Diskussion zu Baeringur

Dann hast du hier im Forum tuc als Leidensgenossin eines EOTRH - Pferdes mit der du dich sicher gut über diese gemeine Erkrankung fachlich gut austauschen kannst Aber es ist schön zu hören das ihr die anstehende Zahnentfernung soweit gut überstanden habt.

Zu deinem Isi im allgemeinen fällt mir schon auf das er etwas viel Gewicht zu haben scheint, denn nicht nur sein Hals sieht relativ "mächtig" aus, wobei eine wirkliche Beurteilung auch gut am Kammfett festzumachen ist wofür wir ein Mähnenabgewandtes seitliches Foto mit Nase am Boden bräuchten.
Sind bei der Blutenntnahme weitere Werte wie Insulin und Glukose ermittelt worden, aus denen lies sich erkennen ob dein Bairisi evtl. eine Insulinresistenz hat wozu leider gerade so genügsame Isländer genetisch Prädisponiert sind. Mit dem Wissen um den Quotienten der sich aus diesen beiden Parametern interpretieren lässt fällt dann auch die Entscheidung zum Weidegang leichter.
Vielleicht bietet sich bei der nächsten ACTH Überprüfung ein kombiniertes EMS / ESC Profil an, allerdings würde ich persönlich wegen oben angeführter Gründe solange auf Weidezeit verzichten und auch das Heu waschen.
Das er derzeit mit einer halben Tablette an Wirkstoff auskommt bedeutet nicht das das auch so bleiben wird. Erfahrungsgemäss benötigen die meisten Pferde im Verlauf der Erkrankung eine Dosisanpassung nach oben, weshalb eine regelmässige Kontrolle des Therapieverlaufes wie von Regina erwähnt unerlässlich ist.
Das Thema Selen ist so eine zweischneidige Geschichte da es bei Mineralien und Spurenelementen immer Interaktionen gibt, das heisst alles hat einen Gegenspieler. Supplementiert man das Eine wird das Andere aus dem Gleichgewicht gebracht und gerade bei Selen ist generell die Überlegung ob die Referenzwerte überhaupt dem tatsächlichen Bedürfnis entsprechen. Etwas sehr Interessantes dazu findest du HIER und auch HIER

Hallo und danke für deine "Weiterleitung"

Also die Bilder sind noch von letztem Jahr und er hat mittlerweile sichtlich abgenommen, stelle bald aktuelle ein!

Wegen den Blutwerten hab ich mich beim Vorstellen auf die ACTH-Werte beschränkt, also es wurde jedesmal (insgesamt nun zum dritten Mal) ein ECS/EMS Profil gemacht, die gesamten letzten Werte von Anfang Mai also hier

Leber y-GT: 28 U/l
Referenzbereich < 45.0 Methode PHO

Fettstoffwechsel Triglyzeride: 36.8 mg/dl
Ref.b. <50.0 Meth. PHO

Kohlenhydratstoffwechsel Glukose (NaF): 91.0 mg/dl
Ref.b. 79.3-120.7 Meth. PHO

T4 gesamt: 1.38
Ref.b. 1.0-4.1 Meth. CLIA

ACTH: 15.2 pg/ml
Ref.b. <36.0 Meth. CLIA

Insulin: 7.34
Ref.b. 5.0-36.0 Meth. CLIA

Sorry, dass ich die nicht gleich eingestellt hab... jetzt hast du/habt ihr wahrscheinlich nen besseren Einblick, gerade auch wegen der Koppelfrage. Lebt ja in einem Offenstall im Herdenverband und muss/müsste dann immer getrennt gesperrt werden von was er nicht sehr begeistert ist und auch nicht davor zurückschreckt sich selbst Zutritt zum Gras zu verschaffen... Man muss dazu sagen er hat in seiner Jugend ne Karriere als Ausbrecherkönig hinter sich!

Mit meiner Tä ist vereinbart, dass die nächste Kontrolle Ende des Jahres/Anfang nächstes Jahr stattfindet und ab da einmaljährlich, wenn die Werte weiter stabil sind.

Wie ist denn im Vorfeld der Blutentnahme gefüttert worden?
Also der Zeitraum ca 1 Woche vor der Blutentnahme und direkt an demselben Tag?

LG Eddi

PS Püppe hatte als junges Pferd einen Selenwert unterhalb der Nachweisgrenze. Auf anraten meiner THP habe ich da nie etwas speziell ergänzt.
>Mitlerweile ist Püppe 27 und noch reitbar.

Häufig reicht auch eine Ergänzung mit Vit.E - bitte flüssig!- um den selenwert zu verbessern.

Aaaah okay dann hat sich doch einiges geklärt. Als Quotient hat Bairisi 12,4 was ausserhalb einer IR ist, allerdings nah an der Grenze zur kompensierten IR.
Die nächste ACTH Wertüberprüfung sollte aber bitte nicht am Jahresanfang gemacht werden sondern zum jahreszeitlichen Hoch, denn es gibt auch leider die Variante einer möglichen Sommer/ Winterdosis die unterschiedlich sein kann. Und die mögliche "Gewöhnung" an das Medikament sollte auch nicht ausser Acht gelassen weden.

@ Eddi:
Also am tag der Blutentnahme (8.30uhr) war er nüchtern, also heu halt (haben "bioheu", das nur einmal im Jahr ca. Juli/Aug gemäht wird)

Im Zeitraum der Woche vorher haben wir langsam mit gras anfressen angefangen sprich drei pferde immer nach zwei tagen einen koppelpfosten (ca.1-2m) mehr aufgespannt, muss dazu sagen recht kleine koppel länge etwa 10-15m. wegen seinen fehlenden schneidezähnen kann er sobald das gras abgefressen ist wesentlich weniger an Menge aufnehmen als die anderen und ist dann auch oft allein im stall beim heu zu finden

Zusätzlich bekommt er tgl. eine hand marstall vito zum untermischen von N-Sulin pellets, reiner bierhefe, ingwer teufelskralle, alles eingeweicht, also der Boden der Müslischale ist gerade so bedeckt (hab die genauen mengen grad nicht 100%ig im kopf und will etz nichts falsches angeben.)

@eff-eins:
wie ist das mit dem knapp an der Grenze zu kompensierter IR genau zu verstehen? *malblödfrag*

@eff-eins:
wie ist das mit dem knapp an der Grenze zu kompensierter IR genau zu verstehen? *malblödfrag*

Alles unter 10 ist IR, also kann es leichter passieren das er bei nicht angepasster Fütterung oder Bewegungsmangel in den "Ungesund" Bereich fällt.

Hhmm...

Hhmm...

Achwas, nicht so eine Schnute ziehen. Es kann passieren, muss aber doch nicht

Aber hat wahrscheinlich auswirkungen auf die koppelfrage...

hatte ja gehofft, dass ein pferd ohne schneidezähne einfach gar kein gras mehr fressen kann und sich somit unsre probleme in luft auflösen

wobei er auf ner abgefressenen koppel echt schlecht noch was erwischt was uns wiederum wieder doch etwas in die hände spielt... heheheh...

Allgemeine Frage: soll ich zur EORTH erkrankung ein eigenes tagebuch machen? hab viele bilder dazu... aber die behandlung ist ja quasi beendet, weil es nix mehr zu behandeln gibt...

Ein EORTH Tagebuch wäre echt interessant und eine Dokumentation dazu

Also zunächst einmal ist der Wert noch im gesunden Bereich. Diesen Quotienten muss man immer in Abhängigkeit zur Fütterung beurteilen.

Wenn Du bedacht Weidegang zulässt und vorsichtshalber Insulin und Glukose während der Weidesaison überprüfen lässt lässt sich das Risiko m.M. nach schon stark minimieren.
Eine IR kommt ja nun nicht plötzlich wie ein Beinbruch sondern baut sich langsam auf.
Und ein Quotient von 12 sollte man einfach im 'Auge behalten.

Ein Beispiel was nicht funktioniert: ein Rehepferd hat unter der strengen Notfalldiät (-->ABC) seinen Quotzienten auf gut 10 verbessert. Die Besi: oh toll,Pferd ist gesund, Pferd durfte Gras.
Das funktioniert so natürlich nicht weil der "gesunde" Wert unter der strengen zuckerarmen Diät erfasst worden ist.

LG Eddi

Allen denen die soetwas mit dem Pferdchen durchgestanden haben muss wirklich Respekt fürs anpacken der Therapie und auch für diese mühselige, konsequent pingelige Nachsorge ausgesprochen werden!!!

Gute Idee von dir HIER ein eigenes Diskussionsthema speziell zum EOTRH von Baeringur einzurichten

Danke *mich etz mal persönlich angesprochen fühl*

Tagebuch ist jetzt auch bebildert...

Ja, auch von mir hast Du den vollen Respekt!!!! und Dein Pferd selbstredend auch.
Bin noch immer echt erschüttert und drücke Deinem tapferen Pferd alle Daumen (und Dir natürlich auch).

LG Eddi

Als ich glaube nicht dass ich ihn ganz ganz verzichten lassen würde....
Beim Sputnik habe ich das so gehandhabt dass ich ihn immer mit den anderen auf die Wiese gelassen habe und nach 2 Maulkorbstunden Wiese habe ich ihn wieder heruntergeholt.
In der Reihenfolge klappt das einfach besser als einen zurückzulassen.
Wenn die Bedenken zu stark sind kann man das Heu auch gewaschen anbieten als Ausgleich zum Gras.

LG Eddi