Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Hier werden die Diskussionen zu den Tagebüchern geführt
consti hat geschrieben:Ok danke Kathi. Was sagst du denn zu den Hufen?
Upps, ach ja....da waren ja noch die Hufe. Ich finde das die erstmalige Bearbeitung schon einen guten Weg in die richtige Richtung zeigt. Ob das nun von Dauer ist und die Hufe tatsächlich ihre physiologische Form, Belastbarkeit und Komfort wieder erreichen bleibt natürlich abzuwarten.
Ja. und ich behalte in jedem Falle die andere Option noch im Blick. Sie läuft af jeden Fall richtig gut
Ich war gerade im Stall und da hat mich unser Stallhelfer angesprochen. Er hat mir gesagt, dass auf dem Paddock oft action ist, und er Rusha, wenns ganz doll ist, auch schon mal rausholt( was ich echt lieb von ihm finde). Der Herdenchef besteht wohl öfter mal auf sein Platzrecht und rückt unseren anderen 3 dann auf die Pelle. Auch Rusha natürlich. Das verunsichert Rusha weil sie ihn nicht rechtzeitig bemerkt und sie rennt auch mal gegen die Paddockbegrenzung , wodurch sie dann wieder losrennt. Jetzt mache ich mir Gedanken, ob dann die getesteten ACTH-Werte überhaupt richtig aussagekräftig sind. Ich denke mir schon dass so eine kurze Aufregung/Stress den Wert erhöht, aber hoffentlich nicht so in dem Masse.
Ich würde natürlich gerne die Blutabnahme am liebsten noch in der Box machen lassen, bevor sie auf den Paddock kommen. Da sie aber spätestens um 7 Uhr raus kommen, wird dass wahrscheinlich schwierig, da dann die Tierärzte noch nicht arbeiten. Vielleicht ist der neue hohe Wert (82) nur dieser Situatiion zuzuschreiben. Unabhängig davon, war natürlich eine Erhöhung auf 3 mg trotzdem angebracht, weil der vorherige Wert mit 39 auch noch zu hoch war. Ich werde die Tierärztin mal fragen.
Ist jetzt nicht wirklich ne Frage dabei, aber wie immer sind mir Eure Gedanke hierzu wichtig.
Den Hinweis auf die Beeinflussung des ACTH-Wertes durch Stress und die Einschränkung als Therapikontrolle für Cushing lese ich oft und anhand der biologischen Funktionen liegt das ja auch auf der Hand. Mich hat aber eine Beobachtung irritiert, nämlich bei einer Blutabnahme zur ACTH-Kontrolle bei meinem eher leicht erregbaren Pferd, bei der ein Wert innerhalb der Norm herauskam. Das war im vergangenen Jahr, als ich gefühlt ständig den Tierarzt da hatte, deswegen haben wir die Blutabnahme direkt mit der Gastroskopie kombiniert, d.h. mein Pferd hatte die ganze Nacht nichts zu fressen und zu trinken. Dann kam morgens der Tierarzt und zuerst die Blutabnahme, bevor es dann mit Sedierung weiter ging, es war also eine völlig ungewohnte und stressige Situation. Ich hatte durchaus mit einem leicht erhöhten Wert gerechnet, aber dem war nicht so und zu der Zeit war er auch klinisch unauffällig in Bezug auf ECS-Symptome.
Nun ist das natürlich ein einmaliges Ereignis und daher allgemein nicht aussagekräftig. Vielleicht Zufall, vielleicht typisch nur für mein Pferd, vielleicht führt Stress generell nicht zu einem akuten hohen ACTH-Ausschlag, sondern eher als Dauerzustand? Denn das ist eine andere Schlussfolgerung von mir, dass ich davon ausgehe, dass bei meinem Pferd das ECS nicht zum Stillstand kommt, weil er im alten Stall zu viel konstanten Alltagsstress hatte. Das ist leider immer noch so, da Stallwechsel, neue Herde und Umstellung auf Offenstall einfach eine große Umstellung waren und sind.
Auch bei Rusha könnten sich die beiden Aspekte (akuter Stress und Altagsstress) unterschiedlich bemerkbar machen, ob in Bezug auf den ACTH-Wert oder das Cushing selber. Theoretisch und praktisch können einfach so viele Dinge mit rein spielen...
Die Situation mit der Gastroskopie, war mit Sicherheit eine in der ein hoher Stressfaktor angenommen werden kann. Da es immer wieder beschrieben wird, gehen wir ja immer davon aus, dass dieses eine Erhöhung des ACTH Spiegels zur Folge haben kann, und lassen immer im ungestressten Zustand Blut abnehmen. Evtl. hat dass ja wirklich keinen so unmittelbaren Einfluss.
ACTH steigt zwar schnell an, aber genau so schnell sinkt es auch wieder.
Meine Hermine hat uns früher massive Probleme bei Blutentnahmen bereitet was Zwangsmaßnahmen, ewiges Pony wieder einfangen und ein auf 2 Beinen diskutierendem Pony bändigen zur Folge hatte. Das ACTH zeigte sich davon jederzeit völlig unberührt.
Leider kann man auch das Cortisol dazu nicht befragen bzw. hat sich in Studien gezeigt das es sich anders als erwartet verhält. Statt wie bisher angenommen ist es bei chronischem Stress keinesfalls erhöht sondern zeigt sich durchweg eher auffällig niedrig.
Ich glaube nicht das der Stress den Rusha bestimmt mit Ranghohen Tieren nicht zuletzt auch durch den Verlust des Augenlichtes hat sich so massiv auf das ACTH auswirkt. Sie dann und wann aus der Situation retten wie es der Stallhelfer getan hat/tut finde ich aber immens wichtig und gibt dir ein gutes Gefühl das ihre besonderen Bedürfnisse gesehen und darauf eingegangen wird.
consti hat geschrieben:Es ist ein so tolles Bild, wenn sie so um mich rumtrabt und Spass hat. Es war eine lange Zeit. Diese Zeit war hart aber wir haben nicht aufgegeben und es hat sich gelohnt.
Da kommen mir schon fast die Tränen weil es eine so schöne Entwicklung ist an der wir hier mit deiner Berichterstattung teilhaben dürfen. Ich freue mich wie Bolle mit dir und deiner Rusha
Herrlich, dass ihre Lebensfreude wieder so deutlich da ist! Ich bin sehr beeindruckt davon, wie gut sie mit ihrer Blindheit zurecht kommt.
Ihr seid ein deutliches Beispiel dafür, wie schwierig es ist, ECS gut zu händeln und wie sehr sich aber die Mühe für das Wohlergehen der Pferde lohnt. Auch Cushis müssen nicht müde und abgeschlagen ihr Dasein fristen, sondern können ihrem jeweiligen Alter entsprechend noch am Alltag aktiv teilhaben. Damit beziehe ich mich jetzt vor allem auf die vermeintlich leichten Symptome, die für ECS typisch sein können, und nicht auf Hufrehe sowie die noch erschwerenden möglichen Begleiterkrankungen wie IR und EMS oder das oft zusätzlich auftretende EOTRH.
Kennt jemand von Euch Cosequin? Ich bin auf der Suche nach einer Futterergänzung um die Arthrose in Schach zu halten. Auch hier gibt es zu allen diesen Mitteln, wie MSM, Chondroitinsulfat, Grünlippmuschelextrakt und Hyaluron widersprüchliches zur Wirksamkeit. In meiner Ausbildung 2012 wurden alle diese Zusatzstoffe als sehr wirksam beschrieben, aber mittlerweile sind auch hier wieder neue Studien auf dem Markt. Und da diese Mittelchen sehr teuer sind, möchte ich das Geld nicht einfach zum Fenster rausschmeissen.
@Kathi. Du hast in der Diskussion von Kimbaley folgendes geschrieben: Insulin hat nämlich, genau wie ACTH, eine Halbwertzeit von nur etwa 5 Minuten. Von daher ist es wichtig das VORHER mit der TA Praxis zu kommunizieren ob die Einhaltung des Procederes auch wirklich sicher gestellt und die Zentrifuge an Bord ist wenn die Fahrpraxis auf den Hof rollt. Wenn nicht sollte eine andere Fahrpraxis angefragt werden die dies leisten kann/will.
Was ist, wenn der TA diese Zentrifuge nicht an Bord hat? Meine TÄ hat das nicht. Die Blutprobe wird in den ON-Board "Kühlschrank" getan und dann erst in der Praxis zentrifugiert. Sind dann die Werte von meinen EMS -Tests, in denen die IR festgestellt worden sind, dann nicht aussagekräftig, wenn nicht sogar falsch?
Ich bin jetzt etwas verwirrt, weil ich bisher davon ausgegangen bin, dass eine Weiterverarbeitung der Proben innerhalb von 4 Stunden erfolgen sollte, und dann Ok ist.
Unter Umständen sind die Ergebnisse von dem nicht optimalen Probenumgang beeinflusst was letztlich auch von der Dauer von Abnahme bis zum Weiterverarbeiten in der Praxis abhängig ist. Zeitnah ist ein relativer Begriff und wenn plötzlich ein Notfall gemeldet und angefahren wird ist deine Blutprobe nicht mehr brauchbar.
Die Empfehlung für den korrekten Ablauf lautet: Blutabnahme in ein vorgekühltes EDTA-Röhrchen Direktes Zentrifugieren des Blutes nach Blutabnahme (am besten vor Ort mit einer mobilen Zentrifuge) Sofortiges Dekantieren des Plasmas in ein unbeschichtetes Röhrchen Sofortiges Einfrieren des Plasmaröhrchens Tiefgefrorener, schnellster Versand des Plasmaröhrchens an das Labor (vorzugsweise in dafür vorgesehene Behälter (bei Laboren zu erhalten), ansonsten in Styroporbehältnis mit Trockeneis)
ACTH EDTA-Plasma 0,5 ml (zeitnah abzentrifugiert, abpipettiert und gekühlt) Insulin Serum 1 ml (zeitnah abzentrifugiert; kühl)
Unser TA hat als er noch in einer Praxis angestellt war immer zum Blutabnahmetermin bei unseren Ponys die Zentrifuge aus der Praxis mitgebracht und sie danach direkt zusammen mit der Probe wieder in die Praxis gebracht. Das sollte doch jedem TA möglich sein das ebenso zu handhaben.
Na toll... Aber bei den ACTH-Werten gibt es ja kein falsch positiv, d.h. diese gemessenen Werte sind richtig bzw. bei falscher Handhabung evtl sogar zu niedrig.
Richtig, Insulin und ACTH würden falsch erniedrigt ausfallen. Hinweis auf einen nicht korrekten Probenumgang kann, wenn weitere Parameter und BB beauftragt sind, erhöhtes LDH und ein schriftlicher Hinweis des Labors auf Hämolyse sein. Ist das der Fall sollte der Befund zumindest beim TA auf Ursächlichkeit hinterfragt werden.
Unser TA hat als er noch in einer Praxis angestellt war immer zum Blutabnahmetermin bei unseren Ponys die Zentrifuge aus der Praxis mitgebracht und sie danach direkt zusammen mit der Probe wieder in die Praxis gebracht. Das sollte doch jedem TA möglich sein das ebenso zu handhaben
Leider ist das tatsächlich nicht mehr jedem TA möglich, weil die Zentrifugen in der heutigen Zeit eine ganze Ecke grösser sind als früher. Die kann man sich nicht mehr unbedingt unter den Arm klemmen.
Ich habe auch mal bei meiner TÄin nachgefragt. Wenn die stabilisierten Röhrchen verwendet werden, muss nicht mehr sofort zentrifugiert werden. Das Zeitfenster von wenigen Minuten verlängert sich so auf wenige Stunden.
Gordo hat geschrieben:Ich habe auch mal bei meiner TÄin nachgefragt. Wenn die stabilisierten Röhrchen verwendet werden, muss nicht mehr sofort zentrifugiert werden. Das Zeitfenster von wenigen Minuten verlängert sich so auf wenige Stunden.
eff-eins hat geschrieben:Gestern morgen war Blutentnahme zum ACTH nachtesten ..... Weil es mich mal interessiert hat wie unterschiedlich ACTH bei unterschiedlichem Probenumgang ausfallen kann habe ich aus derselben Probe zwei Labors mit ACTH beauftragt, mehr geht nicht weil`s ja auch eine Kostenfrage ist
Biocontrol: Blutabnahme in ein vorgekühltes EDTA-Röhrchen, direktes Zentrifugieren des Blutes nach Blutabnahme, sofortiges Dekantieren des Plasmas in ein unbeschichtetes Röhrchen, Sofortiges Einfrieren des Plasmaröhrchens Tiefgefrorener, schnellster Versand mit Trockeneis. Ergebnis: 24 Laboklin: Sofortiges abzentrifugieren und abpipettieren des EDTA Plasmas Ergebnis: 26,4
In beiden Fällen ist sofortiges abzentrifugieren erfolgt was m.E. ein wichtiger Faktor ist. Auch betrifft die weitgehende Stabilität das ACTH im EDTA Plasma, Insulin bleibt davon unberührt und braucht dringend das einzuhaltende Procedere.