Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
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Wenn Du von 500kg Zielkörpergewicht ausgehst solltest Du 7,5kg gewaschenes Heu und kein Stroh füttern. Leider muss das Heu in nahezu allen Fällen gewaschen werden weil der Zuckergehalt zu hoch ist. Mit ungewaschenem Heu kannst Du die IR-relevanten Werte nur verbessern wenn der Zuckergehalt unter 8% liegt, und das ist sehr selten. Meist liegt er wesentlich über 10%. Ziel ist es mit der Diät (Diät heißt ja nicht unbedingt weniger Futter sondern das richtige Futter) den Quotienten zu verbessern weil das für die dauerhafte Gesundhaltung des Pferdes (= nicht-verschlechterung der IR) notwendig ist.
Nun habe ich natürlich mein Futter (Heulage) nicht auswerten lassen - grundsätzlich ist es aber ja so, dass sich Zucker durch den Seliervorgang abbaut. Die Bakterien brauchen Zucker und bauen ihn ab. Auch ist die Heulage an sich ja durch die Feuchtigkeit schwerer als trockenes Heu. Stroh möchte ich auf jeden Fall weiter füttern. Wir haben nicht nur das Problem mit der Insulinresitenz, Fabi hat leider noch andere Baustellen. Wie z.B. ständiges und ewiges Kotwasser. Dies ist durch die Strohfütterung deutlich besser geworden (alle anderen Versuche es in den Griff zu bekommen sind leider gescheitert). Ich denke das liegt zum einen am reduzierten Eiweiß durch das Stroh und zum anderen daran, dass Stroh eine andere Dichte an Raufaser hat und die Darmbakterien und den Darm ganz anders beschäftigt.
Für mich ist wichtig mein Pferd als Ganzes zu sehen und nun nicht einem bestimmten Probelm hinterherzueifern. Hier muss ich einen guten Mittelweg finden und vielleicht auch den einen oder anderen Kompromiss eingehen. Das mag sich in Bezug auf die neuste Entwicklung vielleicht dumm anhören - nur hilft es mir nicht, den Quotienten zu optimieren, wenn auf der anderen Seite etwas gnadenlos schief läuft.
Gegen Heulage waschen hab ich nix, wenns nicht friert... muss mich damit noch mal intensiver beschäftigen.. es ist einfach sehr viel grad...
burli hat geschrieben:Für mich ist wichtig mein Pferd als Ganzes zu sehen und nun nicht einem bestimmten Probelm hinterherzueifern. Hier muss ich einen guten Mittelweg finden und vielleicht auch den einen oder anderen Kompromiss eingehen. Das mag sich in Bezug auf die neuste Entwicklung vielleicht dumm anhören - nur hilft es mir nicht, den Quotienten zu optimieren, wenn auf der anderen Seite etwas gnadenlos schief läuft.
Wenn der Quotient aber nicht besser wird, vielleicht sogar noch schlechter, dauert es evtl nicht lange und die nächste Rehe ist da. Da wäre für mich Kotwasser das kleinere Problem...
Ich habe auch eine "Kotwasserkanditatin". Sie reagiert auf kleinste Mengen Getreide und auch auf Heulage mit Kotwasser. Hast Du die Möglichkeit gewaschenes Heu zu füttern oder habt Ihr generell nur Heulage am Stall?
Ich persönlich gebe meiner Cushingstute (mit überstandener Rehe) gewaschenes Heu. Das im Stroh enthaltene Lignin wird bei dessen Verdauung zu Ammoniak, welches vom Darm in den Körper aufgenommen wird. Im Körper ist Ammoniak giftig und belastet Niere und insbesondere Leber. Insgesamt wird durch gewaschenes Heu der Stoffwechsel entlastet.
Da es mein Stall ist, hab ich alle Möglichkeiten... Fabi hat auch Kotwasser bei reiner Heufütterung. Auch wenn das Heu gewaschen ist (das hab ich beim letzten Reheschub gemacht).
Ich weiß, dass viele Vorurteile gegen Heulage habe... all das kann ich nicht bestätigen. Ich bin davon überzeugt... natürlich muss die Qualität stimmen... aber das ist bei Heu, STroh und sämlichen anderen Futtermitteln nicht anders.
Ich persönlich füttere meinem QH-Wallach auch Heulage. Da ich jedoch nicht genau weiß, wieviel nicht strukturelle Kohlenhydrate enthalten sind (ich hoffe, das Ergebnis der Lufa-Untersuchung wird bald veröffentlicht), habe ich mich bei meiner Rehestute dagegen entschieden. Außerdem befindet sie sich im "Diätmodus" mit einem ebenfalls schlechten, wenn auch etwas besserem Quotientenals bei Fabian. Meine Kotwasserstute reagiert, wie gesagt, auf Heulage sehr empfindlich.
Wenn Du mit dem Strohanteil gut zurecht kommst ist es doch prima. Zum Abnehmen muss es halt gewichtsmäßig mit zu den 1,5 % Rauhfuttermenge mit angerechnet werden. Heu ist für die Verdauung vom medizinischen her DAS Rauhfutter überhaupt, ich habe vor rund 30 Jahren einen sommer erlebt wo die komplette ernte verregnet war, Heulage und Heucobs waren unbekannt. Somit haben meine Pferde für fast ein komplettes Jahr nur Stroh in Kombination mit Rübenschnitzeln zur Verfügung gehabt. Sie waren in einem guten Futterzustand und haben auch keine Kolik bekommen. Meine Pferde fressen auch jetzt noch gerne Stroh und ich habe dadurch keinen Nachteil feststellen können.
Zur Heulage: vom Prinzip her hast Du Recht dass durch das Silieren Fruktane verabeitet werden. Allerdings spielt das nur bei der Kuhsilage eine Rolle und nicht bei der Heulage die Du entsprechnd wie Heu einschätzen musst. Allerdings ist ja ein Waschen möglich. LG Eddi
Danke Eddi... ich sehe in dem Stroh auch überhaupt kein Problem. Viel schlimmer würde ich den Eiweißüberschuss durchs Heu einschätzen, der ist nun mal nicht von der Hand zu weisen. Und dieses Eiweiß wirkt sich negativ auf das Sommerekzem aus... das ist nun im winter nicht das Riesenproblem, aber das Frühjahr kommt bestimmt. Im Sommer bekommen die Pferde auch keine Heulage (die würd mir dann heiss werden) - dann gibt es Heu vom vergangenen Jahr. Hab heute morgen noch mal das Stroh gewogen... es sind nicht 3,5 kg... sondern 2,5 kg das die Pferde pro Nase bekommen. Dann bin ich so furchtbar weit von den 7,5 kg gar nicht mehr entfernt.
Heulage siliert doch auch... und auch die Bakterien brauchen den Zucker... aber wie dem auch sein... waschen geht natürlich auch bei Heulage... kein Thema. Dazu hätte ich nun noch eine Frage... darf das Heu über Nacht im Wasser liegen? Oder ist das zu lange? Gibts da zeitlich eine Obergrenze? Abends ist das nicht das Problem... aber morgens bin ich eher im Tiefflug im Stall unterwegs und dann kann ich keine halbe Stunde / Stunde auf das Heu warten...
Hi Sandra, über Nach würde ich das Heu nicht im Wasser lassen, das wird einfach ekelig. Du kannst aber zumindest bis es richtig heiß wird im Sommer das Heu z.B. in einem Heunetz oder auf eine Roste abgelegt über Nacht abtropfen lassen. Mehr als 1 Stunde wässern bringt auch keinen Vorteil.
Ja - das war ganz spannend. Ich hab die Bierhefe nie wirklich ins Pferd bekommen, als ich sie übers Futter getan habe. Da ließ Fabi immer alles stehen bzw. hat er den Eimer umgekickt (ganz egal was ich an Futter angeboten hab)... also hab ich es in einem Becher Wasser aufgelöst und mit einer Spritze ins Maul gegeben... dabei hab ich dann festgestellt, dass er es auch aus dem Becher schnubbelt... Er fisst (oder besser schlabbert) es pur. Ich gebe die Bierhefe in einen Eimer, ein Schlückchen Wasser drüber und los gehts... Ich muss etwas aufpassen, dass er den Eimer nicht mitfrisst Weil das so toll ging, haben wir das bei der Stute die bei ihm steht auch mal probiert... sie ist auch begeistert und schnullert die Hefe so weg. Also gibt es nun nachmittags doch wieder "Futter" aus dem Eimer und ich werde brummelnd begrüßt, wenn endlich die Eimer um die Ecke kommen....