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 Betreff des Beitrags: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 02.11.2017, 07:34 
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Hübsches Kerlchen hast Du da :grin: . Vor allem Kerlchen, bei 1,71 :shock: *Leiterherhole*.

So, nun habe ich 30 min lang immer wieder die Blutbilder verglichen und bin ein wenig irritiert, dass die Tierärzte sich das immer so einfach machen und nur auf die Werte schauen, wo ein + oder - dran ist. Ich persönlich würde Selen mal ganz schnell vergessen. Selen ist in der Tat ein sehr schwieriges Ding und bei zu viel eben leider toxisch. Und genau da liegt das Problem: Selen wird ja überall gespeichert und was im Blut rumschwirrt gibt überhaupt nicht den tatsächlichen Wert wieder.

Mir ist aufgefallen, dass Dein Pferdchen ein für mich grenzwertiges Differentialblutbild hat. Die Erys sind teilweise recht niedrig, die Leukos laufen auch eher im unteren Bereich. Auffallend ist, dass beim letzten Blutbild die Eosinophilen hoch sind. Und auffallend ist seit 2014, dass die Monozythen auch immer im oberen Bereich (2014 bei 4, danach immer bei 5) hängen. Auch die Thrombozyten (Blutplättchen, verantwortlich für die Blutgerinnung) sind im unteren Bereich. Einmal (ich glaube 2014) waren sie sogar unterhalb der Norm!

Die Eosinophilen sind bei Allergien oder Parasiten erhöht. Hier die Frage: wann war die letzte Wurmkur? Ist jemals eine Kotuntersuchung auf Parasiten durchgeführt worden? Manchmal hat man Parasiten, die die WK nicht umbringt..... Hat er Husten, Sommerekzem, zur Zeit auch vielleicht Mauke? Im übrigen können die Eos auch bei Ektoparasiten (äußerliche, wie Haarlinge, Flöhe etc) ansteigen.

Die Monos sind die Vorstufe einer weiteren Zellart: den Makrophagen. Das sind die sog. Fresszellen, die Eindringlinge im Körper ausschalten. Gehören also zum Immunsystem.

Alles in allem gefällt mir das nicht, weil es eben über die gesamte Zeit gleich/ähnlich ist. Sicherlich sind Blutwerte immer eine Momentaufnahme. Aber wenn über 4 Blutentnahmen sich an den Werten recht wenig ändert, finde ich das auffallend.

Ich weise aber darauf hin, dass ich kein Tierarzt bin und "nur" mal Tierarzthelferin gelernt hab. Meine Aussagen sind also nicht verbindlich.

Weiterhin befürchte ich, dass Dein Pferd tatsächlich ein Eiweißproblem haben könnte, auch, wenn die Blutwerte das nicht widerspiegeln. Wäre es möglich, dass man eine Heuprobe an die Lufa schickt und die Eiweiß-Werte kontrollieren lässt. Ich gehe mal davon aus, dass Eure Stallbesis entweder das Heu selber machen oder aber bei den gleichen Lieferanten beziehen. Hier auch gleich noch die Frage: kommt Euer Heu aus Überschwemmungsgebieten? Das frage ich, weil man bei diesem Heu die Gefahr des Leberegel (Stichwort Eos --> Parasiten) hat. Wobei die Leberwerte in Ordnung sind. Ich möchte es nur erwähnt haben.

Wenn es mein Pferd wäre:
- Heu einschicken, so es sich lohnt, weil es entweder selbstgemacht wird oder von den gleichen Lieferanten stammt.
- Futter komplett umstellen:
Sonnenblumenkerne enthalten schon recht viel Selen, ich würde also keins extra zufüttern. Wenn ein Pferd Getreide bekommen soll halte ich Hafer für das beste Pferdegetreide. Und ich würde mich für ein Mifu entscheiden. Das Allergo Vital ist ein gutes Mineralfutter. Da braucht es keine weiteren Zusätze, da ist alles drin.
Ich bin ein Freund von: weniger ist mehr in der Pferdefütterung. Mein Vorgehen wäre also nur Hafer, Sonnenblumenkerne, Mifu und Heu. Alles andere würde ich in die Tonne kloppen.
- Ich würde noch eine Blutentnahme anberaumen. Ich würde auf Mangan untersuchen lassen.
- Und ich würde dem "Kleinen" eine Kur Gladiator plus spendieren. Teuer, aber wirkungsvoll.

Dann hätte ich gerne noch ein aktuelles Bild vor dieser weißen Wand, wie die anderen Bilder auch. Wenn mich nicht alles täuscht, fängt er schon wieder an abzubauen. Das ist aber leider nicht richtig zu beurteilen durch den grünen Hintergrund.

Interessant fänd ich auch ein Blutbild im Sommer bei reiner Grasfütterung *Heiligenschein*.

Soweit kurz :haukopf: von mir. Ich betone noch einmal, dass ich kein Tierarzt bin und natürlich das Pferdchen überhaupt nicht persönlich kenne, daher meine Aussagen lediglich auf die mir vorliegenden Bilder und Werte treffen kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 02.11.2017, 09:15 
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Ich spreche mal für mich aber: hach, auf diesen frischen Wind hatten ich/wir gehofft :2daumenhoch:

Heu/Eiweiß finde ich einen guten Ansatz und bei einer Heuanalyse bin ich dabei (würde mich nämlich auch mal interessieren).
Allerdings ist es schon auffällig, dass er unter dieser Fütterung deutlich abbaut und die anderern Pferde (meins einschlossen) nicht und wir haben, wie ich finden einen guten Querschnitt durch die Pferdegesellschaft in unserem Stall.
Sarah korrigier mich, aber hattest du es nicht anfangs mit "klassischem" Kraftfutter probiert? Aber ein Versuch wäre es trotzdem vielleicht noch mal und dann auch das ganze Gedöns drum herum wegzulassen...

Was mir noch einfällt, ich finde er braucht für ein recht junges Pferd relativ lange bis er locker ist und läuft bis dahin schon mal als hätte er einen Stock im Allerwertesten (sorry :fahne: )

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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 02.11.2017, 09:53 
Zitat:
Was mir noch einfällt, ich finde er braucht für ein recht junges Pferd relativ lange bis er locker ist und läuft bis dahin schon mal als hätte er einen Stock im Allerwertesten (sorry :fahne: )


Auch im Sommer?


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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 02.11.2017, 11:26 
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Ja, finde schon. Mal mehr mal weniger.

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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 02.11.2017, 11:29 
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Ulis Ausführungen waren ja sehr umfassend und sie ist unser Laborspezie hier weshalb dem nichts hinzuzufügen ist :2daumenhoch:

Wenn man sich die Interaktionen von Mengen und Spurenelementen einmal anschaut erklärt sich der im Laufe der Zeit weiter fallende Selenwert dem auch Zink folgt fast von allein. Der einmal festgestellte sehr hohe Kupferwert (wie ist das Wasser-Rohrleitungssystem bei euch?) verringert als Gegenspieler von Selen dessen Aufnahme.
Da tut sich genau das Problem auf was immer passiert wenn man Einzelsupplementationen vornimmt.

eff-eins hat geschrieben:
Wenn man sich die Interaktionen vermeintlicher Mangel die das Labor einem offenbart einmal ansieht versteht man vielleicht besser warum unbedingt nach dem Sinn einer Einzelsupplementierung gefragt werden sollte bevor etwas zugefüttert wird das die Situation vermutlich nicht besser sondern schlechter machen wird.

Ausserdem zu bedenken ist:
Wie S.Brosig (Quelle) auch an anderer Stelle mal sagte was ich treffender nicht ausdrücken könnte ist:

Das Blutbild stellt ja keine quantitative Analyse dar, in der alle Parameter vorhanden sein müssten. Es ist nur eine Stichprobe. Wenn man z.B. von 10000 möglichen Parametern 10 bestimmt und darin eine Abweichung findet, so bedeutet das nicht, dass mit Behebung dieses einen Fehlers das Blutbild wieder in Ordnung ist. Statistisch gesehen enthält das Blutbild nämlich dann eigentlich ungefähr 1000 Abweichungen, nur hat man diese eben nicht untersucht! 999 Parameter bleiben dann weiter daneben!

Auch bei der Fütterung gilt das Gesetz des Minimums. Wir können nicht immer davon ausgehen, dass sich irgendwie schon alles ausgleicht.
Statt den schönen Versprechungen auf einzelnen Pferdefuttersäcken und Dosen zu erliegen oder die eigene Nase zur Kauf-Entscheidung heranzuziehen, kommen wir ums Rechnen und ums Überlegen nicht wirklich herum......weiterlesen....

Zu einigen häufig diagnostizierten Mineralstoff- und Spurenelement-Interaktionen :

Die Zinkaufnahme wird durch Aminosäuren gesteigert, verringert aber durch Kupfer, Kalzium, Eisen, Mangan, Selen, Kadmium.
Selenaufnahme wird ebenfalls durch Aminosäuren gesteigert aber verringert durch Kupfer, Kadmium, Quecksilber, Schwefel, Blei, Zink.
Durch Mangansupplementierung wiederum wird Eisen, Chrom und eben Zink verringert.

Wertvolle Aminosäuren werden z.B. durch das Zufüttern von BIERHEFE aufgenommen, während gerade käuflich zu erwerbende Kombipräparate wie z.B. das allseits beliebte Zink/Selen Gemisch sich im Prinzip gegeneinander nicht nur stört sondern vermutlich sogar aufhebt.

Einem "Selenmangel", so es denn einer ist weil sich der Referenzwert je nach Labor deutlich unterscheidet wodurch in einem Labor ein Mangel in einem Anderen aber ein Zuviel attestiert wird, hingegen kann häufig sinnvoll durch das Zufüttern von Vitamin E begegenet werden. Und zu beachten gilt das Selen wie auch z.B.Vitamin D in höherer Dosierung toxisch ist!!

QUELLE


Du fütterst jetzt parallel Selenosel UND Allergivital, habe ich das richtig verstanden? Das ist m.E Zuviel an Selen!

Warum genau hast du Orgamin gefüttert, als Minerfutterersatz?

Enthalten sind dort unter anderem z.B. Möhren und Patinaken, beides ursprünglich sehr feuchte Futtermittel die in der Mischung schnell zu Verpilzung neigen was ich dem Futter nicht unterstellen aber zumindest erwähnen möchte.
Pilzbefall ist nicht immer sofort sichtbar, deswegen aber nicht weniger gefährlich für den Organismus.

Johannisbrot und Süßkraut sind vermeidbare Zucker und der Schachtelhalm in Abhängigkeit der Dosis sogar giftig.

Die Bierhefe (es handelt sich um reine Bierhefe?) würde ich persönlich auf mindestens moderate 30 Gramm anheben, sie unterstützt neben Vitamin E das man z.B. von Altapharma im Drogeriemarkt bekommt auf natürliche Weise die Aufnahme von Selen.
Überhaupt ist reine Bierhefe wegen seiner wertvollen Bestandteile DAS Zusatzfuttermittel schlechthin finde ich und sollte in keiner Ration fehlen.

Auch mein Vorgehen wäre jetzt dem von Uli ähnlich nur das ich die Reiskleie zusätzlich zu Heu (hier sollte wirklich sichergestellt werden das er ausreichend davon aufnehmen kann!!) und SB Kernen weiterhin füttern würde.
Die Menge von 150 Gramm ist allerdings auf ein 1,71 großes Pferd gesehen ja eher ein Schmankerl als Nahrung und kann einem Abklappern kaum entgegenwirken.

Auf dem Bild vom 5.12.204 trägt er eine Teilschur, warum wurde das gemacht?

Die Hufe haben sich in der Sohlenansicht durchaus verbessert aber um dazu konkreter etwas zu sagen wären weitere Huffotos erforderlich.
Man kann nur erkennen das z.T. der Ballen verschoben/ gequetscht war was auf eine Imbalance hindeutet und flacher liegende Wände begünstigt die wiederum eine optimale Pforte für Bakterien und Pilze ist.

Vielleicht kannst du nächstes Mal die Hufe kennzeichnen, bitte, auch wenn hier zu ahnen ist welcher Huf welcher ist.
An welchem Huf hatte er die HG?

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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 02.11.2017, 20:36 
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Beiträge: 27
Wow, vielen Dank für eure ausführlichen Antworten! :2daumenhoch:

Also
schnulli hat geschrieben:
Zitat:
Was mir noch einfällt, ich finde er braucht für ein recht junges Pferd relativ lange bis er locker ist und läuft bis dahin schon mal als hätte er einen Stock im Allerwertesten (sorry :fahne: )

Ja, das stimmt. Im Sommer ist es vielleicht eeetwas besser, aber er hat alleine beim Führen schon immer die Tendenz den Hals lang zu machen und man muss ihn etwas "treten", dass er vorwärts geht (natürlich nicht im Wortsinn ;) ).

schnulli hat geschrieben:
Die Eosinophilen sind bei Allergien oder Parasiten erhöht. Hier die Frage: wann war die letzte Wurmkur? Ist jemals eine Kotuntersuchung auf Parasiten durchgeführt worden? Manchmal hat man Parasiten, die die WK nicht umbringt..... Hat er Husten, Sommerekzem, zur Zeit auch vielleicht Mauke? Im übrigen können die Eos auch bei Ektoparasiten (äußerliche, wie Haarlinge, Flöhe etc) ansteigen.
[/quote]
Ich hab sporadisch mal Wurmuntersuchungen durchführen lassen und nur entwurmt wenn diese positiv war. Ich muss hier meine TÄ nochmal in Schutz nehmen. Sie sagte beim letzten Blutbild auch, dass der Wert auf Parasiten hinweisen kann und dass es ein paar Fälle von Leberegeln gab. Sie sagte, man könne mal über 5 Tage aufeinander Proben sammeln. Meint ihr das wäre sinnvoll, dann würde ich das mal machen lassen. Nächste Wurmkur ist für 11.12./11. angesetzt. Würde ja ganz gut passen :D
Die Mauke haben wir momentan gut im Griff. Tatsächlich neigt er aber immer mal wieder zu Husten. Wurde kürzlich deshalb behandelt. Nun kommt nur mal ein Hüsterchen in der ersten Trabrunde wenns grad kalt und regnerisch war.
In der Anfangszeit hatten wir auch viel "Freude" mit Hautpilz. Also tendenziell Hautprobleme generell sind vorne mit dabei...


eff-eins hat geschrieben:
Auf dem Bild vom 5.12.204 trägt er eine Teilschur, warum wurde das gemacht?

...

Vielleicht kannst du nächstes Mal die Hufe kennzeichnen, bitte, auch wenn hier zu ahnen ist welcher Huf welcher ist.
An welchem Huf hatte er die HG?
[/quote]

Die Schur war weil wegen ich hatte ihn grad frisch und war der Überzeugung das muss so sein wegen Schwitzen und so. Mache ich aber seit Winter 2015/2016 nicht mehr.
Hufgeschwür hatte er vorne, kann aber nicht mehr genau sagen wo :shock:

Ok zum Selen halte ich fest:
1) zu viel
2) hebt sich durch gleichzeitige Zinkgabe wieder aus
Na toll, das war ja gut investiert :lol:
Dann lass ich das jetzt mal weg...

@ Nori: Wollen wir mal Heu testen lassen?

Reiskleie habe ich nun gerade noch gut vorrätig. Kann ich die zu Ende füttern oder generell weiter füttern? Da gab es jetzt zwei unterschiedliche Aussagen zu.

Empfehlung für Fütterungsumstellung:

ca. 30 g Bierhefe
120g Atcom Min.Futter
Sonnenblumenkerne
Reiskleie bzw. Hafer? Welche Menge jeweils ca.?

Rüschnis, Kräuter, Orgamin, Selenosel, Zinkzeug raus.

Ich bin eigentlich auch kein Fan von 100 verschiedenen Sachen, aber irgendwie ufert das immer wieder aus :lol:
Ich hab früher normal Hafer gefüttert, auch mal "normales" Müsli mit Maisflocken, Maiscobs und und und ...
Und jeder hat ja auch einen anderen "Geheimtipp" zum Speck anfüttern.

Ich bin wirklich ganz begeistert, wie viel Zeit ihr euch nehmt um die Blutbilder auseinander zu nehmen. Vielen Dank schon jetzt für die ganzen Hintergrundinfos!

VG Sarah

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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 02.11.2017, 22:14 
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Registriert: 26.09.2015, 14:42
Beiträge: 671
Saringo hat geschrieben:
Wow, vielen Dank für eure ausführlichen Antworten! :2daumenhoch:
@ Nori: Wollen wir mal Heu testen lassen?
VG Sarah


Sari, das machen wir :2daumenhoch:

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* Und wenn mich einer fragt: "Wie kommt es, dass Du nur noch an die Araber denkst, dass Du Dein Herz so an sie hängst?" ,kann ich keine Antwort geben, denn wer es nicht weiß, wird es nie verstehen! *

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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 03.11.2017, 07:44 
Bzgl. des Futters musst Du gucken, was Dir da lieb ist. Ich persönlich bin ein Haferfreund und mag Reiskleie einfach nicht. Für mich gehört das nicht ins Futter. Hafer ist seit Jahrhunderten ein bewährtes Getreide. Tja, die Menge. Das ist so eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Ich habe meinen 3/4-Araber immer nach "Schnauze" gefüttert. Hatte aber nie solche Probleme mit ihm wie ihr.

Hinweis zur Reiskleie: es fällt unter das Dopinggesetz. Solltest Du also an irgendwelchen Wettkämpfen teilnehmen, dann muss das Zeug einige Tage vorher abgesetzt werden. Ich gehe bei Dir jetzt mal nicht davon aus, will es aber der Vollständigkeit halber erwähnt haben.

Zu den Leberegeln: die einwandfrei zu identifizieren ist sehr, sehr schwierig. Auch dies wollte ich nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben. Eigentlich machen die schlechte Leberwerte. Wobei ich eine Kotuntersuchung nicht verkehrt finden würde. Prima, wenn man untersuchen lässt und dann entwurmt. Problem ist einfach die Resistenz der Würmer gegen unsere Wirkstoffe und dass man das eigentlich nie kontrolliert, ob die Wurmkur nun den gewünschten Effekt hatte. Da nehme ich mich nicht aus. Kann also sein, dass er leider massig verwurmt ist. Kann auch sein, dass er massig verwurmt ist, aber die Kotprobe rein. Das ist echt ein Problem mit den Würmern......

Wenn man bei den Eos auf Parasiten/Würmer tippt, würde das bedeuten, dass er seit Jahren verwurmt ist. Weil er ja in jedem BB hohe Eos aufweist. Ich persönlich gehe fast eher von einer Allergie aus, gerade, wenn Du den Husten erwähnst. Irgendeine allergische Reaktion. Vielleicht auch beides zusammen.

Du sagst, er ist ein "Haut"-Tier (passt auch zum Husten: Schleimhaut = Haut). Klar, wenn wenig Zink im Pferd ist. Aber auch klar, wenn das Immunsystem nicht richtig funzt, was auch mit Zink in direktem Zusammenhang steht. Und gerade jetzt zum Aufbau des Winterfells benötigen die Tiere ein wirklich gutes Immunsystem. Also bleibe ich bei meinem Rat, ihm ein bis zwei Flaschen Gladiator zu geben. Das Zeug ist teuer, aber sehr wirkungsvoll. Schmeckt leider wohl nicht so gut, hat mein Pferd damals gesagt. Aber der mochte ja auch kein Mifu, egal wie schmackhaft. Damit würde ich bei meinem Tier ansetzen, neben der Futterumstellung.

Was ich gestern noch überlegt habe, ist die Hinzuziehung einer guten Tierheilpraktikerin oder TCMler (traditionelle chinesische Medizin), die sich wirklich gut mit Homöopathie auskennt. Die Homöopathie (ich meine die klassische und keine Pendeleien oder Bioresonanz oder Handauflegen!) und TCM sind verdammt gut in der Lage, diese unklaren Geschichten zu unterstützen. Ist eine Überlegung wert. Denn es schwelt ja weiter, auch ein Huster oder auch zwei sind eben einfach nicht normal und auch ein bisschen Mauke nicht.

Und ich liebe das Auseinandernehmen von Blutbildern :grin: . Das macht so viel Spaß. Wobei ich eigentlich am liebsten gesunde muntere Tiere mit tollen BBs haben möchte.


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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 03.11.2017, 10:25 
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Beiträge: 11660
Das stimmt, wenn Getreide dann Hafer.
Die Reiskleie ist für den der ihr nicht abgeneigt ist zu füttern ein sehr hochwertiges, hochkalorisches Futtermittel das beim Schälen und Polieren des Reiskörpers entsteht und enthält wertvolle Vitamin- und Mineralstoffe.
Für mich gehört z.B. Mais, egal wie aufbereitet nicht in den Trog eines Pferdes zumal selbst bei gesunden Pferden im Tierversuch durch Mais eine Hufrehe ausgelöst werden konnte.

Im letzten Blutbild war die Glukose erhöht was aus den unterschiedlichsten Gründen der Fall gewesen sein kann. Auch berichtest du das er eine Teilschur wegen schwitzen (normales schwitzen oder partiell und schon beim rumstehen oder nur falls er mal schwitzt als Prophylaxe sozusagen?) hatte.

Ich persönlich würde bei der nächsten Blutentnahme einmal Insulin (das ist nämlich nie getestet worden aber von Bedeutung) und Glukose nach nur Heugabe und unter 12 stündigem Verzicht von Kraftfuttergaben oder Weidegang mit beauftragen um einer möglichen IR auf die Spur zu kommen.

Zeigt sich eine solche, was leider auch bei einem schlanken Pferd der Fall sein kann, fallen einige Zufutter sowieso von vornherein weg.
Dies ist nur zur Sicherstellung das man nicht im Bemühen einem schlanken Pferd zu mehr Kilos auf den Rippchen zu verhelfen unwissentlich ein KH Stoffwechselproblem nährt.

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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 03.11.2017, 10:55 
eff-eins hat geschrieben:
Das stimmt, wenn Getreide dann Hafer.
Die Reiskleie ist für den der ihr nicht abgeneigt ist zu füttern ein sehr hochwertiges, hochkalorisches Futtermittel das beim Schälen und Polieren des Reiskörpers entsteht und enthält wertvolle Vitamin- und Mineralstoffe.
Für mich gehört z.B. Mais, egal wie aufbereitet nicht in den Trog eines Pferdes zumal selbst bei gesunden Pferden im Tierversuch durch Mais eine Hufrehe ausgelöst werden konnte.

Im letzten Blutbild war die Glukose erhöht was aus den unterschiedlichsten Gründen der Fall gewesen sein kann. Auch berichtest du das er eine Teilschur wegen schwitzen (normales schwitzen oder partiell und schon beim rumstehen oder nur falls er mal schwitzt als Prophylaxe sozusagen?) hatte.

Ich persönlich würde bei der nächsten Blutentnahme einmal Insulin (das ist nämlich nie getestet worden aber von Bedeutung) und Glukose nach nur Heugabe und unter 12 stündigem Verzicht von Kraftfuttergaben oder Weidegang mit beauftragen um einer möglichen IR auf die Spur zu kommen.

Zeigt sich eine solche, was leider auch bei einem schlanken Pferd der Fall sein kann, fallen einige Zufutter sowieso von vornherein weg.
Dies ist nur zur Sicherstellung das man nicht im Bemühen einem schlanken Pferd zu mehr Kilos auf den Rippchen zu verhelfen unwissentlich ein KH Stoffwechselproblem nährt.


Da bin ich voll und ganz bei Dir :2daumenhoch:


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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 03.11.2017, 13:19 
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Registriert: 31.10.2017, 14:52
Beiträge: 27
schnulli hat geschrieben:
Zu den Leberegeln: die einwandfrei zu identifizieren ist sehr, sehr schwierig. Auch dies wollte ich nur der Vollständigkeit halber erwähnt haben. Eigentlich machen die schlechte Leberwerte. Wobei ich eine Kotuntersuchung nicht verkehrt finden würde. Prima, wenn man untersuchen lässt und dann entwurmt. Problem ist einfach die Resistenz der Würmer gegen unsere Wirkstoffe und dass man das eigentlich nie kontrolliert, ob die Wurmkur nun den gewünschten Effekt hatte. Da nehme ich mich nicht aus. Kann also sein, dass er leider massig verwurmt ist. Kann auch sein, dass er massig verwurmt ist, aber die Kotprobe rein. Das ist echt ein Problem mit den Würmern......

Wenn man bei den Eos auf Parasiten/Würmer tippt, würde das bedeuten, dass er seit Jahren verwurmt ist. Weil er ja in jedem BB hohe Eos aufweist. Ich persönlich gehe fast eher von einer Allergie aus, gerade, wenn Du den Husten erwähnst. Irgendeine allergische Reaktion. Vielleicht auch beides zusammen.
...
Also bleibe ich bei meinem Rat, ihm ein bis zwei Flaschen Gladiator zu geben. Das Zeug ist teuer, aber sehr wirkungsvoll. Schmeckt leider wohl nicht so gut, hat mein Pferd damals gesagt. Aber der mochte ja auch kein Mifu, egal wie schmackhaft. Damit würde ich bei meinem Tier ansetzen, neben der Futterumstellung.

Was ich gestern noch überlegt habe, ist die Hinzuziehung einer guten Tierheilpraktikerin oder TCMler (traditionelle chinesische Medizin), die sich wirklich gut mit Homöopathie auskennt. Die Homöopathie (ich meine die klassische und keine Pendeleien oder Bioresonanz oder Handauflegen!) und TCM sind verdammt gut in der Lage, diese unklaren Geschichten zu unterstützen. Ist eine Überlegung wert. Denn es schwelt ja weiter, auch ein Huster oder auch zwei sind eben einfach nicht normal und auch ein bisschen Mauke nicht.


Dann würde ich mal schauen, dass ich die nächste Woche Hinterlassenschaften sammel und lass das mal über mehrere Tage testen. Vielleicht zeigen sich die eventuell vorhandenen Würmer ja :D
Gladiator kenn ich. Hat mein Hund mal bekommen und hat positiv darauf reagiert. Werde ich besorgen, hatte ich auch schonmal ins Auge gefasst ;)

Mit einem guten THP ist das hier in der Ecke so eine Sache. Kenne leider niemanden ... Ich hatte sonst überlegt, nochmal eine TÄ hinzuzuziehen, die auf Akupunktur spezialisiert ist. Die ist echt spitze. Fragt sich nur, ob das in unserem Fall das passendste ist. Ich glaube, die hantiert in irgendeiner Weise auch mit Allergien :kinn:

eff-eins hat geschrieben:
Im letzten Blutbild war die Glukose erhöht was aus den unterschiedlichsten Gründen der Fall gewesen sein kann. Auch berichtest du das er eine Teilschur wegen schwitzen (normales schwitzen oder partiell und schon beim rumstehen oder nur falls er mal schwitzt als Prophylaxe sozusagen?) hatte.

Ich persönlich würde bei der nächsten Blutentnahme einmal Insulin (das ist nämlich nie getestet worden aber von Bedeutung) und Glukose nach nur Heugabe und unter 12 stündigem Verzicht von Kraftfuttergaben oder Weidegang mit beauftragen um einer möglichen IR auf die Spur zu kommen.

Zeigt sich eine solche, was leider auch bei einem schlanken Pferd der Fall sein kann, fallen einige Zufutter sowieso von vornherein weg.
Dies ist nur zur Sicherstellung das man nicht im Bemühen einem schlanken Pferd zu mehr Kilos auf den Rippchen zu verhelfen unwissentlich ein KH Stoffwechselproblem nährt.


Das mit der Schur war wirklich nur mehr so ein Ding, weil ich der Meinung war das muss so sein ;) Auffällig viel Schwitzen tut er meiner Auffassung nach nicht.
Darf ich kurz erfragen, wofür "KH-Stoffwechselproblem" steht? :D

Dann würde ich erstmal Würmer und Allergien klären und dann ggfs. nochmal auf IR gehen.

LG

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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 03.11.2017, 13:45 
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Registriert: 26.09.2015, 14:42
Beiträge: 671
KH-Stoffwechselproblem > KH = Kohlenhydrat.

Dazu gehört zum Beispiel EMS (Equines Metabolisches Syndrom) oder IR (Insulinresistenz). Die Insulinresistenz kann alleine auftreten oder als Symptom von EMS oder Cushing.
Was Kathi und Uli meinen, es gibt ein EMS-Profil dass u.a. Insulin und Glukose Testet. Aus den beiden Werten kann schon ein guter Hinweis abgeleitet werden wie es um den Kohlenhydratstoffwechsel steht.

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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 03.11.2017, 13:56 
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Beiträge: 11660
:oops: sorry, KH Stoffwechsel ist der Kohlenhydratstoffwechsel

Ich bin der Meinung das du nicht nur ggfs. sondern überhaupt und generell nach einer IR schauen solltest bei der nächsten Blutentnahme um daraus ein passendes Futtermanagement ableiten zu können.
Lustlosigkeit und wenig Elan kann übrigens u.a. auch ein Symptom der IR sein......

Zum Thema Heuanalyse:
Ich habe gerade erst eine machen lassen und habe für Standard plus Fruktan sage und schreibe 78 Euro bezahlt weil Fruktan von ehemals 20
auf 35 Euro angehoben wurde. :shock:

Ich überlege ernsthaft ob ich künftig nicht wieder in USA bei http://equi-analytical.com/standard-ana ... -services/ testen lasse, das ist bei fast identischem Preis sogar etwas detaillierter.

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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 07.11.2017, 07:10 
Hmm, so richtig beurteilen lässt sich dein Kerlchen irgendwie nicht, aber auf mich wirkt es so, als wenn er schon wieder anfängt weniger zu werden. Er sieht so "spackelig" aus, wenn Du verstehst, was ich meine. Aber das ist anhand von Bildern immer super schwer zu beurteilen. Das geht live viel besser, von daher hänge ich mich da mal nicht aus dem Fenster.

Leider kann ich auch nicht mit einem Tierheilpraktiker in Eurem Bereich dienen (ich kenne bei Euch nur eine Firma, die gute Wellplastik verkauft :mrgreen: . Da war mein Männe nämlich erst vor 2 Wochen, um die abzuholen). Lediglich einen TCMler aus Lüneburg kenne ich, der sehr gute Arbeit leistet: Kai Schäfers aus Neetze. Ich weiß, dass er früher nach Elmshorn gefahren ist. Aber ob er immer noch so weit fährt und überhaupt, das weiß ich nicht. Anrufen kostet aber vielleicht nichts.


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 Betreff des Beitrags: Re: @Sarah zu Little Richard
BeitragVerfasst: 07.11.2017, 10:50 
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Beiträge: 11660
Ich finde das er eigentlich auf allen Bildern immer sehr Sorgenvoll schaut und glaube auch das es ihm, aus welchen Gründen auch immer, in irgendeiner Weise nicht gut geht.

Ein so junges Pferd das sich eigentlich durch die Bank weg immer in seiner Aktivität mit angezogener Handbremse zeigt empfinde ich als nicht normal.
Auch die Berührungsempfindlichkeit am Hals evtl. in Verbindung mit der Neigung zu angeschwollenen Ohrspeicheldrüsen sollte diagnostisch hinterfragt werden.
Was sagt denn die Osteo zu dieser Berührungsempfindlichkeit?

Ist auch mal an Borna und/oder Borreliose gedacht oder evtl. auch bereits ausgeschlossen worden?

Gute Erfahrungen habe ich persönlich mit der Osteopathischen Tierheilpraxis für Pferde gemacht (http://www.fit-mit-kopf.de).
Cordula Kopf ist wirklich eine sehr versierte Therapeutin am Pferd (es lohnt sich unter "Vita" zu schauen), arbeitet schon lange in ihrem Beruf und zudem auch überregional.

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