27.06.2020, 09:17
Gordo hat geschrieben:Aber was passiert, wenn mein Pferd im Alltag Stress hat? Wird der Tumor genährt und die Erkrankung könnte schneller fortschreiten? Werden die Symptome verstärkt, weil zu viel ACTH im Körper ist? Letzteres würde dann bedeuten, dass ein passend eingestellter Cushi unter Stress auf einmal wieder Symptome zeigt? Weiß man das überhaupt oder ist es eine generelle Warnung, Stress zu vermeiden, wegen der Zusammenhänge im Körper?
27.06.2020, 10:03
Das klingt für mich logisch und passt auch gut dazu, dass man ganz allgemein sagt, ein gutes Immunsystem sei der beste Schutz (frei nach Pasteur: Der Erreger ist nichts, das Millieu ist alles!). Es liegt also auf der Hand, dass man nicht nur mit der passenden Fütterung versucht, den Stoffwechsel zu entlasten, sondern auch mit der Haltung. Dabei hatte ich immer v.a. Fütterungszeiten, Beschäftigung und Bewegung vor Augen, aber hier spielt natürlich Stress ganz erheblich beim Allgemeinbefinden eine wichtige Rolle. Danke für die Denkanregung Kathi!eff-eins hat geschrieben:Fakt ist eben das durch Stress das Cortisol im Körper ansteigt und dieses Einfluss auf ACTH und Blutwerte den KH und Fettstoffwechsel nimmt.
All das ist beim Cushi eh schon arg belastet sodass weiterer Stress und zu viel Cortisol vielleicht tatsächlich diesen Unruhezustand in den Hormonen aufrecht erhält und der Cushi trotz passender Therapie und innerhalb der Referenz befindlichem ACTH nicht bei relativer Gesundheit ist sondern weitere Baustellen entwickelt.
Bekannt bei einem Cortisoldauerhoch sind z.B. Stimmungsschwankungen wie Aggressivität, Depression aber auch der Kreislauf kann darunter leiden und/oder sich eine Hypokalzämie entwickeln.
Auch die Knochendichte kann darunter leiden....
Das sind aber meine persönliche Gedanken dazu denn in der Literatur heißt es immer nur Cushis keinen Stress auszusetzen, Routinen einzuhalten.
27.06.2020, 10:50
27.06.2020, 11:58
27.06.2020, 12:06
27.06.2020, 13:35
consti hat geschrieben:Ach ja... es gibt leider mittlerweile sehr viele Cushis. Diese können nicht alle einen Tumor haben. Man hat daher Untersuchungen durchgeführt in Bezug auf die Hypophyse. Es ist in den meisten Fällen kein Hypophysenadenom vorhanden. Die eigentlich auslösenden Faktoren sind vielfältig. Dinge wie Stress und Überfütterung die genau diese Vorgänge im Stoffwevhsel triggern, sind demnach die Hauptfaktoren.
27.06.2020, 19:32
consti hat geschrieben:Ach ja... es gibt leider mittlerweile sehr viele Cushis. Diese können nicht alle einen Tumor haben. Man hat daher Untersuchungen durchgeführt in Bezug auf die Hypophyse. Es ist in den meisten Fällen kein Hypophysenadenom vorhanden. Die eigentlich auslösenden Faktoren sind vielfältig. Dinge wie Stress und Überfütterung die genau diese Vorgänge im Stoffwevhsel triggern, sind demnach die Hauptfaktoren.
eff-eins hat geschrieben:Was ich aber immer wieder, gerade im Amerikanischen Forum gelesen habe ist das Pferde die auch nur gelegentliche Ausrutscher oder im saisonalen Hoch zu früheren Zeiten beim ACTH gezeigt hatten dies scheinbar als Frühsymptom gezeigt haben und sind später eindeutige, therapiebedürftige Cushis geworden.
Wir wissen ja definitiv das gerade zu Beginn der Erkrankung die sich i.d.R. über Jaaahre entwickelt ACTH nicht dauerhaft erhöht sein muß.
Fakt ist aber das ein beim Pferd eigentlich immer anzutreffende hypophysäre Cushing nicht reversibel also heilbar sondern "nur" beherrschbar/ therapierbar ist.
Anders ist das beim Equinen"peripheren" Cushing, siehe Artikel unten oder anderen Cushingformen wie z.B. dem iatrogenen Cushing (ärztlich verursachtes Cushing-Syndrom durch z.B. Kortison).
......Kürzlich hat Dr. Johnson in den USA eine mögliche Erklärung vorgeschlagen.
Er hat vorgeschlagen, dass fette Pferde und Ponys unter einem Syndrom leiden können, das bei Menschen gut erkannt wurde, das von Omental Cushing's Krankheit.
Bei den Menschen wird das Omentum, ein fetthaltiges Blatt, das den Darm bedeckt, zu einem abnormen Ort für die Produktion des Hormons Cortisol. Das Omentum in diesen Individuen enthält einen abweichenden Satz von Enzymen, die das eigene inaktive Cortison der Person in die aktive Form Cortisol umwandeln.
Diese erhöhte Menge an zirkulierendem Cortisol wirkt sich negativ auf den Kohlenhydratstoffwechsel des Pferdes aus und verursacht einen erhöhten Blutzucker und Insulin.
Eine ähnliche Situation kann bei fetten Pferden auftreten, die hohe Konzentrationen von zirkulierenden, Cortisol, Insulin und Glukose zeigen, sind schwer zu diäten und leiden oft unter Hufrehe.
Dieses Syndrom bei Pferden wird manchmal als Peripheral Cushing Krankheit bezeichnet, obwohl ich denke, das ist kein sehr guter Name, da das extra Cortisol nicht aus der Nebenniere kommt.
Omental Cushing Disease, Periphere Cushing-Krankheit und Insulin-Resistenz bedeuten in Bezug auf Equiden alle die gleiche Sache.
Der neue Test, den wir verwenden, Messen von endogenen ACTH, Cortisol, Insulin und Glukose können Hypophysenabhängige Cushing-Fälle von Fettleibigkeit bezogenen Laminitis unterscheiden.
Referenzen.
Eiler, H., Oliver, J. and Goble, D. (1979)
Kombinierte Dexamethason-Suppression Cosyntropin- (synthetische ACTH) Stimulationstests im Pferd; Ein neuer Ansatz zur Prüfung der Nebennierenfunktion.
Bin J. Vet. Res. 40: 724-726
Buche, J. und Garcia, MC (1985)
Hormonelle Reaktion auf Thryrotropin freisetzendes Hormon bei normalen Pferden und solchen mit Hypophysen-Adenom.
Bin J. Vet. Res. 46: 1941-1943.
Garcia, MC und Buche, J. (1986)
Doro hat geschrieben:.......dass die Weide aus den bekannten ungeeigneten Gräsern wie Weidelgras besteht...diese werden ja vorwiegend für Rinderweiden auch genommen.
Diese Weidelgräser werden aber auch von Endophyten belastet.
Diese Endophyten sind winzig kleine Bakterien oder Pilze, die das Gras eigentlich vor Fraß schützen sollen, und im Innern der Pflanze leben.
Diese produzieren auch sogenannte Toxine...Lolitrem B und Ergovalin.
Diese Gifte wirken gefäßverengend, belasten die Leber, senken den Prolaktingehalt (worauf ja Mönchspfeffer auch wirksam ist). Dieses Prolaktin ist eben das Geschlechtshormon, welches auch für den Haarwuchs verantwortlich ist...und wenn die Bildung gestört ist..kommt es da auch zu den Cushingsymptomen, mit langem Fell, und schlechtem Fellwechsel.
Auch wird vermutet, dass dieses Lolitrem B verantwortlich ist, für die atypische Weidenmyophathie.
Ergovalin kann Hufrehe auslösen. und schwerwiegende Hormonstörungen auslösen, denn es wirkt auch auf das Hormon Cortisol.
Diese Probleme sind in den USA, Neuseeland und Australien schon lange bekannt, und auch sehr gut erforscht.
Nun, was passiert also mit Pferden, die auf solchen Weiden leben, auf denen es Weidelgras und Rotschwingel Gräser gibt?
Diese Gifte können langsam zu ausgeprägten Cushing-Symptomen führen...allerdings ist es nicht das Cushing, was wir gewöhnlich kennen....denn..sobald die Ursache beseitigt, ist dieses Cushing verschwunden.
Ich nenn es mal Pseudo-Cushing.
Lässt man dann die Pferde nicht mehr auf solche Weiden, die mit solchen Gräsern angepflanzt sind....verschwindet auch dieses Pseudo-Cushing, es ist nichts mehr nachzuweisen , weder im Blutbild noch im äußerlich betrachteten.....
Diese Endophyten produzieren ja, wie schon erwähnt das Ergovalin..welches auf Dopamin und vor allem auch auf Prolaktin wirken.
Durch Ergovalin kommt es u. a. auch dazu, dass vermehrt Prolaktin gebildet wird, und dadurch dann in Folge, die Zellen weniger auf das Insulin im Blut ansprechen.
So dass eine Insulinresistenz gefördert wird.
Das würde bedeuten und auch erklären, warum manche, trotz Diät nicht abnehmen, und warum trotz Diät und Bewegung der Blutzuckerspiegel hoch bleibt.
(Noch zur allgemeinen Info:...diese Erklärung über die Endophyten und dem Zusammenhang mit "Pseudocushing"...soll nur rein als Information gelten...und nicht das festgestellte ECS mit Ursache eines Hirnanhangstumors in Frage stellen.)
27.06.2020, 19:36
29.06.2020, 12:38
29.06.2020, 18:20
30.06.2020, 12:33
30.06.2020, 13:14
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30.06.2020, 14:31
30.06.2020, 16:33
eff-eins hat geschrieben:Wieviel Wirkstoff hat sie bis jetzt bekommen und um wieviel hast du vor vier Tagen gesteigert?
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