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So, dann beginne ich einfach mal hier etwas zu Deiner Maus. Um ein dünnes Cushingpferd aufzufüttern kann ich Dir aus eigenen positiven Erfahrungen die reine Reiskleie als Zufutter empfehlen. Das hört sich so zwar teuer an (knapp 30,- der Sack) aber das fütterst sehr sparsam zusätzlich. Mein Shetty hat 2 Reformin-Becherchen (ist ungefähr ein kleiner Joghurtbecher) zusätzlich davon bekommen.
vielen Dank für Deinen Tip. Wo bekomme ich die denn her? Hab noch nie was davon gehört. Im Moment versuchen wir es mit Heucobs morgens und abends. Sie bekommt Heu satt, schnäkelt aber ein wenig herum. Sie hat ihr Zahnimplantat durch das Kauen zu weit in die Wunde gedrückt, dadurch ist der Wundrand etwas entzündet. Das ist das Manko auf der einen Seite. Auf der anderen hatte sie ein Holzstück zwischen den Backenzähnen, was ihre Zunge und die Backe in Mitleidenschaft gezogen hat. Die Backe ist fast vollständig verheilt, an der Zunge haben wir noch zu knabbern. Sie mümmelt ihr Heu, frisst aber nicht richtig. Zusätzlich kommt sie auf die Weide (ab 12 bis ca. 18-19 Uhr). Ich weiß nicht ob ich ihr damit was Schlechtes tue ... aber sonst frisst sie mir ja fast gar nichts mehr. Ist ja alles von ihrer Speisekarte gestrichen worden. Ich sag ja, im Moment ist mein Pferdchen ein einziges Frack. Aber langsam bekommen wir nach und nach alles in den Griff. Hoffentlich.
das ist ja ein ganz klassisches Bild. Unglaublich!
Innerhalb von drei Jahren so ein Unterschied. Aber glaub mal, wenn sie das Pergolid weiterhin in angepasster Dosis bekommt, Du den ACTH als Kontrollwert regelmäßig kontrollieren lässt, dann kriegt ihr das alles in den Griff. Die Wunden werden auch besser heilen, wenn der Cortisolspiegel gesenkt ist und die Auswirkungen des Cushing auf den Stoffwechsel im Griff sind. Aber Vorsicht: jetzt beginnt, bedingt durch die kürzeren Tage, eine schwierige Zeit für die Cushis.
Zum Basiscortisolspiegel: der ist bei Cushing-Pferden häufig im Normbereich oder sogar erniedrigt, kann aber auch erhöht sein. Gestört ist immer die Differenz vom Morgenwert zum Abendwert. Ich kann nur den Kopf schütteln über "blinde" TAs, na ja sind halt Allgemeinmediziner. Aber nützt alles nix, jetzt kannst Du es anpacken.
Also aufgrund der Zähne würde ich so füttern: unmelassierte Rüschnis - kann die Maus schön lutschen dazu: Reiskleie (besser) oder low Glycämic, ist recvht Kalorienreich und Bierhefe ohne Treber.
schnulli hat geschrieben: Aber Vorsicht: jetzt beginnt, bedingt durch die kürzeren Tage, eine schwierige Zeit für die Cushis. Uli
Warum beginnt jetzt eine schwierige Zeit für die Cushis? Habe ich bei meiner Omi nie feststellen können. Allerdings kann sie ja nach dem Sommer (wo sie auch nachts in der Gruppen bleiben, da so warm) wieder in ihrer eigenen Box nachts in Ruhe soviel fressen wie sie mag. In der Gruppe ist es für sie schwieriger, da sie langsamer frisst als die anderen.
Weil Cushis recht stark von der Tageslichtlänge abhängig sind. Die Tage werden jetzt wieder kürzer, meist steigt jetzt der ACTH-Wert wieder an. Daher kommt es auch vor, daß ACTH-Werte im Sommer in der Norm sind und in der dunkleren Jahreszeit höher ausfallen. Auch gibt es Cushis, die im Sommer nicht so viel Pergolid brauchen.
Aber ich habe die Pergolidmenge nie geändert (brauchte ich nicht, war immer gut so - Gott sei Dank) und immer schön die zeitliche Verabreichung eingehalten.
Was mir gerade noch zur Pergolidgabe einfällt: es gibt schon etliche Pferde welche die Tablette in einem Apfel sogar so stark ablehnen, dass sie hinterher überhaupt keine Äpfel mehr annehmen. Ich habe bessere Erfahrungen mit einem Stück Möhre als Versteck gemacht!
Zur Jahreszeit: es gibt da schon einige Pferde welche zum Jahresanfang grenzwertig getestet wurden und im Herbst dann eindeutig. Eine kleine Überdosierung schadet den meisten Pferden eher nicht, vor einiger Zeit galt ja noch eine viel höhere Dosisempfehlung. Bei Cushis die im Sommer bei der Minimaldosis sind kann es zum Winter hin schon einmal Verschlechterungen geben, ähnlich wie die sogenannten Winterdepressionen beim Menschen. Dann sollte die Dosis überprüft und angepasst werden.
Ich muss erst mal alles verdauen. Was das Pergolid angeht sind wir ja erst seit etwas über zwei Wochen dabei. Eingestellt ist sie im Moment auf 0,5mg. Nach vier Wochen soll ich abklären ob die Dosis ok ist oder erhöht werden soll.
@Eddi: Das mit der Reiskleie werde ich mal versuchen. Schadet ja nicht.
@schnulli: Bezüglich der kürzeren Tage die auf uns zukommen ... das hab ich nicht so verstanden? Worauf muss ich denn da achten? Ich denke ich kann erst dann sagen, dass es ihr schlechter geht, wenn sie erst mal richtig auf die Tabletten anspricht. Im Moment stelle ich nur fest, dass sie aufmerksamer geworden ist.
@Eddi: Die Zähne ansich sind für ihr Alter sehr gut (alle noch bombenfest und nicht bröselig). Sie knabbert nur noch ein bissel an ihrer OP,den Folgen des Implantats und den Verletzungen in der Mundhöhle. Naja ... und so genau weiß ich auch nicht ob sie schnäkelt aufgrund der Tabletten (Appetitmangel). Kommt halt alles auf einmal zusammen. Muss sich erst einpendeln und dann kann ich wieder auf Ursachenforschung gehen.
Kommt Zeit, kommt Rat und mehr Info´s und Erfahrung.
Wenn Du im Prinzip im Winter auf der richtigen Dosis bist kann das m.M. nach dabei bleiben.
Versuch es mal mit einer Möhre als Tablettenhülle und manchmal spielt auch die Tageszeit eine rolle, das musst halt ausprobieren. Du kannst die Gesamtdosis auch auf 2mal aufteilen! Ich hab sie halt aufgelöst und direkt ins Maul gespritzt. Alles andere hat Sputnik ausgespuckt. Püppe nimmt die Tablette nur in einer Möhre, bei Äpfeln ist sie komplett mäkelig geworden.
Super dass sie schon aufmerksamer geworden ist. Insgesamt kannst Dich eigentlich ziemlicher sicher auf positive Veränderungen während vieler Monate freuen.
Zu den Zähnen: man kann es ihr ja auch solange etwas leichter machen!
habe am Samstag die Reiskleie bekommen. Eigentlich dachte ich ich könne mir damit die Heucobs-Panscherei für das Frühstück sparen. Da hab ich aber mal wieder die Rechnung ohne mein Ömchen gemacht. Wir haben es Samstag gleich gestestet und sie schob die Pellets mit ihrer Oberlippe nur von links nach rechts. Als ich sie den Heucobs beigemischt habe, frass sie sie. Also machen wir weiter Heucobs für morgens.
Ansonsten scheint es ihr soweit gut zu gehen. Habe letzte Woche die Mengeneinheit der Flohsamen erhöht und die scheinen nun zu wirken. Sie hatte gestern zwar immer noch Kotwasser aber nicht mehr in der Menge wie sonst. Ich hoffe das ist ein Zeichen das es Aufwärtsgeht.
Du kannst auch mal versuchen die Reiskleiedinger anzufeuchten. (Blumendusche). Das hat auch schon mal geklappt.
Drücke euch weiterhin die Daumen! PS Manche Pferde haben zu Beginn der Pergolidbehandlung mit Kotwasser reagiert, das hat sich dann nach 2-3 Wochen auch wieder von alleine gelegt.
Wir hatten auch immer mal wieder Rückschritte gerade in der Anfangsphase die allerdings wirklich auch Monate dauert! Das was Dein TA sagt
Die Frage hat mein Doc damit beantwortet, dass der Blutzuckerspiegel durch das Cushing eh erhöht ist.
ist Blödsinn! Ein Cushing-Pferde kann (muss aber nicht) insulinresistent sein. Das kann schon fast im Endstadium zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führen. Ansonsten steigt der Blutzuckerspiegel nach der Nahrungsaufnahme ganz normal an und wird mittels Insulin abgebaut. Allerdings steigt der Insulinspiegel bei einer Insulinresistenz auf Dauer in den toxischen Bereich. Abhilfe schaffen da Futtermittel im niederglykämischen Bereich sowie das Waschen von Heu. Allerdings wirkt das Pergolid im Falle des Falles auch dagegen. Äußerliches Anzeichen dafür ist häufig die Körperfülle mit den Fettdepots sowie ein Pferd das wirklich jedes Fitzelchen auffrisst und quasi nie satt ist.