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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 22.12.2021, 13:20 
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ENtschuldige bitte Sky, ich war ein paar Tage nicht da und daher antworte ich jetzt erst.

Wir haben keinen Borreliose Test machen lassen. Denn leider kann man bei vielen Pferden Borrelien finden ohne dass sie eine
Erkrankung aufweisen. Die Syptome sind sehr unspezifisch. Die Diagnose ist schwierig, da Antikörper auch lebenslang bestehen bleiben. Häufig wird die Borreliose für diverse Symptome verantwortlich gemacht, obwohl eine gesicherte Diagnose dieser Erkrankung nur schwer möglich ist.Während sowohl mit Borrelien infizierte Zecken als auch Antikörper gegen Borrelien bei Mensch und Tier häufig sind, ist eine Infektion mit Borrelien die zu Krankheitsanzeichen führt selten. Ein Nachweis der Borrelien z.B. mittels PCR ist meist schwierig aber evtl. aus Gelenksflüssigkeit bei Gelenkentzündungen oder Rückenmarksflüssigkeit bei Neuroborreliose (zentralnervöse Symptome) möglich. Ein Antikörpernachweis ist nur dann diagnostisch hilfreich wenn der verwendetet Test zwischen lebenslang bestehenden IgG Antikörpern und IgM Antikörpern, welche auf eine kürzlich stattgefunden Infektion hinweisen, unterscheiden kann. Es ist nicht sinnvoll Borreliose abzuklären wenn das Pferd vor kurzem einen Zeckenbiss hatte, aber keine Symptome zeigt.
Da eine gesicherte Diagnose sehr schwierig ist, kann man bei Verdacht ( diverse Symptome, inkl. intermittierenden Lahmheiten...) zwar vorsorglich 4 - 6 Wochen Antibiotika geben(jeden Tag), aber
bei "nur" Gewichtsabnahme die offensichtlich auf nicht gut eingestelltem PPID zurückzuführen ist und auf Appetitlosigkeit, würde ich nie einfach so solange Antibiotika geben.

Ich habe jetzt Futter gefunden, dass sie im Moment gerne frisst und tatsächlich sie hat jetzt auch tatsächlich etwas zugenommen. Es geht ihr prima und sie freut sich des Lebens.... Wir machen etwas Bodenarbeit und viiiiiiiiel "Kuschelarbeit".

Sie ist jetzt schon ein jahr älter als ich letzten Dezember erwartet hätte(vor einem Jahr war sie halb tot). Ich freue mich über jeden Tag in dem sie bei mir ist und ich mit ihr zusammen sein kann.

:grin: Viele liebe Grüsse an Euch alle und schöne Weihnachten

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 22.12.2021, 17:35 
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consti hat geschrieben:
Da eine gesicherte Diagnose sehr schwierig ist, kann man bei Verdacht ( diverse Symptome, inkl. intermittierenden Lahmheiten...) zwar vorsorglich 4 - 6 Wochen Antibiotika geben(jeden Tag), aber
bei "nur" Gewichtsabnahme die offensichtlich auf nicht gut eingestelltem PPID zurückzuführen ist und auf Appetitlosigkeit, würde ich nie einfach so solange Antibiotika geben.

Ich habe jetzt Futter gefunden, dass sie im Moment gerne frisst und tatsächlich sie hat jetzt auch tatsächlich etwas zugenommen. Es geht ihr prima und sie freut sich des Lebens.... Wir machen etwas Bodenarbeit und viiiiiiiiel "Kuschelarbeit".

Sie ist jetzt schon ein jahr älter als ich letzten Dezember erwartet hätte(vor einem Jahr war sie halb tot). Ich freue mich über jeden Tag in dem sie bei mir ist und ich mit ihr zusammen sein kann.

:grin: Viele liebe Grüsse an Euch alle und schöne Weihnachten


In Anbetracht des erst anbehandelten aber diagnostizierten ECS wäre ich persönlich auch aus von dir genannten Gründen mit AB zurückhaltend.
Abgesehen von der immensen Belastung für den Organismus und letztlich auch für das Darmmikrobiom.

Auf Grund der schwierig zu stellende Diagnose Borreliose (ich will gar nicht in Abrede stellen das es sie auch bei Pferden gibt, denke aber mitunter an eine Art Modediagnose ohne damit explizit einem Diagnostiker zu nahe treten zu wollen) fürchte ich sowieso das schon viele Pferde ungerechtfertigt AB bekommen haben und sich trotz und nicht wegen des AB erholt haben.

Ich freue mich so sehr mit dir das du eine gute Zeit mit Rusha und ein passendes Futter für sie gefunden hast, genieße das Zusammensein weiterhin :2daumenhoch:

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 22.12.2021, 19:19 
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:daumenhoch: Dankeschön

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 23.12.2021, 07:37 
Zitat:
Auf Grund der schwierig zu stellende Diagnose Borreliose (ich will gar nicht in Abrede stellen das es sie auch bei Pferden gibt, denke aber mitunter an eine Art Modediagnose ohne damit explizit einem Diagnostiker zu nahe treten zu wollen) fürchte ich sowieso das schon viele Pferde ungerechtfertigt AB bekommen haben und sich trotz und nicht wegen des AB erholt haben.


Ich muss gestehen, dass ich es etwas befremdlich finde, Borreliose beim Pferd als Modediagnose hinzustellen. Als ich diese Worte gelesen habe fühlte ich mich direkt ca. 25 Jahre in der Zeit zurück versetzt, da hat das nämlich 90% der Tierärzteschaft auch behauptet. Die Diagnosemöglichkeiten sind recht gut inzwischen und bei passenden Symptomen mit den passenden Biomaterialuntersuchungen ist eine aktive Borreliose sehr wohl zu diagnostizieren. Ich kenne persönlich Pferde, die wegen nicht gegebener Antibiose ihr Leben lassen mussten, weil sie kaum noch kriechen konnten. Da wären die Tierbesitzer sicher dankbar gewesen, wenn wenigstens der Versuch mit einem AB gestartet worden wäre. Und ich kenne eben auch Pferde, deren Symptome nach dem richtigen AB verschwanden oder sich besserten und die Lebens/Laufqualität wieder zurück kam. Nicht zuletzt mein eigenes, wenngleich es bei Etienne niemals so ganz schlimm war!

Genauso könnte ich mich hier hinstellen und behaupten Cushing ist eine Modediagnose. Denn vor einigen Jahren haben auch hier 90 % der Tierärzteschaft noch gesagt, das gibt es nicht, das Pferd ist einfach alt.

Ob ich allerdings nur wegen Magerkeit ohne weitere zur Borreliose besser passende Symptome bei einem alten Pferd auf Borreliose tippen würde, das lassen wir mal dahingestellt sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 23.12.2021, 11:33 
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Schnulli, ich stimme Dir da zu. Borreliose beim Pferd gibt es natürlich. Ich glaube ich habe mich nicht ganz richtig ausgedrückt. :haukopf: Ich stelle dass nicht vollkommen in Frage.( allerdings habe ich dass nicht als Modediagnose dargestellt) Aber.. wie du sehr schön geschrieben hast: "bei passenden Symptomen mit den passenden Biomaterialuntersuchungen ist eine [color=#FF0000]aktive Borreliose sehr wohl zu diagnostizieren".[/color].
Ja. Es geht hier um eine AKTIVE Borreliose.
Die (aktive)kann man diagnostizieren. Aktiv bedeutet aber ja, dass akute Symptome vorhanden sind, und nur Gewichtsabnahme ist kein akutes Borreliosesymptom.

Rushas Freundin Shyra hatte vor ein paar Jahren ein paar mal akute Symptome (mit immerwiederkehrenden Lahmheiten, wandernde Schmerzen, und manchmal Fieber. ) Verdacht auf Borreliose. In einer akuten Phase wurde tatsächlich eine Borrelieninfektion festgestellt. SIe wurde täglich 4 Wochen lang mit AB behandelt. Danach war nie wieder etwas.

Ich finde es genauso befremdlich, dass immer noch viele Erkrankungen als Modeerkrankungen oder als nicht existent dargestellt werden. Und natürlich gehört auch PPID dazu. SO viele Ärzet bilden sich nicht fort und meinen es reicht aus, wass sie vor ewigen Zeiten im Studium mal gelernt haben. Es ist eine fatale und für unsere Pferde oft tödliche Fehleinschätzung.
Dafür sind wir als Pferdebesitzer oft besser Informiert und vertrauen nicht auf die Tierärzte. Wenn die alles richtig machen würden, bräuchten wir diese Foren nicht und es gäbe mehr Pferde die sich nicht so lange quälen müssten.
Es ist gut und oft genug überlebenswichtig für unsere Pferde, sich auszutauschen.
Wir alle machen daher einen besseren Job (was insbesondere PPID angeht) als viele Tierärzte, weil wir "Fakten" hinterfragen, die eben nicht in Stein gemeisselt sind.

Bleibt gesund, feiert schön Wheinachten und kommt alle gut ins nächste Jahr.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 23.12.2021, 20:09 
consti hat geschrieben:
Ich finde es genauso befremdlich, dass immer noch viele Erkrankungen als Modeerkrankungen oder als nicht existent dargestellt werden. Und natürlich gehört auch PPID dazu. SO viele Ärzet bilden sich nicht fort und meinen es reicht aus, wass sie vor ewigen Zeiten im Studium mal gelernt haben. Es ist eine fatale und für unsere Pferde oft tödliche Fehleinschätzung.
Dafür sind wir als Pferdebesitzer oft besser Informiert und vertrauen nicht auf die Tierärzte. Wenn die alles richtig machen würden, bräuchten wir diese Foren nicht und es gäbe mehr Pferde die sich nicht so lange quälen müssten.
Es ist gut und oft genug überlebenswichtig für unsere Pferde, sich auszutauschen.
Wir alle machen daher einen besseren Job (was insbesondere PPID angeht) als viele Tierärzte, weil wir "Fakten" hinterfragen, die eben nicht in Stein gemeisselt sind.


Ich muss hier auch noch kurz auf dieses Thema eingehen, denn es belastet mich sehr:

Zitat:
Außerdem finde ich die Einstellung zu Tierärzten leider inzwischen oftmals als fragwürdig. Die Menschen haben lange studiert und bilden sich in der Regel sehr gut fort, lesen Dissertationen und verstehen sie auch. Es gibt sicherlich Ausnahmen, die das nicht so eng sehen mit den Fortbildungen. Aber ich glaube, das sind die wenigsten. Die Tierärzte, die ich kenne, machen insgesamt einen guten Job und halten sich auf dem Laufenden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 27.12.2021, 10:09 
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Hallo Schnulli. Du hast natürlich an sich Recht.
Es gibt definitiv viele viele Tierärzte die sich weiterbilden und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und der Medizin sind.
Sicherlich haben alle lange studiert und ich weiss wie komplex das alles ist( ich selber bin studierte und diplomierte
Neuro-Biologin). Wir sind allen diesen Tierärzten zu Dank verpflichtet. :daumenhoch:
Ich kenne nur hier in meiner Umgebung aber leider viele Tierärzte die genau so sind, wie ich sie beschrieben habe.
Es gibt hier bei mir keinen Tierarzt, der sich wirklich mit PPID auskennt. Ich habe offensiv nach einem gesucht. Habe offen am Telefon nach den Kenntnissen gefragt, weil ich jemanden brauchte der sich wirklich damit auskennt. Und mehrere Tierärzte, die behaupteten sie würden sich auskennen und auf dem neuesten Stand sein, haben mir unisono geraten Prascend niemals über 2,5 mg zu dosieren( ich weiss nicht wie die alle auf 2,5 mg kommen :weißnich: ). PPID ist hier leider nicht die einzige Erkrankung auf die das zutrifft.Du wirst Glück haben mit Deinen Tierärzten oder ich möglicherweise Pech. Ich denke man kann sich irgendwo in der Mitte treffen. Es gibt viele gute Tierärzte und leider wahrscheinlich genausoviele schlechte.

Daher betone ich immer wieder gerne... nur wegen Euch ist Rusha wohl noch am Leben und ich danke Euch allen für euer immenses Engagement.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 27.12.2021, 11:52 
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Ich habe lange überlegt und gezögert, ob ich dazu etwas schreibe, nun aber doch, weil es mir wichtig ist und es so gut zu constis Beitrag als Ergänzung passt.

Mir geht es genau wie consti, ich bin überaus froh und dankbar, dass es dieses Forum mit dem zusammengetragenen und entsprechend mit Quellen belegten Wissen sowie den zahlreichen und vielfältigen Erfahrungsberichten gibt. Auch der Zuspruch sowie Ideen, Vorschläge und kritische Fragen sind absolut wertvoll und deswegen bin ich hier auch aktiv.

Für mich ist das Forum eine perfekte Ergänzung zu meiner tierärztlichen Betreuung vor Ort. Das Forum motiviert und befähigt mich, mich selber zu informieren, um so zusammen mit meinen Tierärzten meine Pferde bestmöglich zu versorgen. Diese Aufgabe und Verantwortung obliegt jedem Besitzer, denn nur Wissen schützt unsere Pferde präventiv, damit sie möglichst gar nicht erst krank werden. Aber im Ernstfall zählen für mich meine Tierärzte mit ihrer fundierten Ausbildung und Erfahrung und ich bin wirklich froh, diesen Beistand sogar im Notfall jederzeit in Ansprich nehmen zu können. Selbstverständlich gibt es Unterschiede wie bei jeder Berufsgruppe und es liegt an mir, für meine Tiere genauso sorgfältig einen Arzt zu suchen wie für mich selber. Generell handelt es sich aber bei Tierärzten um eine Berufsgruppe, die sich hohen ethischen Ansprüchen und einer lebenslangen Forbildung verpflichtet (Stichwort Freiberuf).

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Viele Grüße
Gordo

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 27.12.2021, 20:59 
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consti hat geschrieben:
Und mehrere Tierärzte, die behaupteten sie würden sich auskennen und auf dem neuesten Stand sein, haben mir unisono geraten Prascend niemals über 2,5 mg zu dosieren( ich weiss nicht wie die alle auf 2,5 mg kommen :weißnich: ). PPID ist hier leider nicht die einzige Erkrankung auf die das zutrifft.Du wirst Glück haben mit Deinen Tierärzten oder ich möglicherweise Pech.....


Ich habe vor ein paar Jahren einen bezahlten Fachvortrag über Cushing in einer renommierten Pferdeklinik besucht weil ich mich gerne fortbilden wollte.
Letztlich hat sich der Klinikinhaber als relativ uninformiert gezeigt weil er z.B. nicht beantworten konnte wann und warum das Prascend zu einer bestimmten Zeit gegeben werden sollte .
Als dann auf Nachfrage nach Auffüttern magerer Cushis noch der Tipp mit Maispellets von ihm kam war ich restlos bedient. Kein Hinweis auf IR...nix, einfach nur rein mit den Kalorien.
Gerade wenn ich einen Fachbeitrag gegen Bezahlung anbiete sollten fundierte, bzw. hier eher grundlegende, Kenntnisse vorhanden sein.

Aber genauso habe ich genau gegenteilige Erfahrungen machen dürfen mit der anderen Klink in meinem Umfeld und auch mit unserem TA wofür ich wirklich dankbar bin.
Neulich sagte ein HS zu mir das er meinen TA nicht zuletzt deshalb sehr schätzt weil der ganz offen sagt wenn er etwas nicht weiß oder das Angefragte nicht sein Fachgebiet ist und einem dann einen kompetenten Kollegen nennt.

Es ist wie immer und überall, es gibt Fähige, weniger Fähige und welche die sich überschätzen und damit evtl. schlimmen Schaden anrichten.

Ich habe es keinesfalls so verstanden das du hier alle über einen Kamm scheren wolltest und auch ich will das nicht. Das wäre auch nicht fair.
Lediglich das Herausstellen das es leider TÄ gibt die weniger gut informiert sind und/oder schlecht/ unzureichend beraten kann man nicht in Abrede stellen denn sonst brauchte es keine Foren wie z.B. das Unsrige.

Danke an das Lob an das Forum, aber ich denke das wir (du und wir anderen User) alle zusammen von Rusha gelernt haben und es weiterhin tun.
Gelebte Erfahrungen sind neben Studien und Dissertationen nämlich ebenso wichtig, lehrreich und lassen das Wissen von uns allen wachsen mit dem wir hoffentlich künftig anderen Pferden helfen können.
Letztlich geht es hier um Lebewesen die völlig unterschiedlich reagieren und nicht immer erwartungsgemäß sodass Studien, Fachberichte usw. allenfalls richtungsweisend und weitgehend repräsentativ für die große Masse aber für das einzelne Individuum niemals in Stein gemeißelt sind.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 28.12.2021, 09:11 
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consti hat geschrieben:
Hier noch ein Vorher - Nachher POPO-FOTO.
Es ist eine etwas andere Perspektive, zeigt aber doch, dass sie wieder abgenommen hat.

Nach wiederum 3 Tagen war sie wieder wie vorher.
Ich habe ihr zwischendurch etwas Hafer gegeben, weil ich weiß, dass sie das sicher frisst. Allerdings hatte ich damit Bauchschmerzen, da das ja nun wirklich nicht für unsere Cushis gedacht ist. Und damit sie nicht 100 %Getreide bekommt,
habe ich jetzt ein neues Mix-Futter welches sie mag. Allerdings ist Gerste drin.
Ich habe keine Wahl. Sie muss fressen...


Ich dachte auch sofort das sie gegenüber dem Vergleichsbild abgenommen hat, kam dann aber ins Überlegen ob es an der Musterschur liegen könnte das ihre Pobacken eckiger aussehen.
Okay....sie HAT also tatsächlich abgenommen was nicht so schön ist.

Ich kann dich verstehen das du auch Futtermittel gibst die nicht unbedingt KH Stoffwechselkonform sind, das würde in deiner Situation wohl niemand anders machen.
Irgendwann ist einfach der Punkt gekommen an dem man sich zwischen Pest und Cholera entscheiden und vor allem FÜR das Pferd Entscheidungen treffen muß damit es nicht im goldenen Käfig lebt das ihm allenfalls mehr Tage aber leider weniger Lebensqualität beschert.

Schön finde ich das du Rusha bei möglichen Lösungsansätzen immer so gut im Blick hast das du sie m.E. zu keiner Zeit in wirkliche Gefahr bringst sondern sofort gegen steuerst wenn sich abzeichnet das der Versuch nicht in die gewünschte Richtung geht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 28.12.2021, 09:50 
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Tut mir Leid, dass Rusha wieder abgenommen hat und dass die unternommenen Versuche nicht gefruchtet haben! Erinnere ich es richtig, dass bei Rusha zeitweilig die Werte in Richtung kompensierte IR gingen, sich aber mit angepasster Fütterung besserten?

Bei meinem Pummel gab es nur ein Jahr, in dem mal die Werte knapp unter dem Gesundbereich lagen, das war sein bisher schwierigstes Jahr mit diversen Medikamenten, die ich nur mit Futtermitteln ins Pferd bekommen habe, die ich normalerweise nicht gebe. Zu dem Zeitpunkt war er weiterhin schlank (noch nicht so mager wie jetzt) und zeigte minimalst eventuell leichtes Kammfett. Inzwischen bin ich beim Thema Auffütterung in der Quantität an meinem Limit angekommen, was mit 4x pro Tag sicherlich hoch liegt in einem Pensionsstall. Ich habe also auch nur noch die Möglichkeit über Decken und Energiedichte des Futters mein Pferd vor weiterem Abmagern zu bewahren. Das setze ich auch um, immer unter Betreuung meiner Tierärzte und Futterberatung. Dabei nutze ich bisher noch Futtermittel, die als geeignet durchgehen, aber hier im Forum durchaus berechtigterweise als kritisch eingestuft würden. Und sollte mein Pferd weiter abmagern, dann werde ich hier immer größere Kompromisse eingehen, dabei aber auch stets genau beobachten, Werte prüfen und v.a. mit so viel Bewegung wie möglich.

Warum schreibe ich das hier bei Rusha? Ich finde, dass ab einer gewissen Magerkeit einfach keine Zeit mehr bleibt, um nur mit bedenkenlosen Futtermitteln zu versuchen, wieder mehr Masse aufzubauen. Wenn dann mit Futtermitteln, die für stoffwechselerkrankte Pferde kritisch sind, übergangsweise und unter genauer Beobachtung eine Besserung zu erzielen ist, würde ich das so machen. Ich möchte auf keinen Fall einen Reheschub für irgendein Pferd leichtfertig riskieren, aber aus großer Vorsicht ein Pferd ins deutliche Untergewicht gleiten zu lassen, ist für mich nicht der richtige Weg. Ich weiß, dass Kathi und ich hier unterschiedlicher Meinung sind, auch wenn wir beide dasselbe wollen: ein schlankes Pferd mit guten Werten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 28.12.2021, 10:40 
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Gordo hat geschrieben:
Warum schreibe ich das hier bei Rusha? Ich finde, dass ab einer gewissen Magerkeit einfach keine Zeit mehr bleibt, um nur mit bedenkenlosen Futtermitteln zu versuchen, wieder mehr Masse aufzubauen. Wenn dann mit Futtermitteln, die für stoffwechselerkrankte Pferde kritisch sind, übergangsweise und unter genauer Beobachtung eine Besserung zu erzielen ist, würde ich das so machen. Ich möchte auf keinen Fall einen Reheschub für irgendein Pferd leichtfertig riskieren, aber aus großer Vorsicht ein Pferd ins deutliche Untergewicht gleiten zu lassen, ist für mich nicht der richtige Weg. Ich weiß, dass Kathi und ich hier unterschiedlicher Meinung sind, auch wenn wir beide dasselbe wollen: ein schlankes Pferd mit guten Werten.



Huch , nichts anderes habe ich doch auch geschrieben, wieso meinst du sind wir unterschiedlicher Meinung? :weißnich: Habe ich mich evtl. sooo missverständlich ausgedrückt??

eff-eins hat geschrieben:

Ich kann dich verstehen das du auch Futtermittel gibst die nicht unbedingt KH Stoffwechselkonform sind, das würde in deiner Situation wohl niemand anders machen.
Irgendwann ist einfach der Punkt gekommen an dem man sich zwischen Pest und Cholera entscheiden und vor allem FÜR das Pferd Entscheidungen treffen muß damit es nicht im goldenen Käfig lebt das ihm allenfalls mehr Tage aber leider weniger Lebensqualität beschert.


Schön finde ich das du Rusha bei möglichen Lösungsansätzen immer so gut im Blick hast das du sie m.E. zu keiner Zeit in wirkliche Gefahr bringst sondern sofort gegen steuerst wenn sich abzeichnet das der Versuch nicht in die gewünschte Richtung geht.


Mit möglichen Lösungsansätzen habe ich das Aufdosieren vom Prascend gemeint und ebenso das Variieren mit der Dosis als Rusha abnahm und mäkelig wurde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 28.12.2021, 11:46 
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Eine Rehe wäre in ihrem Zustand wirklich schlimm.(ist eigentlich immer schlimm) Natürlich will ich keine Rehe riskieren, daher habe ich meine Rusha gut im Blick. Und....ja sie war letztes Jahr im Sommer erst in
einer kompensierten IR und ist dann weiter abgerutscht. Mit Bewegung und Futteranpassung habe ich das schnell wieder in den Griff bekommen. Im Moment sind sie noch auf der Weide und haben genug Bewegung. Sobald sie auf dem Paddock sind, werde ich für den Ausgleich sorgen, damit wir diesmal verschont bleiben. .

Vorsichtshalber werde ich dann im Februar noch einmal ein komplettes PPID/EMS- Profil erstellen lassen, damit ich das besser im Blick habe.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 28.12.2021, 16:07 
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Mir geht es darum, dass ich bei kritischem Gewichtverlust schneller auffüttern würde, auch wenn ich dabei die KH-Werte (noch) nicht kenne und/oder eine Verschlechterung dieser riskiere. Im Fall von Rusha, bei der consti ja sehr genau vorgeht und bereits andere Optionen ausprobiert hat, besteht Einigkeit und das habe ich auch so verstanden. :2daumenhoch:
Bei anderen mageren Pferden, über die wir uns in den letzten Wochen im Forum gedanklich ausgetauscht haben, hatte ich einen anderen Eindruck, deswegen die vorsichtigen Ausführungen von mir. Es ist halt immer heikel, wie viel man wagt und riskiert und welche Prioriäten man zum Wohle des Pferdes setzt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Diskussion zu Russian Baby
BeitragVerfasst: 09.02.2022, 15:42 
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Beiträge: 11658
Ach je, der Verlust einer Vertrauten und Freundin ist natürlich gerade bei einem blinden Pferd eine Katastrophe dem dadurch nicht nur seelisch übel mitgespielt wird sondern auch seine Orientierung verliert :(

Es gibt auf dem Hof nicht ein einziges Pferd das Rusha ein wenig kennt, Temperament und Altersmäßig zu ihr passt und mit dem man sie evtl. vergesellschaften könnte?
Das wäre für sie vermutlich hilfreicher und bestimmt weniger gefährlich als sie mit dem grimmigen Herdenchef stehen zu lassen :weißnich:

Egal was man sich nun ausdenkt, für Rusha ist es momentan der absolute Supergau und somit natürlich auch für dich nur schwer zu ertragen :tröst:

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