consti hat geschrieben:
Was das alleinesein angeht...Rusha war immer komisch damit. Sie ist sehr eigenständig und ranghoch. Sie hat sich nie offensichtlach an anderen Pferden orientiert. Sie liess sich nie von anderen Pferden anstecken und ich konnte immer alleine mit ihr stundenlang ins Gelände. Aber....Alleine in der Box oder auf dem Paddock kam für sie nie in Frage. Sie stand mal wegen einer Verletzung in einem eigenen Paddock der 1m !!! von den anderen weg war. Sie hat eine Woche randaliert.... Für sie ist so etwas eine unnütze Massregelung, die keinen Sinn ergibt.
Konntest Du denn beobachten, ob sich dieses Verhalten durch die Erblindung verändert hat? Würde sie allein immer noch randalieren?
consti hat geschrieben:
Ich werde heute mit dem Stallbesitzer wegen der Paddocksituation sprechen. Auch er ist der Meinung dass diese Situation eskalieren kann. Er kennt Skipper nur zu gut..Wir haben ein paar kleine extra Paddocks, die allerdings alle besetzt sind. Der Stabi ist zwar immer wieder verständnisvoll, hat aber keine Lust auf Extrawürste. Und schon gar nicht, wenn es immer wieder nur um Rusha geht..Es wird wohl demnächst ein neuer Wallach einziehen, der älter ist und sehr nett sein soll zu anderen Pferden. Er hat schon vorgeschlagen, dass wir das probieren sollten. Ich werde dass natürlich versuchen und hoffe dass Rusha bis dahin durchhält und das dann auch klappt. Ich würde natürlich auch versuchen ein anderes Pony/Pferd zu holen, aber dass kann ich mir nicht leisten. EIn Umzug in dieser Situation ist glaube ich als blindes Pferd fast unmöglich.
Schön, dass generell Gesprächs- und Hilfbereitschaft sowie verschiedene Haltungsbedingungen bestehen, auch wenn natürlich nur begrenzt. Vielleicht bietet der neue Wallach ja wirklich eine Chance.
Ich kann gut verstehen, dass ein Zweitpferd eher eine theoretische Überlegung ist. Selbst wenn das Zweitpferd anspruchslos in der Pflege sein sollte, bleiben immer noch die Zusatzkosten für Stall, Futter, Tierarzt, Hufschmied. Und natürlich möchte man dem Tier auch gerecht werden, es kennenlernen und schwupps, ist Zeitnot da.
consti hat geschrieben:
Der Stress, den sie im MOment hat, macht mir natürlich vor allem auch Sorge wegen des Cushings. Wenn das jetzt eskaliert und ich nicht mehr gegensteuern kann ist es vorbei.
Ich glaube, dass Du Dir deswegen keine zusätzlichen Sorgen machen solltest. Du kannst es nicht direkt beeinflussen, sondern es hängt ja direkt damit zusammen, dass Rusha überhaupt jetzt mit der neuen Situation zurecht kommt. Deswegen hatte ich auch zunächst an so elementare Dinge wie Fressen und Trinken gedacht. Ansonsten bist Du ja inzwischen sehr geübt darin, ihre Symptome zu erkennen und kannst ggf. die Dosierung vorsichtig anpassen, wenn Du merkst, dass sich hier etwas verändert.
consti hat geschrieben:
Ja, ich habe auch den Gedanken an eine Erlösung. Noch hat sie aber einen ungebremsten Lebenswillen und ist ja bis auf Cushing nicht wirklich krank( Die Erblindung sehe ich nicht als Krankheit). Sobald ich aber merke, dass sie wirklich leidet und nicht mehr zurecht kommt, ist es für mich überhaupt keine Frage sie gehen zu lassen. Sie am Leben zu erhalten, nur damit sie bei mir bleibt, ist reiner menschlicher Egoismus. Es geht immer darum Rusha ein pferdewürdiges artgerechtes Leben zu ermöglichen, und wenn dass nicht mehr machbar ist, werde ich sie gehen lassen.
Ich finde es gut, dass Du da trotz der aktuellen Aufregung so klar bist. Rusha hat es wirklich gut getroffen mit Dir!
Ich habe mich vielleicht mit dem Begriff "Zustand" missverständlich ausgedrückt. Darunter fällt für mich alles, was beim Pferd aktuell vorliegt im Sinne eines Gesamtbildes, also Alter, Blindheit, Verhalten, Ernährungszustand, Krankheiten. Es kommen ja im Alter immer mehr Veränderungen hinzu, die für mich zusammen ein Bild ergeben, das dann zeigt, ob die vorliegende Situation passend ist oder ob etwas verändert werden sollte. So habe ich damals meine Entscheidung zum letzten Stallwechsel getroffen, weil nach Abwägung der einzelnen Aspekte für mich klar war, dass ich was an der Situation für mein Pferd verändern muss. Und so hoffe ich auch, die Entscheidung für das Ende treffen zu können, damit ich Klarheit habe. Denn es ist genau wie Du schreibst, zu leicht menschlicher Egoismus, der einem die Entscheidung so schwer macht.