Hallo effi-eins und vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Eine Ferndiagnose zu stellen, wenn man das Pferd nicht kennt, ist sicherlich schwierig.
Ich versuche mal, dir/euch noch ein paar mehr Infos zu geben.
eff-eins hat geschrieben:
Was MIR Kopfzerbrechen macht ist der Umstand das das Pferdchen im Juni Hufrehe hatte und schon im Dezember wieder gearbeitet wurde.
Ein Huf braucht etwas ein Jahr, je nach Wachstum natürlich, bis er einmal gesund in Anbindung herunter gewachsen ist wenn alle Säulen der Hufrehetherapie (Futter, Bewegung, Haltung, rehegerechte Hufzubereitung nach aktuellen Röntgenbildern bei relativ engmaschigen Intervallen, Hufunterstützung) optimal bedient wurden/werden.
Gerade longieren ist für einen nicht komplett ausgeheilten Rehehuf mit Pech der Supergau und alles bis dahin Erreichte kann mit einem Schlag hinfällig sein.
Nur weil ein Pferd lahmfrei ist ist die Hufrehe keinesfalls ausgestanden!
Dass sie im Dezember wieder "gearbeitet" wurde ist so nicht richtig. Nach einer Woche strikter Boxenruhe und Keilen unter den Vorderhufen durften wir nach und nach das Schritt führen (auf weichem Boden) steigern. 5Min, danach die Woche 10 min, dann 20min usw. bis hin zu 30-45min. Danach durfte sie unter Aufsicht auf den Paddock. Erst 30 min, dann 60, 120...
Da der Stall allerdings nicht optimale Bedingungen hatte, durften wir sie auf Zeit im September umstallen. Im neuen Stall stand sie in einer Art Laufbox mit angrenzendem Paddock, wo sie sich 24 Std. nach eigenem Bedarf rein und raus bewegen konnte. Nach dem OK vom TA haben wir sie ab November wieder auf Pflaster Schritt geführt, um zu sehen, wie sie die Hufe belastet. Sowieso war unsere TA alle zwei bis drei Wochen da, um sie sich anzusehen und mit uns die weitere Vorgehensweise zu besprechen, da wir mit der ganzen Materie überhaupt nicht vertraut waren. da dachten wir auch noch, dass sie wieder im Voltigiersport eingesetzt werden wird. Im Dezember durften wir dann Schritt reiten und sollten das nach eigenem Empfinden ausbauen. Zudem haben wir eine sehr gute Pferdewirtin "an der Hand" die sich mit um sie gekümmert hat. Ca 2x pro Woche jeweils ca 20 min. Schritt reiten, zwischendurch auch mal drei Wochen gar nicht, aufgrund gefrorenen Bodens.
Der Huf ist jetzt zur Hälfte nachgewachsen.
Auch für das longieren hat unsere TA ihr OK gegeben, wir longieren allerdings auch etwas "anders", als man es (leider!!) viel zu häufig sieht. Viele viele Verlagerungen des Zirkels. Im Grunde genommen nutzen wir den Hufschlag so, wie beim reiten auch. Angefangen haben wir damit Mitte März.
eff-eins hat geschrieben:
Und das Wichtigste überhaupt was auch maßgeblich die Beantwortung deiner Frage betrifft ist:
Wurde Ursachenforschung betrieben WARUM dein Pferd überhaupt eine Hufrehe erlitten hat?
Wie oben schon geschrieben hat sie Keile unter die Vorderhufe bekommen. Im ersten Beitrag habe ich ja schon erwähnt, dass wir sofort handeln konnten. Sie ging nachmittags noch lahmfrei auf die Weide, abends war sie dann stocklahm und wir haben ein Hufgeschwür vermutet, weswegen direkt am nächsten Morgen der Schmied kam, ein Hufgeschwür ausgeschlossen und auf Rehe getippt hat. Daraufhin kam am gleichen Tag der Tierarzt.
Die Ursache war ganz klar das Futter. Leider war unser Bauer sehr unzuverlässig, was wir jedoch erst im Nachhinein festgestellt haben. Meine Stute (die zu dem Zeitpunkt ja noch Vereinspferd war) ist nachts ein paar Mal aus der Box ausgebrochen und hat sich an der Hafertonne zu schaffen gemacht. Unser Bauer hat uns das leider verschwiegen. Hinzu kamen weitere ungünstige Umstände, wie z.B. eine gedüngte Weide. Dass sie zu dick war ist uns natürlich aufgefallen, weswegen wir das Futter reduziert haben. Da sie aber nachts immer ausgebüchst ist, ohne dass wir davon wussten, wurde das Gewicht natürlich nicht weniger. Wir haben dann die Box verrammelt wie auf Alcatraz, sodass sie nicht mehr alleine die Tür auf machen konnte. Wie sie das überhaupt geschafft hat, ist uns heute noch ein Rätsel.
eff-eins hat geschrieben:
Warum ist dein Pferd mit 13 Rentner? [/b]
Sie ist insofern Renter, da sie nicht mehr im Voltigiersport sondern "nur noch" als Freizeitpferd eingesetzt wird. Im Vergleich zu ihrer bisherigen Arbeit ist sie also für uns "Rentnerin"
eff-eins hat geschrieben:
Das dein Pferd keinen Weidegang mehr hat und im Paddock gehalten wird ist super, einem Rehelein Müslis und Möhren zu füttern hingegen insbesondere wenn eine Entgleisung des Kohlenhydratstoffwechsel vorliegt eher mutig wenn nicht gar fahrlässig.
Überhaupt sind Müslis und Futtermischungen Kunstprodukte und sehr weit von einer natürlichen Ernährung entfernt und desen Gabe immer kritisch zu überdenken. [/b]
Bei dem Wort "Müsli" gingen mir anfangs auch die Haare hoch. Das Müsli, was sie bekommt ist jedoch speziell für Rehepferde und für Pferde mit Stoffwechselstörungen entwickelt, und mir empfohlen worden. Natürlich empfehlen Einzelhändler jedem irgendwas und sicherlich ist diese Art von Futter bei einigen verpöhnt, darum ja auch mein Beitrag, welche Alternative es gibt. Ich habe wenig Lust, mich auf den Einzelhandel einzulassen, der "Abfälle" als DAS Futter schlechthin anpreist. Möhren zu füttern hält unsere TA für absolut in Ordnung, von Äpfel und Bananen rät sie ab.
Oktober
November
Dezember
April
Sicherlich hat der Umzug in den neuen Stall noch einmal dafür gesorgt, dass sie ein bisschen "einfällt", das ist auch auf dem Bild vom Oktober sichtbar. Sie ist total sensibel und reagiert bei Stress sofort.
Aktuelle Bilder von den Hufen habe ich grade nicht auf dem Laptop, die sehen allerdings gut aus und sind zur Hälfte wieder nachgewachsen. Seit August hat sie den Rehebeschlag, bis dahin hatte sie die Keile unter den Hufen.