Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
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Hallo zusammen, seit gestern habe ich für meinen 29jährigen Island Wallach das Ergebnis ACTH = 978. Er hatte bisher keine Rehe, aber diesen Sommer erstmals plötzlich "Winterfell" bekommen. Da er über Sommer immer 24 Stunden Weidegang hatte, stellt sich mir jetzt akut die Frage ob er nun noch stundenweise auf die Weide darf oder gar nicht mehr Pergolid fange ich heute an einzuschleichen. Mehr Infos und bilder demnächst - ich muss nun erst mal ein Übergangsmanagement überlegen und da spielt die Weidefrage eine große Rolle.
Hallo und ein Herzliches Willkommen bei uns. ob überhaupt und wenn ja wieviel Weidegang möglich ist hängt davon ab ob eine Insulinresistenz als Symptom vom ECS vorliegt Glücklicherweise kann man dies mit dem EMS-Profil (siehe dazu im ABC) herausfinden. Abgesehen davon gibt es auch weitere Hinweise: liegt Übergewicht vor kann man Fettpolster an den typischen Stellen feststellen (Mähnenkamm,Augenkuhlen) und vor allem: wie ist die Wasseraufnahme, uriniert er auffällig häufig? Das sind also erste anzeichen für eine Störung in Richtung IR.
Wenn dies alles verneint werden kann und da keine Hufrehe bisher vorliegt stehen die Chancen nicht schlecht, dass normaler Weidegang möglich sein wird. Da ich aber leider nicht hellsehen kann sollte eben das Profil angefordert werden.
Ich persönlich sehe eine Paddockhaltung mit eingeschränktem Weidegang eh für artgerechter an. Man muss halt bedenken aus welch einer Umgebung unsere Freizeitpartner kommen und welch ein Nahrungsangebot dort vorliegt. Von daher sind schwere Erkrankungen des Stoffwechsels bei einer Haltung am Tischlein-deck-Dich vorprogrammiert.
Liebe Grüße Eddi
PS Meine Püppe ist auch 29 und wird eben so wie angemerkt gehalten.
Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum
Gerade Isis sind ja Meister der Kargheit und die Prädisposition zur IR eine ausgeklügelte Überlebensstrategie in freier Wildbahn bei knappem Futter und weiten Wegstrecken, sprich Arbeit, die er als Senior jetzt durch reiterlichen Einsatz sicherlich nicht mehr leisten wird. Da sich nun zusätzlich ein ECS eingestellt hat welches auch als häufiges Symptom die IR hat ist dein Pferd derzeit zumindest einer erhöhten Gefahr ausgesetzt das es weitere Stoffwechseleskalationen gibt.
Leider ist es so das der Organismus eine gewisse Zeit Schräglagen kompensieren kann, kommt dann aber der berühmte Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt ist nicht selten eine Hufrehe zu beklagen. DIE wollen wir dem Senior aber ganz gewiss nicht zumuten weshalb zwingend, wenn noch nicht im Rahmen der ECS Diagnostik veranlasst, ein EMS Profil nachgeschoben werden sollte.
Auch das Argument das es bisher mit Weidegang ohne Hufrehen funktioniert hat kann man mit dem Wissen nicht geltend machen weil die jetzige Ausgangssituation eben eine ganz andere ist.
Ohne die Kenntnis über aktuelle Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel, insbesondere Insulin und Glukose, in den Händen zu halten kann also keine Aussage darüber getroffen werden ob Weidegang künftig realisierbar wäre oder dies einem russisch Roulette gleich käme.
Erst einmal Danke für die Willkommensgrüße! Das ECS/EMS Profil hab ich für nächste Woche "beauftragt", Dienstag ist Termin zum Blutabnehmen, dann weiß ich bald mehr und nehme jetzt mal mit, dass das die Entscheidungsgrundlage ist. Die Frage nach dem Übergewicht würde ich verneinen, mein Wallach - Sendill - hat immer zur schlanken Sorte gehört, war auch im Sommer eher ziemlich eingefallen um die Flanken, die letzten Wochen hat er gottseidank zugelegt und sieht wieder besser aus. Hab jetzt beschlossen, den Weidegang vorläufig auf Nachmittags zu beschränken. Bin mal gespannt wegen dem Procedere... Mein Tierarzt bzw. die Klinik hat keine mobile Zentrifuge, aber ich hab eine manuelle mit Handkurbel. Das Labor hat gemeint das funzt! TA spielt auch mit und lässt mich kubeln!
Hier schnell noch zwei Bilder, das eine von April mit langem Bauchplüsch (Hals schon geschoren) und das andere an der Wanne aktuell. Im Sommer (Juli etwa) hatte ich ihn komplett geschoren, da er ja dickes Fell gebildet hatte.
Ich fürchte das du mit der Hand nicht schnell kurbeln kannst weil eine gewisse Umdrehungszahl für das Zentrifugieren für Plasma erforderlich ist, ich meine es sind Min. bei 3.000 UpM......
Typisch ist für unbehandelte Cushis das sie quasi am vollen Trog verhungern, die angebotene Nahrung nur unzureichend verstoffwechseln können. DAS sollte sich unter der Prascendtherapie aber relativieren.
Eben gerade weil die unbehandelten Cushis oftmals so mager sind wird im Bemühen darum mehr Kilos auf die Rippchen zu bekommen in die Futterkiste gegriffen, nicht ahnend das man damit unwissentlich die häufig das ECS begleitende IR nährt. So seltsam sich das also anhören mag, auch ein schlankes Pferd sollte über den Grundbedarf des Raufutters von max. 2% hinaus ausschliesslich mit geeigneten und/oder Hochkalorischen Futtermitteln wie z.B. Ölsaaten, stab. Reiskleie, Treberfreier Bierhefe oder unmel. Rübenschnitzel ergänzt zu bzw. aufgefüttert werden.
Damit dein Mäuselein nicht unnötig Energie verbraucht und die Thermoregulation der Cushis gestört ist sollte auch an Eindecken gedacht werden, denn der dicke Pelz ist oft von minderwertiger Struktur und Funktion.
So, Blut ist abgenommen, heu-nüchtern, aber das mit der Handzentrifuge klappt nicht. Liegt wohl nicht an der Höhe der Umdrehungszahl, sondern daran, dassn man nicht gleichmäßig genung kurbeln kann - naja, ich zumindest nicht. Probe war hämolytisch. Die TÄ hatte aber direkt 2 Proben fürs Insulin genommen und ist dann eben sofort mit den gekühlten Probe in die Praxis geeilt. Heißt aber zwischen Abnahme und Zentrifuge liegen dann schätzungsweise 40 min Wird das noch was brauchbares?
Das hängt vom Probenumgang ab, schauen wir mal wie das Ergebnis ist das schlimmsten Falles erniedrigt ausfallen kann aber bei noch nachgewiesener Erhöhung trotzdem Richtungsweisend sein kann.
So, nun bin ich genauso schlau wie vorher: mit 2 Tierärzten der Klinik besprochen dass ich ein ECS/EMS Profil haben will, noch drüber diskutiert, dass mir wichtig ist den Glukose-Insulin-Quotient berechnen zu können. Dann kam wieder eine andere TÄ der Klinik zum Blutabnehmen - 5 Röhrchen je Pferd (hab noch eine Stute, bei der ich EMS/IR vermute). Gestern kam nicht der versprochene Anruf eines Tierarztes zwecks Ergebnisbesprechung. Daher Rückfrage heute in der Klinik, die ergab: "Insulin ist bei 3" hääää? "Ja, weitere Ergebnisse gäbe es nicht und würden wohl auch nicht mehr kommen" ...Wie bitte??????????????? "Ah doch der Wert von Sendill ist 2"...???!!!?
Also warten bis Montag wieder jemand da ist der hoffentlich mehr weiß. Und ich sitze eh schon auf glühenden Kohlen....
2 und 3 wären ja wohl schön, aber auf Grund der verspäteten Zentrifugierung...??
Nachdem der erste ECS/EMS Test ja vergeigt wurde durch die Klinik, hatte ich einen neuen Versuch gestartet. Ergebnisse finden sich im Tagebuch (keine -ahnung wie ich das an meine Beiträge verlinke, vielleicht mag mir jemand auf die sprünge helfen ). Der I- G-Quotient lag bei 45, ACTH lag bei der letzten Testung vom 3.11.2015 bei 59. Aktuell hab ich von 3/8tel Tablette auf eine halbe Tablette erhöht.
Kann ich ihn mit diesen Werten wieder auf die Wiese lassen? Ist es ein Problem ihn nun noch mal anzuweiden - es steht ja die kalte Zeit bevor in der Gras oft Stress hat und viel Fruktan bildet...
Generell würde ich in Deinem Fall durchaus einen kontrollierten Weidegang für möglich halten. Allerdings ist aktuell die Weidezeit von der witterung her vorbei. Ich selbst mache es seit vielen Jahren so dass meine Pönnches durchgängig in dieser Jahreszeit für 15-max-30 Minuten auf die Wiese dürfen in der Zeit wo ich alles schön mache Wenn ich sie dann zur Mittagsportion Heu rufe kommen sie selbst nach so kurzer Zeit häufig im gestreckten Galopp!
Ob ein echter Selenmangel vorliegt ist umstritten, häufig ist ein solcher scheinbarer Mangel durch Vit.E in seiner natürlichen Form auszugleichen.
Zum Fell: Die Veränderungen im Fell können sich leider nicht sofort verbessern sondern nur beim nächsten Fellwechsel. Was lang ist bleibt halt lang... Allerdings ist es nicht sicher oder sogar eher unwahrscheinlich dass er wieder ein völlig normales Fell bekommt. Zu beachten ist auch dass das Fell an sich trotz länge häufig minderwertig ist und bei Regen und Kälte nicht mehr ausreichend schützt sodass da eine Decke aufs Pferdchen muss.
Schön dass es ihm soweit gut geht. Es ist ja leider immer die große Frage ob die Dosis zu hoch oder zu niedrig ist, du wirst es aber ganz sicher merken ob deine einschätzung richtig war.
Zur Reiskleie: die ist ein hochkalorisches Futtermittel. Wenn Deine aktuelle Fütterung so passt musst du die Kalorien ausrechnen vom Futter was du weglässt und entsprechend durch die Reiskleie ersetzen. Gewichtsmäßig ist das ganz grob in etwas gleich zu den Rüschnis.
Da der Wert des Kohlenhydratstoffwechsels zwar gut ist aber nicht in den bereichen eines gesunden Pferdes angesiedelt ist, würde ich in jedem Fall weiter waschen. Mehr Zucker in der Nahrung ist bei diesen Pferden ja leider gleichzusetzen mit sich verschlechternden Werten. Ich weiß jetzt nicht die Menge, du darfst da bis auf 2% des Idealgewichtes hochgehen. Um eine weitere abnahme zu verhindern kannst du dann z.B. die Reiskleie entsprechend hochfahren.
Eddi hat geschrieben:Da der Wert des Kohlenhydratstoffwechsels zwar gut ist aber nicht in den bereichen eines gesunden Pferdes angesiedelt ist, würde ich in jedem Fall weiter waschen. LG Eddi
Mit einem Glukosewert von 90 und Insulin von 2 hat Sendill Quotienten von 45, das hast du wohl mit ihrem anderen Pferd Mauna durcheinander gebracht.
Bei einem ACTH Anfang November von 59 bei einem Neucushi wo erfahrungsgemäß Anfangs geringste Wirkstoffmengen ausreichen um ACTH zu senken würde ich jetzt eher nicht von einer Überdosierung ausgehen und persönlich nicht die Wirkstoffmenge verringern. Besser wäre gewesen als Entscheidungshilfe erneut ACTH zu messen (ich weiß das das nervig und auch teuer ist, aber gerade zu Beginn wo der Neucushi noch nicht optimal eingestellt ist ist das manchmal unumgänglich) denn seine Futtermäkeligkeit war sowohl unter geringerer 3/8 als auch unter der etwas erhöhten Dosis von 1/2 zu beobachten.
dafür. Hier in Deinem Fall zeigt es sich einmal mehr dass dieses Verhalten sowohl von einer Überdosierung als auch von einer Unterdosierung kommen kann.