Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Ui, ich glaube nicht das ich heute Abend noch ganz viel zu deinem Pony und dessen augenblicklicher Situation schreiben kann, dafür ist es einfach zu viel und ich muß immer mal wieder etwas im Tagebuch nachlesen.
Das Blutbild überlasse ich mal schnulli, die ist da der Profi!
Nur ein paar Dinge die mir sofort aufgefallen sind:
Heu von diesem Jahr ist keineswegs zuckerhaltiger als welches aus 2016, durch Lagerung verliert es keinen Zucker sondern dafür ist die Gräserwahl und der Schnittzeitpunkt entscheidender.
Wenn man also von altem Heu spricht ist überständiges gemeint und kein zeitlich altes.
Heu muß mindestens 1 Stunde in jedes Mal frischem Wasser gewässert und nach Beendigung gut durchspült (damit das Gelöste auch herausgewaschen wird) werden, am besten nach dem Aufhängen nochmal abbrausen. Dann ist da auch kein ekeliger Schmadder mehr dran und wird lieber gefressen.
Manche Pferde müssen sich erst an gewaschenes Heu gewöhnen da es deutlich weniger süß ist denn es werden bis zu 30% der unstr. Kohlenhydrate herausgewaschen, also alles was lecker ist. Die Umgewöhnung von Mc Donald in den Bioladen quasi
Salz, insbesondere etwas Viehsalz dient im Winter als Antifrost beim Heuwaschen und ist nicht zur besseren Akzeptanz gedacht!!
Salzgaben sollten nur im Rahmen von Elektrolytmangel in Erwägung gezogen werden.
Über einen so langen Zeitraum die Hufe in Casts zu verpacken hat sich nicht bewährt, Casts sind eher eine Art Sofortmaßnahme die zeitlich begrenzt sein um nicht in Folge dessen einen Bockhuf zu erwerben.
Überhaupt wäre es schön wenn du Hufbilder aus der Vergangenheit und von jetzt einstellen könntest (so vorhanden) und ebenso die Röntgenaufnahmen.
Ansonsten ist das alles sehr abstrakt und nur schwer zu beurteilen ob und wenn wo es wann Versäumnisse gab.
Der Insulinwert ist bei deinem Pferdchen astronomisch hoch, in dieser Höhe mir auch bisher nicht anderweitig bekannt.
Hat deine Stute zur Zeit Schmerzen/ Stress was eine natürliche Insulinresistenz hervorrufen kann?
Ohne Frage ist aber dein Pferd ganz sicher auch ohne dies IR.......
Der Glukosewert wiederum ist stark erniedrigt, eigentlich dürfte sie damit wenn der real ist deutliche Zeichen einer Unterzuckerung zeigen.
Duddel85 hat bei ihrem Pferd immer eine ähnliche Erfahrung mit erniedrigter Glukose aber erhöhtem Insulin gemacht, mit dem humanen BZ Gerät wurden aber später weitgehend physiologische Glukose Werte gemessen.
Schade ist das dein Pferd nicht nur heunüchtern zur Blutabnahme war, Heu darf gerne lediglich auf Wiese, Kraftfutter, Leckerlies usw. sollten 12 Stunden vor BE verzichtet werden.
Aber wie gesagt, das Blut ist schnullis Baustelle, das muß man erstmal in Ruhe alles aufdröseln.
Hat deine Maus damals Phenylbutazon bekommen, dieser hocheffiziente Wirkstoff steht nämlich in Verdacht Hufrehe auslösend bzw. unterhaltend u sein. Manch ein Rehelein ist nach Wechsel auf ein anderes Mittel endlich aus dem schweren Schub gekommen.
Bewegung zusätzlich zur optimalen Hufzubereitung und Unterstützung ist unerlässlich wenn die Hufreheursache im metabolischen wie bei euch zu suchen ist.
Allerdings niemals unter Schmerzmitteln, nur in geradeaus Richtung über ebenen Boden, keine enge Wendungen, keine Sprünge oder schnellere Gangarten.
Das Hufbein liegt quasi durch die Zerstörung des Hufbeinträgers (elastische Reissverschlußartige Verbindung von Hornkapsel und Hufbein, unten als weiße Linie erkennbar) haltlos in der Hornkapsel und kann mit jedem Schritt oder auch Verkanten auf unebenem Boden (Winterpaddock=gefrorener Boden oder Feldwege) weiter nachsinken bzw. nachrotieren.
Von daher muß die Bewegung angepasst sein und langsam aufbauend dem Wachstum der Hufe entsprechend und bei Beschwerdefreiheit gestaltet werden. Gibt es Rückschritte oder erneute Pulsation ist das Bewegen sofort zu reduzieren bzw. gänzlich untersagt.
Bis der Huf einmal gesund in Anbindung herunter gewachsen ist vergeht bis zu ein Jahr, vorausgesetzt das das Gesamtmangement aus Bewegung, optimierter Fütterung und optimaler Hufzubereitung und Unterstützung konsequent und optimal bedient wird.
Fehlt nur eines dieser Säulen wird es mit einer Ausheilung der Hufe bzw. weitgehender Beschwerdefreiheit schwierig bis gar nicht möglich.
Wiederkehrende Hufabzesse nach einer Hufrehe liegen in der verbreiterten weißen Linie begründet die es Bakterien erlaubt sich festzusetzen.
Zudem schwächen hohe Insulin und Glukosewerte welche beide wissenschaftlich als Gewebeschädlich erkannt wurden die inneren Hufstrukturen was zu latenter Lahmheit und in Folge dessen wie bei euch oft zu Hufrehen führt.
Soweit ein wenig von mir heute was mir direkt einfiel, Weiteres erfordert mehr Infos und Bildmaterial sowie etwas Zeit meinerseits.
Versuche trotz allem mal ein wenig Abstand zu bekommen während du auf Geschäftsreise bist, wenn du am Boden zerstört bist ist das ja niemandem hilfreich.
Wir dröseln das alle gemeinsam hier im Forum schon auf, warte mal ab und verliere die Zuversicht bitte nicht
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