Instinkt: Diskussion zum Thema

Ich kenne auch von meinem Pony instinktive Verhaltensweisen, wie burli sie beschreibt. Ich frage mich, inwieweit auch die Sozialisation eines Pferdes neben dem Instinkt eine Rolle spielt. Ich kenne Mutter und Tochter von meinem Pony und alle drei rühr(t)en Giftpflanzen nicht an. Kann es sein, dass dieses Wissen an das Fohlen weiter gegeben wird? Wäre vielleicht eine interessante Frage für die Verhaltensforschung.

LG
Regina

@Nattiratti

gute Frage. Der Paddock wird seit über 20 Jahren belaufen, davon alleine 10 Jahre von einem über ne 1/2 Tonne schweren Tinker.
Der Natursandboden ist dermaßen verdichtet, da bekomme ich garantiert keinen Spaten mehr rein.
Damit ich beim Entfernen nicht nur die Blätter in der Hand habe, nehme ich ein spitzes Messer und schneide tiefstmöglich in den Boden, sodaß noch ca. 1 cm Wurzel abgeschnitten wird. Mehr geht nicht.

JKK ist hartnäckig! Trotz des harten Bodens und dem Huftritt und dem gelegentlichen Vernichten der oberirdischen Pflanzenteile kommt es immer wieder.

auf meiner Wiese hole ich das Zeug schon mit Wurzeln raus. Dort ist zwar genau der gleiche Sandboden, aber eben völlig unverdichtet.

Los werde ich das Zeug bei mir wohl nie, da ich total sorglose Nachbarbauern habe, die es nicht stört, wenn es bei ihnen gelb blüht.
Und der eine zieht jedes Jahr einen Schwung Kälber inmitten der JKK-Pflanzen groß. Weder die Mutterkühe, der Stier noch die Kälber aller Altersstufen gehen an die Pflanzen.
also, es gibt wohl auch instinktsichere Kühe, zumindestens Weidekühe.

LG
Sabine

JKK ist jetzt zwar noch mal ein anderes Thema, aber da hier nun so viel drüber geredet wird:

JKK enthält frisch, also als lebende Pflanze sehr viele Bitterstoffe. Dadurch wird sie von den meisten Pferden (und auch Kühen) auf der Weide gemieden. Um festzustellen, ob eine Pflanze nicht schmeckt, müssen Pferde diese zumindest mal probiert haben. Aus der Erfahrung heraus lernen sie dann, diese Pflanze zukünftig zu meiden, eben weil sie nicht schmeckt, nicht aber weil sie wissen, dass sie bei Überdosierung davon sterben können.

Wird die Pflanze umgenietet und trocknet aus oder wird sie gar im Heu dem Pferd angeboten, so wird diese Pflanze leider von den wenigsten Pferden und Kühen noch erkannt, da sie mit dem Durchtrocknen ihre Bitterstoffe verliert.

Also bitte keine Pferde zu JKK auf die Weide lassen (Kühe natürlich auch nicht!). Auch wenn das irgendwo 10 Jahre oder mehr gut gelaufen ist. Meiner Meinung nach ist sowas grob fahrlässig, wenn dann doch mal was passiert. Das gleiche gilt natürlich für andere Giftpflanzen.

Ich finde es überdies recht müßig, wenn hier jetzt Einzelbeispiele aufgezogen wird, wo Pferde keine Eicheln mögen oder das eine Pferd dies nicht mag, das andere das. Das hat auch alles nichts mit Instinkt zu tun, sondern mit Geschmack und Geschmäcker sind nun mal auch bei Pferden verschieden. Deswegen sollte niemand das Risiko eingehen und sagen, Pferde wissen schon was sie tun.

@Ratzbine
okay, das mit dem verdichteten Boden kenn ich auch, unser Paddock st ebenso vom Boden her. Das JKK hab ich in Einzelpflanzen mal in der Wiese gefunden, dort allerdings problemlos mit Wurzel rausbekommen.

Wenn man überlegt, wie der Geschmackssinn der Pferde durch Lockstoffe im Mifu oder Müsli zerstört wird. In der Nutztierzucht ist es schon lange gang und gäbe, das Futtermittel aromatisiert werden. Knochenmehl im Mifu als Calzium-Phosphorquelle würde kein Pferd in der Natur fressen, niemand schleckert ein Gerippe ab. Ein paar leckere Aromen, und schon schmeckt es. Gebt dem Pferd mal Mifu pur... da wird garantiert aussortiert werden. Warum wohl Apfeltrester, Zucker, Aromen, Kräuter und deren Imitate im Futter sind. Die Pferde lieben es. Wer nicht glaubt, kann gerne mal hier blättern, wo auch die Vitamine und Mineralstoffe für die Vormischung hergestellt werden. http://www.lah.de/Cuxarom-sweet.105.0.html?&L=1
Pferde verlieren den Geschmack, genauso wie der Mensch. Dämmern den ganzen Tag in Paddock mit Nahrungsbeschränkung, warten auf die nächste Fütterung und fressen als Langeweile irgend einen Schrott oder auch Sand. Vll wird die Tagesruhe durch einen Ausritt unterbrochen, Training oder kurzfristig mit Spielzeug. Nix mehr mit Wandern, futtersuchen und sichern, sich vermehren... verschiedene Futterangebotszeiten, wechselnde Grassorten... selbstbestimmt leben. Dafür hat man jetzt den Menschen, der weiß was guttut.

Dafür hat man jetzt den Menschen, der weiß was guttut.

........... oder auch nicht

...genau. Von seinem Wissen über Ausbildung, Training, Fütterung, Haltung. Das Pferd in Gefangenschaft hat nicht mehr die Möglichkeit selber zu entscheiden was für ihm ist, sondern muss sich dem unterwerfen, was die Menschen als gut für ihm empfinden und ihm als Wohnbereich anbieten. In deren Verantwortung liegt das Wohl des Tieres. Viele Pferde verlernen ihren Instinkt, passen sich der Kunstwelt aus Aromen, Geschmacksverstärkern und industriellen Resten immer mehr an und werden zum übergewichtigen Müllschlucker ohne eigenem Geschmack.

genau wie der Mensch selbst auch ....

Vielleicht ist das:

http://www.abcplus.biz/abc2.aspx?Id=Equ ... ree_Choice

interessant für die Leute die glauben das Pferde Mineralstoff/Spurenelemtmängel/Überschüsse spüren und selber auszugleichen versuchen. Denn das Problem ist ja - und zwar egal ob Mineralstoffmischungen zwangsverabreicht oder als Leckstein zur freien Verfügung bereitgestellt werden - das die Mineralien eben in einer Mischung vorliegen. Und das das Pferd, wenn es beispielsweise gezielt Kupfer, Eisen, Zink......was immer.... aus dem Mineral aufnehmen wollen würde auch sämtliche anderen in der Mischung vohandene Mineralien/Spurenelemnte mit aufnehmen müsste. Ob es "glaubt" das es die andere Stoffe braucht oder nicht, es nimmt entweder die komplette Mischung und zwar egal wie sinnig oder unsinnig sie zusammengestellt ist, auf, oder es verzichtet auf den einen bestimmten Stoff den es vielleicht aufnehmen wollen würde.
Bei dem oben verlinkten Produkt bestünde zumindest die Möglichkeit einen individuellen Bedarf gezielter decken zu können.

Für alle diejenigen denen die englischen Ausführungen Schwierigkeiten bereiten ist diese Übersetzungshilfe durch einfaches einkopieren des zu übersetzenden Textes zu empfehlen:
http://translate.google.de/