Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
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Ich bin über folgendes gestolpert in deiner Aussage "auch wenn das ACTH unter Hochdosis ( ü3 mg) nicht mehr in die Referenz zurückfindet"" Wenn ich über 3mg den Wert nicht mehr in die Referenz zurückbringen kann, gehe ich dann nur noch nach den Symptomen? Wie unterscheide ich dann aber zwischen der allgemeinen "Altersmüdigkeit"/Alterskraftlosigkeit und den gleichen bei Cushing vorkommenen Symptomen?
Ja leider kann man irgendwann nur noch die Symptomatik "behandeln" wenn das Pergolid nicht mehr befähigt ist das ACTH zu senken. Davon seid ihr ja aber noch weit entfernt!
Alte Pferde mit Alterszipperlein und weniger Leistungsvermögen scheinen aber wach und interessiert an ihrer Umwelt zu sein was bei nicht oder unzureichend therapierten Cushis eher nicht der Fall ist. Sie sind oftmals Lethargisch, in sich gekehrt, fast depressiv. Ich denke du bist so nah an deiner Maus dran das du erkennen wirst ob ihr Zustand dem Alter, einer anderen Erkrankung (z.B. EOTRH) oder einer unpassenden Dosis geschuldet ist.
Ich könnte mir vorstellen das Gordo ein paar interessante Sätze zu ihren Beobachtungen bei ihrem ECS Pummel schreiben wird.
Hallo consti, ich habe mitverfolgt, dass die allmähliche Dosisanpassung endlich ihre Wirkung zeigt, auch wenn es noch nicht reicht, und das freut mich sehr! Auch wenn mein Pummel aktuell mit 1 Tablette wieder richtig gut drauf ist, habe ich ja genau wie Du Monate damit verbracht, diesen Zustand zu erreichen.
Mein Pferd zeigt bei deutlicher Symptomatik nur leicht erhöhte Werte im sog. Graubereich an. Geht es ihm gut, sinken sie allerdings auch wieder in die Norm. Deswegen habe ich mich von Anfang an auf die Symptome eingestellt und kann sie gut erkennen. Das lese ich bei Dir aber auch raus. Was leider bleibt, ist eine Rest-Unsicherheit, wenn die Symptome langsam und schleichend wieder beginnen. Dann frage ich mich jedes Mal, ob es an der Dosierung liegt, ich es mir einbilde und es dem Alter/der Tagesform geschuldet ist oder ob sich ein anderes Wehwehchen einstellt. Leider sind die Symptome ja eher unspezifisch. Die eindeutigen wie Yeti-Fell, Hufrehe oder Futterverweigerung hat meiner zum Glück bisher nicht. Bei ihm ist es v.a. Müdigkeit, er ist laufunfreudig und in sich gekehrt, Stolpern, Futtermäkeligkeit, Anfälligkeit für Infekte/Entzündungen. Ich beobachte ihn dann ein paar Tage und unternehme auch kleine Tests, z.B. wie er auf einen Spaziergang und äußerstes Lob von mir reagiert. Wenn die Symptome deutlicher werden, sehe ich ihm das bereits am Blick an.
Ja, du hast natürlich recht. Ich habe ja jetzt auch vor dem Test schon gesehen, dass sie nicht die Alte ist. Mir war jetzt ja auch schon klar dass sie nicht nur alt geworden ist. Auf mein Gefühl ist scheinbar noch Verlass. Nur passt das doch nicht so ganz in der Erklärung . Jetzt werden die Symptome ja besser,wenn der ACTH Wert runter geht. Wenn dann der Wert nicht mehr runter geht , können doch auch die Symptome nicht besser werden..... Und das bedeutet dann doch, dass man mit mehr Tabletten nicht mehr Wirkung erreicht, oder????
Erstaunlicher Weise profitierten die meisten Hochdosis Cushis in der Symptomatik auf eine Erhöhung selbst wenn diese nicht mehr befähigt war das ACTH maßgeblich zu senken. Wie gesagt, ich würde nun mal schauen wo die Reise hingeht und mich nicht im Vorwege schon verrückt machen.
Natürlich habt ihr recht. Ich bin leider so ein "sich verrückt mach Mensch" . Aber ich bin im Vorfeld auch gerne informiert über die Dinge die noch kommen können. Ich bin wieder sehr zuversichtlich. Und wir sind ja noch lange nicht im Hochdosisbereich angekommen. Ausserdem hat sich ja auch schon etwas in die richtige Richtung bewegt. Der nächste Test wird's zeigen. Dann wird's wohl wieder ein Gesamtprofil werden.
eff-eins hat geschrieben:Vorab informieren und zuversichtlich sein weil das Hüh offensichtlich schon auf einem guten Weg zu sein scheint klingt nach einem guten Plan!!
Hey. Ich habe mal eine Frage. Es ist ja so, dass Pferde, wenn sie Stress haben schlecht in den ACTH-Referenzwewrt gebrachte werden können. Ich habe jetzt festgestellt, dass meine Rusha das Heu im Stall zwar versucht zu fressen, aber einen Teil als Heuball wieder ausspuckt. Sie hat ja auch scheinbar wieder abgenommen. Ich frage mich jetzt ob sie nicht schon länger Futterstress hat und immer hungrig ist. Sie kann das Heu mit ihren wenigen Zähnen nicht richtig kauen, weil es so holzig ist und sehr lange Halme hat. Es ist mir zwar schon länger aufgefallen, das wir so schlechtes Heu haben, aber das sie so viel davon nicht richtig frisst habe ich leider übersehn. Viele andere Pferde im Stall fressen das Heu auch nicht gerne und einige haben Kotwasser. Die Äppel von allen Pferdensind gelb, als würden sie nur Stroh fressen.(Naja Das Heu sieht ja auch aus wie Stroh mit dünnen, langen Halmen)
Vielleicht ist dieser vermeintlich "permanente" Hungerstress , auch mit ein Grund für den miserablen ACTH-Wert.
Ich habe jetzt mein eigenes Heu besorgt. Sie frisst und frisst und frisst........ und es fällt nichts daneben.
Hm, das ist eine gute Frage. Mein Pferd hatte trotz Stress, der zu Magenproblemen geführt hat, kein konstant erhöhtes ACTH. Da wir aber bereits das 2. Jahr zu einem sehr frühen Zeitpunkt steigende Werte und Symptome hatten und ich den Eindruck gewonnen habe, dass wir uns in einer Abwärtsspirale befinden, habe ich den Stall gewechselt, damit mein Pferd weniger Alltagsstress hat und sich stabilisiert. Es ist noch zu früh, um was zu sagen, aber aktuell geht es ihm besser, es ist aber auch gerade Cushi-freundliche Zeit. Insofern kann ich mir das durchaus vorstellen, kann aber nichts Konkretes dazu sagen.
Auf jeden Fall gut, dass Du eigenes Heu hast und sie wieder richtig frisst!
Es ist nicht anzunehmen das das zu hohe ACTH im Hungerstress zu suchen ist, zumindest steigt es dadurch nicht bis in pathologische Bereiche.
Das Heu ist dieses Jahr scheinbar überall problematisch weil das Frühjahr zu trocken war und das Heu zum Erntezeitpunkt schon sehr verholzt war. Den Darmbakterien fehlt Zellulose, bekommt aber die schlecht bzw. unverdauliche Hemizellulose und Lignin (daher auch die gelbe Äppelfarbe wie bei einer Strohfütterung). Das macht gerne Kotwasser und sogar Durchfall weil die Darmflora so unpassend bedient quasi verarmt. Hilfe bringt da nur weicheres, blattreicheres Heu was ein Oldie mit Zahnproblemen sowieso bekommen sollte damit noch Heu gefressen werden kann und nicht ausschließlich Nassfutter benötigt.
Ich fürchte du wirst weiterhin zugekauftes, weiches Heu füttern oder auch mit Heucobs ergänzen müssen damit die Omi ausreichend Grundfutter bekommt. Schön das sie nun frisst und frisst und frisst......aber trotzdem bitte unbedingt den KH Stoffwechsel im Blick behalten! Ein sattes Pferd zu haben ist toll, aber wenn das zu Lasten der Hufgesundheit geht ist nichts gewonnen. Gerade weil das ACTH noch nicht beherrscht ist ist die Gefahr einer IR besonders groß.
Ich werde in jedem Falldabei bleiben mir eigenes Heuzu kaufen.ich weiss natürlich nicht was da an zucker drin ist. Aber...ich bin da ganz ehrlich....ich habe lieber ein Pferd mit IR als ein verhungertes Pferd.
Dadurch, dass sie momentan mehr unter dem Hunger leidet und dass das auch eine schlimme Situation für ein Pferd ist, ist es völlig klar, dass Du Dich gerade auf das Zufüttern konzentrierst. Und ich gebe Dir recht, es ist erst einmal wichtig, dass sie Heu frisst, egal welcher Zuckergehalt drin ist. Aber eine IR und deren Folgen braucht ihr jetzt nicht auch noch. Deswegen der Hinweis, umsichtig zu füttern und bei den anstehenden Blutuntersuchungen auch die KH-Werte zu berücksichtigen. Aber das machst Du bestimmt, so wie ich Dich hier kennenlerne.
eff-eins hat geschrieben:Es ist nicht anzunehmen das das zu hohe ACTH im Hungerstress zu suchen ist, zumindest steigt es dadurch nicht bis in pathologische Bereiche.
Davon gehe ich auch nicht aus, dass durch Stress allein, das ACTH eindeutig und krankhaft erhöht ist. Es ist zwar nur ein Einzelbeispiel, aber als mein Pferd wegen der Magenspiegelung hungern und dursten musste, habe ich trotzdem bei dem Termin auch die Blutwerte prüfen lassen und ACTH war zu dem Zeitpunkt im Normbereich. Aber was ich mir durchaus vorstellen kann, ist, dass Stress dazu beiträgt, dass es schwierig ist, ein ECS-Pferd tablettenmäßig gut einzustellen. Sind aber nur Vermutungen...
Ich habe eigentlich gelernt, dass cushing Pferde kein Stress haben sollen, weil das ihre Werte beeinflussen kann. Jedes Pferd ist anders und empfindet unterschiedliche Situationen stressig oder eben nicht. Es ist vielleicht nicht nur der Hungerstress alleine. Hinzu kommt bei ihr ja auch noch, dass sich in den letzten Monaten ihr Auge sehr verschlechtert hat. Sie läuft mittlerweile, wenn ich nicht schnell genug bin sogar gegen Türen . Ich habe glaube ich noch nicht erwähnt, dass sie ein "Pirat"ist. Sie hat dadurch wahrscheinlich zusätzlich Stress/Angst/Unsicherheit. Und.... ich habe sie ja noch, trotz ihrer offensichtlichen Müdigkeit, dazu "gezwungen"im Roundpen etwas zu arbeiten. Nach allem was ich weiss, hat soviel Stress schon Auswirkungen auf den ACTH Wert.