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Re: Diskussion zu Russian Baby

25.06.2020, 20:16

Danke für die schnelle Antwort.
Ich weiss leider nicht genau welchen Test die Tierärztin noch machen will, aber meine Vermutung, dass so ein Extratest nicht notwendig ist, war dann wohl richtig. Ich habe zum Weidegang allerdings noch eine Frage. Wenn ich sie nicht mit rauslasse dreht die mir durch, egal ob paddock oder box.Sie hört den ganzen Tag nicht auf. Das ist doch extremer Stress welcher ja weder bei cushis noch IR lern gut ist. Sie musste schon mal 1 Woche drin bleiben und hat in der Zeit wenig gefressen und nur nach den Kumpels gerufen. Ich habe gerade das Gefühl ich muss mich zwischen Pest und Cholera entscheiden.

Re: Diskussion zu Russian Baby

25.06.2020, 22:56

Stress ist allgemein nicht gut für Pferde, aber bezogen auf Cushis ist die Vermeidung von Stress in erster Linie bei der Blutentnahme relevant. Einen Einfluss auf die Krankheit selber wüsste ich jetzt nicht.

Ich kann Deine Bedenken wegen der Unruhe ohne Gras und die Trennung gut nachvollziehen. Ich habe auch so einen Kandidaten. Aber in eurem Fall ist es wichtig, um den Stoffwechsel zu entlasten. Meinst Du nicht, dass sich Dein Pferd relativ schnell an die neue Situation gewöhnt? Pferde sind ja von Natur aus Energiesparmodelle und vermeiden unnötige Bewegungen und arrangieren sich lieber.

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 07:49

@ Gordo
Doch, Stress sollte bei Cushis besonders vermieden werden und sogar auf die Einhaltung der täglichen Routine geachtet werden.

Wenn sie wirklich so massiv Stress hat wenn sie nicht mit auf die Weide kann ist eine Option ihr stundenweise immer ein anderes Pferd dazu zu stellen, einen Paddock/Graslosen Platz INNERHALB der Weide einzurichten oder sie mit kpl. geschlossener Fressbremse mit zu den anderen zu lassen.

Du hast nicht Unrecht wenn du sagst das es eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera ist aber es gibt auch "Impfungen" die die eine oder andere Richtung zumindest beeinflussbar macht (Gewöhnung, Beisteller, innerhalb Weide usw.)

Lässt du sie ohne Maßnahmen mit auf die Weide ist das leider russisch Roulette mit 5 Kugeln.

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 08:52

eff-eins hat geschrieben:@ Gordo
Doch, Stress sollte bei Cushis besonders vermieden werden und sogar auf die Einhaltung der täglichen Routine geachtet werden.

Aber was sind die Hintergründe? Schreitet die Krankheit schneller voran oder werden die Symptome verstärkt?

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 09:21

wie geschrieben, ist es bei meiner süssen Maus scheinbar nicht möglich eine Gewöhnung an das alleine sein herbeizuführen.
Die meisten Pferde arrangieren sich schnell, meine leider auch nach einer Woche nicht. Und das will ich Ihr nicht zumuten.
Ich bin ja auch eher jemand, der sagt, das müssen sie lernen. In dieser Stoffwechsellage ist das leider nicht machbar.

Ich werde das mit der geschlossenen Fressbremse probieren. Ich habe sowieso eine für sie, damit sie nach den
Narkosen( Zahnbehandlungen im Stall ect ) nicht frisst. Evtl. finde ich auch ein Pferdchen aus Ihrem Freundeskreis, das ihr auf dem Paddock zur Seite steht. Auf der Weide ist es nicht möglich einen kleinen unbegrasten Paddock abzustecken. Das wäre die beste Idee, das habe ich bei dem letzten mal als sie alleine stehen musste nach einer Woche rumschreien auch gemacht. In dem jetzigen Stall gibt es diese Möglichkeit nicht und da lässt auch der Stallbesitzer nicht mit sich reden.

Was meint Ihr denn: Reichen die Zahlen des PPID-Tests aus, oder muss man einen kombinierten Insulin - Glucose-Test machen lassen? Nach dem was Ihr mir an Infos geschickt habt und ich auf der "ecirhorse.org-Seite" gelesen habe ist dieser Test unnötig. Es ist wohl besser in 4 Wochen noch einmal ein PPID-Profil machen zu lassen, da hier ja der IR Test sozusagen schon mit drin ist.

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 09:24

Heu: ad lib in der Box, gewogen ca 12 Kg
Stroh: ad lib in der Box, weil Einstreu
Kraftfutter: Brandon XL von St Hippolyth 3 Kg/Tag auf 2 Rationen aufgeteilt.
Zum Auffüttern nach der Klinik zusätzlich: 2Kg Speedy beets, 200g Struktur E getreidefrei, 200g GlyxMash 100 g Reiskleie, 30g Bierhefe, 50ml Rapsöl,
Mineralfutter: 50g
Möhren:--
Äpfel:--
Brot: Zur Tabletteneingabe 1/4 Brötchen
Im Moment von 8 Uhr bis 16 Uhr Weide

Wenn ich da die diversen Zufutter betrachte könnten alleine die schon dafür gesorgt haben das der KH Stoffwechsel so dermaßen eskaliert ist. Gepaart mit einem unzureichend therapiertem Cushing sind die Blutwerte eigentlich die logische Konsequenz.

Wie gesagt, ist das ECS passend therapiert relativieren sich häufig auch Gewichtsprobleme. Ein unzureichend oder nicht therapierter Cushi verhungert quasi vor dem vollen Trog.
Das ist der Grund warum viele Pferdebesitzer erkrankter Tiere alles ins Pferd hineinstecken was der Markt so hergibt um ihm zu ein paar Kilos auf den schmalen Rippchen zu zaubern, nicht ahnend damit eine IR zu nähren.

Von daher wird die Dosisanpassung und das konsequente Weglassen aller Zufutter sowie einstündig gewaschenes Heu seine Wirkung zeigen.

Wer weiß, vielleicht ist irgendwann zumindest eingeschränkter Weidegang wieder möglich. Derzeit ist daran aber kein Gedanke zu verschwenden.

Gordo hat geschrieben:
eff-eins hat geschrieben:@ Gordo
Doch, Stress sollte bei Cushis besonders vermieden werden und sogar auf die Einhaltung der täglichen Routine geachtet werden.

Aber was sind die Hintergründe? Schreitet die Krankheit schneller voran oder werden die Symptome verstärkt?



Die Cortisolausschüttung der Nebennierenrinde wird durch das Hormon ACTH (adrenocorticotropes Hormon) aus der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) angeregt.
Das Hypophysenadenom führt dazu das zu viel ACTH entsteht und erhöhte Cortisolwerte (cirkadiane Schwankungen Tages/Abendverlauf beim Cushi nicht mehr gegeben) nach sich zieht.
Daran sieht man das Cortisol und ACTH in Interaktion stehen.

Cortisol, auch Hydrocortison genannt, ist ein körpereigenes Hormon und zählt zu den Glucokortikoiden.
Ein bekanntes Glukokortikoid ist z.B. Prednisolon wovon wir wissen das das nicht einem Cushi gegeben werden sollte.
Cortisol ist zudem als "Stresshormon" bekannt, beeinflusst u.a. den Blutzuckerspiegel und den Fettstoffwechsel.

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 09:26

consti hat geschrieben:Was meint Ihr denn: Reichen die Zahlen des PPID-Tests aus, oder muss man einen kombinierten Insulin - Glucose-Test machen lassen? Nach dem was Ihr mir an Infos geschickt habt und ich auf der "ecirhorse.org-Seite" gelesen habe ist dieser Test unnötig. Es ist wohl besser in 4 Wochen noch einmal ein PPID-Profil machen zu lassen, da hier ja der IR Test sozusagen schon mit drin ist.


KEIN Funktionstest!!! sondern das EMS/ECS Gesamtprofil zur Überprüfung nutzen.

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 09:31

OK. Danke.
Jetzt erstmal runter von der Weide.
Wenn ich sie drauf lasse besteht ja auch Rehegefahr , oder?

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 12:33

consti hat geschrieben:Wenn ich sie drauf lasse besteht ja auch Rehegefahr , oder?


Oh ja, deswegen ja auch die Warnung vor einem Funktionstest den deine TÄ angedacht hat!!
Es wundert bei den Werten das sie nicht schon eine offensichtliche (es gibt auch schleichende Schübe die sogar mit Lageveränderungen des Hufbeines einhergehen) Hufrehe entwickelt hat.
Deswegen muß man die Erkenntnisse aus den Blutwerten jetzt als Chance verstehen und rigoros daran orientiert handeln was ja auch dein Plan ist. :2daumenhoch:

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 13:34

Ach ja...mir ist noch etwas eingefallen. Wenn ich sie mit einer komplett geschlossenen Fressbremse auf die Weide stelle, kann sie ja nicht mehr trinken.
Ich habe Rusha jetzt von der Weide genommen.

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 15:08

Das kommt ganz auf die Fressbremse an die zum Einsatz kommen soll ob damit Wasser aus einem Tränkebottich getrunken werden kann.
Selbsttränken eignen sich da eher weniger weshalb in dem Fall zumindest ein Bottich angeboten werden sollte.

Pferde müssen nicht permanent zu trinken haben, sollten aber in regelmäßigen Abständen eine Gelegenheit zur Wasseraufnahme angeboten bekommen.

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 15:58

Hallo consti,

ich habe für mein Pony die Fressbremse von AS Das Pferd. Dafür gibt es Einlegeplatten aus ich glaube Kautschuk (gut für die Zähne), auch ganz geschlossene. Trinken geht damit trotzdem (zumindest aus Trog, Kübel, Eimer, Badewanne, viele Schwimmertränken), ich habe es in einer ähnlichen Situation getestet in der du gerade bist. Klar ist es ein abwägen, denn auch auf der Wiese nicht fressen können ist Stress (und den ganzen Tag lang sollte man auf diese Weise ja generell keine Fresspause produzieren) aber wenn ich mich nicht irre ist das alleine bleiben ja definitiv nicht besser für sie?
Ich möchte dir ein wenig Mut machen: auch mein Pony durfte ein Jahr lange nicht mit auf die Wiese, weil Cushing+IR. Nach einem halben Jahr konsequenter Fütterung und Überwachung der Prascend-Dosis hatten wir Gesundwerte von knapp unter 30 und es hat sich heraus gestellt, das die IR ein Symptom des Cushing ist und, wenn sie richtig eingestellt ist, verschwindet (das wurde natürlich kontrolliert nachdem und während ich wieder auf unsere "alte" Fütterung umgestellt habe). Möglicherweise habt ihr ja auch ein bischen Glück.

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 19:52

Vielen Dank für die Aufmunterung.
Vielleicht haben wir ja wirklich Glück, :daum:

Das mit dem Trog auf der Weide ist leider nicht mit " den Arbeitsvorgängen "auf dem Hof vereinbar.
Es ist aber ein Tränkewagen da, mit einer für Fressbremsen passenden Tränke. Wir haben 2 Pferde mit normalen/offenen Fressbremsen. Das gute ist allerdings..... Ich habe jetzt ein Arrangement mit der Besitzerin der mit meinem Stütchen befreundeten Stute gefunden.
Die stehen jetzt zusammen auf dem Paddock. :2daumenhoch: :2daumenhoch:

Re: Diskussion zu Russian Baby

26.06.2020, 20:00

Ja, wie das leider oft so ist wenn man Einsteller ist... Die SBs, die mit viel gutem Willen möglich machen was irgendwie geht, auch wenn es Umstände macht, sind leider rar gesät.... Aber das es mit dem Wasserwagen eigentlich ginge ist doch super falls es doch noch mal dazu kommt daß du es versuchen musst. Ich drücke dir die Daumen dass das momentane Arrangement lange klappt, das ist natürlich noch viel besser und wenn man so liebe Miteinsteller hat ist das auch ganz viel wert! :grin:

Re: Diskussion zu Russian Baby

27.06.2020, 08:52

eff-eins hat geschrieben:Heu: ad lib in der Box, gewogen ca 12 Kg
Stroh: ad lib in der Box, weil Einstreu
Kraftfutter: Brandon XL von St Hippolyth 3 Kg/Tag auf 2 Rationen aufgeteilt.
Zum Auffüttern nach der Klinik zusätzlich: 2Kg Speedy beets, 200g Struktur E getreidefrei, 200g GlyxMash 100 g Reiskleie, 30g Bierhefe, 50ml Rapsöl,
Mineralfutter: 50g
Möhren:--
Äpfel:--
Brot: Zur Tabletteneingabe 1/4 Brötchen
Im Moment von 8 Uhr bis 16 Uhr Weide

Wenn ich da die diversen Zufutter betrachte könnten alleine die schon dafür gesorgt haben das der KH Stoffwechsel so dermaßen eskaliert ist. Gepaart mit einem unzureichend therapiertem Cushing sind die Blutwerte eigentlich die logische Konsequenz.

Wie gesagt, ist das ECS passend therapiert relativieren sich häufig auch Gewichtsprobleme. Ein unzureichend oder nicht therapierter Cushi verhungert quasi vor dem vollen Trog.
Das ist der Grund warum viele Pferdebesitzer erkrankter Tiere alles ins Pferd hineinstecken was der Markt so hergibt um ihm zu ein paar Kilos auf den schmalen Rippchen zu zaubern, nicht ahnend damit eine IR zu nähren.

Von daher wird die Dosisanpassung und das konsequente Weglassen aller Zufutter sowie einstündig gewaschenes Heu seine Wirkung zeigen.

Wer weiß, vielleicht ist irgendwann zumindest eingeschränkter Weidegang wieder möglich. Derzeit ist daran aber kein Gedanke zu verschwenden.

Das sehe ich auch so. Aus bester Absicht und ja in Bezug aufs Gewicht auch mit Erfolg hast Du den Stoffwechsel mit der Fütterung strapaziert. Das ist das Schwierige, wenn sich verschiedene Erkrankungen überlagern und man am Anfang nicht genau erkennen kann, was los ist. Aber Du bist auf einem guten Weg: Die Zahnprobleme sind enttarnt, die unpassende Prascend-Dosis wird neu eingestellt und die Fütterung angepasst.

eff-eins hat geschrieben:
Gordo hat geschrieben:
eff-eins hat geschrieben:@ Gordo
Doch, Stress sollte bei Cushis besonders vermieden werden und sogar auf die Einhaltung der täglichen Routine geachtet werden.

Aber was sind die Hintergründe? Schreitet die Krankheit schneller voran oder werden die Symptome verstärkt?



Die Cortisolausschüttung der Nebennierenrinde wird durch das Hormon ACTH (adrenocorticotropes Hormon) aus der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) angeregt.
Das Hypophysenadenom führt dazu das zu viel ACTH entsteht und erhöhte Cortisolwerte (cirkadiane Schwankungen Tages/Abendverlauf beim Cushi nicht mehr gegeben) nach sich zieht.
Daran sieht man das Cortisol und ACTH in Interaktion stehen.

Cortisol, auch Hydrocortison genannt, ist ein körpereigenes Hormon und zählt zu den Glucokortikoiden.
Ein bekanntes Glukokortikoid ist z.B. Prednisolon wovon wir wissen das das nicht einem Cushi gegeben werden sollte.
Cortisol ist zudem als "Stresshormon" bekannt, beeinflusst u.a. den Blutzuckerspiegel und den Fettstoffwechsel.
:helpa: Das verstehe ich nicht...
Ich weiß, es gibt nur vermeintlich einfache Fragen, aber keine einfachen Antworten. Aber das sind genau die Infos, die ich mir anfangs zuhauf durchgelesen habe. Verstanden habe ich, dass ein Tumor an der Nebennierenrinde zu viel Cortisol ausschüttet und als Folge zu viel ACTH (=Stresshormon) im Körper vorhanden ist. Das macht man sich beim Test zunutze, deswegen ist hier Stressvermeidung wegen der Werte wichtig. Aber was passiert, wenn mein Pferd im Alltag Stress hat? Wird der Tumor genährt und die Erkrankung könnte schneller fortschreiten? Werden die Symptome verstärkt, weil zu viel ACTH im Körper ist? Letzteres würde dann bedeuten, dass ein passend eingestellter Cushi unter Stress auf einmal wieder Symptome zeigt? Weiß man das überhaupt oder ist es eine generelle Warnung, Stress zu vermeiden, wegen der Zusammenhänge im Körper?
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