Leider mussten wir hier ja schon desöfteren feststellen, dass sehr viele Tierärzte viel zu wenig Ahnung über die Erkrankung Hufrehe haben, obwohl sie immer mehr auftritt. Eigentlich ist es eine Schande, denn sie nehmen mittlerweile ziemlich viel Geld von uns Pferdebesitzern. Da könnte man deutlich mehr Wissen verlangen!
Ich habe zwei Cushis mit ganz unterschiedlichem Verlauf:
Floh, Shettystute, mittlerweile 31 Jahre, bekommt Pergolid/Prascend seit 6 Jahren, eingeschlichen bis auf 1/2 Tbl. im Herbst/Winter, 1/4 Tbl. im Frühjahr/Sommer. Sie ist in der Fütterung problemlos. Allerdings hatte ich bei ihr auch im ersten halben Jahr der Tbl.Gabe massive Durchfallprobleme, die ich aber mit tgl. Apfelessig (20 ml aus der Spritze direkt ins Maul - sie fand das total lecker) in den Griff bekommen habe.
Fips, Welsh-B-Wallach, mittlerweile 26 Jahre, bekommt P seit 3 Jahren. Habe ihn mit der Gabe von morgens 1/4 und abends 1/4 übernommen, was ich ganz schnell auf 0,5 einmal täglich geändert habe. Er war (wie auch Floh) abgemagert bis auf die Knochen. Fips wurde langsam wieder aufgefüttert. Allerdings begannen die Probleme dann im September, denn die Pergolid-Dosis musste ich erhöhen, da er massiv an Gewicht verlor, trotz hoher Fütterung. Aber er vertrug die Dosis nicht und bekam neben leichtem Durchfall extrem juckende Hautprobleme, bis hin zu aufbrechenden Hautstellen, die stark nässten. Ich habe ihn dann per Bioresonanz testen und behandeln lassen, die P-Dosis langsam wieder auf 0,5 zurück geführt. Im zweiten Jahr begannen die Herbstprobleme natürlich dann auch wieder, aber ich habe ihn vermehrt mit Heucobs (er mag sie halt so gerne) und Reiskleie gefüttert, seine Tbl.Dosis habe ich nur für 4 Wochen kurzzeitig (hoch- und runtergeschlichen) verändert. So sind wir dann ohne nennenswerte Probleme durch den Winter gekommen. Er sah und sieht noch immer super gut aus. Ich hoffe, dass wir das auch in diesem Herbst so schaffen werden.
Beide Ponys waren während des ersten Jahres NICHT auf der Weide, sie wurden ausschließlich mit Heu ernährt. Beide ohne Netze, da sie ja eh zu dünn waren. Ich würde Jessy auch nur mit Maulkorb auf die Weide lassen, wenn es denn unbedingt sein muss (weil evtl. sonst zuviel Lauferei wegen der Hufe). Wenn Jessy auch damit zufrieden wäre, in Sichtweite der anderen an einem Heunetz zu fressen, würde ich diese Variante vorziehen. Und wasche das Heu wirklich eine Stunde, man glaubt nicht was das die Pfunde purzeln lässt! Die Tiere haben noch genügend Rohfaser für die Darmflora, aber die Inhaltsstoffe sind rausgewaschen und der Körper geht endlich an seine Fettreserven.
Ich muss natürlich sagen, dass ich viele Infos hier aus dem Forum habe und bin wirklich extrem dankbar dafür. Denn man steht einfach nicht allein und es gibt hier sehr viel mehr Infos, als die TAs haben.
Meine Ponys mögen leider keine Bierhefe, daher habe ich den Obstessig oder Apfelessig gewählt, denn den nehmen sie alle problemlos. Zudem wirkt der Essig im Pferdekörper basisch, denn die meisten Tiere sind heutzutage leider (wie auch wir Menschen) total übersäuert. Auch darin liegen sehr viele Ursachen unserer heutigen Pferdeerkrankungen.
Wie Eff-Eins schon schrieb, würde ich auch erst einmal die P-Dosis auf 0,5 belassen und beobachten was passiert. Verändert sich nach 4 Wochen nichts, muss man sich einschleichen auf 0,75. Auch ich teile die Tbl. mit einem scharfen Taschenmesser auf einem Holzbrett, geht wunderbar.
Mit Kräutern habe ich auch sehr gute Erfahrungen machen können, allerdings nehmen meine Ponys fast immer nur die eigengemischten Varianten. Sie mögen i.d.R. keine Fertigmischungen, wahrscheinlich weil da immer Kräuter drin sind, die sie aktuell nicht benötigen.