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Der Arbeitskreis Kreuzkraut e.V. i.G. (AK KK) informiert auf diesen Seiten über die giftige Wirkung von Kreuzkräutern, insbesondere über das "Jakobskreuzkraut" (JKK), von dem deutschlandweit in vielen Regionen ein massives Auftreten registriert wird. Pferde- und Viehhalter werden vor zunehmende Probleme gestellt und fordern Handlungsmaßnahmen von allen Verantwortlichen, um eine weitere Samenausbreitung auf ihre Flächen zu verhindern.
Die Gefährdung
Die in allen Teilen toxisch wirkenden Pflanzen gefährden die Tiergesundheit sobald sie in den Futtermittelkreislauf gelangen. Kreuzkräuter verlieren auch in konserviertem Futter wie Heu, Silage oder Futtermittel, die dieses beinhalten, ihre giftige Wirkung nicht. Pferde und Rinder reagieren nach dem Menschen besonders empfindlich, oft mit tödlicher Folge. Kreuzkräuter wirken stark leberschädigend, krebserregend, embryonen- und erbgutschädigend.
Durch die ungezügelte Vermehrung ist die Humangefährdung bereits Thema bei der Bundesregierung. In deutschen Honigen wurden die giftigen Substanzen, so genannte Pyrrolizidin- Alkaloide (PA) jetzt nachgewiesen. Als unbedenklich gilt die deutsche Milch, derzeit laufende Untersuchungen an der Uni Bonn sollen dies bestätigen. Hintergrund: von der WHO sind toxische PA anderer PA-haltiger Pflanzen in Ziegenmilch nachgewiesen, die weltweit zu vielfachen Todesfällen führten. Ein mit Gemeinem Kreuzkraut belasteter und handelsangebotener Rucola-Salat in der Region Hannover (Niedersachsen) beschäftigt zur Zeit die Experten.
Alle Kreuzkräuter sind giftig
Aber auch andere Kreuzkrautarten wie Wasserkreuzkraut, Raukenblättriges Kreuzkraut oder Alpenkreuzkraut vermehren sich stark, wie Ämter der Landwirtschaft bestätigen und gefährden bei Nichtbeachtung die Tiergesundheit.
Der Arbeitskreis Kreuzkraut informiert seit August 2007 über die Gefährlichkeit der Pflanzen und konnte Tausenden von Betroffenen helfen, sie zu identifizieren und dadurch von ihren Tieren fernzuhalten. Ebenso beraten die Ämter der Landwirtschaft insbesondere Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein über ihre Internetportale sowie Pressemitteilungen und bestätigen die massive Ausbreitung und Handlungs- notwendigkeit.
Details
Die in Kreuzkraut enthaltenen Stoffe (Pyrrolizidin- Alkaloide, PA) werden durch Stoffwechselvorgänge zu toxischen Produkten und zerstören zuerst das Lebergewebe
Die toxischen PA sind krebserregend, schädigen das Erbgut (DNA) und wirken stark fruchtschädigend; hohe Dosen schädigen außerdem das Zentrale Nervensystem, die Lunge und die Nieren
Die Giftstoffe bewirken eine irreversible Schädigung der Leberzellen, eine chronische Vergiftung erfolgt auch durch geringe Mengen über einen längeren Zeitraum
In Heu und Silage verlieren sich natürliche freßhemmende Eigenschaften (Geruchs- und Bitterstoffe), die toxische Wirkung jedoch nicht
Ältere Pflanzen auf der Weide werden oft gemieden, Jungpflanzen nicht. Sie enthalten für 6 - 7 Wochen keine Warnstoffe, wohl aber schon die giftigen Substanzen
Todesfälle beim Pferd sind auch nach Aufnahme von älteren Frischpflanzen auf der Weide dokumentiert
Nach einer spät gestellten Diagnose gibt es kaum noch Hoffnung auf Heilung (bleibende innere Schäden)
Viele Symptome bei einer Erkrankung werden nicht auf Kreuzkraut zurückgeführt, denn die Aufnahme kann Wochen bis Monate zurück liegen
Kreuzkraut im Ausland
Wegen der Giftigkeit und dem riesigen Vermehrungspotential ist Kreuzkraut zu einem Hauptproblem der Viehhaltung in Großbritannien, Neuseeland und einzelner Regionen Amerikas geworden
Als Folge auf nachgewiesene PA in Honig in England hat das dortige Ministerium für Agricultur, Fischerei und Ernährung Jakobskreuzkraut zur gefährlichen Pflanze erklärt. Somit ist jeder Landbesitzer verpflichtet, Jacobskreuzkraut zu bekämpfen, um damit eine Ausbreitung auch auf landwirtschaftliche Flächen zu verhindern
Viele regional aufgetretene Todesfälle bei Rindern hat die Schweiz bereits sehr früh handeln lassen: intensive Aufklärungsarbeit und materielle Unterstützung u.a. bei der Entsorgung haben dazu beigetragen, das Vorkommen von Kreuzkraut relativ gut in den Griff bekommen. In Teilen der Schweiz sollen auffällige Vorkommen gemeldet werden, um eine Handlungsmöglichkeit von offizieller Seite einzuleiten.
Quelle:
www.ak-kreuzkraut.de/