Ich halte so ins Blaue hinein wenig von der Idee Clenbuterol zu geben da ja kein diagnostiziertes Lungenproblem vorherrscht und das Medikament auch unangenehme Nebenwirkungen hat:
Unerwünschte Wirkungen:
Allgemein
Maximale Nebenwirkungen bezüglich Herzfrequenz, Muskeltremor, Plasmainsulin, Blutglucose- und Kaliumwerten erscheinen am ersten Tag der Wirkstoffverabreichung. Die Begründung des Verschwindens dieser Nebenwirkungen an den folgenden Behandlungstagen mit unveränderter Plasmakonzentration des Wirkstoffs, liegt in der Abnahme der beta-Adrenozeptorendichte und deren Ansprechbarkeit (Morgan 1990).
In therapeutischen Dosierungen sind beta2-selektive Sympathomimetika weitgehend frei von kardialen Nebenwirkungen (Dave 1998).
Systemische Nebenwirkungen
Allgemein
Es werden periphere Vasodilatation und Herzfrequenzsteigerung (durch beta1- Restwirkung, Freisetzung von Noradrenalin infolge Stimulation präsynaptischer beta2-Rezeptoren und reflektorisch durch den Blutdruckabfall), Muskeltremor und Schweissausbruch (direkte Anregung der Schweissdrüsen) beschrieben (Löscher 1999d). Bei einer Überdosierung kommt es zu einer Verstärkung dieser Symptome (Löscher 1999d).
Pferd
Da es durch die Bronchodilatation zu vermehrter Belüftung nicht funktioneller Lungenbezirke kommt, wird das Ventilations-Perfusions-Verhältnis verschlechtert. Dies ist z.B. bei einer schweren infektiösen Pneumonie beim Fohlen der Fall, wenn Clenbuterol zur unterstützenden Therapie verwendet wird und die Dyspnoe dadurch nur noch schlimmer wird. Das kann v.a. bei der i.v.-Verabreichung fatale Folgen haben (Dixon 1992b).
Muskelzittern, Schwitzen, Urtikaria, Rastlosigkeit und Tachykardie können v.a. zu Beginn der Therapie auftreten (Plumb 1999).Quelle:
https://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00003714/8279_07.htmDas unzureichend therapierte ECS zeigt sich momentan mit aller Macht denn auch das Stolpern ist typisch dafür und wird neben Sehnenproblemen häufiger beobachtet.
Das sie schlapp ist, evtl. Kreislauf und Atemprobleme und wenig Muskeltonus hat liegt sowohl in der IR als auch dem ECS begründet.
Natürlich ist Bewegung wichtig aber die scheint sie momentan zumindest im Rahmen von kleinen Spaziergängen nicht leisten zu können. Vielleicht kannst du sie auf ihrem Paddock ein wenig animieren ein paar Schritte in Freiarbeit mit dir zu gehen damit sie sich überhaupt bewegt bzw. durch unterschiedliche Futterplätze (mehrere wenig bestückte Heunetze an unterschiedlichen Stellen aufgehängt) und weiter weg gestellte Tränke ihre Wege zu verlängern.
Jetzt den Nebenwirkungsumstand des "Muskelwachstums" von Clenbuterol nutzen zu wollen sehe ich wegen der Nebenwirkungen als gefährlich an und würde es einem Pferd das sowieso einen schlechten AZ hat bei fehlender Indikation FÜR das Medikament nicht verabreichen wollen.
Muskeln bauen leider schneller ab als auf aber der Aufbau sollte jetzt nicht oberste Priorität haben und ist i.d.R. nur durch Arbeit erreichbar die momentan nicht geleistet werden kann.
Ich kann verstehen das du Angst hast, die Sorge um Rusha ist auch tatsächlich alles andere als unberechtigt
Trotzdem würde ich jetzt nicht vor lauter Sorge alle möglichen Register ziehen und dies, das und jenes ausprobieren.
Wichtig ist aktuell das ECS passend zu managen, gelingt dies wird sich Vieles ohne weiteres Zutun relativieren.
Denn es gilt zwingend die Ursache an der Wurzel zu packen und nicht nur an den Symptomen zu "puscheln". Nur dann gibt es m.E. eine reelle Chance
das deine Rusha zu relativer Gesundheit zurück findet.
Wenn meine Hermine z.B. Bauchschmerzen hat oder anderweitig krank ist ist sie auch so zu Wege wie du es am gestrigen Tag bei Rusha erlebt hast.
Sie hat kaum Muskelspannung, vermehrte Atemfrequenz, stolpert, knickt in der Hinterhand ein, geht taumelig so das man meint sie bricht gleich zusammen.
Fiebersenker oder Buscopan ins Pony und zack ist all das weg. Weg ist es aber nicht weil man die Symptome sondern die Ursache behandelt hat.
Das nur so als Beispiel und zum Mutmachen das sich das gruselige Bild das sich dir gestern bot kein Zeichen von nahendem Unheil sein muß.
Atme tief durch und gehe positiv mit Rusha um, freue dich über das was sie gibt und fordere nicht zu viel von ihr ein.
Damit machst du nur euch beiden Kummer und auch Druck, und der ist zwar verständlich doch so gar nicht Zielführend aber wahnsinnig erschöpfend.
PS:
Ja das von Gordo angesprochene Jiaogulan
wäre tatsächlich eine Option bei Rusha um sie phytotherapeutisch etwas zu unterstützen.
HIER noch der Link zum Jiaogulan!