Lasse, großartig, dass Du das Thema so schön aufgenommen hast! Find ich super! Gerade hier, wo sich die Besitzer vieler (zu) dicker Pferde tummeln, sollten wir auch (wenn es rehetechnisch möglich ist) über die Bewegung und das Training der Pferde diskutieren.
Über Futter diskutiere ich recht wenig, das Pferd kriegt Kraftfutter, wenn es gearbeitet hat, ansonsten nicht. Fertig. Heu und Stroh zum Knabbern ist ausreichend für den Erhaltungs- und leichten Belastungsbedarf.
Ist mein Pferd gesund und belastbar (hat er also nicht wieder irgendeinen Handstandüberschlag mit Verrenkung auf der Weide gemacht
), reite ich sehr viel und lege dabei v.a. Wert auf Ausdauer. D.h. ich knete mein Pferd nicht 20 Minuten auf dem Platz durch (nach 20 Minuten durchgehend Galopp und Trab mit Stellung, Biegung und vielen Tempiwechseln fängt mein Pferd durchaus an zu schwitzen und ich erst
) und habe dann genug trainiert, sondern ich gehe vorher möglichst ins Gelände und mache dort Klettertraining.
Unter der Woche und bei schlechtem Wetter komme ich halt nicht so lang in den Sattel, aber ich sehe zu, dass ich 4x die Woche reite und die Berge rauf und runter klettere, was sich natürlich in netten Muckis zeigt und gute Kondition bringt. Geradeaus galoppieren kann mein Pferd ewig. Stoppelfelder kann ich eins nach dem anderen im ruhigen Galopp nehmen, ohne, dass mein Pferd schlapp macht und schnauft.
Das Ganze bringt dann auch einen schönen straffen Bauch beim Pferd mit.
Und mit der Ausdauer bringt dann auch die Platzarbeit mehr, weil man die Trab- und Galoppeinheiten ja nur mit der nötigen Kondition schafft, um überhaupt an der korrekten Ausführung zu arbeiten und sich an die Skala der Ausbildung zu halten.
Jetzt aktuell haben wir unsere Fesselträgerzerrung auskuriert und ich soll wieder mit Trab anfangen und wöchentlich steigern, was ich auch gewissenhaft tue, denn ohne Training und Gymnastizierung kommen zumindest bei meinem Pferd zu schnell andere Dinge wieder dazu (Husten aufgrund Stauballergie, Probleme des gesamten Bewegungsapparates aufgrund schlaffer Muskulatur, Stoffwechselprobs weil irgendwie alles erlahmt).
Longieren mach ich eher weniger, was aber daran liegt, dass ich bislang niemanden auf dem Platz stören möchte (ich laufe selbst viel mit, sonst krieg ich nen Kreisel und mir wird schlecht).
Bodenarbeit mach ich zwischendurch immer, das ist Kopftraining für´s Pferd. Diese Aspekte der Beziehungsarbeit mit dem Pferd behandele ich sowieso immer und überall mit meinem Pferd, sonst passt er null auf und guckt in der Gegend rum.
Spazieren gehen wir auch, aber natürlich hauptsächlich nur dann, wenn es uns der TA anordnet oder die Pferde auf dem Paddock stehen (also spazieren wir zum Gras).
Ich nehme Unterricht und mache dann "Hausaufgaben", damit das Pferd auch korrekt trainiert wird. Allerdings habe ich 1,5 Jahre gebraucht, um erst mal einen Reitlehrer hier in Essen zu finden. In der Zeit hatte ich mir einen schiefen Sitz aufgrund meiner schiefen Hüfte angewöhnt. Möglicherweise liegen hier auch die Fesselträgerprobleme meines Pferdes
: Verspannung hat so unglaubliche Auswirkungen, das glaubt man gar nicht.
Früher, vor Rehe und Sehne, hatte ich noch eine Reitbeteiligung und mein Pferd ist schon immer viel geritten worden. Urlaub mit Pferd und Jagden standen regelmäßig an.
Urlaub und Lehrgänge machen wir jetzt auch noch, die Jagden sind passé, das steh ich auch nervlich nicht mehr durch
.
Und, was machen die anderen hier so?
Viele Grüße vom Scheckenpony