Ich versuche mal zu erklären woher die Phobie kommt und wie sie sich äußert:
als ich meine Stute 3 jährig kaufte war sie komplett roh, kannte nix und auch den TA nur vom impfen.
Das lief völlig unproblematisch, sie hat nicht mal mit dem Ohr gewackelt wie man so sagt.
Im August 2011 hatten wir am Stall eine "Massenschlundverstpfung" dank eines Einstallers der so Miniäpfel (Zieräpfel) in der Herde verfüttert hat. Meine hat es damals am schlimmsten getroffen, sie hatte auch Koliksymptome und schmiss sich vor Schmerzen immer wieder hin, zitterte am ganzen Körper und der ganze Kreislauf drohte zu versagen. Der TA spritze krampflösende Mittel und setzte eine Nasen-Schlundsonde . Auch das tat sie ohne sich großartig zu wehren. Sie vertraute mir, dass ihr nix passierte. Immerhin ging es um ihr Leben, der TA sagte wenn wir das jetzt nicht gelöst kriegen im Schlund muss er sie einschläfern weil sie nicht mehr transportfähig war. Der TA bekam es aber Gott sei Dank hin und ihr Leben wurde gerettet.
Im Dezember 2011 bekam sie Donnerstag abend eine Kolik. Der gerufene TA (ein anderer als sonst) spritzte ihr was gegen die Schmerzen und Krämpfe und verordnete Spazieren gehen. Es ging ihr besser und wir fuhren spät nachts nach Hause. Auch diese spritzen erduldete sie ganz brav.
Tags drauf bekam ich einen Anruf von der Stallbesi, sie hätte wieder eine Kolik. Sie hätte schon über 3 Stunden im Paddock nur gelegen
ich rief von unterwegs den TA an (unseren Stamm TA) und fuhr los. Zu dem Zeitpunkt hatte ich etwa 40 Minuten Fahrzeit zum Stall... der TA war schon da als ich kam und was ich sah gefiel mir gar nicht... Meine Stute stand in der kleinen Halle war am Halfter und wurde festgehalten von Person 1 , Person 2 hielt die Nasenbremse fest und knickte ihr zusätzlich in Ohr um, Person 3 hielt ein Vorderbein hoch und Person 4 hielt einen Strick fest, der an einem Hinterbein gewickelt war. Der TA versuchte sie rektal zu untersuchen, keine Chance. Sie wehrte sich wie ein wilder stier und war nicht zu halten. Der TA gab dann auf, sagte er könne sie leider nicht untersuchen, gehe aber von einer Sandkolik aus, auch aufgrund des Geruchs aus dem Maul. Die Spritze mit dem Krampflöser nahm sie nur sehr widerwillig, aber es ging. Er Verabreichte noch Rizinusöl und Flohsamen über die Nasen-Schlundsonde und verordnete Bewegung damit der Darm wieder in Schwung kommt. Sie äppelte auch ein paar Mal dann. Es war überstanden. Mein Pony sichtlich am Ende, ich auch. Samstags war ich dann den ganzen Tag im Stall und gab ihr alle paar Stunden ein Händchen Heu. Sie frass langsam und vorsichtig und man sah ihr an , dass es ihr besser ging. Spät abends fuhr ich nach Hause, wir hatten es geschafft.
Sonntag Morgen kam ein Anruf von der SB: verdacht auf erneute Kolik, die steht so komisch. Ich also den TA wieder angerufen, bekam aber nur die WE Vertretung (Praxis Partner der sonst nur Kühe macht) ans Telefon. Er kam sofort.
Erstmal Entwarnung: keine Kolik. Mein verfressenes Pony hat sich den Hals verrenkt, als sie versuchte an Heuhalme zu kommen, die unter der Stufe ihrer Box lagen zu erhaschen
Sie hat sich so verrenkt, dass sie den Kopf nur bis auf 5 cm über den Boden runter bekam und nur wenige cm wieder rauf. Der TA wollte ihr dann ein Muskelrelaxanz spritzen. Als er näher kam, nahm er den Kopf von ihr hoch, etwas unsanft und es tat ihr natürlich weh. Die spritze erduldete sie erst.. doch leider traf er die Vene nicht (Monsterwinterfell) und statt neu anzusetzen pörkelte er mit der Nadel im Hals rum bis er traf. Die Schmerzen kann ich mir vorstellen und Pony fing auch an sich zu wehren. Es entstand danach ein etwa Hühnerei großer Spritzenabszess der dann auch noch behandelt werden musste und zusätzliche Schmerzen verursachte.
Seit dem hat meine die Schnauze von TAs mit Spritzen voll. Sie wird schon panisch wenn Sie den TA sieht.
Impfen geht einigermaßen, nicht lang untersuchen, Spritze rein, kurz aufregen , gut ist. Aber alles was mit dem TA länger dauert ist sie sehr skeptisch. Und sie weiß dann auch ihren Körper einzusetzen, die hält man nicht wenn die den "Haflingertrick" macht.
Als sie das mit dem Ringbandriss hatte mussten wir sogar beim Schallen mit Nasenbremse arbeiten, weil sie nicht still stehen wollte. Sie hat sich von der Helferin nicht mal das Bein scheren lassen, obwohl sie scheren kennt.
Jetzt bei der Rehe musste sie 3 Tage nacheinander gespritzt werden, ging nur mit Nasenbremse. Genau wie das anlegen der Castverbände auch nur mit Nasenbremse ging. Nach und nach wurde es etwas besser. Röntgen z.B. ging sogar ohne Nasenbremse.
Vielleicht versteht ihr es jetzt etwas besser.