Hallo,
"hilfe, mein Pferd hat cushing" ist jetzt genau das was ich brauche, denn mein Pferd gehört jetzt wohl auch dazu.
Im November/Dezember letzten Jahres wurde die Diagnose Cushing bei meinem Pferd gestellt. Seither lese ich viel und werde einerseits etwas schlauer, aber andererseits immer confuser.
Nun bin ich also hier gelandet (macht einen kompetenten Eindruck) und würde mich über Hilfe sehr freuen. Dazu stelle ich mein Pferd "Seri" vor und erzähle von ihm.
Seri, VA, Schimmel-Wallach, wird nächsten Monat 20 Jahre alt.
Typ: cool, unaufgeregt, sehr neugierig und immer ein klarer Kopf, Clown
Seit ca. 8 Jahren ist Seri so eine Art "Montagspferd". Er war immer wieder lahm, hatte immer schlimmer werdende, kolikartige Schmerzzustände. Tierärzte aller Art habe sich 3 Jahre lang daran versucht, es hieß immer wieder es sei der Rücken. Er wurde gespritzt, gedehnt, deblockiert, akkupunktiert, physiotherapiert, sogar ein Fernheiler hat sich versucht. Nichts half wirklich, keiner fand eine Ursache und die Diagnosen breiteten sich über den ganzen Körper aus ohne jedoch irgendwie fundiert zu sein. Ich entschloss mich dann im Dezember 2009 (hätte ich im Nachhinein schon viel früher machen sollen) den weiten Weg in die Klinik zu fahren.
Röntgen hinten rechts, man fand Spat. TA wollte schon aufhören zu suchen, da Befund gefunden. Wir bestanden jedoch auf Röntgenaufnahmen weiter nach oben, denn das das "nur" Spat sein sollte konnten wir nicht glauben. So fand man dann im Kniegelenk eine golfballgroße Knochenzuyste. Vorne rechts ließen wir auch röntgen, leichte Hufrolle.
Pferd wurde operiert, Zyste entfernt und der Spat gleich mitversteift. Danach Weide und viele Spaziergänge. Es ging ihm dann auch wieder besser, nach fast einem Jahr haben wir dann auch wieder Spazierritte gemacht. Dann bekam er eine Kolik mit Darmverschlingung. Wieder ab in die Klinik, operiert und auch das hat Seri Gott sei Dank überlebt. Wieder ein Jahr Weide mit entsprechenden Spaziergängen. Immer wieder Lahmheiten vorne, mal rechts mal links. Mal eine Augenentzündung, mal eine unerklärliche Mauke, mal ein wenig Husten. Dann verschwanden die Muskeln, das lange Fell im Winter hatte er schon immer, aber jetzt wurde es immer lockiger. Er war einfach nicht in Ordnung, aber ich konnte auch nicht sagen was nun genau fehlt. Habe dann im Januar 2013 mal ein großes Blutbild (liegt vor, wenn wichtig) machen lassen. TA meinte Selenmangel und erhöhte Glukosewerte seien auffallend, aber nicht bedenklich. Haben dann noch einen Zuckertest gemacht, aber keine Auffälligkeiten (den Wert weiß ich leider nicht mehr).
Seri wurde immer müder, zeigte verzögerte Reaktionen, stolperte und war dann sogar apatisch. Ich habe alle diese Anzeichen immer auf sein zunehmendes Alter und die bewegte Vorgeschichte geschoben. Seri wohnt bei mir Zuhause im Offenstall zusammen mit einer Stute, die meiner Freundin gehört. Ich sehe ihn also jeden Tag und mir sind diese schleichenden Veränderungen gar nicht bewußt aufgefallen. Bis im November letzten Jahres jemand mal sagte: hast du schon mal an Cushing gedacht. Ich rollte schon mit den Augen und dachte: na endlich mal wieder einer, der eine neue Diagnose für uns hat. Es hat mich dann aber doch interessiert und ich habe nachgelesen, und siehe da, die Symptome passten.
Also habe ich den TA gerufen. Es wurde ein Dexamethason-Screening gemacht.
Cortisol Basalwert 26.8 ng/ml Norm: 30-67
Cortisol Supp.-Wert -
Cortisol 2. Supp.-wert 37.0 ng/ml Norm <10
Somit stand die Diagnose fest. Cushing.
Ich bekam Prascend und sollte jeden Tag eine Tablette geben. Ich fragte nach Einschleichen, nein das sei nicht nötig. Ich gab ihm dann zwei Tage lang eine halbe Tablette und dann täglich eine ganze Tablette. Und so ist es seit Anfang Dezember.
Ein Kontroll-Bluttest sollte nach der ersten Packung, also ca. 6 Monaten sein.
Nun ist die Packung halb leer: Seri nimmt wieder mehr teil, ist nicht mehr so apatisch, aber immernoch verzögert. Er hat gute Tage, schlechte Tage und auch ganz schlechte Tage, dann ist er sehr müde. Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich sehe es am Schlabbern der Unterlippe
.
Seri schwitz, er ist auch im Ruhezustand immer feucht an Brust und Hals. Das macht mir Sorgen. Auch zeigt er mal mehr mal weniger Kotwasser.
Für nächste Woche habe ich den TA für einen neuen Test bestellt, denn ich mache mir wirklich Sorgen.
Nun habe ich hier viel gelesen und stelle fest, daß es hätte anders oder besser laufen können. Leider werde ich immer verwirrter und weiß nicht wo ich anfangen soll. So viele Werte und Hormone und Tumor und und und...
Ich weiß aber auch, daß ICH die Krankheit verstehen muß, damit der TA auch das Richtige tut. Keiner kennt das Pferd schließlich besser wie ich.
Kann mir vielleicht jemand sagen auf was ich Seri nun alles testen lassen soll. Kann mir dann jemand bei der Auswertung helfen?
Soll er Diät halten oder nicht? Zuckerhaltiges wie Obst und Möhren lasse ich weg, Hafer allerdings bekommt er (2x tägl 1/2 Liter), weil er auch eher mager ist. Zusätzlich bekommt er etwas für die Gelenke und Selen-Pellets. Morgens die rosa Pille in Brot versteckt.
Wie bringe ich Ordnung in das Chaos?
Bin für jede Hilfe dankbar.
Sabine und Seri