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"Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will."
traurige grüße von uns und i wünsch dir ganz viel kraft diese schwere zeit zu überstehn..marina wird es dort im wiesenwunderland gut gehen,zünd für euch eine kerze an. lg stephi
Vielen Dank für eure tröstenden Worte. Aber ... ich muss jetzt etwas zu tun bevor es mich auffrisst. Ich hoffe ich schaffe es.
Kurz vor 12 klingelt mein Handy. Martin ist dran. "Danny ... Marina ist auf dem Roundpen auf dem Eis ausgerutscht und hingefallen. Sie schafft es nicht mehr aufzustehen." Marina wird immer auf dem Roundpen gefüttert und bisher nie auf die Eisfläche gelaufen. Ich dachte mir im ersten Moment nur, dass es ihre alten Knochen wären und die Muskeln zu schwach. Durch die Klammern durften wir ja die ganze Zeit nichts machen. Ich habe dann gemeint sie sollen versuchen ihr zu helfen. Zur Not mit einer Longe um die Hinterhand. Ca. 10 Minuten später klingelte es wieder. Ich war gerade dabei meine Stallschuhe anzuziehen und loszufahren. Es war wieder Martin. "Sie steht wieder. Aber irgendwie schwankt sie und es sieht so aus als ob sie gleich wieder umfallen würde." Ich habe mich dann sofort ins Auto gesetzt. Doch irgendwie hatte ich ein mulmiges ungutes Gefühl. Ich habe Martin angerufen und ihn gebeten die TÄin anzurufen. Irgendwie bekam ich nicht aus dem Kopf, dass Mary sich was gebrochen hatte. Als ich im Stall ankam und Mary sah ist mir die Farbe aus dem Gesicht gewichen. Mary stand schwankend, völlig abwesend da. Sie entlastete ihr linkes Hinterbein und lies ihre Zunge heraushängen. Die Augen waren halb geschlossen und sie triefte vor Schweiß. Sie versuchte immer wieder das linke Bein zu belasten, riss dabei die Augen vor Schmerzen auf, fing wieder an zu schwanken und zitterte am ganzen Leib. Sie lies sich nicht abtasten und versuchte mir auszuweichen. Mittlerweile ist die TÄin eingetroffen. Ich sagte ihr sofort, was ich vermutete und das ich sie in diesem Zustand nirgendwohin fahren würde. Sie verstand mich sofort, meinte aber, dass sie ohne genaue Diagnose Marina nicht einschläfern würde. Es könne auch nur ein riesiger Bluterguss sein, der nach einer Woche wieder weg sein könnte und alles wäre wieder in Ordnung. Sie wolle es gerne röntgen, bräuchte dafür aber das mobile Röntgengerät und das müsse in der Klinik holen. Ich stimmte zu. Was wäre wenn sie recht hätte. Ich schläfere Mary ein und es ist nur ein blöder Bluterguss. Ich wäre meines Lebens nicht mehr froh gewesen. Man klammert sich wahnsinnig an kleine doofe Strohhälmchen die dem Gewicht nicht standhalten können. Marina bekam noch eine Schmerzspritze und eine Infusion um den Kreislauf zu stabilisieren. Nach ca. 25 Minuten, das ist ungefähr die Zeit die man braucht um vom Stall in die Klinik zu kommen, konnte Marina sich nicht auf den Füßen halten. Sie knickte ein und wir haben es geschafft sie auf die gesunde Seite fallen zu lassen. Da die TÄin die Anweisung gegeben hatte Marina in keinem Fall wieder aufstehen zu lassen, habe ich mich auf ihren Hals gesetzt. Ich weiß nicht wie oft Mary versucht hat wieder aufzustehen. Es waren unendlich viele Mal. Sie hat mir so leid getan. Ihre Atmung ging sehr stockend. Und sie schwitzte immer noch wie blöde. Martin hat mich dann irgendwann abgelöst und sich auf ihren Hals gesetzt. Die Zeit stockte ohne Ende. Ich habe in der Klinik angerufen um zu erfahren wie lange die TÄin noch braucht. Ca. 20 Minuten. Die können so verdammt lange sein. Marinas Aufstehversuche wurde immer weniger und fielen immer schwächer aus. Ihre Atmung wurde immer abnormaler. Sie fing an ihre Augen zu verollen. Plötzlich riss sie ihr Maul weit auf und fing am ganzen Körper an zu krampfen. Martin fragte mich erschrocken was sie machen würde. Ich sagte nur: "Sie stirbt!" Sie kämpfte ohne Ende. Ich habe versucht sie zu beruhigen, habe mit ihr geredet und sie gestreichelt. Doch ich hatte das Gefühl nicht mehr an sie ran zu kommen. Dann kam die Ärztin mit dem Röntgenfahrzeug. Als sie uns sah fragte sie nur noch: "Einschläfern?" "Ja bitte!!!" Doch die Spritze der Ärztin kam zu spät. Sie hat so gekämpft. Ihr altes Herz konnte aber nicht mehr. Ich mache mir so Vorwürfe die TÄin nicht gebeten zu haben schon beim ersten Besuch dem Ganzen ein Ende zu machen. Sie musste so leiden! Ich weiß nicht ob ich damit leben kann! Es frisst mich auf! Es tut so weh! Ich bekomme diese Bilder nicht aus meinem Kopf. Warum musste sie so leiden? Warum????
Ich kann Dich nicht trösten und Dir diese Bilder nicht nehmen. Sie werden bleiben, es wird mit der Zeit leichter, die schlimmen Bilder werden abgemildert und die schönen Erinnerungen kommen dazu.Sprich über die vielen schönen Erinnerungen und sei dankbar dass sie Dir letztendlich die Entscheidung über leben und tod abgenommen hat. Eddi
Danny, so schrecklich diese Erinnerung auch ist, sie wird verblassen. Aber wenn du sie ohne Gewissheit hättest einschläfern lassen, wäre es für dich nur schlimmer gewesen, immer diese nagende Ungewissheit...
Ich stimme Eddi zu: Sie hat DIR die Entscheidung abgenommen. Sei dankbar dafür. Ich habe mir nach dem Tode meiner Islandstute Bjalla noch lange Vorwürfe gemacht, ob ich auch alles richtig gemacht habe (habe ich mit ganz viel zeitlichem Abstand betrachtet).
Du hast soviel für Marina getan, sie hat es dir immer gedankt. Kaum jemand ist bereit, das alles für sein Tier zu tun. Lieber geben sie sie ab - sollen sich andere drum kümmern oder geben sie zum Schlachter. Ich bekomme es zur Zeit wieder sehr viel mit, die Menschen drücken ab wo es nur geht. Darum: Sei wirklich dankbar für alles und denke einfach nur noch an die schönen Zeiten, die ihr zusammen erleben durftet. Es ist leichter gesagt wie getan, ich weiß.
Evtl. hast du jemanden, der dir eine Bachblütenmischung machen kann? Sie helfen dir sicherlich enorm bei deiner Trauerbewältigung.
Liebe Danny komm , ich weis das es unheimlich schwer für Dich ist ,Du steckst mitten in einem Gefühlschaos, Trauer Schuldgefühle.....Schock . Es wird Zeit brauchen und es ist wichtig das Du alle Gefühle zulässt...........aber Schuldgefühle und wenn und abers ändern nichts an der Tatsache das Marina gegangen ist, weist Du ich habe mal gelesen das sich die Seelen schon vom Körper gelöst haben sollen damit sie den Schmerz nicht mehr ertragen müssen wenn der Übergang so schwer ist, wir wollen nun glauben das es so ist Ich habe selber am 21.1 unverhofft meinen Alassio verloren und empfinde Deine Gefühle sehr gut nach, nur es wird derzeit nichts geben was Dich aufmuntern lässt, es ist soooo frisch. Die Zeit heilt Wunden, doch wie die Narben aussehen werden liegt allein an uns, wir lassen in Liebe los oder wir zerbrechen daran. Ich bin fest überzeugt das Deine Marina es sich wünscht das Du sie eines Tages in Liebe los lässt, und ich bin mir sicher irgendwo wartet schon jemand auf Dich!!
Ich habe heute mit dir eine Träne um Marina geweint als ich nochmal in ihrem Tagebuch gelesen habe. Soetwas kann man nicht vergessen weil es ein Jahr her ist das man seinen Liebling verloren hat, die Lücke die sie hinterlassen bleibt und das tut weh. Ich hoffe für dich das es mit der Zeit immer ein bischen weniger schmerzt und du mit einem Lächeln an die schöne Zeit mit ihr zurück blicken kannst
gerade habe ich Deinen Beitrag über Marina gelesen. Es tut mir unendlich leid für Dich und Marina. Vor einem Jahr hätte ich meinen Felix, wegen einer Kolik, auch fast verloren. Keiner im Stall hatte daran geglaubt, dass er zurück kommt. Aber er hat diesen Kampf gewonnen. Es war so unendlich schlimm. Auch bei mir kommen diese traurigen Bilder immer wieder hoch und dann fließen die Tränen. Letztendlich weiß man nie, welche Entscheidung richtig ist. Schön ist, dass Du bei ihrem letzten Weg dabei sein konntest, auch wenn es unendlich schlimm für Euch war. Ich wünsch Dir alles Liebe und ein warmes Gefühl, wenn Du ihren Stern am Himmel entdeckst.
Liebe Danny, Von mir auch nachtràglich mein Beileid. Auch wenn es bereits 1Jahr her ist, ist es sicher nicht so leicht, die Tränen trocknen zu lassen. Allein wie sie von dir gegangen ist.
Es erinnert mich an meine Arielle. Sie wurde vergiftet und kämpfte 3 Tage vergebens um Ihr Leben. Heute mache ich mir manchmal noch Gedanken ob ich sie nicht besser am ersten Tag hätte erlösen sollen.
Marina hat es dir abgenommen - ein Zeichen der Liebe zu Dir!
Alles Liebe und viel Kraft. Es wird einfacher, aber nie verblassen.
Es ist einfacher geworden und doch denkt man oft daran zurück. Eben habe ich nochmal gelesen wie es passiert ist. Ich habe es ein Jahr vermieden. Mir ist beim Lesen bewusst geworden, wie sehr diese Bilder doch verblasst sind und nun mit einem Mal wieder glasklar zu sehen waren.
Wenn ich abends spät nach dem Stall nach Hause komme, es ist schon dunkel und ein sternenklarer Abend ... dann schaue ich in den Himmel, sehe die vielen glitzernden Sterne und denke wie gut sie es jetzt hat. Und einer dieser Sterne ist ihrer. Einer unter vielen Tausend.
Ich habe genau wie letztes Jahr eine Runde mitgeweint. Man geht mit Pferden eine derart enge Bindung ein (oder kann eingehen), dass es wie der Tod eines engen Menschenfreundes ist (oder sogar noch mehr?) und das man nach nur einem Jahr noch immer Trauer empfindet, gehört dazu. Es ist schwer und ich möchte Dich , aber die Trauer wird immer ein wenig bleiben. Sie wird blasser und blasser, aber nie nicht mehr spürbar. Sie wird immer mehr süß, aber das Bittere bleibt.
Wo Worte fehlen das Unbeschreibliche zu beschreiben, wo die Augen versagen das Unabwendbare zu sehen, wo die Hände das Unbegreifliche nicht fassen können, bleibt einzig die Gewissheit, dass du für immer in meinem Herzen weiterleben wirst.