen kann. Der Husten besserte sich...mal war er wieder da...es wurde richtig schlimm und wenn man sie hörte, hatte man echte Bedenken, dass sie jeden Moment kollabiert und erstickt. Also rief ich diesmal den aus unserer Region bekanntesten TA, der super ist für Lungenprobleme und auch Rehepferde, Conny Faißt. Auch er meinte gleich, dass ein Allergietest nicht nötig sei, man würde es auch so schon hören. Er sagte uns dann, dass ein Offenstall natürlich die beste Lösung sei, aber vor Heustaubmilben sei sie nun nicht geschützt, auch wenn alles im überdachten Unterstand lag, wo es gut durchlüftet wäre. Heustaubmilben findet man in fast jedem Heu. Und da die Pferde mit der Nase im Heu mit den Allergenen konfrontiert werden und auch einatmen, muss sie vom Heu weg. Alles übrige was er mir über allergischen Husten erklärte wusste ich auch von meinem TA Na toll, was füttern? Er meinte, dass wir Heulage füttern sollten. Meine Bedenken waren dann, dass es zuviel Fructane enthält..aber er klärte mich darüber auf, dass Heulage.....(nicht Silage)...zum selben Zeitpunkt wie Heu gemäht würde und der Unterschied nur darin bestünde, dass Heu getrocknet würde, und Heulage in Kunststofffolien verpackt und so silieren würde.Heu hätte 85 % Trockenmasse, Heulage hätte 65 %. Beim Siliervorgang würden auch Fructane benötigt, zur Fermentation, welche die Bakterien als Nahrung nutzen würden, und somit wäre auch der Fructangehalt niedriger, aber durch die Fermentation auch das Futter verträglicher für Magen und Darm. Auf meine Fragen hin, ob es denn auch für Rehepferde geeignet wäre, meinte er ..dass auch diese Pferde Heulage fressen dürften. Nur ist es wie bei allem auch....die Menge macht es. Unsere SB haben dann auch sofort reagiert und für diese Gruppe Pferde die Fütterung außerhalb der Weidezeit auf Heulage umgestellt. Sie haben sich schon vorher viel umgeschaut und bei etlichen Lieferanten die Heulage angeschaut, bis sie dann einen sehr guten Heulage-Lieferanten fanden, dessen Futter einwandfrei in Ordnung war. Der Husten war sofort und dauerhaft verschwunden. Die Heulage war sehr gut verträglich..und bei der langsamen Umstellung von Heu zu Heulage, die erst noch gemischt war, gab es weder Kotwasser noch Blähungen noch Koliken.
_________________ Wenn du mit mehr hörst als mit deinen Ohren, wirst du hören, dass dein Pferd zu dir spricht. Hufrehe Tagebuch Bonny Hufrehe DatenblattHufrehe Diskussion Huf Bonny von Doro
|