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 Betreff des Beitrags: Disk. zur Krankenakte vom Herrn Pony
BeitragVerfasst: 06.04.2014, 06:52 
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Für mich stellt sich die Sache leider so dar wie ich erwartet hatte, Du kämpfst mit eillen Deinen Mitteln um die Gesundheit vom Herrn Pony ohne dass das Fachpersonal Dir eine konkrete und vor allem korrekte Diagnose zur Verfügung gestellt hat.

Aus Deinem Bericht lese ich heraus, dass die Cushing-Diagnose ausschließlich mit Rückkehrschluss gestellt worden ist.

Ich muss an dieser Stelle aber auch sagen dass in schweren Hufreheschüben durchaus P. hilfreich gewesen ist um den durch Stress erhöhten ACTH in den Normbereich zu bringen.
Also generell nicht ganz einfalsches Vorgehen.
Allerdings stellt sich mir bei dem Verlauf der Hufrehegeschichte die Frage nach dem Kohlenhydratstoffwechsel (Diabetes-Bereich)
Ist diesbzgl. mal etwas getestet worden?
Die Insulinresistenz ist ganz eindeutig der im oberen Bereich angesiedelte Auslöser der Hufrehe (Diabetiker sind nicht zwingend dick!) und die Krux an der ganzen Sache ist, dass unser hiesiges Gras/Heu auf Leistung im Milchviehbereich ausgerichtet ist und für das genügsame Pony viiiel zu zuckerreich ist.
Somit kommt es häufig nur bei Heufütterung zu scheinbar "unerklärlichen" Hufreheschüben.

Was Du jetzt machen solltest ist die Werte des EMS-Bereiches (--> Signatur EMS/ECS-Gesamtprofil) möglicjhst schnell und vor allem KORREKT zu ordern und als SOFORTHILFE dem Herrn Pony ausschließlich für 1 Stunde in frischem Wasser gewaschenes Heu anzubieten in der abgewogenen und passenden Menge von höchstens 2% des Idealgewichtes.
Ein mehr an Kalorien bekommstz Du mit entzündungshemmendem Faktor durch frisch geschroteten Leinsamen, Reiskleie.

So typisch für Diabertiker-Pferde ist der Verlauf der kleineren und auch schleichenden Reheschübe bis es dann zum Knall kommt.
Auch in scheinbar Schubfreien Zeiten haben diese Pferde aufgrund der Erkrankung Probleme dadurch, dass die inneren Strukturen im Huf geschwächt werden.

Aber Kopf hoch, ihr seit auf einem gut eingeschlagenen Weg welcher jetzt mit dem passenden Grundwissen ausgestattet wird!

LG Eddi

PS Einen verspätet auftretenden Reheschub gibt es nicht, nach 72 Stunden ist die Gefahr eines einmaligen Ausrutschers gebannt.
Allerdings ist solche ein Verlauf typisch für eine Insulinresistenz (=Diabetes Typ 2) bei der vermehrt Insulin ausgeschüttet wird und gleichzeitig langsamer abgebaut wird, sodass der Insulinspiegel Tag für Tag ansteigt um dann irgendwann im toxischen Bereich einen neuen Reheschub auslöst.
Und genau dies passiert diesen Pferden auch mit einem Heu welches einen Zuckergehalt oberhalb der 8-10% Marke hat.
Dauert da halt etwas länger.

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BeitragVerfasst: 06.04.2014, 08:02 
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Vielen Dank schonmal für Deine ausführliche Antwort!

Die Insulinwerte wurden sowohl im Frühjahr 2013 als auch jetzt getestet und waren im Normbereich und EMS von den Tierärzten eigentlich ausgeschlossen. Trotzdem habe ich kurweise Chromhefe gegeben und die Fütterung sowie Haltung nochmals überdacht in Hinsicht auf EMS.
Bei letzten Bluttest war einer der beiden Werte etwas erhöht (Insulin oder Glukose), was aber durch Labor und Tierärztin erklärt wurde, dass die Entnahme mittags und nicht nüchtern erfolgte. Dazu kann ich dann morgen nähere Infos benommen , vor allem die genauen Werte.

Hhm, wenn Max kein EMSler ist und der Schub auch nicht vom versehentlichen Freigang ausgelöst wurde, dann ist das große Fragezeichen wieder da.

Das Heu wurde während der Hustengeschichte gewaschen, aber von den Ponys fast gar nicht mehr gefressen. Max frisst insgesamt ca. 3 kg Heu / 24 h. Da wir nur Kleinballen transportieren können, ist die Auswahl an guten Heudealern hier nicht da. Zum Glück haben wir eine gute Quelle ausfindig gemacht, Qualität ist 1a und wir bekommen weiter den ersten Schnitt von 2013 bis min. Ende diesen Jahres. Älteres und zugleich gutes, also nicht verstaubtes und teils schimmeliges Heu ist leider nicht zu bekommen.

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BeitragVerfasst: 06.04.2014, 09:55 
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Ich warte einmal auf die Werte.
Leider oist es so dass es zum Einen viele nicht ganz korrekte Blutproben gibt und als Wichtigstes: Deutsche Ärzte kennen die Sache mit dem Quotienten nicht.
Auf den wird in den USA gebaut und diagnostiziert.
Die IR ist halt kein Akutgeschehen wie ein Beinbruch sondern eine sich einschleichend bildende Stoffwechsellage.
Bei diesem Quotienten wird das für die Verstoffwechselung benötigte Insulin ins Verhältnis zur vorhanden Blutglukose gesetzt.
Dabei hat es sich herausgestellt dass z.B. Insulinwerte im oberen Normbereich bereits die Inneren Strukturen schädigen bei einem status der noch kompensierten IR.
Leider kann diese Situation blitzschnell kippen.
Und genau dieser Punkt ist häufig ein Problem bei immer wiederkehrenden Hufreheschüben.

Leider hilft in diesem Fall ausschließlich eine Fütterung unterhalb der kritischen "Gesamtzucker/Stärkemenge".

Eine andere Möglichkeit gibt es leider nicht.
Das in der Humanmedizin bewährte Metformin hilft nur kurzfristig und ersetzt auch beim Menschen in keinem Fall die entsprechende Diät.

Chromhefe hat sich im Laufe der Zeit eher als "netter Versuch" herausgestellt da diese ausschließlich bei einem nachgewiesenen Chrommangel hilfreich sein kann.

Das sind halt Erfahrungswerte.

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 06.04.2014, 17:41 
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Oh das ist aber ein Hübscher, bin ganz hin und wech........ :2daumenhoch:

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BeitragVerfasst: 06.04.2014, 18:05 
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Schließe mich dem an....

Also die Augenbeulen sind schon recht typisch für die IRund gehören leider nicht an ein Pferd und sind tatsächlich durch Futter beeinflussbar.

Ich habe ja nun schon ein paar Jahre lang Pferde und habe hier mal eine Beobachtung, die ich bei meiner kleinen Warmblutstute gemacht habe.
Damals gab es ja nur die normalen Rübenschnitzel und alle meine Pferde haben davon eine Portion bekommen.
Meine Funny hatte bis dato zwar nie Augenbeulen, aber die Kuhlen waren ausgefüllt (sie war gesund!).
Nachdem dann unmelassierte Rübenschnitzel erhältlich waren habe ich auch bei ihr umgestellt.
Und was hatte sie plötzlich??? Augenkuhlen! :shock:
Das sind so Erlebnisse die man nicht vergisst.

Aus langjährigen Forenerfahrungen möchte ich Dir ganz stark das gewaschene Heu nahelegen, das hat schon manchem Pferd effektiv geholfen. Jetzt ist ja nun die Jahreszeit wo man gut nachtrocknen kann wenn er es nass so gar nicht mag.

Ganz feste :daum: für Deinen Max

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BeitragVerfasst: 06.04.2014, 21:08 
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:wink: Die Idee mit dem getrockneten gewaschenem Heu ist prima, das werden wir mal probieren. Habe auch schon Ideen zum Basteln einer Heu - Trockner - Konstruktion :wink : morgen wird der Baumarkt wieder unsicher gemacht :2daumenhoch:

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BeitragVerfasst: 07.04.2014, 06:04 
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:2daumenhoch: Wie lange hattest denn bei den früheren Versuchen eingeweicht?

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BeitragVerfasst: 07.04.2014, 06:37 
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Wir haben über mehrere Monate hinweg das eingeweichte / gewaschene Heu verfüttert und die Einweichzeiten variierten zwischen 15 Minuten und drei Stunden, da haben wir so ziemlich alles durchgehabt. Geschmacklich war laut dem Gesichtsausdruck vom Herrn Pony alles schrecklich :drunter: Ich werde es heute nachmittag mal mit einer Stunde probieren, dann trocknen und heute abend dann erstmalig wieder anbieten. Mal schauen, ob es dem jungen Mann dann eher zusagt.

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BeitragVerfasst: 07.04.2014, 09:46 
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Ich drücke die Daumen, es ist leider echt wichtig.
Über 1 Stunde macht allerdings keinen Sinn, 1 Stunde ist bzgl des Zuckers optimal.

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BeitragVerfasst: 08.04.2014, 17:39 
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:shock:
Zitat:
Insulin 123,0
Glukose 4,7

Da hst Du ganz klar Deinen Auslöser des Schubes!
Herr Pony ist insulinseistent = Diabetiker Typ 2!

Das eingestellte Verhältnis ist NICHT der entsprechende Quotient --> ABC

Der ist bei alten Wert:
Insulin 6,1
Glukose 5,27 = 15,5 und war somit zu dem Zeitpunkt okay

Der aktuelle Wert sieht ganz Übel aus!
Der so hohe Insulinspiegel gilt als gesicherte Diagnose der IR/EMS;
der Quotient ist: 0,68!!!!

Dir bleibt leider keine andere Wahl als die wirklich strenge MNotfalldiät zu füttern ohne wenn und aber; dazu gehört auch dass das Planta-Dolor mit dem gewaltigen Zuckeranteil
Zitat:
29,2 % Fruchtsaftkonzentrat, 10 % Dextrose, 5 % Milchzucker
in keinem Fall weiter gegeben werden darf!

Was möchtest Du denn mit diesem Zuckermix erreichen? Hier hast Du tatsächlich viel Bewerbung mit viel Schaden in solchen Fällen und wenig Gutem....

LG Eddi

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BeitragVerfasst: 08.04.2014, 17:45 
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Teil 2:
Die Inhaltsstoffe sind kein teufelswerk, nur leider eben zu gut beworben.
Zitat:
Zusatzinformation:
PlantaDolor enthalt eine sinnvolle Kombination von Heilpflanzen:
Salix alba , die Weidenrinde ,wirkt enzündungshemmend und schmerzlindernd bei rheumatischen Beschwerden und chronischen Schmerzen. Zingiber officinale, der Ingwer, wirkt besonders bei arthitischen Prozessen schmerz-und entzündungshemmend. Urtica dioica, die Brennessel,unterstützt und ergänzt deren Heilwirkung. Ginko biloba verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, erweitert die Gefäße und fördert so die Durchblutung der arteriellen Endstrombahn.

Weidenrinde kannst Du pur geben, aber bitte nicht als wilder Mix mit Ingwer UND Gingko
Alle drei Sachen verdünnen das Blut und werden korrekter Weise EINZELN gegeben. Ingwer ist hier undeklariert und vermutlich der billige Chinesische ohne Wirkung....
Mit Ingwer aus Nigeria hast Du belegten Erfolg bzgl. Entzündungshemmunf, Schmerzlinderung und Blutverdünnung!
Das kg kostet bei Makana um die 12,-

Bleibt also nur noch die Brennnessel über die Du aktuell an jeder Ecke zum Nulltarif bekommst. Angewelkt werden die sehr gerne gefressen.

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BeitragVerfasst: 08.04.2014, 17:48 
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Jetzt weißt du wo die Ursache zu suchen ist und das ist gut so, ein so hoher Insulinwert ist absolut als ursächlich anzusehen. Also ob der Schnuckel das nasse Heu mag oder nicht ist hier keine Frage mehr sondern das Nasse als seine Lebensversicherung anzusehen. Planta dolor würde ich persönlich auch nicht geben, wenn dann lieber Einzelbestandteile gezielt füttern ohne ungesunden Schnickschnack, ihr schafft das :daum:

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BeitragVerfasst: 08.04.2014, 17:56 
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Dieses Verhältnis war vom Labor so vermerkt, deshalb hatte ich es übernommen.
Hhm, das Planta Dolor ist wegen der entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Wirkung interessant...
Wie müsste ich denn den Ingwer dosieren? Brennnesseln zu finden ist einfach, aber die sollten auch nicht zu oft gegeben werden, oder? Hab da sowas im Hinterkopf...

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BeitragVerfasst: 08.04.2014, 18:04 
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Ingwer musst du vorsichtig einschleichend beginnen wenn du ihn denn geben möchtest, manche mögen ihn wegen der Schärfe nicht und das er den Magen belastet kann nicht verschwiegen werden. Gerade wenn eine angegriffene Schleimhaut zur Diskussion steht würde ich persönlich Abstand davon nehmen.....

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BeitragVerfasst: 08.04.2014, 18:08 
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Ja ich weiß, das ist eine andere Berechnung welche wir hier nicht benötigen und deren Sinn ich bisher auch noch nicht verstanden habe...

Die Dosierung vom Ingwer ist individuell verschieden.
-->HIER findest Du den Beitrag zum Ingwer.
In Kürze: ab wann die schmerzstillende Wirkung eintritt ist ind. unterschiedlich, die entzündungshemmenden Eigenschaften sind bereits niedrig dosiert vorhanden.
Insgesamt dockt Ingwer an dieselben Rezeptoren an wie das Schmerzmittel Phenylbutazon.

Bei Deinem Hübschen musst aufgrund des Kohlenhydratstoffwechsels schon aufpassen. Allerdings sind solche Mengen die im PD vorhanden sind m.M. wirklich irrelevant gering und 1-2 Brennnesseln pro Tag sind bestimmt nicht verkehrt ;)

LG Eddi

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