Diskussion zu Nayanos Tagebuch

Danke euch für die Aufklärung.
Oh...habs eben gegoogelt - die sehen auch sehr ähnlich aus!

Am kommenden Mittwochmorgen kommt der TA für die Blutabnahme, am Freitag sollte dann bekannt sein, ob EMS bei Nayano Thema ist.

Danke Eddi!

"Rota-TS enthält Sulfadimidin und Trimethoprim.....
Wechselwirkungen
Sulfonamide können Substanzen mit hoher Proteinbindung (z.B. Phenylbutazon) verdrängen, was zu einer Wirkungsverstärkung dieser Substanzen führen kann."

Das ist mir grad etwas zu hoch....was bedeutet das? Also Sufonamide könne z.B. Phenylbutazon verdrängen und dann wird was für eine Wirkung verstärt?

Ich habe mich nun nochmal schlau gemacht und jemanden gefragt der sich damit auskennt Die Erklärung von Dr.Vet. D.Demuth hierzu lautet wie folgt:

Bei einem Wirkstoff ist nur der freie Anteil wirksam, der proteingebundene Anteil nicht. Wenn sich zwei Wirkstoffe gegenseitig von dieser Bindung verdrängen, hat es bei beiden einen höheren freien Anteil, was zu einer verstärkten Wirkung (analog wie wenn eine höhere Dosis gegeben würde) führt.

Super danke für die Erklärung, jetzt habe ich wirklich verstanden.
Das heisst also, Rota TS und Butasan haben sich gegenseitig in der Dosierung hochgeschraubt.

Ähm, guck dir das mal an - Butasan ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen????
www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_t.htm


Ich ruf die Uniklinik an, das möchte ich jetzt aber genauer wissen.

Was mir noch eingefallen ist: Mein TA machte am 23.7. Gipsverbände, die er am 27.7. abnahm. Er war sehr überrascht, als Nayano gleich wieder Rehestellung einnahm und meinte, eigentlich müsste die akute Phase vorbei sein (und hat deshalb nochmals Gipsverbände angelegt). Ist das so? Hätte Nayano wieder normal stehen müssen? Wenn ja, kann es sein, dass der Medikamentencocktail auch seinen Teil dazu beigetragen hat, die Entzündungphase zu verlängern (u.a. das Dexadreson)?

Also, aus welchem Grund Butasan die Zulassung verloren hat weiß ich natürlich nicht.
Der WIRKSTOFF dieses Medikamentes ist allerdings zugelaasewn, siehe dazu Equipalazone oder über den Wirkstoff Phenylbutazon.

Und ja, die Medikamentenauswahl ist bei einer Hufrehe kontraindiziert.
Cortison IST ein Hufreheauslöser und Phenylbutazon=der Wirkstoff aus Butasan ist bei darauf empfindlichen Pferden fatal.
Musst Dir im ABC einmal den wissenschaftlichen Beleg heraussuchen, TA sagen gerne: davon habe ich noch nie was gehört....
Na ja, und beweisen lässt sich das im nachhinein nicht.

Gipsverbände für nur 4 Tage sind m.W. unüblich.
Sinn und zweck von Gipsen ist den Zug der tiefen Beugesehne zu vermindern solange Entzündungsgeschehen ersichtlich sind um eben weitere Rotationen zu verhindern.
Allerdings würde Dein Pferd trotz Rehegipsen wahrscheinlich lieber in der entlastenden Stellung stehen die durch die Gipse ja schlicht und ergreifen nur mechanisch verhindert wird.

Die Nomenklatur bei der Hufrehe ist etwas wirr.
Man spricht tatsächlich nur die ersten wenigen Tage von akuter Hufrehe und dann sofort von chronischer Hufrehe, was unserem Verständnis für chronisch nicht entspricht.
Desweiteren ist nach der sog. akuten Phase die Entzündung bei weitem noch nicht abgeklungen.

LG Eddi

Danke für die Erklärung.

Gibts denn eigentlich überhaupt ein Medikament, das man bei einem Reheschub verabreichen kann/soll?

Ja klar.
Als NSAID bietet sich Metacam oder Finadyne an
desweiteren sollte das Blut verdünnt werden. Dafür gibt es häufigdie Heparinspritze. Anschließend ist Gingko biloba z.B. als Urtinktur bewährt; einige benutzen Weidenrinde. ASS selbst geht auf den Magen.
Sehr erleichternd nicht nur zu Anfang ist der Aderlass, auch Blutegel am Kronenrand sind positiv.
Generell spielen B-Vitamine eine große Rolle, kann man spritzen oder milder als Bierhefe füttern.
Ist die Leber betroffen sollte man die entsprechende Kräuterkur geben als Phytotherapie.
Kühlen ist ein natürliches Schmerzmittel und dann hilft leider nur die Zeit...
Viele Rehleins sprechen ausgesprochen gut auf eine rein homöopathische Behandlung an durch einen erfahrenen Therapeuten.
Komplexmittel haben zwar auch eine Berechtigung, allerdings m.M. nach eher als Hausmittel.

LG Eddi

Ok - ich werds mir ausdrucken und im Stall aufhängen. Hoffe ja nicht, dass die Mittel irgendwann zum Einsatz kommen müssen, aber besser ich weiss, was gar nicht geht und was schon. Je mehr ich in diesem Tierarzneimittel Kompendium nachlese, umso übler wird mir...

So, Testresultate hab ich eben erhalten. Gemäss TA sind die Werte negativ. Was könnt ihr mir dazu sagen? Was bedeutet der letzte Satz " Auf Grund der schlechten Zellmorphologie ist das Differential- blutbild mit Vorbehalt zu beurteilen."? Danke für euren Input!

---------

Parameter Ist-Wert Normwert


Equines Metabolisches Syndrom (EMS) - CLA, Photometrie



Insulin-Bestimmung - CLA


Insulin 2.1 µU/ml < 23.4

Anmerkung Insulin
Wichtig für die Bewertung der Insulinkonzentrationen ist:
1. Das Tier sollte vor der Blutentnahme nüchtern sein.
2. Serum sollte hämolysefrei sein.
Referenzbereich Insulin nach Ahlers/Schusser, 2010, Leipziger TÄ-Tag



Glucose 4.7 mmol/l 3.05-4.99
Fructosamine 312 µmol/l < 360 (vorl.)

Insulin/Glucose-Verhältnis


Insulin/Glucose 0.45 . < 6.0 (vorl.)

Reciprocal Inverse Square of Insulin (RISQI) - "Insulinsensitivität"


RISQI 0.69 . > 0.32

Modified Insulin to Glucose Ratio (MIRG)-"ß-Zellfunktion (Pankreas)"


MIRG 2.0 . < 5.6

Blutbild (Laserstreulicht-Methode)


* Erythrozyten 5.0 T/l - 6.0 - 12.0
* Hämatokrit 0.22 l/l - 0.30-0.50
* Hämoglobin 115 g/l 110-170
* Leukozyten 8.6 G/l 5.0-10.0
* Segmentkernige 73 % + 45-70
* Lymphozyten 20 % 20-45
* Monozyten 2 % 0-5
* Eosinophile 3 % 0-4
* Basophile 0 % 0-2
* Stabkernige 2 % 0-6
* Hypochromasie neg. neg.
* Anisozytose + neg.
* Thrombozyten 315 G/l + 90-300

Differentialblutbild (absolute Zahlen)


* Segmentkernige 6.3 G/l 3.0-7.0
* Lymphozyten 1.7 G/l 1.5-4.0
* Monozyten 0.2 G/l 0.04-0.4
* Eosinophile 0.3 G/l 0.04-0.3
* Basophile 0.0 G/l 0.0-0.15
* Stabkernige 0.2 G/l 0.0-0.6

Das Differentialblutbild wurde manuell erstellt!


.
Auf Grund der schlechten Zellmorphologie ist das Differential- blutbild
mit Vorbehalt zu beurteilen.

@Nayna
mein Pferdi wird morgen früh getestet, darum meine Frage an Dich wie lange musste Dein Pferd vorher nüchtern sein ? welchen Test hat der TA bei Dir genau gemacht - Blut ziehen und fertig ?

@Bianca
Er war heunüchtern. Das Mineralfutter kriegt er jeweils morgens. Habe an jenem Tag veranlasst (TA kam um 8.30), dass er seine Kräuter und die Mineralien erst nach der Blutabnahme kriegt.

Drücke euch die Daumen für euren Test!

danke Dir, ich bin schon sehr gespannt was rauskommt wobei natürlich eine Gewichtsabnahme unabhängig vom Ergebnis dringend erforderlich ist, das ist mir klar.

"heunüchtern" heißt kein Heu in den letzten wie viel Stunden vor der Blutabnahme ? (meine TÄ sagt er darf 12 Stunden vor der Abnahme den letzten Halm fressen)

Kein Heu für 12h???
Heunüchtern bedeutet, dass er Heu fressen darf und v.a. auch soll!