Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
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Hallo und erst einmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN an dieser Stelle. Ein schickes Kerlchen hast da!!!! Kannst Du bitte einmal alle Blutwerte einstellen? Leider verkaufen zu viele TAs echt abenteuerliche Untersuchungen als Cushing und EMS Test. Erhöhte Leberwerte können u.a. ein Cushing Symptom sein, es kann z.B. auch eine Vergiftung mit Jakobkreuzkraut sein. Das kann von der Weide kommen oder auch aus dem Heu. Insgesamt finde ich ihn vom Gewicht her allerdings schon in Richtung "rund" gehend. Es ist leider tatsächlich so dass unser Blick das abfängliche Übergewicht nicht erkennt sondern als normal ansieht. Aber zu Deiner Frage: wenn es eine Vergiftung war ist der Darm mitgeschädigt. Und ein geschädigter Darm braucht mind 1 bis 1 1/2 Jahre um regeneriert zu sein. Viele Rehleins können auf Dauer wieder einen eingeschränkten Weidegang genießen,häufig auch mit Maulkorb. Du wirst also sehr,sehr vorsichtig sein müssen. Wenn ich weiß wie der TA EMS ausgeschlossen haben will können wir Dir mehr dazu sagen wie Du dann korrekt testen lassen kannst. Magst Du noch Hufbilder einstellen? RöBis wären auch nicht schlecht.
Erst mal vielen Dank für das herzliche Willkommen!
Die Blutwerte hab ich grad nicht alle vorliegen, der Zettel liegt im Stall. Also auf Cushing hat er über ATCH getestet und der Wert liegt im absoluten Normalbereich. Wegen EMS hat er über Glucose (und noch was? Müsste ich noch mal genau nachfragen) geschaut.
Das Foto ist vor der Rehe entstanden, da war er tatsächlich noch etwas runder als jetzt - laut TA und Schmied hat er inzwischen eine gute Figur, aber ich kann ja noch mal aktuelle Fotos machen.
Röntgenbilder einstellen wird schwierig, denn er hat nicht digital geröntgt und ich hab keinen Scanner... Huffotos hab ich derzeit nur vom Beschlag:
Die RöBis kannst vor einer Lichtquelle oder z.B. vor dem weißen Monitor abfotografieren.
Super dass Dein TA trotz der Jugend von Haikon den ACTH-Test veranlasst hat, das ist echt vorbildlich! Vom Alter her wäre Cushing zwar möglich aber trotzdem eher sehr selten.
also als erstes gehört eigentlich unter einen Rehebeschlag auch ein Steg mit Polster, um weitere Absenkungen zu verhindern. Polster und Steg sollen praktisch eine Unterstützung von unten geben. Durch eine Rehe ist quasi die Aufhängung des Hufbeins innerhalb der Hufkapsel geschwächt, weswegen es dann zu Rotationen und/oder Absenkungen kommt (Hufbein sinkt innerhalb der Hufkapsel nach unten -> Schwerkraft).
EMS/IR ist nicht soooo einfach auszuschließen. Schreib doch mal genau auf, was der TA getestet hat. Es gibt einerseits einen Glukosetoleranztest (da können andere mehr zu sagen, ich hab ihn noch nie machen lassen) und andererseits kann man einfach nur die Werte von Glukose UND Insulin bestimmen und diese Werte ins Verhältnis zueinander setzen. Das habe ich bisher immer bei Gordon gemacht. Aber Achtung: Für Insulin muss die Blutprobe SOFORT am Stall abzentrifugiert und tiefgefroren werden.
Welche Art von Vergiftung hatte der TA im Kopf? Nicht dass ich das anzweifeln will, aber man muss ja wirklich alles abklären, um nicht Gefahr zu laufen, wieder einen Schub zu kriegen. ich hab auch jahrelang rumgerätselt und Gordon hatte immer wieder Schübe, bis ich endlich (Dank Internet) wusste, was er eigentlich hat.
Hallo Ihr Lieben, ich freu mich echt, wie lieb Ihr mich hier aufnehmt und Euch "kümmert", obwohl Ihr mich gar nicht kennt, das ist echt schön!
Also zum Bluttest, das Blut wurde direkt vor Ort zentrifugiert und eingefroren - fand ich total interessant, diese ganze Prozedur. Mein Tierarzt ist als Hufrehe-Experte sehr bekannt hier in der Gegend, hat schon viele Pferde wieder fit gekriegt und daher denk ich eigentlich schon, dass er weiß, was er tut. Das mit Glucose und Insulin hat er mir irgendwie erklärt, aber bei der Fülle an Informationen innerhalb kurzer Zeit hab ich mir, wie ich fürchte, nicht alles genau gemerkt und oft verstehe ich Dinge auch nicht gleich genau oder es ergeben sich erst später, beim drüber Nachdenken, noch Fragen - aber da kann ich meinen Tierarzt jederzeit noch mal anrufen und noch mal nachfragen und er beantwortet ganz geduldig all meine Fragen, egal, wie oft ich vielleicht auch dieselben Fragen stelle*lach* Jedenfalls hat er mir irgendwas vom Verhältnis von Glucose und - hatte erst vergessen, wie es heißt, aber Ihr habt mich wieder draufgebracht - Insulin erklärt und dass Haikon deshalb kein EMS hat. Das deckt sich ja irgendwie mit dem, was Ihr schreibt, also denk ich mal, hat mein Tierarzt das richtig gemacht?
Was den Beschlag angeht, hab ich nachgefragt, weil ich aus dem Internet wusste, dass ein Rehebeschlag eigentlich Polster und Steg haben sollten. Sowohl mein Tierarzt als auch mein Schmied (auch einer, der bekannt dafür ist, selbst Fälle mit Durchbruch wieder auf die Beine bekommen zu haben - da hab ich viel Wert draufgelegt, wirklich Fachleute zu haben und nicht Fachleute laut eigener Aussage, sondern Fachleute laut Empfehlung) meinten, sie hätte in leichteren Fällen wie bei Haikon gute Erfahrung mit falschherum aufgenagelten Eisen und gekürzten Zehen gemacht und beide halten dies - wenn es denn von der Schwere des Falls möglich ist - für die beste Lösung, weil so mehr Luft an den Huf kommt. Da wir nach zwei Beschlagsperioden noch mal röntgen werden, denke ich, es ist den Versuch wert. Wir haben uns halt alle drei (hatte beide zeitgleich da, was ich super finde, denn meine Erfahrung bisher ging da in eine andere Richtung, dass immer einer das Gefühl hatte, der andere will ihm was und ich bin sehr froh, Tierarzt und Schmied gefunden zu haben, die sich fachlich direkt am Pferd über die Möglichkeiten unterhalten und mir dann auch als Besitzer ein Mitspracherecht einzuräumen - da hab ich schon anderes erlebt!) direkt am Pferd über die verschiedenen Möglichkeiten unterhalten und letztlich so entschieden und wenn ich sehe, wie Haikon läuft, denke ich eigentlich, es war eine gute Entscheidung - genau weiß ich es dann halt, wenn wir die zweiten Bilder gemacht haben... Ich denk halt immer, mein Pferd zeigt mir, ob ich was richtig mache oder nicht...
Vergiftung, dafür muss ich vielleicht etwas weiter ausholen. Wir haben den mehr als berechtigten Verdacht, dass Haikon absichtlich mit JKK vergiftet wurde. Meine Stiefschwester, ein absolut durchtriebenes und wirklich schon bösartiges 16-jähriges Mädel, hat eine Weile hier gewohnt. Ich weiß die genauen Zeiträume nicht mehr, aber vor der Rehe hab ich ihr mal JKK gezeigt, als wir mit dem Hund spazieren waren und hab ihr gesagt, sie soll drauf achten, wenn sie das Zeug mal in der Nähe oder auf den Weiden entdeckt und mir dann SOFORT Bescheid sagen, weil das Zeug giftig und sehr gefährlich ist. Kurz vor der Rehe hat meine Bekannte, deren Pferd mit meinen zusammen auf der Weide stand, das Mädel auf der Wiese gesehen ohne mich (was eigentlich nie vorkam, so dass sie sich noch gewundert hat, ob ich wohl krank wäre) und sich dann gewundert, dass sie abgehauen ist, als sie entdeckt wurde. In der Zeit gab es sehr viel Stress mit ihr und ich bin sicher, dass sie Haikon JKK gegeben hat... Zum Glück lebt sie inzwischen nicht mehr hier und ist weit weg von meinen Pferden...
So, ich hoffe, ich hab jetzt nichts vergessen... Wenn Ihr noch Fragen oder Anregungen habt, immer her damit!
Hui, das ist natürlich echt heftig! Insgesamt wäre es natürlich nicht schlecht wenn dies der Auslöser war. Trotzalledem würde ich in diesem Jahr extrem vorsichtig sein, aber ich glaube, dass das für Dich kein Problem ist.
Jedenfalls hat er mir irgendwas vom Verhältnis von Glucose und - hatte erst vergessen, wie es heißt, aber Ihr habt mich wieder draufgebracht - Insulin erklärt und dass Haikon deshalb kein EMS hat. Das deckt sich ja irgendwie mit dem, was Ihr schreibt, also denk ich mal, hat mein Tierarzt das richtig gemacht?
wow Magst in den beiden passenden Bereichen Deine Epfehlung einstellen? Vielleicht sucht ja gerade aus Deiner Ecke wer verzweifelt den passenden Fachmann.
Zum Beschlag: sicher ist die Auskunft die Du bekommen hast richtig!Mein Sputnik als Shetty war barhuf und auch ohne irgendeine Stütze. Da wir die Infos ja auch nur lesen können muss die passende Empfehlung sicherheitshalber eine andere sein um Nichts falsch zu machen. Wotans/Stephis Wotan als Kaltblut hat ein ganzes Jahr quasi dadurch verloren weil nur barhuf mit Schuh ohne Polster therapiert wurde, ist gerade bei den schweren Pferden eher ein MUSS.
Insgesamt musst dann vorrangig etwas für die Leber tun und halt jede zusätzliche Belastung vermeiden. Trotz gegenteiliger Äußerungen beim JKK haben sich z.B. die Werte bei Mesies Oscar wieder verbessert, allerdings hatte er deshalb noch keine Hufrehe.
Nee, ich denke, wirklich ein Problem wird das nicht, hab mit meinem TA genau besprochen, wie das Anweiden ablaufen soll und wie wir dann weiter machen - die Angst ist halt allgegenwärtig grad beim Thema Wiese und daher geh ich da irgendwie so nach dem Motto "weniger ist mehr" vor.
Meine Empfehlung für meinen TA bring ich gern an, man ist ja selbst auch immer froh, wenn jemand einen guten Rat hat! Muss ich nur gleich mal gucken, welche Bereiche Du meinst, hab mich hier noch nicht so wahnsinnig viel umgesehen, bisher eigentlich hauptsächlich in Euren Tagebüchern, weil es einfach eine kleine Stütze ist, wenn man sieht, dass man nicht allein ist mit seinem Kummer und seiner Angst ums Hoppa.
Haikon bekommt jetzt für seine Leber Heparal und mein TA ist guter Hoffnung, dass wir die Werte damit auch wieder runter kriegen, weil sie halt noch nicht sooo wahnsinnig heftig erhöht sind, mal sehen.
Wie gesagt, er ist so in einem wirklich guten Allgemeinzustand, bei uns im Ort lachen die Leute schon über mich, dass ich ihn nach wie vor nicht groß bewege, also weder longiere noch reite. Mein TA meinte zwar, ich dürfte ihn "im Schritt geradeaus" reiten, aber da hat mir mein Goldbär schon beim ersten Versuch einen Strich durch den schönen Plan gemacht, indem er am Anbinder schon fast im Stand galoppierte, als er mich mit dem Sattel kommen sah und sobald ich drauf saß, nur noch rennen wollte... Er im Gelände noch nicht grad zuverlässig durch sein enormes laufen-wollen und nach einem halben Jahr nur spazieren gehen ist die Lauffreude noch größer... Ich hab jetzt jedem im Dorf hundert Euro geboten, der es schafft, den Dicken im Schritt unterm Sattel zu halten - komischerweise hat das Angebot bis jetzt niemand annehmen wollen*lach* Na ja, auf jeden Fall ist es mir letztlich echt egal, ob die Leute sich auf meine Kosten amüsieren, mir ist das Wohl meines Pferdes sehr viel wichtiger als die Meinung der Leute!!!
Bin gespannt, ob man beim nächsten Blutbild schon was erkennen kann, ob sich die Leberwerte verbessern...
Die Pferde einer Freundin hatten auch extrem schlechte Leberwerte vermutlich wegen JKK (über 1 Jahr lang auf Weide mit JKK und wahrscheinlich Heulage mit JKK) (bei einem haben wir mental schon an das Ende gedacht), beide haben sich nach entsprechender Leberbehandlung (haben irgendeine Infusion bekommen, dann sofortigen Stallwechsel mit anderem Heu und jeder eine Dose Rascave Heparen) relativ schnell erholt und haben inzwischen wieder absolut unauffällige Leberwerte.
Hi Sandra, wer kennt das Gefühl nicht! Ich kann Dir aber versprechen dass die Zeit des Abwatens plötzlich vorbei sein wird und es im Nachhinein dann auch gar nicht mehr soo schlimm war. Es wird auch nicht nch schlimmer mit dem Muskelabbau, es sind halt immer die vorhanden welche aktuell gebraucht werden. Und das ist schon ganz schön unterschiedlich, vergleiche mal einen Marathonläufer mit einem Boxer usw., oder Dressurpferd mit Distanzpferd. Verstehst was ich meine?
Das mit dem extremen Abbau haben viele Rehepferde. So richtig etwas dagegen hat von uns wohl noch keiner gefunden außer abwarten. Aber Du hast Recht, es macht einen traurig, wenn man denkt, wie sie sonst ausgesehen haben.
Das einzige was mir jetzt spontan einfällt, ist dass Du grob überprüfst, ob Dein Futter genügend Nährstoffe (Energie, Eiweiß, ...) enthält.
Aber das allerwichtigste finde ich, wenn sie keine Schmerzen haben und keinen schlappen oder traurigen Eindruck machen. Man sollte wohl auch immer versuchen, auch die positiven Dinge zu bemerken. Gerade wenn man das Gefühl hat, man kann langsam nicht mehr.
Ach, lieben Dank für Euren Zuspruch, wenn er nicht noch mehr abbaut, bin ich ja beruhigt!
Futter ist okay, mit meinem Tierarzt genau abgestimmt, er bekommt alles, was er braucht. Neue Leberwerte haben wir noch nicht, die alten sind ja erst zwei Wochen alt. Wann würdest Ihr, von Eurer Erfahrung her, einen neuen Test machen? Darüber hab ich mit meinem TA noch gar nicht weiter gesprochen, sehe ihn eh nächste Woche zum Impfen.
Ach ja, impfen, da wollte ich Euch noch was fragen - ich hab irgendwo im Net gelesen, dass man bei Rehepferden einen großen Zeitraum zwischen Impfung (ebenso Wurmkur) und Weide lassen soll, stimmt das? Vertragen Rehepferde die Impfung allgemein genauso gut wie sonst, oder muss ich da mit Problemen rechnen?
Denkt Ihr, dass es ein bisschen hilft für den Muskelaufbau, wenn wir beim Spazierengehen viel bergauf/bergab laufen bzw. gehen?